Tipps zur Messor barbarus Haltung

  • Das wichtigste was mir einfällt:


    Optimale Nestart:
    Ytong.
    Man kann so trockene Bereiche und feuchte anbieten und auch als Anfänger nicht viel falsch mit der Bewässerung machen.
    Wenn ich nochmal ein Nest bauen würde, würde ich einen liegenden Ytong bauen, denn Messor barbarus können einfach nicht so gut klettern wie andere Arten, vorallem nicht, wenn sie Körner schleppen. Aber ein in die Farm integriertes Nest würde ich jederzeit weiterempfehlen für Messor!



    Temperatur:
    24-26°C
    Das kommt aber auch auf die genaue Herkunft der Gyne an - einfach beim Händler genau nachfragen


    Manche nutzen Heizmatten oder einen Heizstein. Sicher keine schlechte Sache. Bei mir gehts bisher auch mit einfachen Halogenlampen und ner Zeitschaltuhr ganz gut.



    Futter:
    Kein Honig, Körner (Nachtkerzen, Vogelfutter, Löwenzahn sind so erprobte Sachen, die bei mir gehen. Aber es ist auch ne spannende Sache das selbst auszuprobieren)


    Proteine werden bei mir genommen (Grillen) JA kein Lebendfutter verwenden! Messor jagen nicht. Also alles abtöten vorher.
    Man kann eine Kolonie aber auch rein vegetarisch auf eine stattliche Größe bekommen.



    Boden:
    Keinen reinen Sand!
    Das ist der größte Fehler, den ich bisher gemacht habe. Sie können zwar drüber laufen und es sieht superhübsch aus, aber sobald sie Körner egal welcher Größe drüber tragen, rutschen sie weg.
    Also eher Sand/lehm und dann trocknen lassen oder Gips und dann Sand drüberstreun. Also alles was fest und rutschsicher ist;)



    Ausbruchsschutz:
    Bei mir reicht PTFE und ein Glasdeckel mit Gitter (Für die Belüftung)
    (wie gesagt, sie klettern nicht gut, auch nicht gut über Scheiben)



    Bewässerung:


    Ich bewässere aller 1-2 Tage mit 10ml Wasser den Ytong und biete eine Dochttränke.
    Laut manchem Haltungsbericht reicht ab einer gewissen Volksstärke eine einzige Wasserquelle in der Arena und man kann die Bewässerung einstellen.





    Und ansonsten kann ich dir nur raten. Lies Haltungsberichte! Meiner geht noch nicht so lang. Es gibt ein paar sehr schöne, wenn du mal bisschen googlest. (Tigga, Gilthanaz uvm)


    lg GizZm0

  • GizZm0 das heißt man kann sie auch super ohne Heizmatte halten ? weil ich lese immer nur das eine Heizmatte überall angebracht ist und ich habe mich schon immer gefragt ob das ein muss ist ...
    Sonst würde auch einfach ein heizstrahler in der Arena reichen ?



    Liebe Grüße
    Heumann

    • Offizieller Beitrag

    Ich erlaube mir mal die Antwort:


    Messor barbarus kann man auf jeden Fall auch bei Zimmertemperatur halten. Nur gilt natürlich, dass eine beheizte Umgebung und die damit verbundene Wärme für das Brutwachstum sehr förderlich ist. Gerade in einem mit einer schwachen Heizmatte (z.B. 10 Watt) beheizten Nest entwickelt sich die Brut wesentlich schneller.


    Heizt man nur die Arena, so kann dies je nach Beckensystem auch förderlich sein - denn dann zieht evtl. angewärmte Luft über das Schlauchsystem in das Nest und ist somit indirekt förderlich (wenn auch nur wenig). Ist hingegen z.B. ein Ytongnest im Becken integriert, so profitiert dieses sowieso von einer beheizten Arena.

    • Offizieller Beitrag

    Solltest nur darauf achten - sofern du das Nest direkt beheizen willst - dass die Heizmatte nicht zu stark ist. Ich bin mit 10 Watt immer gut gefahren, denn die Matte wird keinesfalls zu heiß, selbst wenn sie lange Zeit läuft. Und niemand mag gebratene Ameisen im Nest :winking_face:
    Hier ist im Übrigen der Griff zur Markenware durchaus sein Geld wert.

  • auch von mir ein danke, ich habe aber noch eine frage: warum kein honig? was kann ich da außer körner noch verfüttern? ich werde auch schon ein paar Dinge verändern :dankeschoen:

  • Kein Honig, weil:
    1.) Messor diesen nicht zwingend brauchen und daher ihn eher wenig beachten also kaum fressen
    2.) wenn sie fressen sind sie meist SO tolpatschig das sie in diesem ertrinken.
    JEDE Flüssigkeit bei den Messor sollte mit einem Schwam oder ähnlichen gefüllt sein damit die Messor nicht ertrinken.
    MfG. Benjamin

    Bundeswehr:


    Aus der ZDV (Zentrale Dienstvorschrift), der Bibel der Bundeswehr:
    Bei Eintritt der Dunkelheit ist mit nachlassen der Sicht zu rechnen.
    Wenn das Wasser bis zur Brust reicht, hat der Soldat selbständig mit Schwimmbwegungen anzufangen.
    Bei erreichen der Baumspitze hat der Soldat die Kletterbewegung selbständig einzustellen.
    Liegt der Kopf mehr als 20 cm vom Rumpf entfernt, ist der Tod festzustellen.
    Bei Schnee und Frost ist mit auftretender Kälte zu rechnen.

  • Ich würde nicht auf Honig oder Zuckerwasser verzichten, denn dadurch wird wenigstens eine abwechslungsreichere Kost geboten. Es ist noch nie bewiesen worden ob Ameisen mit einem einseitigen Speiseplan bestens zurecht kommen oder doch eher einen abwechslungsreichen benötigen, aber wenn man sich die Lebensbedingungen von freilebenden Ameisen mal betrachtet, dann wird man feststellen das ein Volk nie lange eine einseitige Ernährung haben.


    Darum würde ich trotzdem immer winzige Mengen zur Verfügung stellen - Kostenfaktor fällt dabei nicht auf und Arbeitsaufwand ist auch minimal, also was spricht dagegen.

  • Hönig bzw zuckerwasser würde ich anbieten in kleinen mengen wird auch in unregelmäßigen abständen angenommen. Schwamm oder ähnliches würde ich auch benutzen die ertrinken wirklich sehr schnell.


    Ich hab einen ytong in der arena der durch spotstrahler beheizt wird. Arena temperatur 24-30 Grad. Nest wird an einer seite mit 15 Watt heizmatte beheizt. Bevor ich diese eingebaut habe haben sich die messor sehr schlecht und langsam entwickelt also ich würde heizen.


    Körner nehmen sie fast alles. Ich kaufe in der tierhandlung um die ecke "Waldvogelfutter" kostet so gut wie nichts und ist so gut wie alles drin was die meisten halter hier aufzählen. Die sonnenblumenkerne nehme ich allerdings raus die sind anscheinend noch zu groß. Schreib dir paar körner auf zb platahirse nachtkerze usw. geh in den laden und such ein futter aus wo die meisten deiner körner draufstehn. KG kostet bei mir glaubich 1,50 das reicht einige zeit.


    Zitat

    Boden:
    Keinen reinen Sand!
    Das ist der größte Fehler, den ich bisher gemacht habe. Sie können zwar drüber laufen und es sieht superhübsch aus, aber sobald sie Körner egal welcher Größe drüber tragen, rutschen sie weg.
    Also eher Sand/lehm und dann trocknen lassen oder Gips und dann Sand drüberstreun. Also alles was fest und rutschsicher ist;)


    Stimmt, ich habe reinen spielkastensand die ameisen wuseln drüber und mit körner müssen sie richtig hart anpacken.... ich mach mir einen spaß draus will ja schließlich auch was beobachten können. :totlach:

    • Offizieller Beitrag

    Nochmal zum Honig: Das "Problem" mit Honig ist, dass Messor ihn gerne verschmähen. Das liegt auch nicht unbedingt an der Konsistenz, denn auch flüssiger oder verdünnter Honig wird nicht so gerne angenommen.
    Zuckerwasser wird etwas lieber, aber auch eher zögerlich frequentiert.


    Ich denke das ist einfach damit zu erklären, dass Messor in freier Natur keine Trophobiose mit Läusen betreiben und damit eher selten mit Honigtau oder anderen süßen Flüssigkeiten, wie Nektarien, in Kontakt kommen.
    Eher in das Nahrungsschema passen da schon süße Früchte - und das ist auch etwas, mit dem ich recht gute Erfahrungen gemacht habe. Süße Äpfel, Nektarinen, Pfirsiche, etc.pp kann man gut anbieten - einfach ein kleines Stück in das Becken legen und schauen, ob die Ameisen es frequentieren.


    In freier Natur gehen diese Ameisen im Übrigen sogar an Vogelkot, aber weiß nicht, wer das in der Haltung ausprobieren will :winking_face:

  • Zitat

    Ich denke das ist einfach damit zu erklären, dass Messor in freier Natur keine Trophobiose mit Läusen betreiben


    Woher diese Ableitung?
    Ist Dein Gedanke dabei, dass es in ihrem Lebensraum keine Läuse gibt oder das diese Art keinen derartigen sozialen Magen hat, um Flüssigkeiten für das Volk aufzunehmen?


    Schaut Euch mal mit Google an, was alles in Körnern enthalten ist.
    Z. B. Stärke, welche diese Ameisen verwerten als Ersatz für Honigwasser/Zuckerwasser.


    Es ist durchaus in Ordnung, dieser Art Zuckerwasser oder Honigwasser anzubieten.
    Nur erwartet davon nicht den "RUN", den es bei anderen Arten zu beobachten gibt.
    Zusätzliche Kohlenhydratgaben schaden nicht, sind allerdings bei dieser Art nicht erforderlich.
    Mit anderen Worten, ohne Honigwasser/Honig/Zuckerwasser, diese Art entwickelt sich.


    Grüße Wolfgang

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Erne

    Woher diese Ableitung?
    Ist Dein Gedanke dabei, dass es in ihrem Lebensraum keine Läuse gibt oder das diese Art keinen derartigen sozialen Magen hat, um Flüssigkeiten für das Volk aufzunehmen?


    So ähnlich. Mein Gedanke dabei war, dass Messor mit Läusen nicht besonders viel zu schaffen (mWn gar nichts ;)) und, wie ich vermute, eher selten Kontakt zu Nektarien bildenden Pflanzen haben (da die Ameisen in eher trockenen Umgebungen leben und solche Pflanzen mWn eher in feuchteren Gebieten vorkommen). Der fehlende Sozialmagen ist dabei nicht der entscheidende Part.


    Wie du ganz richtig sagst, stellt Honig(-tau)/Zucker/Nektarien nichts anderes dar, als eine Kohlenhydratquelle. Und eben diese ist - ebenso richtig - durchaus auch in hohen Mengen in Pflanzensamen, Körnern und Nüssen enthalten, nur eben vielleicht in anderer Form wie eben Stärke, die im Körper z.B. zu Glucose umgewandelt werden kann.
    Allerdings gehören solche süßen Flüssigkeiten wie Honigtau eben in freier Natur nicht zur Hauptnahrungsquelle der Messor. Das ist auch mein Erklärungsansatz, weswegen diese Flüssigkeiten in der Haltung nicht besonders gut frequentiert werden - sie gehören nicht in das typische Nahrungsschema, während meinetwegen Honig für Trophobiose betreibende Arten ein sehr ähnlicher Ersatz ist und die grobe Zusammensetzung schon recht nahe ist. Daher ist auch der "Run" von vielen Arten auf Honig und Zuckerwasser zu erklären - ihre Lebensweise in der Natur beinhaltet meist ähnliche Nahrungsformen.


    Daher hatte ich mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt und wir sind hier einer Meinung: Ich denke man kann Messor getrost ohne Honig/Zucker-Zugabe ernähren, da die Kohlenhydrate hier vollkommen über Körner und Samen abgedeckt sind. Hier würde ich eher auf ein wechselndes Angebot nachdenken (ich denke eine vielseitige Ernährung kann nie schaden) und für das Brutwachstum ab und an noch tote Insekten verfüttern.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von MessorHolz

    Die haben nix mit Läusen zu Schaffen weil die nicht besonders klettern können.


    Das ist Unsinn :winking_face:
    Sie betreiben keine Trophobiose, da es über viele Hunderttausend Jahre nicht zu einer Symbiose zwischen Läusen und Messor gekommen ist. Das hat aber sicherlich nichts mit dem Klettern zu tun. Abgesehen davon können Messor ziemlich gut klettern und wie jede andere Ameise auch sogar an Glas hinaufgehen, wenngleich sie sich dabei nicht so geschickt anstellen. Da haben sie mit Pflanzen wohl kaum Probleme.

  • Also danke für die Tipps, den Honig mögen sie wirklich nicht und Grassamen machen nicht satt deswegen habe ich ihnen eine Mischung angeboten aber was sie daran lieben ist nicht der Sesam oder der Weizen sondern sie lieben Sonnenblumenkerne di ich aber wegen der Größe verkleinert habe. Sie haben soviel Öle und Nährstoffe das die Kolonie nach 3-4 großen Körnern (koloniegröße: ca. 35 Tiere) alle einen sehr prall gefüllten gaster haben.

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