Formicarium Eigenbau Planung

  • Soooo ich bin ja nun länger schon in der Ameisenhaltung. Hab meine Völker bisher allerdings alle abgegeben da ich irgendwie nicht damit zurecht komme.
    Meine Messor sind plötzlich explodiert in der Volkszahl, mit Myrmica hatte ich bisher immer nur Pech und meine Lasius hab ich am Ende auch abgegeben. Die Camponotus sind trotz wiederbelebungsversuch leider ebenfalls eingegangen v.v


    Entsprechend würde ich es gern noch ein letztes mal versuchen.
    Diesmal allerdings ohne YTONG, Holz oder ähnliches. Ich will mich komplett auf GLAS/Plastik/Kunststoff verlassen. Die Frage ist nur wie das Funktionieren soll, da greife ich das Reagenzglas Prinzip auf:
    1 Hauptteil mit NEst was nach hinten offen ist
    1 Teil zum Auffüllen für Wasser
    2-XX weitere Teile um das Nest zu erweitern.


    Ein Beispiel:
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/130218/jsdijqv2.jpg]



    Die Watte sorgt für das Reagenzglas prinzip -> Sie sorgt dafür das dass Wasser nicht einfach durchfließt wenn sie fest genug hineingedrückt wurde und man kann es immer wieder von oben nachfüllen. Sowie kann man weitere Plättchen als Nesterweiterung anbringen. da ist nur die Frage welcher Klebstoff geeignet ist um das Glas/Plexi-Glas auf den Kunststoff zu kleben der für die Ameisen nicht schädlich ist.


    Dazu ist auch die Frage: Welche Arena? Ich brauche eine Ausbruchsschutzsicherung von 99,9% :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Das Volk was ich halten wollte ist bei der Größe auch nicht so wichtig. Ich tendiere zu Lasius flavus da diese sehr zahlreich werden können, hübsch anzusehen sind und unter der Erde leben. Die Luftzufuhr soll durch einzelne kleine sonderkammern laufen welche mit Watte anfangs verschlossen sind. Später ebenfalls so "Arena PLättchen nach dem Schema da oben damit ich flexibel erweitern kann.


    Was sagt Ihr dazu? o,o


    Weitere Fragen:
    -Welcher Kunststoff wäre geeignet?
    -Welcher Kleber wäre geeignet?

    • Offizieller Beitrag

    An sich keine schlechte Idee und mit Glas/Acryl/Plexi ist auch das Schimmelrisiko nicht so gegeben. Und das ist auch der einzige Schwachpunkt: Wie du richtig sagst: Du brauchst eine Möglichkeit des Luftaustauschs. Schon in Farmen ist das schwierig und schnell bildet sich Kondenswasser, während Ytong atmet.


    Ich würde an deiner Stelle also das Nest so konstruieren, dass eine Be- und Entlüftung gegeben ist und zudem würde ich die "Stauwatte", die das Wasser vom Tank zurückhält, austauschbar anbringen. Bekanntlich fängt diese gerne an zu schimmeln oder wird mit der Zeit von Ameisenexkrementen verschmutzt. Es müsste aber möglich sein, dass du die Glasplatte etwas verkürzt, sodass die die Watte entnehmen kannst - sinnvollerweise nur dann, wenn der Tank leer ist :winking_face:
    Gut wäre in dem Fall natürlich auch, wenn der Tank nachfüllbar wäre, denn dann kannst du ihn bei Bedarf auch wieder entleeren... ein Vorteil, den das Reagenzglas nicht hat.


    Ansonsten find ich die Idee gut und würde mich über weitere Berichte freuen :smiling_face:



    Zur Arena: Diese muss bei Lasius flavus gar nicht so groß ausfallen, da sie sich mit Außenerkundungen etwas zurückhalten. Das Nest erweiterbar zu machen ist daher ein guter Gedanke und dort wird auch das meiste stattfinden. Einen 100% Ausbruchsschutz kannst du vermutlich nicht erreichen, aber mit etwas Gewissenhaftigkeit den 99,9% :winking_face:
    Hier bieten sich an:

    Ein dicht schließender Deckel!!


    Weiterer Ausbruchsschutz nach Wahl:
    - Dickflüssiges Paraffinöl/Salatöl hab ich immer sehr gerne verwendet und nur selten schlechte Erfahrungen damit gemacht - meine Crematogaster scutellaris ertränkten sich z.B. grundsätzlich darin innerhalb kürzester Zeit, gerade gerne in Salatölen. Zudem muss man hier bei einem alten Aquarium und Ähnlichen darauf achten, dass die Silikonfugen eine Schwachstelle sind. Dort haftet Öl nicht bzw. wird wirkungslos. Man muss es also mit Klebeband abkleben oder die Fuge ein stückweit entfernen, sofern das Becken so sauber gearbeitet ist, dass sich dann keine Lücken bilden. Ansonsten fand ich Öle immer sehr angenehm, man muss sie halt alle paar Wochen bzw. Monate erneuern, je nachdem, wie wafeucht das Becken ist, etc.
    - Talkumpuder mochte ich eigentlich sehr gerne und funktionierte gut - nur bröselt es eben herum, irgendwann liegt der weiße Puder im Becken. Nur ein ästhetisches Problem, z.B. wenn man farbigen Sand nutzt... und ich nehme fast immer orangen Sand, worauf das weiße Gebrösel richtig blöd aussieht
    - PTFE ist hochwirksam, aber schwer anzubringen


    Eine gut angebrachte Sperre, egal ob Öl, Talkum oder PTFE, zusammen mit einem dicht schließenden Deckel ist kaum überwindbar, wenn man sie regelmäßig kontrolliert und hinterher ist, dass sie funktioniert.


    Hier die Infos zu Ausbruchssicherungen nochmal komplett

  • Nun ja für die Durchlüftung hätte ich da was:


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/130219/ikdbwc54.jpg]



    Die runden Kammern sind mit Watte gefüllt, dadurch sollte das Kondenswasser abweichen können, die Belüftung dafür ist ebenfalls gegeben.
    Ein anderer Vorschlag war einfach nur GAZE darüber zu befestigen, so muss man z.B. die Watte nicht austauschen, problem ist nur das ich dann Anfangs das Gefühl habe das dass Nest zu "groß" für die Ameisen wirken würde.


    Zur Wattenbewässerung: Ja, die Watte wäre wohl auch austauschbar. Das Problem was man dabei hätte: Wenn die Watte austauschbar ist, ist es Möglich das die Wassertränke undicht ist: heisst das dass Wasser durch kleine Rizen weiterläuft, ausserdem die Frage der Notwendigkeit: Muss ich im Bereich der Königin die Watte auswechseln?


    Wassertränke: Eine Möglichkeit wäre bei der Wassertränke sie ebenfalls mit dem Steck-System zu versehen, etwas Silikon dazwischen zu packen zur Isolierung so das man es nötig wird die Wassertränke einfach wegdrücken kann. Damit sollte während der Winterruhe auch genug Feuchtigkeit an der Watte sein und man kann die Watte austauschen + nach der Winterruhe wieder anstecken.


    Weitere Nestteile: Die weiteren Nestteile sollten sich einfach mit Klebstoff miteinander verbinden lassen in dem man an dem Stecksystem es aneinander klebt. Das sollte dann auch nah genug aneinander haften.


    Hauptideen dahinter:
    -Leicht erweiterbares Nest
    -Kein Schimmelbefall
    -Leicht zu handhaben



    Zu dem YTONG statt Watte. Wenn ich den Ytong dort einfüge können doch Fugen entstehen wodurch das Wasser durchlaufen kann?


    Auch hab ich vor das System mal zum Hern Kalytta zu schicken und es von Ihm mal testen lassen/drüberblicken zu lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, natürlich müsstest du schauen, dass die Watte dicht genug sitzt, dass das Wasser nicht durchfließen kann. Das ist leichter gesagt als getan, daher würde ich dir raten, erstmal mehrere Testläufe zu starten, bevor du die Ameisen einbringst und zudem die Watte lieber etwas zu dicht, als zu lose zu packen. Bei der Variante mit dem Ytong müsste dieser natürlich mit Silikon dircht verklebt werden - daraus ergibt sich der Nachteil, dass es nicht austauschbar ist. Die Wattebewässerung ist übrigens gleichzeitig Tränke, die Brut wird wohl vorrangig auch dort in der Nähe gelagert werden, da sie es feucht braucht. Oder aber du bietest mehrere Feuchtebereiche an - also mehrere Kammern, in denen du feuchte Watte zur Verfügung stellst, wäre auch denkbar... letztendlich ist dein System ja ziemlich flexibel.


    Plexiglas kann man btw nicht besonders gut mit Silikon verkleben, denn es löst sich schnell wieder - daher würde ich an deiner Stelle richtiges Glas nehmen, auch wenn es schwerer zu schneiden ist. Der Glaser hilft da sicher aus.
    Wenn du doch Plexi- oder Acrylglas nimmst benötigst du eben einen anderen Klebstoff. Anscheinend werden hier normale Montagekleber und Plexiglaskleber von vielen Haltern ohne Probleme verwendet... aber nun gut. Wichtig ist meist einfach, dass es Lösemittelfrei ist (da diese ausdünsten und die Ameisen damit zwangsläufig tangieren), sie nicht offensichtlich gefährlich sind (z.B. "schädlich für Wasserorganismen" - das würde ich meinen Ameisen auch nicht reinmachen...) oder Anti-Pilz/Anti-Schimmel-Mittel drin haben (wie z.B. Silikon für den Sanitärbedarf).


    Leider hab ich auch nicht so die Erfahrung mit Plexiglas, daher kann ich hier nicht genaueres sagen... :thinking_face:



    Die Frage mit dem Kunststoff hab ich dir noch gar nicht beantwortet - ich denke es ist auch nicht so elementar, was du als Unterbau verwendest. Wie du sicher mitbekommen hast, verwenden viele Halter gerne diese Rocher-Boxen. Was das für ein Plastik ist? Keine Ahnung :winking_face:
    Ich denke hier kann man so gut wie alle festen Kunststoffe nutzen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst gibt es bestimmt auch lebensmittelechte Kunststoffe. Diese müssen - jedenfalls in Verbindung mit Lebensmittel, die ja im Körper landen - unschädlich sein.

  • Das mit der Dichtung des Wassers ist so gesehen gerade mein Hauptproblem. Die Watte soll man halt so normal Reinstopfen, dann soll man den Nachfüllbehälter ranschieben und durch das Steck-System befestigen. Die Wand ist mit Gummi/Silikon behaftet so das eine Dichtung entstehen sollte das kein Wasser vorbeiläuft. Das Wasser wird durch die Watte blockiert und sie ist nass. Perfekt.


    Hier mal eine grobe Skizze wie es komplett aussehen könnte:


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/130219/oswrws4g.jpg]



    Vor allem für meine flavus ist das sehr praktisch...


    Ich werd wohl mal diesen Samstag in den Baumarkt düsen und mir ein paar Dinge organisieren...


    AcrylGlas/PLexiglas/Günstiges Bastelglas
    Klebstoff
    Silikon
    Plastik für Plastikwände
    Plastik für Untergrund
    Watte
    Holzstecker/Plastikstecker für das Steck System


    Hab ich was vergessen? <grübel>

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!