Hallo zusammen,
ich hatte dieses Thema zwar schon in einem anderen Forum gestartet, da dort aber die Resonanz recht gering ausfiel, wollte ich mal sehen ob ich hier mehr Tipps und Anregungen zu meinem Bauvorhaben erhalte.
Ich beschäftige mich momentan mit der Konzeption und Konstruktion einer Anlage für Acromyrmex cf. crassispinus und möchte hier meine Gedanken und Ideen zur Diskussion stellen um Gedankenfehler meinerseits vorzubeugen und auch die ein oder andere Anregung zu erhalten.
Mir ist bekannt, dass Acromyrmex-Völker bei guten Pflegebedingungen recht zügig wachsen können und dann viel Platz und Futter benötigen. Dies versuche ich von Anfang an zu berücksichtigen.
Grunddesign:
Vitrinenschrank:
Die Becken für die Tiere sollen in einem Bücherregal mit Glastüren untergebracht werden. Einerseits als Schutz vor unseren Katzen, andererseits da darin das Klima besser regulierbar ist. Im Winter könnte ich einfacher alle Becken auf einmal heizen und im Sommer - falls mal nötig - auch einfacher kühlen (kleine Klimaanlage in den Schrank stellen).
Einen weiteren Effekt den ich mir dadurch erhoffe: Da die Temperaturdifferenz in den Becken und in dem Vitrinenschrank nicht so groß sein sollte, gerade in Zeiten wo dieser leicht beheizt wird, sollte sich die Feuchtigkeit nicht so leicht an den Glasscheiben niederschlagen (Stichwort Kältebrücke).
Das Regal hat 6 Ebenen, so dass ich insgesamt 12 Becken unterbekommen könnte. Wobei ich bisher nur mit 9 geplant habe, die bereits alle angeschlossen werden, aber erst mal von der Anlage abgekoppelt sind und je nach Bedarf zugeschaltet werden.
In diesem Komplex sind die Pilz- & Wohnbecken, Abfallbecken und ein Futterbecken.
Der "Runway" & die Futterarena:
Von dieser Vitrine wird es einen "runway" zu einer externen Futterarena geben. Diese wird nach momentaner Planung 60x30x 60 cm haben (zwei zweckentfremdete und modifizierte Aquarien), so dass ich auch mal ganze Zweige zum Abernten einstellen kann und nicht nur einen Blätterhaufen reinlegen. Ich denke dies sieht besser aus. - Die Anlage soll ja auch einen Schauwert haben.
Der Deckel der Futterarena wird eine großflächige Lüftungsöffnung haben, damit die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch wird, dass sie zum Pilzbau in der Futterarena angeregt werden.
Der Runway besteht aus Acrylglasröhren (Außendurchmesser 40 mm, innen 36 mm) die an der Wand entlang geführt werden. Da ich über eine Tür muss, wird der Weg in Serpentinen von oben nach unten zum Futterbecken führen (ähnlich wie bei dieser Anlage >>klick mich<<). Eher unnatürlich, da sie in der Natur ja eigentlich von unten nach oben auf ihre Futterpflanzen laufen, aber ich hoffe sie werden es verkraften.
In diese Röhren wollte ich kleine Luftlöcher mit 0,4 oder 0,5 mm zur Belüftung bohren. Abstand der Löcher 2 oder 2,5 cm und davon dann drei Reihen: Oben, hinten und knapp vor unten.
Mal sehen ob ich langfristig verhindern kann, dass die Ameisen in den Röhren Pilze anbauen. Vermutlich eher nicht.
Die Becken:
Als Becken wollte ich Glasaquarien mit 30x20x20 cm (lxbxh) verwenden und evtl. auch noch drei 20x20 cm Acrylglaszylinder, die hier noch rumliegen. Als Deckel Acrylglasplatten. Momentan überlege ich noch, ob ich die Deckel leicht schräg einbaue, so dass ggf. Kondenswasser nicht auf die Pilze tropft sondern nach hinten abläuft und somit höchstens den Fuß des Pilzes nass macht. In die Deckel wollte ich kleine Ausschnitte sägen, die mit einer doppelten Schicht Alu-Fliegengaze zugeschweißt werden, so dass sie belüftbar sind. Mit einer Platte die diese Lüftungsflächen mehr oder weniger abdeckt könnte man die Luftzufuhr regeln. Alternativ könnte ich kleine Löcher (0,4 oder 0,5 mm in die Deckel bohren). Ist aber deutlich aufwändiger.
Reicht eine Belüftung in den Deckeln oder brauche ich auch noch im unteren Bereich der Becken eine, damit etwaiges CO2 abfließen kann?
Eine weitere Frage ist noch: Mit oder ohne Bodengrund? Ich dachte eigentlich, dass ich (bis auf das geplante Abfallbecken und ein Futterbecken im Vitrinenschrank), die Beckenböden mit einer Gipsschicht ausgieße. Alternativ könnte ich eine Schicht Vermiculite nehmen. Serarmis scheint zum Schimmeln zu neigen, wenn ich mir die verschiedenen Haltungsberichte so ansehe.
Verbindungswege zwischen den Becken:
Die Becken haben immer zwei (Zu-/Ausgänge) und sind mit einem transpartenten Schlauch verbunden (Außendurchmesser 43 mm, innen 38 mm).Da zwischen zwei Becken auch mal ein T-Verbinder ist, sind sie nicht in Reihe geschaltet sondern es gibt für die Ameisen verschiedene Wege zu den einzelnen Becken (evtl. häng ich davon noch eine Zeichnung ein).
Das Abfallbecken:
Das von mir angedachte Abfallbecken erhält keinen Bodengrund und einen gut belüfteten Deckel, so dass darin die Luftfeuchtigkeit zu hoch ansteigt und der Abfall fleißig modert. Zudem soll es auf der untersten Ebene in der Anlage stehen, damit der Weg relativ weit ist. Habe gelesen, dass die Ameisen ihren Mülle gerne weit von den Nestern wegtragen.
Ein weiterer Grund warum es ganz unten steht ist, dass etwaige schwere CO2 Gase so nach unten fallen können.
Soweit erst mal meine Grundgedanken zu der angedachten Anlage. Hat jemand Anregungen, Anmerkungen, Kommentare zu meinen Grundgedanken? Ich hoffe, dass sich einige Acromyrmex und evtl. auch Atta Halter zu Wort melden und ihre Erfahrungen mit mir teilen.
viele Grüße
Martin