Diskussion: Planung und Bau einer Anlage für Acromyrmex cf. crassispinus

  • Hallo zusammen,


    ich hatte dieses Thema zwar schon in einem anderen Forum gestartet, da dort aber die Resonanz recht gering ausfiel, wollte ich mal sehen ob ich hier mehr Tipps und Anregungen zu meinem Bauvorhaben erhalte.


    Ich beschäftige mich momentan mit der Konzeption und Konstruktion einer Anlage für Acromyrmex cf. crassispinus und möchte hier meine Gedanken und Ideen zur Diskussion stellen um Gedankenfehler meinerseits vorzubeugen und auch die ein oder andere Anregung zu erhalten.


    Mir ist bekannt, dass Acromyrmex-Völker bei guten Pflegebedingungen recht zügig wachsen können und dann viel Platz und Futter benötigen. Dies versuche ich von Anfang an zu berücksichtigen.



    Grunddesign:



    Vitrinenschrank:


    Die Becken für die Tiere sollen in einem Bücherregal mit Glastüren untergebracht werden. Einerseits als Schutz vor unseren Katzen, andererseits da darin das Klima besser regulierbar ist. Im Winter könnte ich einfacher alle Becken auf einmal heizen und im Sommer - falls mal nötig - auch einfacher kühlen (kleine Klimaanlage in den Schrank stellen).


    Einen weiteren Effekt den ich mir dadurch erhoffe: Da die Temperaturdifferenz in den Becken und in dem Vitrinenschrank nicht so groß sein sollte, gerade in Zeiten wo dieser leicht beheizt wird, sollte sich die Feuchtigkeit nicht so leicht an den Glasscheiben niederschlagen (Stichwort Kältebrücke).


    Das Regal hat 6 Ebenen, so dass ich insgesamt 12 Becken unterbekommen könnte. Wobei ich bisher nur mit 9 geplant habe, die bereits alle angeschlossen werden, aber erst mal von der Anlage abgekoppelt sind und je nach Bedarf zugeschaltet werden.


    In diesem Komplex sind die Pilz- & Wohnbecken, Abfallbecken und ein Futterbecken.



    Der "Runway" & die Futterarena:


    Von dieser Vitrine wird es einen "runway" zu einer externen Futterarena geben. Diese wird nach momentaner Planung 60x30x 60 cm haben (zwei zweckentfremdete und modifizierte Aquarien), so dass ich auch mal ganze Zweige zum Abernten einstellen kann und nicht nur einen Blätterhaufen reinlegen. Ich denke dies sieht besser aus. - Die Anlage soll ja auch einen Schauwert haben.


    Der Deckel der Futterarena wird eine großflächige Lüftungsöffnung haben, damit die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch wird, dass sie zum Pilzbau in der Futterarena angeregt werden.


    Der Runway besteht aus Acrylglasröhren (Außendurchmesser 40 mm, innen 36 mm) die an der Wand entlang geführt werden. Da ich über eine Tür muss, wird der Weg in Serpentinen von oben nach unten zum Futterbecken führen (ähnlich wie bei dieser Anlage >>klick mich<<). Eher unnatürlich, da sie in der Natur ja eigentlich von unten nach oben auf ihre Futterpflanzen laufen, aber ich hoffe sie werden es verkraften.


    In diese Röhren wollte ich kleine Luftlöcher mit 0,4 oder 0,5 mm zur Belüftung bohren. Abstand der Löcher 2 oder 2,5 cm und davon dann drei Reihen: Oben, hinten und knapp vor unten.
    Mal sehen ob ich langfristig verhindern kann, dass die Ameisen in den Röhren Pilze anbauen. Vermutlich eher nicht.



    Die Becken:


    Als Becken wollte ich Glasaquarien mit 30x20x20 cm (lxbxh) verwenden und evtl. auch noch drei 20x20 cm Acrylglaszylinder, die hier noch rumliegen. Als Deckel Acrylglasplatten. Momentan überlege ich noch, ob ich die Deckel leicht schräg einbaue, so dass ggf. Kondenswasser nicht auf die Pilze tropft sondern nach hinten abläuft und somit höchstens den Fuß des Pilzes nass macht. In die Deckel wollte ich kleine Ausschnitte sägen, die mit einer doppelten Schicht Alu-Fliegengaze zugeschweißt werden, so dass sie belüftbar sind. Mit einer Platte die diese Lüftungsflächen mehr oder weniger abdeckt könnte man die Luftzufuhr regeln. Alternativ könnte ich kleine Löcher (0,4 oder 0,5 mm in die Deckel bohren). Ist aber deutlich aufwändiger.


    Reicht eine Belüftung in den Deckeln oder brauche ich auch noch im unteren Bereich der Becken eine, damit etwaiges CO2 abfließen kann?
    Eine weitere Frage ist noch: Mit oder ohne Bodengrund? Ich dachte eigentlich, dass ich (bis auf das geplante Abfallbecken und ein Futterbecken im Vitrinenschrank), die Beckenböden mit einer Gipsschicht ausgieße. Alternativ könnte ich eine Schicht Vermiculite nehmen. Serarmis scheint zum Schimmeln zu neigen, wenn ich mir die verschiedenen Haltungsberichte so ansehe.



    Verbindungswege zwischen den Becken:


    Die Becken haben immer zwei (Zu-/Ausgänge) und sind mit einem transpartenten Schlauch verbunden (Außendurchmesser 43 mm, innen 38 mm).Da zwischen zwei Becken auch mal ein T-Verbinder ist, sind sie nicht in Reihe geschaltet sondern es gibt für die Ameisen verschiedene Wege zu den einzelnen Becken (evtl. häng ich davon noch eine Zeichnung ein).



    Das Abfallbecken:


    Das von mir angedachte Abfallbecken erhält keinen Bodengrund und einen gut belüfteten Deckel, so dass darin die Luftfeuchtigkeit zu hoch ansteigt und der Abfall fleißig modert. Zudem soll es auf der untersten Ebene in der Anlage stehen, damit der Weg relativ weit ist. Habe gelesen, dass die Ameisen ihren Mülle gerne weit von den Nestern wegtragen.


    Ein weiterer Grund warum es ganz unten steht ist, dass etwaige schwere CO2 Gase so nach unten fallen können.




    Soweit erst mal meine Grundgedanken zu der angedachten Anlage. Hat jemand Anregungen, Anmerkungen, Kommentare zu meinen Grundgedanken? Ich hoffe, dass sich einige Acromyrmex und evtl. auch Atta Halter zu Wort melden und ihre Erfahrungen mit mir teilen.


    viele Grüße
    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Martin,


    erstmal ein herzliches Willkommen, schön, dass du hierher gefunden hast in unsere kleine Community :smiling_face:
    Bzw. willkommen zurück, hab eben erst gesehen, dass du ja schon ne Weile angemeldet und damit ein alter Hase bist.



    Da du ja anscheinend schon fleißig bastelst, fände ich es stark, wenn wir ein paar Bilder zu sehen bekommen. So kann man einen besseren Überblick bekommen und sich die Sache auch mal selbst abgucken.


    Alles in allem klingt die Anlage mMn ziemlich durchdacht. Dass die Schläuche von oben nach unten führen, sollte eigentlich überhaupt kein Problem sein - denn den Ameisen geht es vorrangig darum, Blätter zu finden und eben zum Pilz zu tragen. In welche Richtung das stattfindet, dürfte ziemlich unwichtig sein. Jedenfalls ist mir noch nie zu Ohren gekommen, dass es zu Problemen geführt hätte.


    Zitat von Martin Huber

    Momentan überlege ich noch, ob ich die Deckel leicht schräg einbaue, so dass ggf. Kondenswasser nicht auf die Pilze tropft sondern nach hinten abläuft und somit höchstens den Fuß des Pilzes nass macht.


    Den Punkt verstehe ich um ehrlich zu sein nicht. Vielleicht kannst du das nochmal näher erklären bzw. veranschaulichen? De Facto sollte der Pilz überhaupt nicht nass werden, da er bei starker Nässe oder auch schon direkten Kontakt zu Kondenswasser Schäden nehmen kann.
    Es sollte also vermieden werden, dass Wasser an den Pilz gelangt.


    Die Alufliegengaze, die du verwendest, sollte äußerst fein sein. Unterschätze nicht, wie klein sich Ameisen machen können. Selbst eine Camponotus ligniperdus Minorarbeiterin kann sich locker durch Fliegengaze quetschen und diese sind weitaus größer, als Acromyrmex-Arbeiterinnen. Eventuell findest du ja ein Material, das etwas taugt. Oder, wenn du eine Doppellage Alugaze verwendest, verklebst du sie miteinander und zwar im 45°-Winkel, sodass die Lücken künstlich verschmälert werden. Es sollte den Ameisen nicht möglich sein, sich erst durch Schicht 1 zu quetschen und dann durch Schicht 2. Je feinmaschiger, desto besser. Ich habe spontan an solch einen Spritzschutz für Pfannen gedacht (kennst du sicher), frage mich jedoch, ob es den Blattschneiderameisen gewachsen ist, da es sehr dünn ist. Die Maschenweite wäre in jedem Fall optimal, jedoch ist es vermutlich der Kraft der Mandibeln nicht gewachsen... Blattschneiderameisen sind einfach darauf ausgelegt, auch härtere Materialien zu durchschneiden. Das Material sollte also was aushalten.
    Wie gesagt, du solltest einfach nur nicht unterschätzen, wie gut Ameisen im Ausbrechen sind - besonders solche Arten, die einen hohen Platzbedarf haben und kleine Arbeiterinnen aufweisen, wie eben Acromyrmex cf. crassispinus.


    Meines Wissens nach kann man auf einen Bodengrund auch komplett verzichten. ZWar hab ich nur selten von Schimmel bei Gipsgründen gehört, jedoch kann das natürlich passieren - organisches und feuchtes Material (wie Blätter) auf Gips fördern sicher die Schimmelgefahr. Warum nicht einfach feinen Auqarienkies verwenden? Sicherlich hast du dich in das Thema besser eingelesen als ich, der ich nun auch kein wahrer Blattschneiderameisenexperte bin, aber was spräche dagegen?


    Da dein System insgesamt doch recht gut belüftet klingt, brauchst du dir auch sicher keine großen Sorgen um CO2 machen - die Produktion von CO2 bei Ameisen bzw. der Sauerstoffverbrauch wird stets überschätzt und ist ziemlich gering. Wie es sich beim Pilz verhält, weiß ich zugegebenermaßen spontan nicht. Es wäre mir jedenfalls neu. Eine Belüftung ist sicher notwendig und gut, auch um das Klima zu steuern, aber ich denke man muss sich keine übertriebenen Sorgen machen.




    Das soweit von meiner Seite. Wie gesagt, ein paar Ansichten fänd ich cool und eine Erläuterung zu den "schiefen Deckeln".




    Herzliche Grüße,
    ice_trey

  • Hi,



    Da du ja anscheinend schon fleißig bastelst, fände ich es stark, wenn wir ein paar Bilder zu sehen bekommen. So kann man einen besseren Überblick bekommen und sich die Sache auch mal selbst abgucken.


    Mach ich gleich in einem eigenen Posting.




    Den Punkt verstehe ich um ehrlich zu sein nicht. Vielleicht kannst du das nochmal näher erklären bzw. veranschaulichen? De Facto sollte der Pilz überhaupt nicht nass werden, da er bei starker Nässe oder auch schon direkten Kontakt zu Kondenswasser Schäden nehmen kann.
    Es sollte also vermieden werden, dass Wasser an den Pilz gelangt.


    Die meisten haben Deckel, die sie flach auf das Becken legen. Problem: Etwaiges Kondenswasser sammelt sich in dicken Tropfen an der Decke und tropft senkrecht auf den Pilz. An der Stelle fault er dann, also von oben und in der Mitte des Pilzes. Ich weiß, es sollte gar nicht zu so viel Kondenswasserbildung kommen, aber wenn man mal nicht gut genug aufpasst…
    Meine Überlegung: Wenn ich den Deckel schräg einbaue, dann läuft das Wasser nach hinten ab, die Wand runter und der Pilz kann maximal am Fuß gammeln. Sicherlich auch nicht gut aber m.E. besser, als wenn er oben an einer Wachstumsstelle gammelt.
    Zum schräg einbauen: U- oder E-Profile an drei Seiten innen an die Beckenwände mit einem kleinen Gefälle nach hinten kleben. Die Scheibe dann wie bei einem Falltürterrarium einführen, nur dass dies eben auf der Rückwand liegt. Wenn die Scheibe gut in die Profile passt, sollte es m.E. auch ein besserer Ausbruchsschutz als bei einem flach aufliegenden Deckel sein, da deutlich dichter. Gerade bei Plexiglasscheiben, die sich ja auch leicht verziehen können. Mit einem Stückchen Kabelbinder in die Profilschiene zwischen die Scheibe geschoben, hat man ein günstiges und sehr gutes "Terrarienschloss".




    Die Alufliegengaze, die du verwendest, sollte äußerst fein sein. Unterschätze nicht, wie klein sich Ameisen machen können. Selbst eine Camponotus ligniperdus Minorarbeiterin kann sich locker durch Fliegengaze quetschen und diese sind weitaus größer, als Acromyrmex-Arbeiterinnen. Eventuell findest du ja ein Material, das etwas taugt. Oder, wenn du eine Doppellage Alugaze verwendest, verklebst du sie miteinander und zwar im 45°-Winkel, sodass die Lücken künstlich verschmälert werden. Es sollte den Ameisen nicht möglich sein, sich erst durch Schicht 1 zu quetschen und dann durch Schicht 2. Je feinmaschiger, desto besser. Ich habe spontan an solch einen Spritzschutz für Pfannen gedacht (kennst du sicher), frage mich jedoch, ob es den Blattschneiderameisen gewachsen ist, da es sehr dünn ist.


    Vertreter der Gattung Atta können sich durch diesen Pfannenspritzschutz beißen. Der User "Jumpstyle" (benutzt den Namen in mehreren Foren), hat dies auf Bildern dokumentiert.
    Ja, es gibt so kleine Arbeiterinnen, allerdings hab ich die bisher nur auf dem Pilz gesehen oder direkt in der Nähe. Glaube kaum, dass sich diese kleinen weiter vom Pilz wegbewegen.
    Evtl. mach ich auch erst eine Schicht Alufliegengaze und darüber dann eine drosophilia dichte oder Siebdruckergaze. Die ist so engmaschig, da kommen nicht mal Milben durch. Aber eben auch dünner und daher würde sie den normalen Arbeiterinnen nicht lange stand halten. Daher ist ein gröberes und stabileres Vorgitter wichtig




    Da dein System insgesamt doch recht gut belüftet klingt, brauchst du dir auch sicher keine großen Sorgen um CO2 machen - die Produktion von CO2 bei Ameisen bzw. der Sauerstoffverbrauch wird stets überschätzt und ist ziemlich gering. Wie es sich beim Pilz verhält, weiß ich zugegebenermaßen spontan nicht. Es wäre mir jedenfalls neu. Eine Belüftung ist sicher notwendig und gut, auch um das Klima zu steuern, aber ich denke man muss sich keine übertriebenen Sorgen machen.


    Hab beim Transport meiner Kolonie leider schlechte Erfahrungen gemacht, woran beinahe die ganze Kolonie hops gegangen wäre, was ich auf CO2 zurückführe. Daher bin ich da etwas hypersensibel.


    Viele Grüße
    Martin

  • Hier nun ein paar Infos zum Baufortschritts:



    Alles Material habe ich noch nicht zusammen, aber ein paar Dinge sind schon da. Eine kleine Auswahl:


    40 Meter transparenter Schlauch mit 43 mm Außen- und 38 mm Innendurchmesser. Ich brauch zwar keine 40 Meter, aber die 40 Meter waren günstiger als wenn ich nur 10 oder 15 Meter genommen hätte. Kann daher sein, dass ich da demnächst (nach Fertigstellung der Anlage) ein paar Meter abgebe.



    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01003%20Schlauch.JPG]



    Schlauchtüllen und T-Verbinder. Als Anschlußstücke für den Schlauch um die Nestbecken in der Vitrine miteinander zu verbinden. Nach der neuesten Planung benötige ich nur die T-Stücke, da sie mehr Flexibilität (Verzweigungsmöglichkeiten) bieten. Die Einfach-Schlauchtüllen habe ich somit umsonst gekauft.


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01005%20T-Verbinder.JPG]



    Rohrschellen um die Acrylglasröhren an der Wand zu befestigen:


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01009%20Rohrschellen.JPG]



    Die Acrylglasröhren habe ich bereits an der Wand befestigt. Ursprünglich sollten diese an den Enden mit dem transparenten Schlauch U-förmig verbunden werden. Bei dem großen Durchmesser des Schlauches bekomme ich allerdings keine Kurven mit einem so engen Radius hin. Jetzt brauche ich 2 bis 3 Meter weniger Schlauch und muss mir Verbinder aus Acrylglasröhren zusammenkleben (mehr Arbeit und ich muss noch Röhren nachbestellen):


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC00945%20Acrylglasroehren.JPG]



    ...es geht voran!




    Der nächste Schritt:


    Zum Bohren der Löcher für die T-Schlauchverbinder habe ich mir einen 40 mm Diamanthohlbohrer besorgt.


    Der erste Versuch war gleich eine Operation am offenen Herzen, sprich ohne vorher zu üben gleich am Aquarium in welches das Loch sollte. Normale Bohrmaschine, frei Hand mit einer Schablone aus Holz (V-förmig eingeschnittenes Holzbrett, damit der Bohrer nicht wegrutscht, mit Schraubzwingen fixiert) und unter fließendem Wasser. Ein Glaser würde bei dem Ergebnis vermutlich die Hände über den Kopf zusammenschlagen - für meine Zwecke reicht es. Ich denke, mit ein bisschen Übung und einer besseren Schablone (die war schnell freihand mit einer Stichsäge gemacht und daher etwas schief), sollte es noch besser werden. Wobei Tischständer für Bohrmaschinen sind jetzt auch nicht sooo teuer. Werde mal sehen, ob ich da eine günstig in der Bucht schießen kann.


    Hier nun das Ergebnis:


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01025%20Aquarium%20T-Verbinder.JPG]



    Das kurze Schlauchstück wird von der Gegenseite aufgeschoben, als Konterstück und zum Abdichten. Ich werde es aber noch mit einer Schlauchschelle sichern / fester fixieren. Mal sehen ob ich welche finde die ich direkt an das Glas geschoben bekomme. Dann hätten die Ameisen auch keine Chance den Schlauch von der Seite abzuknibbeln.


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01035%20Aquarium%20T-Verbinder.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01038%20Aquarium%20T-Verbinder.JPG]



    Diese T-Stücke, ein kurzes Schlauchstück und eine Schlauchschelle sind meinen Recherchen nach die günstige Variante Beckenverbinder herzustellen. Alles Schlauchtüllen mit Schraubgewinde, Kontermutter und Dichtungsring (Stichwort: Regentonnenverbinder) sind deutlich teurer. Gerade auch, wenn man welche mit größerem Durchmessern sucht, wie in meinem Fall für einen Schlauch mit 38 mm Innendurchmesser.


    viele Grüße
    Martin

  • Zitat von Martin H.;343198

    Verbindungswege zwischen den Becken:


    Die Becken haben immer zwei (Zu-/Ausgänge) und sind mit einem transpartenten Schlauch verbunden (Außendurchmesser 43 mm, innen 38 mm).Da zwischen zwei Becken auch mal ein T-Verbinder ist, sind sie nicht in Reihe geschaltet sondern es gibt für die Ameisen verschiedene Wege zu den einzelnen Becken (evtl. häng ich davon noch eine Zeichnung ein).


    Hier nun die Skizze, auf welchen Wegen ich gedenke die Becken miteinander zu verbinden. Relevant ist die rot eingerahmte Teilskizze. Die Verbindungswege entsprechen zwar auch dem großen Bild rechts, allerdings sind da die Becken & Zylinder noch etwas anders angeordnet und auch noch Schlauchtüllen als Beckenanschluss eingezeichnet (grüne Dreiecke). Auf letztere werde ich aber verzichten und die T-Verbinder direkt mit den Becken verbinden (siehe Posting darüber):


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01075%20Skizze%20Vitrine.JPG]



    Passt das so mit den Verbindungswegen oder würdet ihr sie anders legen?
    Idee ist es, den Tieren auch ein paar alternative Verbindungswege zwischen den Becken anzubieten, dass sie nicht alle der Reihe ablaufen müssen.


    Reicht eine Belüftung über die Beckendeckel oder sollte ich in den Schläuchen noch Belüftungsmöglichkeiten einbauen. (z.B. ein T-Stück in den Schlauch hängen und das offene Ende mit einem Gitter verschließen).

  • Um die Acrylglasröhren etwas zu belüften habe ich mir kleine Bohrer mit 0,4 und 0,5 mm besorgt. Als ich die dann bekommen habe musste ich feststellen, dass die nicht in das Bohrfutter einer normalen Bohrmaschine oder eines Akkuschraubers passen. Also nach einem passenden Bohrfutter umgeschaut und folgenden in der Bucht erworben. Das Bohrfutter hat einen 6-Kant-Schacht, so dass es in jede Bohrmaschine oder Akkuschrauber eingespannt werden kann.


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01150%20Bohradapter.JPG]



    Was mir bei dem Billigding allerdings negativ aufgefallen ist, es läuft nicht ganz gerade d.h. der Bohrer beschreibt einen kleinen Kreis. Da ich es mit zwei Bohrmaschinen ausprobiert habe, liegt es wohl an dem Adapter und nicht an meinen Bohrmaschinen.
    Da die Minibohrer aber etwas flexibel sind, kann ich damit leben.



    Das erste Loch habe ich versucht mit einem kleinen Akkuschrauber (Bosch IXO) zu bohren. Dabei ist mir der Bohrer auch gleich abgebrochen. Vermutlich zu viel Druck und die Umdrehungen des Akkuschraubers sind auch recht gering.


    Mit der großen Bohrmaschine ging es dann:


    [Blockierte Grafik: http://www.spiderpix.com/allerlei/Acromyrmex/Acromyrmex-Bau-DSC01162%20Loecherbohren.JPG]



    Alternativ könnte man vermutlich einen Dremel mit entsprechendem Bohraufsatz verwenden.


    VG,
    Martin

  • Zitat von Martin H.;342776

    Die Becken:


    Als Becken wollte ich Glasaquarien mit 30x20x20 cm (lxbxh) verwenden und evtl. auch noch drei 20x20 cm Acrylglaszylinder, die hier noch rumliegen. Als Deckel Acrylglasplatten. Momentan überlege ich noch, ob ich die Deckel leicht schräg einbaue, so dass ggf. Kondenswasser nicht auf die Pilze tropft sondern nach hinten abläuft und somit höchstens den Fuß des Pilzes nass macht. In die Deckel wollte ich kleine Ausschnitte sägen, die mit einer doppelten Schicht Alu-Fliegengaze zugeschweißt werden, so dass sie belüftbar sind. Mit einer Platte die diese Lüftungsflächen mehr oder weniger abdeckt könnte man die Luftzufuhr regeln.


    Reicht eine Belüftung in den Deckeln oder brauche ich auch noch im unteren Bereich der Becken eine, damit etwaiges CO2 abfließen kann?

    Wie sieht es denn mit diesem Punkt aus? Reicht die Belüftung in den Deckeln oder brauche ich auch noch im unteren Bereich der Becken eine, damit etwaiges CO2 abfließen kann? Die Zugangsröhren (30 mm Durchmesser, i.d.R. zwei pro Becken) haben ihre Unterkante auf ca. 5,5 bis 6 cm vom Beckenboden gemessen >>klick mich<<. Darunter gibt es momentan keine "Abflussmöglichkeit" für CO2. Reicht das aus?


    viele Grüße
    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Deine Anmerkung diesbezüglich hat mich ziemlich verwundert:

    Zitat von Martin Huber

    Hab beim Transport meiner Kolonie leider schlechte Erfahrungen gemacht, woran beinahe die ganze Kolonie hops gegangen wäre, was ich auf CO2 zurückführe. Daher bin ich da etwas hypersensibel.


    Darf ich fragen, wie du darauf kommst, dass gerade CO2 der Übeltäter ist? Wie gesagt: Ich denke das CO2 kann man eigentlich wirklich vernachlässigen. Natürlich weiß ich im Moment nicht, um was für eine Kolonie es sich handelt - aber viel wahrscheinlicher wäre zum Beispiel eine Selbstvergiftung durch versprühte "Ameisensäure" in einem engen Behältnis. Das Problem kennt man beispielsweise schon lange bei Formica fusca - sie sind beim Transport wirklich etwas heikel. Da die beim Transport im Reagenzglas versprühte "Ameisensäure" nicht abziehen kann (eben aufgrund für solche Fälle mangelnde Belüftung), nehmen die Ameisen in großen Mengen ihre eigenen Gifte auf und gehen daran zugrunde. Das ist natürlich nur ein Problem bei Arten, die zu intensiven Einsatz von "Ameisensäure" neigen, wenn sie gestört werden (dazu gehört ein Transport in jedem Fall, aufgrund der vielen Erschütterungen). Btw: Das "Ameisensäure" steht übrigens nur in Anführungsstrichen, da es sich eigentlich nicht um Ameisensäure handelt, sondern um einen Giftcocktail, der nichtmal zwingend Ameisensäure als Substanz enthalten muss, nicht wundern :winking_face:


    Zur Frage zurück: Die Be- und Entlüftung sollte über die gazebedeckten Deckel ausreichend stattfinden. Denk daran, dass man auch mittelgroße Kolonien problemlos über lange Zeiten in mit Watte verstopften Reagenzgläsern halten kann - der Sauerstoffaustausch ist in jedem Fall ausreichend, da der Verbrauch durch die Ameisen extrem gering ist. Solange es eben nicht zu massiven Störungen kommt, kann auch eine Selbstvergiftung nicht stattfinden.

  • Deine Anmerkung diesbezüglich hat mich ziemlich verwundert:


    Darf ich fragen, wie du darauf kommst, dass gerade CO2 der Übeltäter ist? Wie gesagt: Ich denke das CO2 kann man eigentlich wirklich vernachlässigen. Natürlich weiß ich im Moment nicht, um was für eine Kolonie es sich handelt - aber viel wahrscheinlicher wäre zum Beispiel eine Selbstvergiftung durch versprühte "Ameisensäure" in einem engen Behältnis.

    Selbstvergiften kenne ich von Schaben mit Wehrsekret. Dadurch hab ich auch schon mal eine Heimchenbox mit frisch gesammelten Schaben einer mir nicht bekannten Gattung innerhalb weniger Stunden geplättet.


    Bei den Ameisen geht es um die Acromyrmex cf. crassispinus. Die Kolonie wurde in ihren Behältern mit Pilz Transportiert. Die Deckel, Lüftungsgitter und Schlauchanschlüsse mit Klebeband gesichert (= verschlossen). Die Behälter wurden mit Noppenfolie isoliert und in einem temperierten PrivatPKW transportiert. Morgens eingeladen, Abends ausgeladen. Beim Ausladen lagen alle Tiere (mehrere tausend) platt in einer dicken Schicht am Boden und im Pilz. Nur einige wenige hatten noch etwas gezuckt. Nach gutem Belüften haben sich nach ca. einer Stunde die ersten wieder bewegt. Insgesamt haben sich maximal die Hälfte (schwer zu Schätzen) wieder erholt.
    Die einzige Erklärung die ich dafür habe ist, dass durch den Pilz und die eingeschränkte Belüftung während des Transportes die CO2 Konzentration zu hoch geworden ist und die Tiere betäubt bzw. einen Teil leider auch getötet hat.


    Von einem ähnlichen Problem (schlecht belüftete Behälter, Ameisen KO) wird in diesem thread berichtet:
    http://www.ameisenforum.de/att…ns-haltungserfahrung.html


    viele Grüße
    Martin

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