Zum Artikel
Quelle: Spiegel.de
Um ehrlich zu sein keine so überraschende Neuigkeit. Ich dachte auch um ehrlich zu sein, das wäre längst bekannt oder wenigstens vermutet?
Zumindest kam es mir immer so vor, dass es unter Ameisenhaltern als Tatsache gilt, dass die Aufgabenverteilung auch altersabhängig verteilt sein kann - eben wie bei Bienen.
Nicht weiter verwunderlich, da Ameisen da einfach pragmatisch sind - die jüngeren Arbeiterinnen, die noch die längste Lebenserwartung haben begegen sich nicht in die Gefahr, von Fressfeinden draußen vernichtet zu werden, während ältere Arbeiterinnen eben etwas entbehrlicher sind.
Dazu kommt das von uns allen allzu oft beobachtete Verhalten, dass sich gerade kleine Kolonien sehr zurückhalten mit der Außenaktivität - einfach zu gefährlich außerhalb des Nests.
Zitat von Spiegel OnlineDie Forscher vermuten, dass mit dem Alter eintretende Veränderungen beeinflussen, welchen Tätigkeiten sich die einzelne Ameise zuwendet. Die Größe der Tiere spielte dabei übrigens keine Rolle, obwohl die Arbeiterinnen dieser Spezies zwischen 6 und 16 Millimeter groß sein können, sich also deutlich unterscheiden. [...] 41 Tage lang zeichneten die Ameisenkarrieren auf
Irgendwie wage ich fast, das zu bezweifeln. In Freilandbeobachtungen sah ich bei Camponotus ligniperdus eigentlich nie Minor-Arbeiterinnen außerhalb des Nests, während Medias und Majore sehr häufig zu sehen waren. Natürlich beweist das nichts, aber ich denke, dass die Kastenzugehörigkeit sehr wohl eine Rolle bei der Aufgabenverteilung spielt und je größer die Kolonie ist, desto mehr. Interessant wäre hier zu wissen, inwieweit sich Majore z.B. an der Brutpflege beteiligen.
Zudem reicht die Beobachtung einer einzigen Art (hier eben Camponotus fellah) sicher nicht aus, um diese Verhaltensweisen komplett zu entschlüsseln - bei anderen Arten mag die Aufgabenverteilung vielleicht wieder anders sein. Zudem halte ich einen Beobachtungszeitraum von 41 Tagen für reichlich kurz. Wir alle wissen, dass die Lebenserwartung von Arbeiterinnen deutlich höher ist und auch 1,5 Jahre betragen kann bei gewissen Arten.