Anfänger mit Fragen

  • Guten Abend,
    ich interessiere mich schon eine weile für Ameisen und wollte schon in meiner Kindheit eine Ameisenfarm haben.
    Jetzt wollte ich mich mal etwas Informieren was einem so geraten wird.
    Ich habe mich mal ein klein wenig schlau gemacht und eine Vorrausetzung gelegt.


    Die Ameisenart sollte polygyn sein. Ich möchte es vermeiden das wenn mir wirklich eine Königin stirbt gleich die ganze Kolonie Stirbt.
    Auch wenn sie klein sind und milliarden gibt sind es trotzdem Lebewesen denen ich ein leben wenn schon auch ermöglichen will.


    Interesse habe ich an den Formica ( Serviformica) fusca.
    (gewählt habe ich sie wegen: -
    polygyn -Ihrer grösse (die ameise an sich) -Ihrer geringen anspruchsart an nahrung -generelle leichte haltung)


    Hat jemand dazu eine anmerkung oder Verbesserung oder sonst etwas das einem neuling hilft?
    Vielleicht sogar eine andere Art die besser geeignet ist?


    Danke

  • Die Myrmica rubra habe ich mir auch schon angesehen.
    Aber bei denen bin ich mir nicht sicher, da ich sie von der grösse recht klein finde. (Ja es gibt kleinere :smiling_face: )


    Die Lasius flavus sehen schön aus, das stimmt.
    Ich bin mir recht sicher das wir sie auch mal im garten hatten, oder zumindest gelbliche Ameisen.
    Aber sind halt auch sehr klein.



    Die Qual der Wahl.


    -----


    Mal anderster gefragt, gibt es eine art (vielleicht von denen 3 genannten) die bei der ernährung leicht zu handhaben sind? Ich habe zwar kein problem damit lebende insekten zu verfüttern aber wenn es eine andere möglichkeit gibt wäre das natürlich auch gut.
    Zumindest schneide ich ungerne käfer durch etc

  • Okay, ich Schau mir die drei mal genauer an morgen.


    Jetzt mal was anderes.


    Ich habe die Starter Sets gesehen, kann da jemand eins empfehlen wegen der Größe?
    Oder ist es ratsam eins zusammen zu stellen?


    Danke für die Hilfen

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von lol

    Man kann auch gefrorene Insekten verfüttern( ist wegen der Milbengefahr auch eher empfehlenswert)


    Obacht, Milbeneier überleben die -20°C in der Gefriertruhe locker :winking_face:
    Allein ein Überbrühen der Insekten mit kochend heißem Wasser ist zuverlässig in der Beseitigung von Parasiten.
    Zudem ist der Nährwert gefrorener Insekten herabgesetzt und es gibt viele Kolonien, die diese Trockenware gar nicht besonders gut annehmen.


    Das Überbrühen ist im Übrigen, auch wenn es sich im ersten Moment furchtbar anhört, mit der humanste Tod, den man einem Insekt bescheren kann (außer es handelt sich um Insekten mit sehr hartem Panzer, wie eben Käfer). Genauso schnell ist nur ein Erdrückungstod durch Zerquetschen, was bei vielen Futterinsekten gar nicht ohne weiteres möglich ist (bei Mehlwürmern und diversen Käfern z.B.). Insekten mit recht weicher Außenhaut (z.B. Fliegen, Maden, Heimchen, ...) sterben nach kürzester Zeit im heißen Wasser, da die Eiweiße im Körper schlagartig denaturieren.


    Die Tiere einfach durchzuschneiden oder zu Köpfen empfiehlt sich jedenfalls nicht - da sie kein Gehirn haben, sondern ein Gangliensystem, das über den ganzen Körper verteilt ist, leben geköpfte oder zerschnittene Insekten oft noch stundenlang. Auch Lebenfütterung ist eher "grausam" - dann zerlegen die Ameisen die Tiere eben bei lebendigem Leib, bis irgendwann natürlich der Tod eintritt oder stechen sie zu Tode, was etwas dauern kann, je nach Stärke der injizierten Gifte. Inwieweit die Insekten Schmerz überhaupt empfinden, ist unklar. Man hat bei Heimchen schon beobachtet, dass Artgenossen sich gegenseitig lebendig anfangen zu fressen, ohne, dass der "Angefressene" sich auch nur einen Millimeter wegbewegt - sondern z.B. gemütlich weiter frisst.



    Ich denke mit der angestrebten Formica fusca bist du schon auf gutem Wege, was Größe und Robustheit angeht. Lasius flavus hingegen ist nicht polygyn, sonder oligogyn, was bedeutet, dass die Königinnen getrennte Räume brauchen - sie vertragen sich untereinander nicht.


    Allerdings ist natürlich die Integration neuer Gynen bei einer polygynen Kolonie immer so eine Sache. Auf gar keinen Fall kann man jedenfalls einfach neue Königinnen zur alten Kolonie stecken - sie werden als Feind angesehen. Erst eine Abkühlung der Ameisen auf unter 10°C senkt ihren Aggressvitätsgrad derart, dass man eine Integration wagen kann, da sie dann sehr träge sind. Auch beim Kauf kann man natürlich eventuell schon mehrere Königinnen in einer Kolonie erwerben.

  • Eine Königin ohne Arbeiter hat ein höheres Risiko zu versterben, da die Gründung immer schwierig ist, dafür siehst du deine Kolonie ganz von Anfang an aufwachsen. Wenige oder viele Arbeiterinnen macht hauptsächlich ne preislichen Unterschied. Wenn du dich für ohne Arbeiterinnen entscheidest würde ich aber nichts nehmen was ne lange Entwicklungszeit hat, da du dann unter umständen erst nach 2 Monaten überhaupt was zu sehen bekommst.

    • Offizieller Beitrag

    Das stimmt, es ist quasi Geschmackssache.


    Zwar gelingen gerade bei robusten Arten so gut wie alle Gründungen - jedoch ist diese Phase für den neugierigen Einsteiger natürlich ziemlich langweilig. Alles was du zu sehen bekommst, ist eine herumsitzende Gyne, die sich ab und an mit Brutpflege ebschäftigt und über die Dauer natürlich die heranwachsenden Larven, etc.pp.
    Das heißt natürlich nicht, dass es in der Gründung nicht zu dramatischen Problemen kommen kann, die den Halter vor gewisse Herausforderungen stellen oder dass eine gründende Königin per se langweilig wäre. Nur setzen diverse Halter natürlich auch andere Ansprüche. Man ein ungeduldiger Zeitgenosse möchte sofort etwas "Action" haben, andere wiederum sind fasziniert davon, wie gut sich die Gründerkönigin alleine durchschlägt und freuen sich, wenn sie endlich die Gründungsphase überstanden haben - ein toller erster Erfolg, wenn die erste Arbeiterin schlüpft und man von Anfang an dabei war.


    Für gewöhnlich bietet sich für den Einstieg aber tatsächlich eine kleine Kolonie an, da man hier auch eine gewisse Aktivität hat - was die Neugier befriedigen dürfte. Ob das nun 5 Arbeiterinnen oder 500 sind, das ist Sache des Halters. Da die meisten Halter es als sehr befriedigend empfinden, auch ihre kleinen Kolonien beim Heranwachsen zu beobachten, ist eine kleine Kolonie mit wenigen Tieren für die meisten wohl so oder so eine gute Wahl. Natürlich ist die Aktivität bei solch jungen Kolonien noch weitaus geringer als bei großen, alten Kolonien. Ob es nun 5 Tiere oder 10 Tiere sind spielt überhaupt keine Rolle, außer, dass die Preise steigen. Es gäbe hingegen aber natürlich einen Unterschied zwischen 5 und 50 Tieren - bei letzteren Kolonien ist die Außenaktivität schon weitaus ausgeprägter.

  • Hallo,


    bei Formica fusca würde ich am Anfang 20 Arbeiterinnen + Gyne nehmen! Dann siehst du auch was!
    Ich sag dir mal die Vor- und Nachteile von den "fusca's":


    :dafuer: : Die Art ist polygyn und sehr robust; ist schön gefärbt


    :dagegen: : Die Art ist sehr schreckhaft und nicht so aggressiv wie z.B. Pheidole, deshalb wirst du sie nicht SO häufig jagen sehen (denke ich)



    Ich wäre da eher für die Myrmica rubra! Mein Gott, sind die halt ein bisschen kleiner, dafür sind sie interessanter!
    Und flavus sind nur selten polygyn, wenn ich das erwähnen darf (?) :think:

  • Nur mal so eine Frage, wieso soll es unbedingt eine Art werden, die polygyn ist?


    Es ist immer sehr schwierig, auch bei polygynen Arten, eine Gyne nachträglich in die Kolonie zu setzten.
    Mir würde nur Myrmica einfallen, wo sowas öfters mal klappt!


    Wenn die Haltungsbedingungen stimmen, dann wird dir deine Gyne sowieso nicht wegsterben und wenn die Bedingungen nicht stimmen, dann helfen dir auch keine 10 Gynen, die schickst du dann nur nacheinander in den Tod.


    Überleg es dir noch mal, es gibt wirklich sehr interessante Arten die nicht polygyn sind und meine Erfahrungen damit waren immer sehr positiv (auch wenn ich den ein oder anderen Rückschlag zu verkraften hatte..)

  • Also es stimmt das ich hauptsächlich auf die polygyn achte, damit das Volk nach einer Toten Gyne immernoch überleben kann.
    Allerdings habe ich nicht bedacht das man am anfang eh nur eine Gyne mit Arbeitern hat.


    Ich habe mich für die Formica fusca entschieden und sie sind auch Heute eingetroffen.
    (Wobei ich durch das lesen auch am überlegen bin mir ein zweites set mit den Myrmica rubra zu holen)


    Soweit ich das sehe sind es 1 Gyne und 8 Arbeiter.


    Momentan sitzt die Gyne mit 5 Arbeitern im Röhrchen und die anderen 3 Arbeiter kontrollieren das Umfeld und waren auch schon am Honig.


    Ich bin mal gespannt wann sie umziehen.



    ----


    Zwischenfrage, wenn hier so viele Leute draufschauen. Ist hier zufällig jemand aus Mannheim dabei ?



    Gruss
    Magus

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