Wachstumsrate einer Lasius niger Kolonie

  • Hallo,


    eine Lasius niger Kolonie kann bis zu 40000 ( :respekt: ) Abeiterinnen haben. So habe ich es hier im Forum gelesen.
    Legt eine Ameisenkönigen Eier bis zu ihrem letzten Tag, oder passt sie die Ameisenanzahl an die Größe
    des Nestes bzw. des Platzes an den sie zur verfügung hat :frage:
    Ich frage mich nun, ob ich jedes Jahr den Lebensraum vergrößern muß, und ein Formicarium an das nächste
    bauen muß. :ask:


    Viele Grüße
    Max Headroom

    • Offizieller Beitrag

    Heyo Max Headroom,


    die exakte Wachstumsrate zu bestimmen, ist leider nicht möglich, denn sie hängt maßgeblich von den Bedingungen ab, die der Halter schafft (Temperatur, Fütterung, etc.).


    Dennoch kann man ein paar Dinge dazu sagen. Die Arbeiterinnenzahl wird in der Haltung maßgeblich vom Platzangebot eingeschränkt. Die hohen Zahlen, die wir aus der Natur kennen, werden wir in der Haltung also nie erreichen. Dennoch sind natürlich bei vielen Arten mehrere Tausend Arbeiterinnen drin, oder auch mehrere Zehntausend, im Fall von sehr volksstarken Kolonien. Natürlich gibt es in der Natur auch Kolonien (bei bestimmten Arten), die mehrere Millionen Mitglieder stark sind. Das sind vor allem meist polygyne und sehr volksstarke Arten. In der Haltung wird das zu einem Ding der Unmöglichkeit, denn den nötigen Platz kann niemand bieten.


    Was die Königin angeht ist es aber tatsächlich so, dass sie im Normalfall, also wenn sie gesund ist und einen ausreichenden Spermienvorrat bei der Begattung erhalten hat, bis zu ihrem Lebensende befruchtete Eier legen kann. Unbefruchtete Eier (aus denen Männchen schlüpfen), könnte die Gyne auch legen, wenn sie gar nicht begattet worden wäre, oder aber wenn der Spermienvorrat ausgeht (ich denke das Thema ist kaum erforscht). Interessant zu wissen: Der Rekord in der Lebensdauer einer Gyne liegt bei ca. 28 Jahren im Labor - und tatsächlich war es eine Lasius niger Gyne, die bis zuletzt befruchtete Eier produzierte und damit also Arbeiterinnen und Jungköniginnen. Schon allein faszinierend, dass ein Insekt 28 Jahre alt wird, aber dass es bis zuletzt reproduktiv war... Hammer.


    Zitat von Max Headroom

    Ich frage mich nun, ob ich jedes Jahr den Lebensraum vergrößern muß, und ein Formicarium an das nächste
    bauen muß. :ask:


    Nun, diese Frage kann dir keiner beantworten. Wie gesagt, es hängt maßgeblich davon ab, wie deine Kolonie versorgt wird und natürlich auch von der Produktivität der Kolonie selbst. Die Koloniegrößen können also stark voneinander abweichen bei diversen Haltern. Zudem kann es natürlich immer zu Katastrophen kommen, Massensterben, Haltungsfehler, der Tod der Gyne, usw., die die Kolonie mehr oder weniger stark dezimieren.


    Wann man also anbauen muss, ist grundverschieden, zumal das Platzangebot in Bezug auf die Arenen bei einigen Arten (mMn gehört dazu auch Lasius niger) keine allzu große Rolle spielt. Wichtiger ist es hier, zu prüfen, wann das Nest zu klein wird und entsprechend zu erweitern. Ich denke ich darf dabei auf Mickys Lasius niger Kolonie hinweisen - der am längsten geführte Haltungsbericht dieser Art, den ich kenne, seit 2006: Klick. Und dort sieht man auf den letzten Fotos... 3 wirklich recht kleine Becken. Auch so kann es laufen.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Ich denke ich darf dabei auf Mickys Lasius niger Kolonie hinweisen - der am längsten geführte Haltungsbericht dieser Art, den ich kenne, seit 2006: Klick. Und dort sieht man auf den letzten Fotos... 3 wirklich recht kleine Becken. Auch so kann es laufen.

    Es sind momentan sogar nur 2 - ein größeres und ein Kleines. Ich bin in Sachen Koloniegröße/Koloniewachstum mit meiner Lasius niger Kolonie allerdings keine besonders gute Referenz. Da verweise ich lieber auf chrizzy, der letztlich nach 5 Jahren seine Kolonie abgegeben hat. Sie war mehrere Tausend Arbeiterinnen stark (geschätzt!) und er hatte mehrere große Becken und meterlange Schläuche. Selbst bei ihm sind zwischendurch mehrere 100 Arbeiterinnen bei Ausbrüchen o.Ä gestorben, sodass die Kolonie sogar noch größer hätte sein können.


    An diesem Beispiel sieht man auch, wie sehr sich Kolonien derselben Art unterscheiden. Ich hab eine sehr genügsame Kolonie, die nicht besonders schnell wächst und bei ihm war es genau anders herum :winking_face:


    Hier nochmal der Link: Lasius niger chrizzy's Lasius niger Tagebuch
    Micky

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