Zwei Ameisenkolonien in einer Farm?
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Hallo henning, willkommen im AmeisenCafe
Ich glaube erstmal sollten wir den Begriff klären. Eine Ameisenfarm ist jedenfalls nichts weiter, als eine Nestvariante, also der Bereich, in dem die Ameisen ihre Brut und Nahrung lagern, quasi ihr "Zuhause".
Andere Nestarten wären z.B. Reagenzgläser (gerade anfangs), Ytongnester, Gipsnester, usw.Eine Farm wird, wie jedes Nest, von der bewohnenden Ameisenkolonie als ihr Revier betrachtet, das sie auf Leben und Tod verteidigen - gegen jeden Feind. Und dazu gehören selbstverständlich auch andere Kolonien.
Eventuell meinst du mit "Farm" aber auch das gesamte Formicarium, also quasi die komplette Anlage mit Becken, Nestteil, etc.
Hierzu sei zu sagen, dass unter Umständen eine Vergesellschaftung zweier Ameisen gelingen kann, wenn diese separate Nester haben, sich jedoch eine Arena (Becken in dem die Ameisen auf Futtersuche gehen) teilen. Diese muss dazu eine gewisse Größe aufweisen und die Arten müssen aufgrund des im Vergleich zur freien Natur extrem geringen Platzangebots in der Haltung speziell aufeinander abgestimmt sein.Beliebt sind hier beispielsweise Camponotus ligniperdus bzw. Camponotus herculeanus und Temnothorax-Arten. Diese ignorieren sich allein des Größenunterschieds wegen schon im Großen und Ganzen.
Allgemein gilt:
- Arten, die sehr unterschiedliche Lebensweisen haben, begegnen sich seltener feindselig. Beispiele hierfür wären bei einheimischen die eben genannten Arten Camponotus ligniperdus zusammen mit Temnothorax nylanderi. Auch Myrmica rubra und Temnothorax nylanderi scheinen miteinander gut klar zu kommen, laut Halterberichten. Vermutlich ist Temnothorax nylanderi ohnehin eine sehr beliebte Art bei solchen Gemeinschaftsbecken, da sie sehr zurückhaltend sind und eher fliehen, als anzugreifen
- Es gibt Arten, die abschreckende Wehrsekrete produzieren, z.B. Meranoplus bicolor oder Crematogaster scutellaris. Letztere werden allerdings derart volksstark, dass sie ihr Territorium wohl verteidigen werden und aggressiv gegen andere Arten reagieren
- Eine Ausnahme gibt es hier allerdings: Crematogaster scutellaris lebt in freier Natur in Parabiose mit Camponotus lateralis. Sie teilen und verteidigen also zusammen ihre Futterplätze. Berichte über eine Parabiose in der Haltung habe ich für meinen Teil jedoch noch nirgens gesehenHoffe, das hilft dir für den EInstieg in´s Thema etwas weiter
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Gibt es keine ameisenarten die sich gegenseitig nützen? Manche ameisenarten nutzen doch blattläuse um honigtau zu bekommen, und die ameisen schützen die läuse dafür. Wäre toll wenns das auch bei ameisen untereinander gibt
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