Hallo an die Leser und Interessenten,
da ich jetzt von verschiedenen Ameisenhaltern auf die Schwierigkeiten in der Haltung von Odontomachus spec. angesprochen wurde, werde ich hier mal einen Haltungsbericht veröffentlichen um mit diesem Vorurteil aufzuräumen :
Herkunft :
Ich habe die Gynen Ende Oktober aus Südasien mitgebracht. Es sind durch die Bank weg nur gründende Königinnen ohne Brut gewesen. Es ist auch schwer möglich ein großes Odontomachusnest auszugraben. Zum ersten sind die Arbeiterinnen trotz ihrer Größe von ca. 9-10mm durchaus in der Lage ihr Nest zu verteidigen, zum anderen ist die Königin zwischen 200-300 Arbeiterinnen auch schwer auszumachen.
Im Herkunftsland wird eine Trockenzeit von einer schweren Regenzeit abgelöst. Die Odontomachus habe ich ausschließlich in schattigen, feuchteren Gebieten gefunden. Temperatur zwischen 25 - 30 Grad.
Die Ameisen bewohnen aus Laub, Erde und Holzstückchen aufgeschichtete lose Nester am Boden.
Haltung :
Odontomachus sind Dämmerungs- und Nachtaktiv. Interessenten für diese Ameisen sollten das berücksichtigen. Bei großen Kolonien sind auch am Tage vermehrt Tiere zu beobachten, das Hauptgeschehen passiert allerdings Nachts.
Es ist schwer möglich, Odontomachus in einem verschlossenen Reagenzglas zum gründen zu kriegen bzw. die Gyne längere Zeit am Leben zu erhalten.
Ich halte die Gynen in offenen Reagenzgläsern, welche in 1 Liter Plastikdosen liegen. Als Bodengrund habe ich 1-2 cm Kokoserde eingebracht. Die Dosen sind leicht gelocht, das hält die Feuchtigkeit sehr gut.
Alle 3 Tage überprüfe ich die Feuchtigkeit und füttere die Tiere.
Eine Haltung im Ytong wäre sicherlich möglich..man kann dann prima beobachten, wie die Ameisen die tolle Sichtscheibe zubauen.
Ernährung :
Ich füttere die Ameisen abwechselnd mit TerFlys, großen Drosophila und kleinen Heimchen. Auch wenn die Tiere gerne lebende Nahrung annehmen, tote Tiere wird ebenfalls verzehrt. Honig- bzw Zuckerwasser biete ich einmal die Woche an. Die Akzeptanz hält sich bei diesen Odontomachus allerdings in Grenzen.
Die Futtertiere biete ich lebend an (auf kochen der Heimchen habe ich auch nicht die geringste Lust), auf Mehlwürmer verzichte ich grundsätzlich. Die vielbeschriebene Milbengefahr ist mir gänzlich unbekannt, da habe ich noch nie Probleme gehabt.
Außer der Reihe : Ich empfehle neu gekaufte Ameisen selbst mit einer guten Lupe zu untersuchen.
Wachstum der Kolonien :
Ich habe definitiv nicht die Zeit, jeden Tag die Eier zu zählen oder das Wachstum der Larven nachzumessen.
Nur jetzt soviel :
Seid Anfang November sind die ersten Kolonien auf 7-9 Tiere angewachsen..Brut ist in allen Stadien vorhanden. Wie so oft bei den Ameisen : wer nicht regelmäßig füttert bekommt auch Probleme mit den Nachkommen.
Zur Lebenserwartung der Gyne :
Es geistern ja 2-3 Jahre durch die Foren; kann ich nicht bestätigen...aber auch nicht verneinen.
Würde mich mal interessieren : wer hat eine Odontomachus Kolonie vom ersten Tag bis zum Tode gepflegt ?
Und bitte : eigene Erfahrungswerte, das sind mir die liebsten !
Selbst wenn die Königin nach 2-3 Jahren sterben sollte. Bei dieser überall nachzulesenden Fluktuation der Ameisenkolonien dürfte auch das nicht so tragisch sein.
Zusammenfassend :
Immer schön auf die Temperatur, die Luftfeuchte und regelmäßige Ernährung achten : dann klappt es auch mit den Odontomachus spec. aus Asien.
Jetzt hoffe ich mal nichts vergessen zu haben. Ansonsten werde ich hier mal ergänzen.
Auf die tägliche Fortsetzung in Bezug auf die Anzahl der gefessenen Heimchen werde ich mal verzichten....das ist hoffentlich in Ordnung.
Gruß