Luftfeuchtigkeit bei Atta cephalotes

  • Hey leute,
    Ich bekomme/kaufe nächstes jahr eine kolonie Atta cephalotes. Sie brauchen ja eine Luftfeuchtigkeit von ca. 85% aber wie bringe ich sie so hoch OHNE das der pilz nass wird?
    Ich werde eine "überdachung" über den pilz stellen.da könnte ich sprühen aber der pilz wächst ja auch...
    Mit watte kann ichs versuchen aber irgendwann ist der pilz auch so groß dass man sie nur noch auf den pilz legt= pilz nimmt schaden durch wasser...



    Bitte um hilfe

  • Hallo pierreeitel,


    es ist nur eine EQmphehlung von mir, aber:


    Es ist nicht gut, wenn du dir jetzt schon so hekle Arten wie Blattschneiderarten zulegst. Ich meine, du hast doch erst dieses Jahr mit der Ameisenhaltung begonnen. Ich z.B. hatte insgesamt schon über 15 Kolonien und Königinnen (darunter auch Exotische), und wage mich immer noch nicht an Blattschneider heran, weil sie ziemlich schwer zu halten sind und ein schnelles Wachstum aufweisen. Außerdem hattest du bis jetzt nur einheimische Arten. Beginne mal mit einer exotischen Art, die nicht so ganz schwer zu halten ist.
    Fazit: Ich denke mal, dass du mit Blattschneiderameisen nicht lange Freude haben wirst.


    :meinemeinung: :meinemeinung: :meinemeinung: :meinemeinung: :meinemeinung:

  • Okay danke für die Antwort. ABER damit ist meine frage immernoch nicht beantwortet...
    Unser nachbar hat nähmlich Atta sexdens und er hilft mir dabei...
    Ich habe gelesen dass ganz viele sie gekauft haben und kejn "geschiss" machen und dass sie sich trotzdem sehr vermehren.ich werds schon packen.
    Vorallem habe ich ca. 4monate um das richtige klima herstellen zu können.

    • Offizieller Beitrag

    Nun, wie du schon richtig festgestellt hast, darf der Pilz nicht nass werden. Natürlich fängt das damit an, dass man Wasserquellen von ihm fernhält und auch beim Befeuchten darf kein Wasser auf ihn fallen. Das ist aber gar nicht das Problem, denn entsprechende Verdunstungsquellen etc. kann man schließlich auch in einiger Entfernung zum Pilz anlegen und du wirst wohl kaum Wasser ins Pilzbecken sprühen :winking_face:
    Kritischer ist da schon Kondenswasser, das sich in der Nähe des Pilzes bilden könnte. Das passiert vorrangig an kühlen Flächen - z.B. also Glas, das einer niedrigen Umgebungstemperatur ausgesetzt ist. Bei uns wäre das natürlich vor allem im Winter, wenn die Zimmertemperaturen normalerweise auch deutlich niedriger sind, als im Sommer. Wenn das Becken dann feucht ist, kondensiert das Wasser an der kühlen Scheibe und bildet Tropfen. Vermeiden lässt sich das Dilemma, indem man das Glas eben nicht kühl werden lässt und eben das erreicht man - richtig - indem man das Formicarium passend beheizt. Die Glasscheiben nehmen die Wärme selbstverständlich ebenso auf, wie die Umgebungsluft. Kondenswasserbildung ist damit sehr unwahrscheinlich.


    Das passende Mikroklima für den Pilz kann man tatsächlich recht gut bilden am Anfang, wenn man ihn abdeckt. Fraaaps Fotobericht finde ich da sehr aufschlussreich, denn man kann den Aufbau sehr gut erkennen, mit dem er seine Atta cephalotes gehalten hat (oder noch hält? ;)). Später, wenn der Pilz gewachsen und damit auch etwas stabiler ist allein von der Größe her, kann man die Abdeckung entfernen. Schließlich ist das Ziel ja, dass er über das gesamte Pilzbecken wachsen kann.


    Das weiße Zeug in Fraaaps Bericht ist, wenn ich mich nicht täusche, Perlite, was zur Feuchtigkeitsregulation genutzt werden kann. Sicher kann dir auch dein Nachbar ein paar hilfreiche Tipps geben aus erster Hand. Wie man das Thema Blattschneider angeht ist nehme ich an, wie immer bei verschiedenen Haltern, etwas unterschiedlich.


    Was ich oben mit "Verdunstungsquelle" meinte, sind nichts anderes, als kleine Hilfsmittelchen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Das kann auch ein stinknormales Wattepad sein, das nass im Becken positioniert wird (z.B. mit einem Pringles-Deckel als Unterlage, so bleibt das Wasser wo es soll) - das Wasser verdunstet, aber es kann eben nicht auslaufen. Die Luftfeuchtigkeit kann man durch das Wässerungsintervall recht gut steuern. Mit einer Spritze kann man die Wassermenge exakt eingrenzen in einer Testphase. Das ganze funktioniert freilich nur, wenn ein Deckel vorhanden ist, durch den die Luftfeuchtigkeit nicht sofort in die Umgebung verdunstet.


    So oder so: Du hast ja Zeit, es zu testen. Das ist gut, denn so kannst du dich perfekt vorbereiten. Denk auch dran, dass du Platz brauchen wirst. Die Kolonien wachsen schnell und aus dem anfänglichen 3-er-Formicarium (Pilz-, Blätter- und Müllbecken) wird dann schnell eine etwas größere Anlage. Wenn ich mich nicht sehr täusche, hatte Erne im Antstoreforum mal Fotos seiner Acromyrmex-Anlage, das war schon sehr eindrücklich...

  • Hey ice-trey,
    Vielen dank für die nette, hilfreiche Antwort.
    Also nehme ich einfach einen prigles deckel und leg ein feuchtes watte pad rein?
    Aber irgendwann ist der pilz doch sooo groß dass ich den Deckel nirgendswo hinstellen kann ...
    Bitte beantworten.


    P.s: wegen dem platz mach ich mir keine sorgen.ich habe ein "tierzimmer" dort ist genug platz :winking_face:

    • Offizieller Beitrag

    Naja, nun, so schnell wächst der Pilz dann auch wieder nicht, dass gleich das gesamte Becken voll davon ist :winking_face:
    Bis dahin kann man sich eine andere Lösung überlegen. Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, wie man das bei älteren Kolonien macht, evtl. weiß ja dein Nachbar das? Meine Methode ist allerdings erfahrungsgemäß bei kleineren Becken recht nützllich. Zudem kann das Wasser dort auch als Trinkquelle dienen.

    • Offizieller Beitrag

    Erstmal danke, Moglie, das freut mich, ich mach´s gerne :smiling_face:


    Aber es stimmt leider, was Moglie sagt: Hier im Forum wird man dir nicht so gut helfen können, wie meinetwegen dein Nachbar, den du vor Ort hast. Sofern er seine Kolonie nicht auch gerade erst neu hat, versteht sich. Wie groß ist sie denn?


    Fakt ist: Hier im Cafe hat es einfach zu wenige Exotenhalter und erfahrene Nutzer. Auch mein Wissen zum Thema ist lediglich angelesen. Daher hatte ich auch gehofft, dass ein Halter von Atta sich zu Wort meldet, z.B. eben Fraaap oder... warum eigentlich nicht du, Moglie?^^
    Wenn ich mich nicht sehr täusche ist da doch entsprechende Haltungserfahrung auch da? :winking_face:


    Natürlich würde es uns trotzdem freuen, wenn du uns an deinem neuen Wissen und Erfahrungen dazu teilhaben lässt, pierre, denn es wird immer Leute geben, die sich für Blattschneider interessieren und dringend aktuelle Infos suchen.


    Whatever, man kann das alles sicherlich auch deutlich perfektionieren ohne solche Behelfssachen wie nasse Wattepads etc., wie ich sie angesprochen hatte. In der Terraristik gibt es ja Lösungen für so ziemlich alles, aber das kostet halt oft eine Menge Geld, weswegen ich gerne improvisiere. So oder so würde ich anraten, dass du ein elektrisches Hygrometer kaufst, um die Luftfeuchtigkeit zu messen (Temperaturfühler ist normalerweise mit integriert). Die "analogen" Teile mit Zeiger bleiben gerne mal hängen, gerade die billigen. So kann man die Luftfeuchtigkeit nicht gut beurteilen. Meines Wissens nach sind die digitalen Dinger deutlich genauer - auch wenn sie recht teuer sind.


    Zudem musst du dir natürlich auch entsprechende Futterquellen suchen. Weiß ja nicht, wo du wohnst, aber du brauchst auf Dauer genügend Blätter etc, für den Winter musst du dir Alternativen suchen. Was das angeht habe ich schon eine Menge gelesen, was halbwegs funktioniert. Von Paprika über Haferflocken usw., Salat sei zu nass und würde den Pilz schädigen. Wie das mit "trockeneren" Salatsorten wie Feldsalat oder Blattsalat aussieht, kann ich dir nicht sagen, das müsstest du recherchieren. Eisbergsalat und dergleichen ist jedenfalls tatsächlich extrem wasserhaltig. Abgesehen davon sind unsere Gemüse oft mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt - Insektizide und Fungizide sind nun nicht das wahre für Ameisen und ihren Pilz!


    Waren jetzt nur so Gedanken, die mir noch kamen, die man nicht vergessen darf. Schließlich musst du die Kolonie über den Winter warm durchhalten. Entsprechende Heizmittel musst du dazu natürlich ebenfalls anschaffen.

  • Man muss eben schon Geld für eine Atta-Kolonie haben, sie im Winter durchzuheizen ist zwar nicht das riesige dran aber wenn man eben ALLES zusammen rechnet.


    Die Anschaffung der Kolonie ca. 180 Euro
    Die Formicarien Zylinder und Rohrsystem Anfangs: ca. 100 Euro vlt. pro Jahr weitere Zylinder und Rohre.... also nach 3 Jahren sagen wir mal ca. 300-400 Euro
    Das Futter wird auch nach 3 Jahren zsm. bestimmt einige Euro verschlingen, nur kommt das auf die Beschaffung an
    Wärmekosten: vlt. Kostet dich das Heizen den ganzen Raumes im Winter auch 100-200 Euro mehr
    ......
    Du musst bedenken das es auch passieren kann das dir die kleinen ausreißen und entwischen (zu tausenden) weil eine kleine Lücke im Röhrensystem ist. Außerdem kann es passieren das durch kleine Fehler dir die Kolonie doch wegstirbt vlt. sogar durch Milben. Außerdem wird es unglaublich wie viel Platz dir die Ameisen nehmen werden. Ich würde mir das Alles noch überlegen und so :winking_face: (Ps: Alle Angaben wie immer ohne 100% Gewähr)

  • Hallo,


    also bei meiner Kolonie habe ich es auch mit Watte gemacht! Ich habe diese einfach leicht feucht gemacht und bevor ich sie reingelegt habe nochmals leicht ausgedrückt ,sodass sie wirklich nur sehr leicht feucht ist!
    Es muss nicht viel Watte sein! Wenn der Pilz größer ist kannst du die Watte einfach irgendwann rausnehmen und die Ameisen regulieren das selbst. Dann reicht es ,wenn du die Blätter die du fütterst etwas besprühst. Der Pilz meiner Kolonie hat etwa ein Volumen von ca. 1,5 Liter und ich habe die Watte immer noch drinnen :winking_face:
    Damit der Pilz nicht nass wird,ist es wichtig ,dass du das Becken nicht beheizt ,sonst beschlägt die kalte Scheibe und es bildet sich Kondenswasser!
    Am besten ist es daher,die Ameisen bei Zimmertemperatur zu pflegen.
    Ich würde aber empfehlen den Kauf auf nächstes Frühjahr zu verlegen,da du im Winter Probleme mit dem Futter haben wirst und auch deine Zimmertemperatur wird nicht hoch genug sein ,denn auch die Heizung wirst du nicht lange ertragen ,irgendwann wird es stickig ,dann lüftest du und ZACK beschlägt das Becken und es bildet sich Kondenswasser was den Pilz schädigen kann :winking_face:
    Ich hab selbst den Fehler gemacht und eine Kolonie verloren ,also überlege es dir !



    EDIT/
    Für meine Kolonie habe ich bisher ca. 320 Euro ausgegeben :winking_face:


    LG

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!