Drohnenversammlung am 25.09.13 auf unserer Terrasse

Heyo Roman,

willkommen im AmeisenCafe
Nun, es freut mich, dass es auch noch Halter gibt, die sich den Einstieg gut überlegen und sich nicht gleich reinstürzen, ohne sich informiert zu haben. Vermutlich ist das auch eine Sache des Alters (mit Verlaub^^), denn mit deinen 27 Jahren bist du recht alt für einen Einsteiger. Die meisten Halter heutzutage bewegen sich zwischen 12 und 17 wenn sie einsteigen, die über 20-jährigen (darunter auch ich, 24) sind oft schon ein Weilchen dabei.

Was du da fotografiert hast, dürfte Lasius umbratus gewesen sein, soweit jedenfalls meine recht sichere Vermutung. Lasius fuliginosus ist es hingegen nicht (shame on you Simon Nicht Ernst nehmen! ;)) denn diese sind tiefschwarz und hochglänzend und hätten sicherlich auch keine gelben Arbeiterinnen um sich (jedenfalls nicht ausschließlich, selbst wenn man annimmt, dass ihre Wirtskolonie noch teilweise intakt wäre). Da die Fotos etwas unterbelichtet sind, ist die Farbe nicht so gut erkennbar, aber ich nehme an, es handelt sich um ein Braun, die Beine etwas heller, fast schon etwas gelblich. Auch die Körperform käme hin, wenn man von Lasius umbratus ausgeht.

Wie du siehst sind Bestimmungen nicht immer ganz einfach, insbesondere bei Arten, die man nicht so oft findet bzw. in den Foren zu Gesicht bekommt - und dazu gehört Lasius umbratus sicherlich.

Es handelt sich bei den geflügelten Tieren auf deinen Fotos um Jungköniginnen, nicht um Drohnen. Letztere (die man bei Ameisen nicht so nennt, sondern "Männchen") wären deutlich kleiner, sehr schmächtig, ebenfalls geflügelt und meistens einfach schwarz. Die Jungköniginnen schwärmten in diesem Moment gerade aus, unter Begleitschutz der zu sehenden Arbeiterinnen, die ihren Abflug decken. Die Paarung findet nämlich in der Luft statt
Erst nach der Paarung hat die Jungkönigin einen Spermienvorrat, der lebenslang reicht, landet, streift ihre nun nutzlosen Flügel ab und sucht sich eine Nistgelegenheit um eine neue Kolonie zu gründen, die von der Heimatkolonie absolut unabhängig ist (und nach einer Weile vermutlich gar als Feind gälte). Beim Schwarmflug, bei der Nistplatzsuche und der anschließenden Gründung kommt nur ein sehr geringer Teil der Gynen überhaupt durch, der Rest wird zumeist gefressen oder stirbt anderweitig. Daher auch die massive Anzahl an Geschlechtstieren, die bei den Schwarmflügen aufbrechen und es versuchen.

Was deinen Einstieg in die Haltung angeht wirst du hier eine Menge Hilfe finden. Lies dich etwas ein, schau dir Haltungsberichte an. Gerade die auf der Startseite oben verlinkten Themen sind hilfreich für den Start. Erst dann ist es an der Zeit, sich für eine Art zu entscheiden und das Formicarium passend einzurichten. Gern kannst du deine Ideen veröffentlichen und dir helfen lassen, sie zu verwirklichen oder ggf. abzuändern, um sie anzupassen.

Herzliche Grüße,
ice_trey

Naja, was heißt ungeeignet...? Sagen wir mal, dass es eben eher langweilig ist, da die Gyne während der Gründung nur dumm herum sitzt, ab und an die Brut pflegt und das war´s dann. Aber auch das ist sicherlich mal schön, wenn man es miterlebt hat

Japp, das stimmt. Insofern hast du durchaus Recht, klang nur so, als gälte das für alle einzelnen Gynen insgesamt. Dabei ist die Gründung der meisten Arten ja sehr unstressig
Die sozialparasitäre Grundung bedarf natürlich einer Wirtskolonie, in diesem Fall hier z.B. Lasius niger.