Lasius niger Paarung

  • Hallo Tim,


    während des Schwarmfulges einer Art ( in diesem Fall L.niger ), die Zeiten finden sich z.B. in der Schawrmflugtabelle hier im Forum, treffen sich geflügelte Männchen und Weibchen (Jungköniginnen). Diese Königinnen Werden begattet, woraufhin sie sich einen Nestplatz suchen, ihre Flügel verlieren und eine neue und autonome Kolonie gründen. Dir Eier die sie legt befruchte sie aus dem Vorrat von Samenzellen, des mittlerweile verstorbenen Männchens.
    Aus diesen Eiern werden Arbeiterinnen und je nach Art Soldaten heranwachsen. Ist die Kolonie groß genug, bildet auch die neugegründete Kolonie Geschlechtstiere.


    So können Männchen unter den Ameisen noch 20 Jahre nach ihrem Ableben Vater werden.




    Edit: Ich würde dir empfehlen, dass du den Titel des Themas in Zukunft so wählst, dass man erkennt worum es geht. So kann dir am schnellsten geholfen werden.

  • Lasius niger Geschlechtstiere müssen frei fliegen können, nur dann können sie sich verpaaren.
    In der Haltung (Terrarium/Arena/Glasbecken) ist eine Verpaarung bei dieser Art nicht möglich.
    Die Königinnen dieser Völker, die es zu kaufen gibt, wurden/werden alle aus der Natur entnommen.


    Grüße Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Falls es dir letztendlich darum geht, wie die Kolonie wächst: Dafür sorgt die begattete Königin. Diese legt kontinuierlich neue Eier, aus denen nach einiger Zeit Larven schlüpfen. Nach entsprechender Entwicklungszeit und Fütterung verpuppen sich die Larven. Aus den Puppen schlüpfen vorrangig Arbeiterinnen, bei älteren Kolonien evtl. auch Jungköniginnen und Männchen. Letztere müssen dann - wie richtig gesagt - zum Schwarmflug aufbrechen, damit die Jungköniginnen begattet werden können und selbst eine neue, eigenständige Kolonie gründen können die mit ihrer Mutterkolonie nichts mehr zu tun hat und vollkommen eigenständig ist.
    Es ist also im Normalfall nicht möglich, Ameisen zu züchten (also aus einer bestehenden Kolonie neue Kolonien zu "produzieren") - der Schwarmflug lässt sich nicht simulieren.


    Für die Haltung spielt das keine Rolle, da hier ja bereits eine begattete Königin ihre Arbeit macht, deine Kolonie durch deren unermüdlichen Einsatz bei guter Haltung also wächst und gedeiht.

    • Offizieller Beitrag

    Was so gut wie nie vorkommt, genauso wie Inzest extrem selten ist - wie wir alle wissen. Die Frage stellt sich ja immer wieder, aber ich kenne keinen einzigen Halter, dem es nachweislich gelungen wäre, aus einer bestehenden Kolonie mittels Bodenverpaarung oder Inzucht eine neue Kolonie zu produzieren.
    Das Thema ist aufgrund seiner Unwahrscheinlichkeit für mich also derart theoretisch gehalten, dass es für die Haltung normalerweise überhaupt keine Rolle spielt und bei Lasius niger sowieso nicht :winking_face:

    • Offizieller Beitrag

    Wie ich sagte, Inzest innerhalb der Kolonie kann vorkommen - mir ist unter den Haltern, die ich über all die Jahre kennengelernt habe, kein Fall bekannt, in dem das für den Halter relevant gewesen wäre oder man gar über eine im Nest begattete Gyne eine neue Kolonie "abspalten" konnte. Zwar hört man hin und wieder davon, dass es einzelnen Haltern gelungen sein soll, aber die Regel ist es sicher nicht, was mich dazu bringt, das Thema mehr theoretisch als praktisch zu betrachten.


    Ich erlaube mir aus dem AmeisenWiki zu zitieren, hier wird das Thema Inzucht näher erläutert:


    Zitat von AmeisenWiki

    Am geringsten ist Inzucht bei häufigen, monogynen Arten, deren Geschlechtstiere weite Hochzeitsflüge unternehmen (Musterbeispiel Lasius niger).


    Bei polygynen Arten wird oft berichtet, dass Geschlechtstiere bereits auf dem Nest oder gar im Nest kopulieren. Andere Geschlechtstiere derselben Arten fliegen auch mehr oder weniger weit ab; Männchen können mit Weibchen aus fremden Nestern kopulieren, begattete Jungköniginnen Aufnahme in einem fremden Nest finden (Musterbeispiel die polygyne Formica polyctena). Die Verpaarung im/nahe dem Nest findet allerdings nicht notwendigerweise zwischen Vollgeschwistern statt: Es sind ja viele Königinnen vorhanden, deren jeweilige Nachkommen sich mit Söhnen/Töchtern jeweils anderer Königinnen verpaaren können. Die Königinnen selbst sind genetisch unterschiedlich, und auch das Sperma in ihren Receptacula kann von ganz verschiedenen Vätern stammen. Ein Waldameisenvolk oder gar die Bewohner einer Superkolonie entsprechen somit genetisch eher einer ganzen Population von zahlreichen monogynen Völkern.


    Ähnlich sieht es wahrscheinlich bei anderen polygynen Arten aus, wie etwa Myrmica rubra. Der Heterozygotiegrad in deren Nestern wird umso kleiner (die Inzucht also umso stärker) sein, je weniger Königinnen in einem Nest enthalten sind. Falls es gelingt, in der Formikar-Haltung Geschlechtstiere zur Aufzucht und zur Verpaarung zu bringen, wird die Inzucht umso stärker werden, je weniger Königinnen am Anfang in den (ja meist kleinen) Völkern vorhanden waren.

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