Pachycondyla astuta

  • Hallo,


    da ich demnächst (weil es aus Odontomachus nichts geworden ist :() eine Kolonie von Pachycondyla astuta bekomme (wurde schon versendet), habe ich ein paar Fragen zu dieser Art:


    - Besitzen die Tiere ein gutes Sehvermögen?
    - Nutzen sie ihren Wehrstachel für die Jagd?
    - Kann man als Bodengrund auch Sand-Lehm-Mischung verwenden oder muss es tropische Erde sein?
    - Reicht für die Kolonie (1 Gyne + 30-40 Arbeiterinnen) anfangs ein Becken mit einer Länge von 30cm?
    - Eignen sie sich für ein Gemeinschaftsbecken?


    Danke schon mal im Voraus! :danke: :dankeschoen:

  • Informiere dich doch vorher genaustens beim Händler, bevor die Ameisen angeschafft werden... :face_with_rolling_eyes:

    - Besitzen die Tiere ein gutes Sehvermögen?

    Also Pachycondyla haben generell ein gutes Sehvermögen, mit diesem sie sich auch stark orientieren.


    - Nutzen sie ihren Wehrstachel für die Jagd?

    Jep - kannst ja dann mal den Finger hin halten, merkste bestimmt.
    Sie nutzen diesen, weil sie oftmals alleine auf die Jagd gehen und sonst eventuell Probleme mit dem Beutetier bekommen könnten... dann einmal kurz zustechen und töten.


    - Kann man als Bodengrund auch Sand-Lehm-Mischung verwenden oder muss es tropische Erde sein?

    Kannste verwenden.


    - Reicht für die Kolonie (1 Gyne + 30-40 Arbeiterinnen) anfangs ein Becken mit einer Länge von 30cm?

    Eher weniger, sollte auf die Dauer schon 100cm Länge aufweisen.


    - Eignen sie sich für ein Gemeinschaftsbecken?

    Je nach Beckengröße lässt sich in der Regel fast jede Art vergesellschaften... aber versuch erst mal nur dieses Volk über einen längeren Zeitraum zu pflegen. Da setze dir eher die Aufgabe mit einer natürlichen Umgebungsgestalltung in Form von Pflanzen. Ist dann schon Arbeit genug :winking_face:

  • Hallo LifeStyler,



    erstmal danke für deine Antwort! :danke:


    *schluck*... 100cm? :pale:
    Ich denke... das wird schon mal gehen, aber mein größtes freies Formicarium ist momentan 30x30cm und dann noch ein Terrarium mit 50cm aber da befürchte ich ,dass sie durch die Lüftungsschlitze kommen! :think:


    P.S.: Habe den Händler auch schon angefragt wegen der Haltungsbedingungen BEVOR die Ameisen versendet wurden!
    Nur: Er hat sie dann versendet und mir nicht mehr geantwortet, deshalb hier die Fragen! :nixweiss:

  • Hi,
    wenn du Pech hast, dann nicht 100cm in der Länge, sondern auch ggf. eine entsprechende Höhe, falls diese Art gerne klettern sollte... musste aber einfach beobachten, wie die sich verhalten werden.


    Du kannst natürlich auch die 100cm Anlage umgehen, in dem viele kleine Formicarien aufstellst, nur wirste da schnell an das Problem stoßen diese auch alle zu beheizen... da ist ein großes leichter und konstanter zu beheizen als viele kleine Würfelchen :winking_face:

  • Also ich möchte jetzt nicht die Kompetenz des Shops in Frage stellen, aber ich denke den Tandemlauf kann man nicht vom Formicarium abhängig machen, denn in der Regel wird immer ein Tandemlauf gemacht (sei es ein Umzug in ein anderes Nest oder bei einer Jagd). Denn weiter oben habe ich ja bereits geschrieben, dass diese Gattung oftmals sehr stark anhand der optischen Orientierung furagieren. Wieso genau kann ich nicht sagen, aber ich vermuten das Gattungen der Unterfamilie "Ponerinae" (in dt. Urameisen) eher dem Verhalten von Wespen ähneln, welche sich ebenfalls stärker auf die optische Orientierung setzen...


    Aber am Ende solltest du selbst entscheiden, ob du ein großes oder eher kleines Formicarium möchtest - aber ich kann dazu nur sagen "je größer, desto besser" und zu dem hast du viel mehr Möglichkeiten das Formicarium zu gestalten. :winking_face:

  • Da zeigt eine Ameisen einer Anderen oder einer kleinen Gruppe einen bestimmten Weg ohne dabei eine feste Geruchsspur anzulegen, welche z.B. in einer Wüste durch Wind sowieso wieder zu geweht werden würde...


    Hier noch ein Zitat aus dem Ameisenwiki:

    Zitat

    Der Tandemlauf bezeichnet eine bestimmte Form der Rekrutierung. Die rekrutierende Ameisen läuft vorweg, die Rekrutierte ihr dicht hinterher, wobei sie immer mit den Fühlern die Gaster und/oder Hinterbeine der rekrutierenden Ameise betastet. Das besondere am Tandemlauf ist die Interaktivität, denn kann die rekrutierte Ameise nicht so schnell folgen, verlangsamt die vorlaufende Ameise ihre Geschwindigkeit. Verliert die folgende Ameise den Anschluss, bleibt die rekrutierende Ameise stehen und sezerniert mit ausgestrecktem Stachel ein Pheromon, das die Folgende wieder zu ihr führt (bei Formicoxenini analysiert; es ist Giftdrüsensekret). Wird das Tandem nachhaltig gestört, kehren beide Partnerinnen zum Nest zurück.

  • Ah, ok, danke! :danke:


    Das Verhalten der Tiere ist aber auch aus einem anderen Grund sehr interessant:


    Wenn man ein lebendes Heimchen ins Becken haut, greifen die Tiere eigentlich nicht an.
    Wenn ich eine halbtote Messor Arbeiterin zu ihnen gebe, greifen sie sie sofort an und haben sie mit zwei, drei Bissen getötet.


    Warum greifen sie Ameisen an und Heimchen nicht? Liegt es daran, dass sie eine andere Ameise als "Feind" erkennen, der ihnen zur Bedrohung werden kann und das Heimchen als "Beute" identifizieren, welche ihnen keine Bedrohung darstellt?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!