hallo,
ich habe ein irgendwo mal gelesen das Camponotus ligniperdus oligogyn wär, kann das jemand wirklich bestätigen? hier im artenvetrzeichnis steht z.b. nichts davon...(monogyn).
wäre das der fall, stimmt es dann, dass die adoption von arbeiterinnen bei dieser art realisierbar ist? ich weiss das mit der adoption ist so eine sache bei der hier manche die wut kriegen, weil es immer wieder auftaucht und ungeduld des halters bezüglich der kolonie vermuten lässt. trotzdem würde mich eine konkrete antwort auf meine frage freuen, da die suchfunktion die frage für mich nicht beantworten konnte.
viele grüsse ms2000r
Camponotus ligniperdus - oligogyn ?
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Okay ich hätte gedacht, dass Camponotus ligniperdus monogyn wäre, weil ich nie etwas anderes beobachtet habe. Aber wenn Wiseman das sagt...
Oligogyn sind sowieso mMn recht wenige Arten. Eigentlich nur Tapinoma und Lasius fuliginosus meines Wissens.
Viele Grüße,
Arnoldzp.s.:Wiseman kannst du deine Behauptung belegen? Würde mich wirklich interessieren
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Hallo ms2000r, hallo Arnoldz!
Camponotus ligniperdus ist tatsächlich oligogyn! Es kommt wohl vor, dass sich zwei oder mehr Kolonien, die in relativ geringem Abstand zueinander leben, zusammenschließen und regelmäßig Futter, Arbeiterinnen und Brut austauschen. Allerdings müssen die Königinnen räumlich getrennt bleiben, da sie sich bei Begegnung erbittert bekämpfen.
Warum sich die Arbeiterinnen zweier Kolonien vertragen, liegt daran, dass der Kolonieduft bei Camponotus ligniperdus (und herculeanus) eine viel geringere Rolle als bei anderen Ameisenarten spielt.Dennoch würde ich bei der Adoption nestfremder Arbeiterinnen sehr vorsichtig vorgehen und immer nur einige wenige dazu setzen. Danach solltest Du über mehrere Tage beobachten, ob es zu ernsthaften Aggressionen kommt (kurze Scheinangriffe ohne Verbeißen sind normal). Ist das nicht der Fall kannst Du weitere Arbeiterinnen zugeben.
Es gibt allerdings keine Garantie, dass es auch dauerhaft funktioniert. Manchmal flammen die Aggressionen nach einigen Wochen plötzlich wieder auf und es kommt zu heftigen Balgereien.Ciao, Wiseman!
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Hy,
also ich kann nur noch was zur adoption beitragen. Mir wurde gesagt, das es bei lig. funktioniert, allerdings sollte man die Queen ein wenig runterkühlen (Kühlschrank) sollte, damit sie nicht sofort über die Arbeiterinnen herfällt. Bei herc. funktioniert es wohl gar nicht (oder zu einem verschwindend geringen anteil). Nur so nebenbei, für die Königin besteht dabei keine Gefahr, die Arbeiter vergreifen sich wohl nicht an ihr.
Liebe Grüße,
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Hinzuzufügen bleibt noch, dass nicht nur Camponotus ligniperdus in Oligogynie leben kann, sondern auchC. herculeanus. Allerdings muss es sich bei beiden Arten dabei um sehr große Kolonien handeln. Ansonsten sind unsere Camponotus-Arten monogyn.
Was die Adoption von Arbeiterinnen anbelangt, wäre ich vorsichtig. Wenn die Notwendiigkeit besteht, dass man der Königin "unter die Arme greifen muss", würde ich immer auf Puppen zurückgreifen.
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danke für eure zahlreichen antworten.
also es handelt sich bei mir konkret um eine einzelnde eingefangene major arbeiterin (11mm ohne fühler und beine).
ich habe sie jetzt zur gewöhnung in einen mit recht großen luftschlitzen versehenen schlauch gesperrt, welcher im formicarium meiner kolonie liegt.
morgen wollte ich sie dann mal frei lassen, unter längerer beobachtung natürlich.
werde euch dann berichten, wie es abgelaufen ist.
grüße ms2000r[Blockierte Grafik: http://i70.photobucket.com/albums/i86/fringe06/3.jpg]
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wen es interessiert, hier mal ne kurze zwischenbilanz zu meinem adoptionsversuch!
vielleicht sollte ich der vollständigkeit einfach noch ein paar daten geben:
meine kolonie lebt in einem 50x30 cm aquarium in einer an einer seite integrierten ameisenfarm. es sind circa 13 arbeiterinnen mit circa 50:50 minor/media verhältnis + königin. hinzu kommt dann jetzt noch die fremde major arbeiterin.die major arbeiterin ist jetzt drei tage frei im formicarium unterwegs.
unterwegs kann man hierbei wirklich sagen, denn sie ist die aktivste ameise, häufig durch das ganze formicarium laufend, als wenn sie eine ausbruchsmöglichkeit sucht.
eine annäherung zur kolonie gibt es lediglich in der form, dass sie sich in ruhezeiten öfter in unmittelbarer nähe des nesteingangs aufhält, und zwar direkt auf der oberfläche des lehms der ameisenfarm. ob das nun von ameisenchemie oder z.B. einfach von der feuchtigkeit des nestes ausgeht kann ich natürlich nicht sagen.
kontakt zwischen den ameisen selber konnte ich erst einmal beobachten. nach einem wirklich kurzen "beschnuppern" zwischen der fremden major und einer minor arbeiterin (minor kam zur major, welche sich auf der farm aufhielt) reagierten beide feige, wie es mir bei Camponotus ligniperdus auch bei der futtersuche auffällt. die major arbeiterin wirkte dabei leicht passiv agressiv (scheinangriff) und die minor arbeiterin entfernte sich rasch wieder. gefahr für eine der "parteien" sehe ich aber momentan nicht, so dass ich den versuch weiterführen werde.grüße ms2000r
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