Camponotus ligniperdus - Fragen über Fragen

Hallo,

Wenn eine Art unpassend ist, sag ich das auch Hast aber Glück, ich finde C. l. auch für Anfänger geeignet.

Dass du deine Anlage irgendwann erweitern musst, ist ja klar, aber ich denke dass sie für den Anfang reicht.

1. kannst du diese Art auch in Erdnestern halten

2. ich würde eine Korkplatte nehmen und diese zurechtschneiden

3. Sie können sich nicht durch jedes Holz fressen, deswegen ist einfach irgendeine Holzplatte ungeeignet. Das Holz sollte schon Morsch oder alt und weich sein. Zwar nagt diese Art auch an harten Holz, aber ich denke für einen produktiven Nestbau ist das nicht geeignet.

Das mit dem Ton dürfte auch gehen. Allerdings genügt es auch wenn die Sand/Erd... Schicht nur ein paar Zentimeter hoch ist, so können sie ja gar nicht richtig graben
Außerdem könntest du auch eine höhere Schicht nehmen (z.b. wenn du Pflanzen haben willst) und dann alles so ca. 0,5 Zentimeter unter der Erdoberfläche mit einer Metallgaze o.ä. angdecken

Im Kies können sie genauso graben, vor allem wenn er feucht/nass ist, außerdem frag ich mich was der Kies UNTER der Erde noch bewirken soll

Bei Totholz wäre ich aber auch vorsichtig, da dort wenn du Pech hast 1. Milben oder andere schädliche Tiere/Eier=Tiere sich befinden können und 2. auch Schimmel- bzw andere Pilze das Holz befallen haben können.

Ich empfehle dir bei einer Holzvariante definitiv Kork

Also Bei meinen Farmen ist noch nie etwas eingestürzt, obwohl meine Formica cinerea sehr "interessant" bauen (das heißt, dass sie bei mir extrem dünnwandig bauen) und ich die Farm für die Überwinterung auch in den Keller tragen muss.
Aber ok, das musst du entscheiden.

Ich hab schon seit einigen Jahren Campontus ligniperdus, die Arena sollte so ungefähr für 2 Jahre reichen, vielleicht auch mehr. Wenn du schnell was zu sehen kriegen willst, dann würde ich dir aber dringend zu einer anderen Art raten, da es ewig dauert bis die Kolonie groß genug ist, dass es immer was zu sehen gibt. Von naturnaher Einrichtung rate ich auch ab, dass birgt viele Gefahren durch eingeschlepte Tiere und den bau von ungeeigneten Nestern in der Arena in sich, den Tieren ist es darüber hinaus vermutlich auch schnuppe. Ich verwende Erde und Tannennadeln in geringer Höhe, dass sieht nicht allzu unnatürlich aus und die Tiere können sich nicht eingaben.

Ich würde dir empfehlen einfach mit einer größeren Kolonie anzufangen oder du könntest auch Camponotus cruentatus nehmen, die haben keine so lange Winterruhe und folglich mehr Zeit zum wachsen.

Holz, Holznest, ist für diese Art nicht zwingend notwendig.
Wenn es schon Holz sein soll, suche Dir ein morsches Holz, das sie gut zerknabbern können.
Eine als Nest gestaltete Holzscheibe, warum nicht.
Problematisch ist bei so einer Art von Nestern, die Befeuchtung.
Holz ist ein organisches Material, da kann sich schnell Schimmel ausbreiten.

Eine 20x30 cm Arena ist ein guter Anfang und keine größere Investition, falls es mit der Haltung nichts wird.

> Und zwar habe ich immer wieder gelesen, dass Ameisen dazu tendieren, sich in der Arena einzugraben.<
Wenn Du schon Holz verwenden willst, es gib im Zoofachhandel so eine Art Holzeinstreu.
Das selten schimmelt, eine lockere Schicht bildet, in der Ameisen graben können.
Etwa 1 cm Schichtdicke nimmt diesen Ameisen die Möglichkeit, ihr Nest darin einzubauen.

> Weiterhin würde ich gerne mit Moos dekorieren. Kann ich das gefahrlos, angesichts der vielen Warnungen vor Parasiten und mit der Feuchtigkeit in der Arena im Hinterkopf?<
Ja natürlich, Moos aus der Natur, den darin lebenden Lebewesen sind diese Ameisen auch in der Natur ausgesetzt.

> Ist es ok das Formicarium aufs Fensterbrett zu stellen? (Westseite...falls das wichtig is xD)<
In den Sommermonaten scheint die Sonne mitunter kräftig, achte darauf das es keine Überwärmung gibt.

Camponotus ligniperdus sind sehr schöne Ameisen, kann die Begeisterung für diese Art gut nachvollziehen.
Brauchst viel Geduld, bis Du ein Volk aufgezogen hast, das für Dich was zum Beobachten anbietet.

Grüße Wolfgang

Erne: Es gibt auch in der Natur genug Lebewesen die den Ameisen schaden, in der Natur überleben auch viele Kolonien nicht.

Da hast Du sicherlich recht.
Ob und welche Anzahl von Völkern geschädigt wird oder stirbt, ist schwierig,
eher kaum möglich da geeignete Beobachtungen zu machen.

Grüße Wolfgang

Also, es tut mir leid das ich Ernes Beitrag jetzt so direkt zurückweisen muss, aber er redet Müll!!

Das hier ist nur ein kleines Beispiel, wenn du im Web weitersuchst, findest du viele Haltungsberichte die mit Moos oder Ähnlichem geendet haben.

Haltungserfahrungen Odontomachus spec.

Ernes Begründung, dass sie ja in der Natur auch mit diesen Tieren konfrontiert werden ist meiner Meinung nach völliger Schwachsinn. Du kannst die Bedingungen in einem Formicarium niemals mit den natürlichen vergleichen. Wenn eine Jagdspinne im Waldboden im Moos lebt, wie hoch ist denn dann die Wahrscheinlichkeit, dass sie in das vielleicht 2 oder 3 Meter entfernte Nest läuft und dort die Ameisen tötet bzw. außerhalb des Nestes? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ameise die Spinne oder ggf. andersrum die Spinne die Ameise angreift? Dies würde ja dann hauptsächlich aus dem Bedürfnis nach Nahrung geschehen, aber ich denke ja mal, dass sich am Waldboden für beide (Spinne und Ameise) definitiv leichtere Beute finden lässt - im Formicarium sicherlich nicht! Oder hast du dort Springschwänze, Asseln, Käfer, Würmer oder anderes Getier?
Natürlich geschieht es mal, dass auch in der Natur Ameisenvölker mit solchen Tieren zusammenstoßen, aber ich denke dann gibt es folgende Möglichkeiten wie sich diese Begegnungen abwickeln könnte:

1. Die Ameise oder die Spinne flüchtet vor dem jeweiligen anderen (habe ich schon beobachtet) - Wohin sollte aber eine Spinne im Becken flüchten?

2. Die Ameise greift die Spinne an, kann sie vielleicht überwältigen, wenn dann schon eher in der Gruppe - Wenn du Glück hast passiert das in der Haltung, aber bei einer kleinen Kolonie, die noch nicht viele (und vor allem bei dem Camponotus Beispiel hier, können sie keine Majore aussenden) Arbeiterinnen zur Unterstützung rufen können.

3. Die Spinne greift die Ameise an, und höchstwahrscheinlich gewinnt diese auch - in der Haltung bei großen Kolonien natürlich verkraftbar, aber bei kleinen Kolonien sicherlich nicht so toll oder? Vor allem wenn die Spinne sich dann immer wieder im Moos verstecken kann und wir als Halter dann irgendwann feststellen dass unsere Ameisen verschwinden. (Siehe den HB)

4. Die Spinne dringt in das Nest ein, bei großen Kolonien wird diese dann sicherlich ohne weiteres vertrieben oder getötet. Aber bei kleinen Kolonien besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass die Kolonie durch die Spinne vernichtet wird. In der Natur sicherlich nicht wirklich schlimm (außer für die Kolonie natürlich) - aber in der Haltung ist das dann auch nicht so toll oder?

Moos in der Haltung ist möglich, auch ich möchte auch für meine Myrmicaria cf arachnoides eine kleine Moosecke einrichten, vor allem weil sie es als Baumaterial benutzen. Aber ich würde mich hüten zu sagen dass Moos ohne Weiteres für die Ameisenhaltung zu gebrauchen ist.
Ich kann dir es nur ans Herz legen entweder irgendwo GARANTIERT Tier und Tiereier freies Moos zu besorgen/kaufen oder du machst es so wie ich und lässt es mehrere Tage lang trocknen um so die Tiere zu vertreiben (die ja feuchte lieben). Dabei ist aber immer noch die Möglichkeit von Eiern da. Also 100%ige Garantie gibt es nie, ich kann nur Geduld und Vorsicht raten. Vielleicht hast du auch Glück, dass wenn du das Moos lange genug lagerst, dass dann die Eier schlüpfen und die Tierchen dann ebenfalls gehen.
Natürlich kannst du es auch abkochen, dann ist das Moos aber auch tot

Ist meine Meinung zum Thema Moos, nichts für ungut Erne.

Ich denke nicht, dass er Müll redet. Wenn man sich schon entscheidet etwas der Natur zu entnehmen und in sein Formicarium zu platzieren wird man wohl
dafür sorgen, dass das entnommene Stück keine Gefahr für die Ameisen darstellt (auswaschen etc.). Aber das Problem hat man ja nicht nur mit Moos, sondern
mit allen Dingen die man der Natur entnimmt. Zur Not nimmt man sich die Zeit und zieht sich selbst kontrolliert etwas Moos oder steigt auf andere Pflanzen um,
die keine tiefen Wurzeln schlagen.

Ich möchte hier jetzt keine Werbung machen, aber ich habe momentan 2 C. herculeanus Kolonien (1 Arbeiterin/ 7 Arbeiterinnen) und würde gerne die größere verschenken.
Auch ich würde dir empfehlen eine größere Kolonie zu kaufen falls du gerne etwas mehr Action im Formicarium hättest.

Dass es im Moos keine Lebewesen gibt, habe ich nicht geschrieben.
Für mich gehören die bei allen aus der Natur entnommen Materialien mit dazu.

Das auch kleinere Spinnen größere Ameisen erbeuten können, ist auch bekannt.
Wenn ein Halter Spinnen so lange in seiner Anlage belässt, bis diese alle Ameisen erbeutet haben, dazu fällt mir echt nichts mehr ein.

Gründliche Beobachtung der gehaltenen Ameisen entlarvt auch andere eingeschleppte Tiere, die sich an den Ameisen vergreifen.

Danke Skrillex das Du besonders auf die Thematik, Tiere im Moos, aufmerksam gemacht hast.
Sorry, manche Dinge setzte ich voraus, dazugehört auch eine gründliche Begutachtung der Materialien, die ich in eine Anlage gebe.
Ein Einsteiger hat möglicherweise nicht die Erfahrung, um so vorzugehen.

Grüße Wolfgang

Corey und Erne, ich denke mal dass wir jetzt gemeinsam die Sache auf dem Punkt gebracht haben

Ich denke mal dass deine Nestvariante ok ist. Die Arena find ich auch gut, wobei ich immer noch nicht verstehe wozu du das Styropor benötigst