Hallo ihr lieben,
zuerst möchte ich euch meine, eben eingetroffenen, Schützlinge etwas näher bringen:
Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen)
Gattung: Messor
Untergattung: -
Art: unbekannt
Nahrung: hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen, tote Insekten auch Honigwasser kann gegeben werden.
Lebensraum: Trockene Habitate in Nordafrika
Klimadaten: 25-30 Grad Celsius und 20-50% relative Luftfeuchte
Königinnen: monogyn
Gründung: claustral
Winterruhe: Nein!
(Körper-)Größe: Königinnen: ca. 12-14mm
Arbeiterinnen: ca. 3-12 mm
Männchen: unbekannt
Aussehen/Färbung: roter (Majore) bis rotbrauner Kopf, braunschwarzer Gaster
Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
Ei zu Larve:
Larve zu Puppe:
Puppe zu Imago:
Insgesamt: ca. 12 Wochen laut WoA
Puppen: Nacktpuppen
Sonstige Angaben:
Messoren gehören zu den Ernteameisen, dass heißt, sie tragen Körner und Samen ein und produzieren daraus, durch zerkauen dieser, das sogenannte Ameisenbrot.
Zur Analge:
Im Prinzip besteht die Anlage aus einer 60x30x20 cm Arena welche ich mit einem 27mm Schlauch (weil diese Art zu üppigen Ameisenstraßen neigt) an eine 40x30x4,7cm Ameisenfarm angeschlossen habe, in welcher sich ein selbstgebautes Ytongnest befindet, welches ich mit einer dünnen Gipsschicht zum glätten überzogen habe. Seht selbst: ( Bild der Anlage unten )
Das dazugehörige Thermostat ist auf 28 Grad Celsius eingestellt.
Zur Ankunft:
Bestellt habe ich 41-70 Tiere. Erste Volkszählung (zugegebenermaßen schwierig bei dem Gewusel) ergab 43 + Gyne, darunter 5 Media, eine (vermutlich) Majore, drei winzige Pygmäen und (in der Zählung nicht enthalten) augenscheinlich drei Transportleichen. Die Kolonie kam in einem Reagenzglas mit sehhhhr kleinem Wassertank, dieser war bei Ankunft bereits geleert. Siehe erstes Bild unten.
Falls ich eurer Ansicht nach einige groben Fehler mache, ihr Fragen an mich oder Verbesserungsvorschläge für den Bericht habt in den Diskussionsthread damit!
Zum Diskussionsthread: Diskussionsthread zu Haltungsbericht: Nordafrikanische Messor spec. (Rötlich) von Rbn
So, dann mal ran an den eigentlichen Bericht, Viel Spaß beim mitlesen:
Sofort als ich Reagenzglas in das fertig eingerichtete Formicarium legte und die Watte rauszog kroch mir eine Arbeiterin über die Hand, welcher ich vorsichtig einen Weg auf den Boden, direkt am Eingang des Reagenzes bot. Diese jedoch furagierte lieber durch das Formicarium.
Eine Viertelstunde später entdecke diese eine Arbeiterin den Haufen Körnermix unweit des Reagenzes. Sofort als diese Arbeiterin mit einem Haferkorn das ,,Nest" erreicht ziehen 5 weiter Arbeiterinnen los um die Vorräte aufzustocken. Parallel dazu transportierten einige minor Arbeiterinnen einzelne Eier an die Öffnung des Reagenzes aus dem Nest. Wieso? Luftfeuchte? Stress?
Jedenfalls sind die Arbeiterinnen, entgegen landläufiger Meinung, recht gute Kletterinnen. Glasscheibe oder Reagenzwand? Kein Problem! Siehe Bild 5 unten.
Derzeit befindet sich ein üppiges Nahrungsvorkommen im Formi. Ca. 7g Körner, Wasser in einer Tränke als Ausgleich zum leeren Reagenztank und 2 (sehr kleine) gefriergetrocknete Mehlwürmer welche ich vorher, auf den Tipp eines Freundes hin, befeuchtet habe.
Lediglich die Gyne machte mir anfangs etwas sorgen, da sich ausschließlich ihre Antennen bewegten, selbst das nur sporadisch, und der Gaster in dem letzten bisschen Wasser, welches sich im Reagenz befand, lag. Einige Media zogen an ihr, solange bis sie den Platz (nach meiner Interpretation der Situation war sie vorher nicht in der Lage) eigenständig wechselte und ihre Hinterbeinpaare wieder Halt fanden. Der ganze Vorgang erstreckte sich über die ersten 1,5 Stunden nach dem Einzug.
Brut ist auch vorhanden, vorwiegend Larven. Zählen ist unmöglich, da sich die Arbeiterinnen auf Ihnen tummeln. Lediglich zwei Puppen sind klar erkennbar.
Die meisten Arbeiterinnen sind mit dem Eintragen von Körnern beschäftigt.
Für den Moment ist die Luftfeuchte etwas zu hoch 65%. Werde die Tiere aber nun nicht durch ausprobieren stören, wie ich diese Senke.
Für den Anfang noch ein paar Bilder: