Formica cf. fusca

  • Bis August letzten Jahres habe ich noch nie eine entflügelte Ameisenkönigin im Fokus gehabt und jetzt scheinen sie überall zu sein!



    War heute mit Freunden grillen und wir haben wohl ein Volk von Formica cf. fusca mitgegrillt.. Muss zugeben, dass ich mir das Feuerholz auch nicht besonders angesehen habe, zumindest nicht bis zum letzten Aststück, dass ich aufgrund einer langen Unterhaltung hin und her gehandhabt habe. Kurz bevor es ins Feuer ging ist mir dann eine Gyne in einer Rindenritze aufgefallen, die sich regelrecht verkrochen hatte. Also gleich gehandelt, und das Aststück aufgebrochen, wobei mir eine weitere in die Hände fiel +/- 10 Arbeiterinnen. Reagenzglas hatte ich nicht dabei, aber Plastikhülle von der Zigarettenschachtel geht auch, worin dann die 2 Gynen und 8 Arbeiterinnen gingen, die anderen waren einfach zu schnell. Fix noch den Ast weiter aufgebrochen um etwaige brut zu finden, aber war nichts drin.. das Brut-Stück war wohl schon im Feuer. :pale


    So, jetzt habe ich noch Formica cf. fusca in meinem Bestand... Reicht jetzt auch, mehr will ich echt nicht finden!
    Zum Glück hab ich noch ein Gipsnest frei, in das das womöglich stark reduzierte Volk jetzt gezogen ist. Hoffentlich überleben die Gynen die Umstellung ihrer stark reduzierten Arbeiterschaft, denn mich plagt doch ein schlechtes Gewissen, dass ich die anderen gegrillt habe.


    Also der Bestand ist bis jetzt


    Gynen: 2
    Arbeiterinnen: 7 recht einheitlich große und 1 etwas größere
    Eier: so an die 10 sind es bestimmt schon, muss morgen bei mehr Licht nochmal nachzählen


    Gleich nach der Ankunft waren alle 8 Arbeiterinnen schon ordentlich am furagieren, sowohl am verdünnten Honig als auch ein wenig an der aufgeschnittenen, abgebrühten Mehlkäferpuppe, während die 2 Königinnen so schnell wie möglich ins Gipsnest zogen. Obwohl sie einiges durchgemacht haben reagieren sie überhaupt nicht schreckhaft, wenn ich die dunkle Verdeckung abhebe. Find ich gut.


    Ich denke, dass es eine F. fusca ist, da wir in keiner sandigen Gegend wohnen und die Gynen schwarz glänzend sind und nicht aschgrau. Das Feuerholz lag teilweise auf dem Boden für längere Zeit, wodurch ich ein wenig Hoffnung habe, dass evtl. ein Teil des Volkes in einem Erdnest gelebt und somit überlebt hat.


    Hier gehts zur Diskussion:
    http://ameisencafe.de/cafe/ind…page=Thread&threadID=8107

  • Das Eipaket umfasst mehr als 10 Eier, soviel ist sicher, aber zählen ist schwer, da eine Arbeiterin immer über dem Haufen steht. Heute morgen waren noch 5 Eier außerhalb des Paketes verteilt, was aber vor kurzem -von mir beobachtet- von einer kleinen Arbeiterin zu dem Paket gebracht worden ist.


    2 Eier davon waren in einer Kammer, die bisher -soweit ich das beobachten konnte- nur von der einen großen Arbeiterin besetzt worden ist. Bin mir unschlüssig, ob das eine Mikrogyne ist, da sie keinen Königinnenbuckel hat und ich auf keiner Internetseite Fotos zum Unterschied von Mikrogynen und normalen (bei F. fusca) finden konnte. Oh, es gibt Links dazu, aber kann die Fotos nicht öffnen.


    joa, soviel zu dem Formica cf. fusca Volk. Fotos folgen

  • Während Mehlkäferpuppen ab und zu kurz angenascht wurden, kam die winzig kleine Motte super an. Keine 5 Minuten, nachdem ich sie in die integrierte Arena gelegt habe wurde sie zu dritt auch schon ins Nest gezogen und schnell neben einer Königin zerteilt.


    Zu sagen wäre noch, dass sie die letzten 2 Tage sehr ruhig blieben, als ich sie beobachtete und die Schutzfolie kurz wegschob; beim Essen wollen sie aber lieber ungestört bleiben. Wuselten wie wild herum und wollten die Eier verstecken, daher hab ich auch nur ein Foto anzubieten. Wie gewohnt in schlechter Quali, aber arbeite an ner besseren Kamera..


    Zu sehen sind sieben der acht Arbeiter (das -innen erspar ich mir nachfolgend), wobei die größte oben Richtung Ausgang hockt. Die achte ist außerhalb und läuft amüsiert über das Talkum. Daher musste ich das kleine Formicarium auch erstmal auf nen Sockel (rot auf dem Bild) stellen mit Seifenwasser drumherum. Ebenfalls auf dem Bild sind die 2 Gynen. Rechts von der rechten Königin liegen (Flügel-)Reste der Motte und rechts daneben zwischen den drei Arbeitern das Eipaket. Alles sehr schlecht zu erkennen, aber schonmal n klitzekleiner Eindruck des Volkes.
    Sie leben nur in der großen zu sehenden Kammer. die Kammer links oben is viel kleiner, die links unten liegt so dazwischen.


    Gynen: 2
    Arbeiter: 7 + 1 große
    Eier: über 20


    Von links das zweite kleine braune Etwas ist ein kleines Stück Rinde vom Fundort, dass den Weg ins Nest gefunden hat!

  • dadurch, dass ich ihnen eine noch zuckende Motte vorgeworfen hatte, missachten sie nun die überbrühten Mehlkäfterlarven u. -puppen! Hab ihnen dafür heute 3 kleine Mücken vorgeworfen, bei denen ich ehrlich gesagt kein Problem hatte, sie lebend zu servieren. Darauf fahren meine Kleinen echt ab.


    Normalerweise ist ein Tier draußen in der Arena, eigentlich fast immer, wenn ich nach ihnen schaue ist ein Tier draußen. In der ersten Zeit war es ausschließlich die größte Arbeiterin, mittlerweile sind es nur die kleinen. Maximal 2 sind draußen, wenn ich nicht gerade etwas zu fressen anbiete. Aber auch dann sind es immer nur drei, die die Beute anbeißen und ins Nest ziehen. Die anderen halten das riesige Eipaket in ihren Mandibeln oder füttern per Mund-zu-Mund die Königinnen!


    Alter, das Eipaket ist riesig... Konnte wiedermal nicht ordentlich nachzählen, da 2 Arbeiter darüberstanden, aber nach kleiner Hochrechnung sind es weit über 50! Bin schon am planen für ein größeres Nest (diesmal Porenbeton) und den Einzug in ein schön großes Aquarium als Arena.
    Anbei die Frage: Kann jemand mit Erfahrung abschätzen, ob über 50 Larven für nur 8 Arbeiterinnen zu schaffen sind?
    Oder besser noch: Hat jemand Erfahrung mit aus intakten Völkern herausgerissenen Gynen mit viel zu kleiner Arbeiterschaft?
    Hab mal gelesen -ich glaube es war hier im Cafe- dass man bei Herausnahme von Gynen aus erwachsenen Völkern mindestens ein Zehntel ihrer Arbeiterschaft mitnehmen soll!
    Sprich aus einem 2000 Arbeiter Volk, eine Gyne mit 200 Arbeitern...


    Weiß nicht, wie groß das Volk war, dass ich mutmaßlich gegrillt habe, aber wenn ich mir die Masse an Eiern ansehe, scheint es doch ein großes gewesen zu sein...
    Wenn ein solch stark reduziertes Volk in die Haltung geht, wie kann der Halter helfen, dass überleben aller Imagines zu sichern? Sollte ich evtl. Eier vernichten? Könnte da manchmal rankommen und welche zerquetschen, je nachdem wo sie gelagert werden... -wechselt oft-

  • Die letzten Tage hatte ich akuten Mücken- und Mottenmangel. Sonst sind die Dinger überall, nur nicht wenn man sie braucht... Daher hab ich notgedrungen eine abgebrühte, kleine Mehlkäferlarve verfüttert. Habe sie direkt vor den Eingang gelegt und sie wurde auch reingezogen, liegt jetzt allerdings unangetastet seit 1,5 Tagen in einer Kammer, die nicht genutzt wird. Habe Bammel, dass sie dort verrottet und CO2 oder schlimmer Schimmel produziert. Das treibt meine Bemühungen um ein Gasbeton-Nest enorm an. Feile seit 2 Tagen an diesem neuen Nest und habe meine Schwester beauftragt die Aquarium-Arena schön zu dekorieren (habe keinen Hang dazu). Simultan laufen die Recherchen zu einem guten Ausbruchschutz, da ich das Aquarium schlecht mit einem Wassergraben umgeben kann. Habe mir Graphitpulver im Baumarkt gekauft und erst danach gelesen, dass es vorzugsweise für Kunststoff geeignet ist.. Blöd, aber andererseits scheinen die Meinungen dazu verzweigt zu sein und nicht viele Erfahrungsberichte zu existieren, werds jetzt daher mit Talkum und Graphit probieren..


    Der Eierhaufen ist nicht merklich gewachsen, dürfte noch immer so um die 50 betragen. Leider beantwortet mir keiner die Frage, ob ich eingreifen und diesen reduzieren sollte?! Daher mach ich mal lieber nix damit..
    Noch immer herrscht beschriebener Mücken/Mottenmangel, von daher musste ich heute eine Fliege einwerfen, die aber noch nicht beachtet wurde -ist vielleicht zu groß-.


    Für meine nächste Frage habt ihr Monate Zeit zum beantworten -sollte zu schaffen sein-: Futtertiere aus dem Futterhaus sollten generell überbrüht werden, meine Ameisen bevorzugen bei weitem zuckende Nahrung, wie sieht es mit Fruchtfliegen aus, tragen diese kleinen Fliegen auch evtl. Milben? Jemand Erfahrung damit?

  • heute abend gegen 19 Uhr sind alle Ameisen umgezogen. Ausgerechnet in ein Bewässerungsröhrchen, dass mit einer Kuhle im Boden verbunden ist und von dieser nur durch Watte (jaaa, is n Tampon, mag keine Watte) getrennt ist.


    Ich dachte mir fallen die Augen aus, als ich die 2 Gynen und alle Arbeiter außerhalb des Nestes gesehen habe. Die Initiative schien von den Arbeitern auszugehen, da die Gynen immer wieder zurückwollten und davon abgehalten wurden. Kurz nachdem das erste kleine Eipaket ebenfalls hineingetragen wurde, haben sie es sich wieder anders überlegt und allemann zurückgetragen. Interessanterweise wurden nicht nur die Gynen getragen sondern auch ein paar Arbeiter. Danach war das Ding jedoch noch nicht gegessen, denn jetzt haben sie alle Eier (ALLE!) benutzt um den Eingang zum alten Nest zu verkleinern, obwohl genug anderes in der Arena rumliegt (was vorher auch dazu verwendet wurde) und mMn auch wesentlich besser geeignet ist.


    Der Umzug in das Röhrchen verwirrt mich. Am Nest wurde nichts geändert, es ist feucht, die Futterreste wurden vor kurzem auch alle entsorgt und Schimmel kann ich auch nicht entdecken, aber sie werden schon einen Grund haben... Habe ihnen jetzt ein anderes Nest angeboten und mit einer Klopapierbrücke die 2 Nester miteinander verbunden. Von der Bauart ist es dasselbe, aber halt neu und mit einer Kammer weniger. Das neue und für sie gedachte Porenbetonnest trocknet momentan noch, da ichs in einem Wasserbad gefertigt habe. Muss dann nur noch das Glas festkleben und Probeläufe in Hinsicht der Befeuchtung anstellen. Wird also noch einige Tage dauern..


    Zu den Bildern: Das "Formicarium" ist natürlich Marke Eigenbau und wohl auch recht eigenwillig.. Schön ists nicht, aber funktionell!
    Das Röhrchen in der Mitte steckt im Gips in einem Loch, dass bis auf den Grund geht und dort in einer Grube mündet, die ca. 1cm Wasserstand aufweist. Hätten sie sich durch die Watte gefressen wäre das sehr unschön geworden, daher habe ich den Wattestopfen ausgetauscht, als sie gerade wieder zurückgezogen sind.
    Wollte halt Duftspuren vernichten und sie möglichst nie wieder darin vorfinden. Hatte das kleine Röhrchen Anfangs mit Propfen verschlossen, dann aber drauf verzichtet, da eine zusätzliche Wasserquelle wohl nicht schaden kann. -dachte ich zumindest-


    Sollten sie nochmal so einen Umzug versuchen, kommt der Propf wieder drauf.


    Warum benutzen sie bloß ihre Eier um den Eingang zu verkleinern...??? Das will mir wirklich nicht in den Dötz... ... So, eben nochmal nachgesehen und immerhin kümmern sie sich um die Eier. Die üblichen drei Arbeiter haben sich darum versammelt und betütteln die Brut. Interessanterweise ist auch wieder eine der Gynen draußen und weiß scheinbar nicht wo sie hinsoll.. Die größte Arbeiterin hat hingegen die Brücke zum neuen Nest entdeckt und war immerhin schon fast auf der anderen Seite.


    Möchte wirklich wissen, warum das alte Nest sowas von unbewohnbar geworden ist, dass sie ihre Brut außen lagern!?

  • Die Ameisen haben sich am selben Tag noch beruhigt und das neue Nest wurde auch nicht angenommen, daher habe ich heute die Brücke dazu wieder entfernt. Alle 10 Mitglieder des Volkes haben sich beruhigt und sitzen wieder in ihrem Nest. Larven müssten mittlerweile schon geschlüpft sein, habe aber kein Auge dafür von daher kann ich nicht sagen wie viele es sind.


    Habe gestern viel im Garten gewerkelt. Gepflanzt, rausgerissen und umdekoriert. Soll ja auch schön alles aussehen im Sommer. Meine neue Ameisenleidenschaft hat sich im Familienkreis herumgesprochen, sodass Familienmitglieder sich sofort melden, wenn sie unbeabsichtigt Ameisennester ausgraben oder generell freilegen, sodass ich inmitten der Arbeit von meiner ältesten Schwester angerufen wurde, mir das Gewusel in ihrem Garten doch mal anzusehen. Sie hatte einige bislang ungenutzte Ziegelsteine umgeräumt und dabei ein Erdnest entdeckt. Da sie nur 3 Minuten zu Fuß entfernt wohnt war ich zeitig da und konnte mich davon überzeugen, dass sie Formica cf. fusca in ihrem Garten hat. Während sie weitere Steine angehoben hat stand ich mit Reagenzglas bereit um mir ein bißchen Brut -hatte auf Puppen gehofft- zu schnappen. Nach Hause ging ich mit 10 sehr großen Larven, welche evtl. Königinnen werden würden. Mit solchen zu pushen is ziemlich unnütz, aber könnten ja auch große Arbeiterinnen werden, mit meiner begrenzten Erfahrung in solchen Sachen war ich mir nicht wirklich sicher.
    Zu Hause angekommen kamen die Larven zu meinen Formicas, die sie leider bis heute mittag total missachteten. Hatte die Hoffnung, dass sie wenn sie sie nicht annehmen wenigstens als Futter annehmen, aber nichts geschah..


    Habe neben meinen F. cf. fusca noch ca. 60 Lasius cf. niger ohne Königin, die ich nur halte um sie als Dummies für neue Nester zu benutzen. Zur Probe auf den Ausbruchschutz hauptsächlich, da sie so aktiv sind ist das eine tolle Wahl. Hab sie vor einigen Wochen dafür aus meinem Garten entfernt. Nachdem meine cf. fusca die Brut weder aufziehen noch als Futter wollten, habe ich sie den cf. niger als Futter angeboten und was ist passiert: Sie kümmern sich darum. Haben alle eingetragen und füttern sie. Obwohl sie eine andere Gattung sind. Hatte diesbezüglich gelesen, keine Ahnung wo, dass Gattungsübergeifende Brutpflege nicht existiert und solche Brut nur gefuttert wird?!


    Habe nicht die Hoffnung, dass sie noch so nett zu "ihrer" Brut sind, wenn sich die Larven verpuppen und schlüpfen, was bald so weit sein wird, aber finde es ungemein faszinierend. Gut, gehört jetzt nicht unmittelbar zu meinem Haltungsbericht, aber sind ja immerhin auch cf. fusca. Cf. niger kann ich bei den Larven ausschließen, da die Imagos in dem Nest unterschiedlich groß waren und aussahen wie die cf. fusca, die ich halte.


    Sollten sie dennoch die Imagos oder Puppen der gattungsfremden Ameisen nicht angreifen oder essen werde ich sie sobald sie schwärmen wollen auch schwärmen lassen. Kommen schließlich aus meiner Gegend wodurch die intraspezifische Homogenisierung (gibts dafür eigentlich ein deutsches Wort?) nicht greift. Finde es generell schrecklich allein schon den Gedanken zu hegen die sterben zu lassen. Ich hege großes Mitleid mit euch Ameisenhaltern von exotischen oder gekauften Ameisen, die zulassen müssen, dass Geschlechtstiere möglichst nicht entkommen und damit sterben müssen. Das ist für mich unverständlich. Würde mir eher meinen linken Zeh von nem Kampfhund abbeißen lassen(nur ein Bsp., hab nichts gegen als Kampfhund deklarierte Rassen), als zusehen zu müssen dass die Frucht meiner Bemühungen (Geschlechtstiere) stirbt... Ich bin nicht gegen Exotenhaltung, aber das käme für mich absolut gar nicht infrage!


    Interessanterweise ist mein HB-Diskussions-Thread noch auf keinen Anklang gestoßen bezüglich Kritik, ob jetzt positiv oder negativ, darum stelle ich mir die Frage ob ich euch überhaupt noch was fragen soll?! Hätte da noch eine auf dem Gewissen, aber wenns eh keinen interessiert, würd ich mir das auch sparen. Dachte anfangs, dass ein Bericht über Formica fusca interessant ist, da es davon hier nicht viele gibt... Mag mich irren, kommt vor.
    Vielleicht sind wir (Internet-User) aber auch zu verwöhnt, was Rückmeldungen angeht... Likes und Dislikes und den ganzen Kram. Komme zum Glück aus einer Generation, die ohne Internet aufwachsen "musste", darum wird der Bericht noch fortgesetzt und ich stelle mir einfach vor, mit mir selbst zu reden. Ist auch ganz nett :engel:

  • Gestern hatte ich einen ungebetenen Gast in der Arena, eine junge Zitterspinne hatte sich eine der kleinen Arbeiter geschnappt und frühstückte, als ich sie bemerkte. Habe die Insel samt Formicarium jetzt umgestellt, um sämtliche Spinnenweben, die evtl. in die Arena führen abzureißen. Ein Deckel wär hier wohl sinnvoll gewesen. Wassergraben nützt halt nix, wenn man sich von der Decke abseilen kann.


    Folglich besteht das Volk nur noch aus 2 Gynen, 6 kleinen Arbeitern und 1 großen. Bin wirklich froh, dass die große nicht gekillt worden ist, denn sie scheint andere Aufgaben zu erfüllen als die anderen. Den Dienst um die Eier/Larven scheint sie nie auszuführen. Auch habe ich sie noch keine Königin "küssen" sehen. Sie ist eher für die Jagd und den Ausguck zuständig.


    Heute oder morgen steht der Umzug ins Porenbeton-Nest an.
    Die Bewässerungsproben gingen relativ gut aus, kleine Fehler waren zu erwarten, da meine letzte Arbeit mit Porenbeton (vor gut 20 Jahren) mit einer 4 benotet wurden. Aber sieht besser aus als erwartet und mit den kleinen Bewässerungsproblemen komme ich klar. Muss dann heute noch das Aquarium fertig einrichten. Einstreu, bißchen Deko liegt alles bereit. N Deckel kommt dann demnächst auch noch drauf. Hab so viele Spinnen im Haus, die ich abhalten muss sich zu bedienen :eat:

  • Das aufbringen von Graphitpulver (in jedem Baumarkt erhältlich) auf Glas ist jämmerlich gescheitert. Lediglich auf meinen Fingern scheint es super zu haften. Auch auf einen Streifen Tesafilm hielt es nicht, zumindest nicht sichtbar. Habe das Formicarium jetzt mit Talcum und Paraffinöl gesichert. Und ich muss mal sagen:
    Paraffinöl lässt sich super leicht auftragen, im Gegensatz zum Talcum. Sehr empfehlenswert für Anfänger. Das Auftragen ging mit Taschentuch in einem Wisch und nicht wie mit Talcum per Pinselstrich. Und dass das Graphitpulver mit Finger aufgetragen werden soll, bezweifel ich auch sehr. Muss damit noch ein wenig experimentieren, bevor es das nächste mal zum Einsatz kommt. Wenn überhaupt...


    Bilder vom Formi.. folgen. Wie gesagt, ist es das erste seiner Art (Porenbeton), von daher würde ich mich über Rückmeldungen bezüglich seines Aussehens freuen, selbst wenn es negative Kritik ist.


    Der Bodengrund ist sehr feiner Spielplatz-Sand, den ich mit Glasperlen u. Steinen gestreckt habe, um ihn griffiger zu machen. Evtl. muss ich aber noch mehr griffiges Zeugs einfügen, wird die Erfahrung zeigen.
    Ich bin doch ein wenig Stolz auf das Ergebnis... gut, ihr könnt es noch nicht sehen und verglichen mit anderen Formicarien ist es sicher überholungsbedürftig, aber es erfüllt seinen Zweck und ich werde noch besser mit der Zeit... Versprochen!!


    Fotos folgen heute noch

  • Der abgedunkelte Teil ist das Neststück, das bewohnt werden kann. Der Rest ist durch Barrieren noch verschlossen.


    Hoffe es gefällt .. meinen Ameisen


    lg
    micha

  • Hab gestern abend noch den Umzug begonnen und das Gipsnest in die neue Arena gestellt. Eine kleine Brücke stellte den Übergang dar. Quasi in der 1. Minute ging die größte Arbeiterin (nachfolgend Kate genannt) schon hinüber und sah sich kurz um. Das neue Nest hatte sie noch nicht gefunden, dennoch leitete sie gleich nach der Rückkehr den Umzug ein. Sie trug alle Arbeiter in die neue Arena und auch die meisten Eier. Die Königinnen gingen hinter den Eipaketen hinterher. Und wo sind sie hingezogen?! Unter einen kleinen Stein, der einen kleinen Vorsprung hatte, also nix gegraben oder so... geht bei dem feinen Spielplatzsand auch nicht. Jetzt leben sie in der furztrockenen Arena. Das neue Nest wurde schon von einigen Arbeiterinnen gefunden und auch Kate war schon drin, aber von einziehen keine Spur. Aus Angst vor Austrocknung oder generell Bruttod habe ich ein abgedunkeltes RG-Nest noch zusätzlich in die Arena gelegt, aber es besteht kein Interesse.


    Jetzt hab ich nur noch Bammel und hoffe sie wissen was sie tun. Eigentlich, so kommt es mir zumindest vor, muss ich nur Kate irgendwie zum Umzug bewegen, der Rest wird dann von ihr "überzeugt". Wie soll ich die gefühlte Königin nur bestechen?? Ich bin ahnungslos... :ask:

  • Verstehe immer mehr, warum Geduld in diesem Hobby so immens wichtig ist. Kann 12 Stunden angelnd am See sitzen ohne was zu fangen, aber zu sehen, wie Ameisen das tun was sie wollen und nicht das was nach Halters Meinung gut für sie ist, macht mich fertig...


    Sie haben das RG-Nest jetzt entdeckt und haben sich entschlossen -wen wunderts- nicht einzuziehen, sondern direkt darunter zu leben (habe es leicht schräg gestellt, um etwaiger Wasserentweichung entgegen zu wirken)... Ich hoffe mal, dass sie nicht vertrocknen, wenn es sich vermeiden lässt... und es lässt sich vermeiden _verdammt nochmal_


    Kleiner Lichtblick, konnte beim Transport der Brut erste Larven ausmachen. Sind schon etwas größer aber gehen in dem weißen Eipaket total unter... Ich weiß sicher nur von einer!

  • Heute morgen war ich noch aufrichtig erleichtert, dass sie allemann im RG-Nest saßen. Meine Hoffnung, dass sie in das neue Porenbetonnest ziehen hat sich weit verstreut. Aber da ich die Kammer im RG sehr klein gehalten habe (keine 2cm) hoffe ich mal, dass sie irgendwann in diesem Jahr aus Platzmangel umziehen.


    Das Umziehen beherrschen sie meisterlich. Kate (die große Arbeiterin) hat vor ca. 2 Std. eine kleine Motte versucht einzutragen, was damit honoriert wurde, dass alle wieder in die staubtrockene Arena gezogen sind. Diesmal in den Schatten eines anderen Steines.. -sollte vlt. die Steine entfernen- in den letzten 2 Std. sind sie dann ununterbrochen hin- und wieder zurück umgezogen. Die armen Gynen werden ständig von A nach B gezogen.


    Also das Gute ist, dass ich mich über Aussenaktivität überhaupt nicht beklagen kann und eigentlich immer was zu sehen bekomme. Inwieweit ich das Gesehene gutheiße ist wieder ne andere Geschichte. Bin am recherchieren, wie ich das Porenbetonnest aufheizen kann, um es evtl. attraktiver zu machen, ohne aber zu riskieren, dass sie darunter ziehen wollen. Das wär der Supergau, auch wenn ich glaube dass sie dort keinen Platz finden.. aber irre mich als Anfänger natürlich oft... schon fast lustig, was die Ameisen hier mit mir machen..

  • Habe den Umzug erfolgreich geschafft... Zunächst sind die Steine entfernt worden, natürlich wurde dafür in der Nacht zunächst das RG-Nest verschlossen nachdem alle Volksgenossen drin waren. Danach habe ich das sehr feine Substrat aufgefüllt, sodass der Nesteingang des Porenbetons ebenerdig war, da sie alle angebotenen Brücken nicht beachteten teils sogar ununterbrochen angriffen. Danach habe ich das RG-Nest wieder geöffnet und seit heute morgen leben sie alle im Porenbetonnest, so wie es beabsichtigt ist. :hurra:


    Nun dürfen sie sich auf eine lange Ruhephase freuen... war die letzten Tage sicherlich sehr stressig, sodass ich die nächsten Tage/Wochen nicht hineinsehen werde. Habe mich diesbezüglich gegen rote Farbfilterfolie entschieden, da widersprüchliche Aussagen zu ihrem Wirkungsgrad existieren. Wär natürlich super, ständig Einsicht zu haben, aber die Formica cf. fusca, die ich habe mögen das ganz und gar nicht. Vielleicht hätte sie die rote Folie nicht gestört, aber glaube, ich werde das nur bei weniger schreckhaften Arten ausprobieren, falls mir eine dementsprechende Gyne über den Weg laufen sollte.


    Dementsprechend wirds die nächste Zeit nur was zu berichten geben, wenn sich in der Arena zufällig was informationsträchtiges ereignet.


    lg
    micha

  • Eine der sehr kleinen Arbeiter (Brutpflege-Abteilung) lag heute tot in der Formi-Ecke. Sprich, die Toten bringen sie raus und es scheint auch eine genügende Entfernung für die Ablage der Toten zu geben, sodass sie sich nicht totlaufen... -wichtig-


    Todesursache unbekannt. Vielleicht das Alter... Habe sie seperat in einem kleinen RG liegen und werde schauen, ob sie evtl. mit der Zeit verpilzt oder sich Milben o.ä. an ihr zeigen. N bißchen Nachforschung kann ja nicht schaden.



    Aus gegebenen Anlass liess ich mich dazu verleiten dann doch wieder ins Nest zu blicken u. nach dem rechten zu sehen. Sieht alles gut aus.
    Eine Kammer haben sie zur Müllkammer umfunktioniert, aber es ist eine der trockenen Kammern und selbst wenn Schimmel auftritt, sollte es kein Problem werden... zumindest wurde es hier so beschrieben. Ich nehme mal an, sie räumen die Kammer aus, wenn sie den Platz brauchen. toi toi toi


    Selbst bevor ich heute nachsah konnte ich immer gut auf die Brut gucken, da sie sie sehr oft in Eingangsnähe deponieren. Eine Larve sticht dabei besonders ins Auge, da sie sehr groß ist. Wirklich ein toller Anblick. Auch ist eine Gyne ab und an dort anzutreffen ohne jedoch direkt hinauszulaufen.


    Sonst ist nur noch zu sagen, dass sie tote u. abgebrühte Insekten total ignorieren. Hatte nur solche die letzten Tage angeboten. Heute das erste mal wieder eine kleine halb-erschlagene Motte und sie stürzten sich zu viert darauf. Werd daher wohl mit dem Risiko der Parasiteneinschleppung leben müssen u. weiterhin zuckende Beute anbieten.



    Gynen: 2
    Arbeiter: 5 + 1 große (Kate)
    Larven: mind. 1 große mehrere kleine
    Eier: gutes Paket, auch unzählbar, sehe immer nur kurz nach dem rechten

  • seit 5 Tagen wurden keine Proteine mehr eingetragen... Sollte ich mich sorgen?


    Können sie Proteine in ihren Sozialmägen speichern? Bei einem Kontrollblick heute, in der Sorge, dass alle tot sind, habe ich 3 große Larven und einen guten Haufen Eier/kleine Larven gesehen...
    Bedarf scheint also zu bestehen... Aussenaktivität ist auch fast null. Wenn die üblichen Kandidaten an Arbeitern mal draussen sind, dann verharren sie auch nur stundenlang auf einem Punkt und scheinen nichts zu tun, bevor sie wieder zurückgehen.


    Ist meine Sorge unangebracht?

  • meine Ameisen leider nicht. Sind nicht alle tot, habe noch 1 kleine Arbeiterin und 2 Königinnen. Plus 3 große Larven, 1 mittelgroße und wieder ein wenig Brut.
    Das ist aber auch recht nebensächlich, da keine einzige Ameise mehr im Nest hockt. Es zeigt sich bei allen dasselbe Bild, wie von den gestorbenen Arbeitern. Sitzen separiert jeder an einer Ecke des Nestes und bewegen sich kein Stück.
    Ich gehe mal davon aus, dass neben Proteinen auch Honig nicht mehr verzehrt wurde und daher alle nacheinander und schnell verstarben. Zugegeben, habe sie lange nicht am Honig gesehen, aber mir nichts dabei gedacht, stehe ja nicht jede Minute vorm Formicarium.


    Honig wird/wurde kontinuierlich an 3 Stellen angeboten. Einmal Honig pur, dann ein wenig verdünnt und schließlich 1:1. Wasser gabs in Form von 2 RG-Nestern.
    Hatte nach Lifestylers Rat (v. 7. Juni) das Nest zu photographieren bedenken, sie nicht noch mehr zu stressen, aber was sollte jetzt noch schiefgehen?!?
    Fotos folgen morgen. Dann kommt ne bessere Handycam zu besuch.


    Ich denke das Volk geht grad mit den letzten dreien über den Jordan. Essensverweigerung wie beim Suppenkaspar geht halt nie gut aus.


    Wenn ich die Fotos anhänge, sieht man, dass das Nest noch so aussieht, wie ichs das erste Mal vorgestellt habe. Lediglich eine Fliege liegt in einer Kammer und schimmelt. Dieses Gebilde haben sie, als sie noch fraßen und agierten, fleißig mit Sand abgedeckt. (Hatte mich noch gewundert, warum eine Arbeiterin immer Sand einträgt) Werde wohl auch die toten Arbeiter photographieren. Da ist kein Pilz o. Parasit drauf.. aber wird man ja sehen


    Unabhängig von der Fehlersuche, die ich erfahreneren Haltern überlasse, gehe ich mal davon aus, dass ich für Ameisen KEINEN grünen Daumen habe. Sehr schade, aber um weiteren Schwund an der mannigfaltigen Tierwelt zu vermeiden wird es das wohl gewesen sein mit mir und der Ameisenhaltung.


    Ich bedanke mich fürs lesen/antworten/diskutieren, desweiteren für die lesenswerten Erfahrungsberichte und Einträge von jedem. Wünsche euch noch alles Gute für euch und eure Tiere!
    Fotos hänge ich in den Diskussionsbericht, denn dieser Thread ist wohl geschlossen...



    :threadgeschlossen:

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