Diskussion: Haltung von exotischen und einheimischen Arten und mit Ihnen verbunden Haltungsaufwand

  • Zwei Fragen aus purer Neugier:


    Inwieweit ist die Haltung von Oecophylla smaragdina mit der von Polyrhachis dives, abgesehen von dem Schwierigkeiten mit O. smaragdina bei der Gründung, vergleichbar?


    Gibt es Haltungsberichte oder belegte erfolgreiche Haltungen von Arten, wie z.B. Myrmecosystus mimicus, die ,,Honigtöpfe" ausbilden?

  • Die größte Gemeinsamkeit denke ich besteht darin, dass Polyrhachis dives und Oecophylla beide ein sehr schnelles bis extremes Wachstum mit einer sehr beachtlichen Endgröße der Kolonie haben.
    Außerdem brauchen beide ungefähr die selbe Luftfeuchtigkeit und haben, wie ich annehme, ungefähr die selben Anforderungen an Futter und Futtermenge.


    Zu Myrmecosystus mimicus habe ich bis jetzt noch keinen einzigen Haltungsbericht oder ähnliches gefunden - leider :[


    Darf ich deinen Anfragen, die ja immer öfter auftreten :winking_face: , entnehmen, dass du dir Oecophylla smaragdina anschaffen möchtest? :dafuer:


    Interessiere mich auch sehr für diese Art und werde mir voraussichtlich in so einem Jahr auch eine Kolonie holen. :grinning_squinting_face:
    Bin auch schon dabei mir geeignete Pflanzen zu besorgen und mich so viel wie möglich zu informieren. :smiling_face:

  • Grundsätzlich irgendwann, ja. Aber derzeit fehlt mir A das Geld, B die Zeit, C die Erfahrung und Grooooß D der Platz.
    Ich will vorallem erstmal mehr Erfahrung, was die Gründung angeht, sammeln da die bei O. samragdina extrem heikel ist.
    Was mich reizt ist, dass es eine Art ist, ganz im vergleich zu den Messoren, die sehr wehrhaft ist und einen, sagen wir mal, dekorativen Nestbau vollzieht.


    Als Alternative steht im Raum, dass ich Myrmecosystus mimicus oder eine Art mit vergleichbaren Speichertieren halte. Undzwar so artgerecht wie möglich, sprich eine ca. 1m hohe Ameisenfarm ,,baue". Finde auch deren, widerrum diametrale zu den O. smaragdina vollführte Lebensweise höchst spannend. Bei O.smaragdina ist artgerecht schwer.... Siehe LifeStylers Link mit dem 200m umfang Ficus.


    Ich hatte die Frage, weil ich gelesen habe, dass P.dives sich denen in der Lebensweise sehr ähnelt. Wurde aber nicht weiter ausgeführt.

  • Rbn


    Gattungen mit ''Honigtöpfen'' kommen überwiegen in den USA und Australien vor.
    Beides Länder die sehr strenge Gesetze bezüglich dem Export von Ameisen haben.


    Also bezweifle ich das du so schnell überhaupt an eine Art mit Honigtöpfen rankommen wirst.



    Ich würde bei den Webern Polyrhachis dives vorziehen,da diese ihre Nester auch am Boden errichten und wirklich auch nur eine Heizmatte brauchen um zu gedeihen.


    Oecophylla also die ''echten Weberameisen'' scheinen mir da schon etwas anspruchsvoller.

  • ImperatorAdeptus:


    Dessen bin ich mir bewusst. Ich hab ja auch in keinem Wort erwähnt, dass es eilt. Eher das Gegenteil, denn selbst wenn ich an eine Gyne käme, dann würde die wahrscheinlich nicht erfolgreich gründen bzw. wenn dann nicht lange. Hab häufiger bereits von extremen Komplikationen in der Haltung gelesen.



    Ausserdem suche ich, wenn mich mir denn irgendwann einmal eine dieser wirklich sehr exotischen Kolonien anschaffe, die Herrausforderung und auch die Schwierigkeiten dabei und nicht: Lampe an, Matte an, Futter hier, Wasser da und jetzt wachst ihr Tierchen! :meinemeinung:

  • Ausserdem suche ich, wenn mich mir denn irgendwann einmal eine dieser wirklich sehr exotischen Kolonien anschaffe, die Herrausforderung und auch die Schwierigkeiten dabei und nicht: Lampe an, Matte an, Futter hier, Wasser da und jetzt wachst ihr Tierchen!

    Nur gibt es so eine Art mMn nicht. Mehr als füttern und für das richtige Klima sorgen wird man im Grunde nicht machen können, egal "wie exotisch oder einheimisch" die Art sein mag.

  • @Rbn:Wenn du es als Herausvorderung oder Schwierigkeit siehst vor's Haus zu gehen und Blätter zu sammeln sind wir verschiedener Meinung.
    Und ich glaube kaum, dass sich die 2 genannten Arten nach der langjährigen Haltung in der "Schwierigkeit" unterscheiden; beide müssen
    regelmäßig gefüttert werden, Ausbruchsschutz erneuert werden etc. . Es ist natürlicher aufwendiger eine große Kolonie statt eine kleine zu versorgen,
    aber eigentlich macht man doch das selbe nur in einem anderen Größenverhältnis (statt einem kleinen Heimchen mehrere große usw.).


    Die Arten unterscheiden sich sicher beim Aufwand, aber vor einer richtigen Herausvorderung steht man denke ich vor keiner Art. Ich möchte die
    Exotenhaltung auf keinen Fall herunterziehen oder anderen den Spaß daran verderben aber die Schwierigkeit beschränkt sich in der Ameisenhaltung
    eben auf Dingen wie dafür sorgen, dass die Ameisen nicht ausbrechen (als Gegensatz z.B. zu einem schwer erziehbaren Hund o.Ä.).
    Ich denke auch nicht, dass eine Art schwerer zu halten ist, nur weil sie bei anderen Haltern öfter eingegangen ist (was sehr viele Gründe haben kann/ die
    Arten noch unerforscht sind).


    Natürlich will ich niemanden mit meiner Meinung angreifen.

  • Corey:
    Versteh deine Position, akzeptier sie aber teile sie nicht.



    Mit Aufwand meinte ich nicht nur die Nahrungsbeschaffung, völlig egal welcher Nahrung, sondern vorwiegend den für die Erhaltung der optimalen Lebensbedingungen für die Tiere. Ergo: Optimale Feuchte, Temperatur, bei baumliebenden Arten Bepflanzung, Platz zur Erweiterung, Reinigung was sich gut zusammenfassen lässt unter: Bestreben einen möglichst naturnahen Lebensraum für die Tiere zu schaffen.
    Und was die meisten ,,einheimischen" Arten angeht sind all diese Dinge lösbar, sogar für Menschen die erst mit dem Hobby anfangen und ggf. sich nicht auskennen.


    Jedoch wird jeder Einsteiger, ohne sich einzulesen oder Erfahrung zu sammeln, der sich Blind an der Schaffung dieses Lebensraumes bemüht, an einer ,,anspruchsvolleren" Art scheitern.

  • Rbn:


    Ich bin mir nicht mehr sicher ob er sich daran erinnert, aber ein User hier, mit einer glänzenden Pachycondyla ( :face_with_tongue: ) als Avatar, hat mir damals als Einsteiger die Art Camponotus nicobarensis empfohlen.
    Und ich bin mir sicher, dass auch ein Einsteiger Arten wie Atta cephalotes o.Ä. als erste Art erfolgreich halten kann, sofern er sie nicht einfach kauft ohne sich vorher informiert zu haben.

    Jedoch wird jeder Einsteiger, ohne sich einzulesen oder Erfahrung zu sammeln, der sich Blind an der Schaffung dieses Lebensraumes bemüht, an einer ,,anspruchsvolleren" Art scheitern.

    Hier gebe ich dir wegen dem Wort "blind" recht. Wenn ich mir einen Fisch kaufe und keine Ahnung habe, dass dieser auch Futter benötigt geht dieser auch ein. Demnach wird jeder Halter, der sich
    eine Art kauft, mit der er sich vorher genug auseinander gesetzt hat, die Art auch erfolgreich halten können, egal ob Einsteiger oder Profi.


    Und mir eine Art zu kaufen, die die Gründung nicht oft übersteht sehe ich auch nicht als Herausforderung, da man auf das Gelingen nicht immer Einfluss hat (zumal ich mir keine Art holen würde um gefordert zu sein,
    sondern weil ich mir sicher bin, dass ich der Haltung gewachsen bin).

  • Corey: Nehmen wir mal eine nicht anspruchsvolle Art: Monomorium pharaonis
    Wieso nicht anspruchsvoll? Naja, die nehmen sich was sie brauchen. Ein Nest, dein Haus. Nahrung, dein Kühlschrank.
    Sicher funktioniert es sich ,,genug" mit einer Art auseinanderzusetzen. Aber das passiert leider unter den Einsteigern viel zu selten, dass sich mit der wirklich artgerechten Haltung beschäftigt wird.
    Nunja, dann bin ich eben ein Mensch der eher die Herausforderung sucht, aber nicht ohne mir vorher sicher zu sein mich nicht zu übernehmen.
    Ich bin mir sicher, dass ich eine Gründung mit O. smaragdina zum jetzigen Stand noch nicht bewerkstelligen könnte, deshalb auch die Frage am Anfang dieser Diskussion in wieweit man vom P.dives auf O.smaragdina schließen kann...um mich zu informieren!




    Ich will den Thread nicht weiter als Diskussionsthread missbrauchen. Entweder ein gesonderter Thread dafür oder PN.

  • Corey: Nehmen wir mal eine nicht anspruchsvolle Art: Monomorium pharaonis
    Wieso nicht anspruchsvoll? Naja, die nehmen sich was sie brauchen. Ein Nest, dein Haus. Nahrung, dein Kühlschrank.
    Sicher funktioniert es sich ,,genug" mit einer Art auseinanderzusetzen. Aber das passiert leider unter den Einsteigern viel zu selten, dass sich mit der wirklich artgerechten Haltung beschäftigt wird.
    Nunja, dann bin ich eben ein Mensch der eher die Herausforderung sucht, aber nicht ohne mir vorher sicher zu sein mich nicht zu übernehmen.
    Ich bin mir sicher, dass ich eine Gründung mit O. smaragdina zum jetzigen Stand noch nicht bewerkstelligen könnte, deshalb auch die Frage am Anfang dieser Diskussion in wieweit man vom P.dives auf O.smaragdina schließen kann...um mich zu informieren!

    Wirklich artgerecht wird man keine Art halten können (außer man hält eine kleine Arena und Nest für Artgerecht). Dass sich oft zu wenig informiert wird liegt auch (sehr oft) am Alter der Einsteiger. Ein vernünftiger
    Mensch würde sich denke ich keine Pestameise zulegen und wissen (bzw. sich darüber informieren) wie man die Art hält (bzw. fähig sein die Temperatur und Luftfeuchte konstant zu halten).

    Ich will den Thread nicht weiter als Diskussionsthread missbrauchen. Entweder ein gesonderter Thread dafür oder PN.

    Dafür :smiling_face:

  • Diesen Thread eröffne ich als Fortführung Corey's und meiner Diskussion auf Seite 41 des ,,Kurze Fragen - Kurze Antworte" Threads:
    http://ameisencafe.de/cafe/ind…d&threadID=6444&pageNo=41



    Corey: Sicher gibts Leute, die sich ,,Pestants" nach Hause holen, weil sie sich von dem ,,was keiner hat" oder wo alle sagen ,,bloß nicht" angezogen fühlen.


    Ich sprach nicht davon, dass die Exotenhaltung für Einsteiger unlösbar ist sondern davon, dass der Aufwand optimale Bedingungen zu schaffen viel größer ist. Nein natürlich ist ein Formicarium nicht natürlich, aber ich meine damit die Haltung so naturnahe wie möglich zu gestalten.

  • Vielleicht kann ein Mod unseren Off-Topic ja hierher verschieben.



    Klar gibt's so Leute, nur halte ich diese für (wie gesagt) unvernünftig.

    Ich sprach nicht davon, dass die Exotenhaltung für Einsteiger unlösbar ist sondern davon, dass der Aufwand optimale Bedingungen zu schaffen viel größer ist. Nein natürlich ist ein Formicarium nicht natürlich, aber ich meine damit die Haltung so naturnahe wie möglich zu gestalten.

    Von meiner Seite wäre die Diskussion jetzt schon zu Ende da ich die selbe Meinung teile. Es herrscht auf jeden Fall ein höherer Aufwand, weshalb ja auch auf die Einsteigerarten verwiesen wird.

  • Ach das ist doch totaler Quatsch, wenn man einfach pauschal sagt "Exoten bringen mehr Arbeitsaufwand mit", denn wieso der einzige Mehraufwand ist eventuell die Versorgung in der Winterruhe. Da stelle ich aber eher die Gegenfrage: Ist die Winterruhe nicht komplizerter, als permanent die gleichen klimatischen Bedingungen ein ganzes Jahr zu simulieren?
    Ich finde es auf eine Art und Weise quatsch, jedem Einsteiger nur die "Einsteigerarten" nahe zu legen, denn die meisten Todesfälle in der Haltung passieren kurz vor, wärend oder direkt nach der Winterruhe! Vermutlich weil es schwieriger ist die klimatischen Bedingungen (Temperatursenkung/-erhöhung) zu schaffen, damit die Ameisen eine ordnungsgemäße Winterruhe durchleben können. Zum Beispiel ein milder Winter bringt dann wieder das Problem, dass man irgendwie auf die niedrigen Temperaturen kommen muss, auch wenn es draußen über 10°C sind! Dann sind tägliche Kühlakkuwechsel viel anstrengender, als gelegentlich ein Futtertier, Honig und Wasser anzubieten (bei den Exoten). Die Temperatur ist bei den Exoten durch eine Zeitschaltuhr das ganze Jahr über geregelt, wenn erforderlich kann man auch eine Beregnungsanlage über eine Zeitschaltuhr steuern lassen und schon braucht man theoretisch kaum etwas zu machen. Sofern man keine Ameisen nimmt, die riesige Völker bildet, ist man auch nicht permanent am Nest vergrößern.

  • Deswegen gibt es sicherlich Exoten die einfacher zu halten sind. Abraten würde ich einem Einsteiger von Exoten pauschal nur von denen, wo man wirklich ewig das Nest vergrößert, die größtenteils unerforscht sind oder wo die Gründung nich so unkritisch ist.
    Ansonsten lässt sich das meiste anlesen. Aber dass muss dann auch gründlich erfolgen. Dafür haben viele, teilweise aufgrund des Durchschnittsalters der Interessenten, leider nicht die Geduld. Da Fall ich mit den 17 Jahren, mit denen ich meine zwei L.niger Kolonien hatte (in meiner Familie gabs schon eher Ameisen), voll raus.



    M. pharaonis, P. pallidula und S. invicta sind z.b. ,,einfach" jedoch wäre ich mir unsicher ob ein Einsteiger es schafft sie im Becken (und nicht im Haus) zu halten. Glaub nichtmal, dass ich das selber schaffe... Hmm 25cm Talkumschicht ist unästhetisch oder?

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