Haltungsbericht - C. ligniperdus

  • Ja, das hast Du wohl überlesen =)
    Im ersten Post habe ich es kurz erwähnt, dass es ein selbstgemachtes ist.


    Ist aber auch ganz leicht zum nachmachen:
    Dafür habe ich einen 1-kg Eimer vom Kartoffelsalat genommen (gibt's beim Lidl) und diesen nach Verzehr gut ausgewaschen.
    Danach kann man nach belieben mit Knetmasse die Kammern und Gänge gestalten. Dabei sollte man drauf achten, dass man diese nicht zu groß macht, weil sie später beim Ausbessern sowieso noch wachsen.
    Das habe ich leider auch erst nach dem zweiten Versuch gemerkt =)
    Anschließend den Eimer mit Gips auffüllen und 1-2 Tage warten. (Wassertank nicht vergessen)
    Das landwiedrigste war wohl die Knetmasse aus dem Gips zu popeln. Beim zweiten Modell bin ich durch die komplexe Strucktur an die Grenzen gegangen.
    Jetzt nur noch die Kammern und Gänge ausbessern (mit einem kleinen Löffel auskratzen).


    Um das Ganze etwas zu verschönern, habe ich die Außenwand ziegelsteinfarben ausgemalt und anschließend mit einem kleinen Schraubenzieher (oder Messer) das Ziegelsteinmuster reingemacht.
    Das hat auch länger gedauert, weswegen ich es beim zweiten Modell gelassen habe :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Hier noch ein paar Fotos vom zweiten Versuch:
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140516/slkx6cgp.jpg]


    und hier sieht man die komplexe Struktur und die leider etwas zu dicken Gänge =)
    Aber für C. ligniperdus sollte es noch ganz OK sein.
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140516/4mvamhmr.jpg]



    Ich überlege mir nur noch ein paar Lüftungslöcher zu machen und mit feinem Stahlgitter zu verschließen.

  • Kann mir vielleicht jemand sagen, ob das irgendwie an meinen Anfängerfehlern liegt oder ob das in der Ameisenwelt ganz normal und natürlich ist?

    Das kann man meistens beobachten wenn Völker zu sehr gestört werden, dann wird die Brut gefressen damit die Nährstoffe bei den Ameisen bleibt um diese dann später im eventuell ruhig/neuen Nest der neuen Brut anbieten zu können.

  • Vielen Dank für deine Anleitung, werde es vielleicht auch mal so probieren :smiling_face:


    Wegen deiner Larven, nehmen sie immer noch so viele Proteine? Oder fressen sie aus irgendeinem Grund nicht mehr?
    Meisten fressen Ameisen Larven und Brut nur wenn es zu viel Stress gibt (vlt. deine ganzen Kontrollblicke?), oder großer Eiweißmangel herrscht. :ballons:

  • Ja, das mit dem Stress habe ich mir auch schon gedacht, obwohl ich nur 1-2 Mal am Tag reinschaue und die Ameisen, meiner Meinung nach, nie gestresst darauf reagieren. Ich versuche es trotzdem etwas vorsichtiger und seltener zu machen. Vielleicht liegt es aber auch an dem relativ hellen Nest, welches nur zum Teil abgedunkelt ist. Das werde ich auch noch korrigieren.


    Das Futter nehmen sie jetzt, wo die vielen Larven da sind, wieder wie verrückt an. Manchmal kommt es mir vor, dass ich der Nachfrage kaum hinterherkomme. Vorgestern mussten zwei Riesenmücken und ein Grashüpfer daran glauben, gestern gab es eine dicke Fliege, das sollte für heute noch reichen. Ich überlege mir, im Zoohandel ein paar Mehlwürmer zu kaufen, wenn ich bei schlechtem Wetter nicht an genug Insekten komme =)


    Eine Gefriertruhe habe ich leider nicht, deswegen kann ich den "Überschuss" nicht einfach so einfrieren.

    • Offizieller Beitrag

    Heyo Mr. Smooth,


    Futtermangel kann man ausschließen :winking_face:
    Ein ehem. Nutzer hier hatte seine Camponotus ligniperdus Kolonie einmal 8 Monate nicht gefüttert (eigentlich eher ungewollt). Es haben jedoch 90% der Kolonie überlebt. Brut gab es dann freilich irgendwann nicht mehr, da die Ameisen all ihre Reserven zum Überleben brauchten. 2 Tage ohne Futter sind also gar nichts, denn die im Kropf eingelagerten Reserven reichen wesentlich länger, einige Wochen in jedem Fall. Irgendwann wird lediglich das Brutwachstum stagnieren, keine neuen Eier mehr gelegt, usw. bis wieder Nahrung zur Verfügung steht. Um Energie zu sparen legen Ameisen dann gerne mal eine Diapause ein (ähnlich wie eine Winterruhe ;)) - sofern es lange Zeit zu wenig Nahrung gibt. Statt normaler Arbeiterinnen schlüpfen plötzlich wieder Pygmäen (da diese während der Entwicklungszeit weniger Nahrung brauchen und sich insgesamt schneller entwickeln -> neue Arbeiterinnen zur Nahrungssuche stehen schneller zur Verfügung). Das alles nur nebenbei.


    Der Fernseher wird nach meiner Erfahrung auch nicht Schuld sein.


    Brutfraß kommt tatsächlich nämlich öfter vor, als man denkt. Während man dies bei Eiern und Larven meistens gar nicht merkt, ist es bei Puppen schon auffälliger (die zählt der Halter bei kleinen Kolonien normalerweise durch und weiß, wie viele da sein sollten, usw.). Ich kenne dein Problem hinlänglich, meine Camponotus herculeanus hatten einmal ebenfalls gleich drei Puppen direkt hintereinander entsorgt. Eine wurde gefressen, zwei weitere als Baumaterial verwendet (wirklich…).


    Genetische Defekte, natürliche Todesfälle, Transportschäden - all das können Gründe sein, warum Brut abstirbt und von den Arbeiterinnen verwertet wird. Das deutet aber nicht darauf hin, dass du etwas falsch machen würdest, außer du stellst fest, dass plötzlich ein Großteil der Brut abstirbt oder das Koloniewachstum stagniert. Das ist bei dir ja nicht der Fall.



    Insgesamt also kein Grund zur Sorge, auch wenn es ärgerlich ist.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Hallo ice_trey,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Jetzt bin ich etwas beruhigt =)
    Außerdem sind sowieso noch genug Puppen da und es werden langsam immer mehr. Alle werden sie sowieso nicht auffressen :winking_face:
    Vielleicht ist es wirklich normal bei den Ameisen, dass Eier und Brut gefressen wird. Dumm ist nur, dass eine fertig entwickelte Mediaarbeiterin gefressen wurde, was für das Volk eher kontraproduktiv ist.
    Bei einer Larve würde es mir wohl garnicht auffallen.

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