Haltungsbericht - C. ligniperdus

  • 31.03.2014


    Lange Zeit habe ich recherchiert, welche europäische Ameisenarten für Anfänger geeignet wären und vor allem, welche für mich besonders interessant sein könnten. Letzt endlich habe ich mich für Camponotus ligniperdus, die größte europäische Ameisenart und die Ernteameise Messor barbarus entschieden. Es sind zwar nicht die typischen Einsteigerarten wie Lasius niger oder Formica fusca, scheinen für mich jedoch, den Artenbeschreibungen zur Folge, viel interessanter zu sein.


    Camponotus ligniperdus beeindruckte mich hierbei vor allem durch die Größe und Aggressivität, was man auch auf zahlreichen Videos im Internet sehen konnte und Messor barbarus durch die für Ameisen eher ungewöhnliche Ernährung von Samen und das Produzieren von Ameisenbrot. Außerdem braucht Messor barbarus keine kalte Winterruhe, sodass sie im kühlen Zimmer, bei 15 °C überwintert werden können und trotzdem noch einigermaßen aktiv bleiben.


    Heute Abend habe ich das Päckchen mit den Gynen bei der Post abgeholt. Zuhause angekommen habe ich auch gleich nachschauen müssen, ob sie den Transport unbeschadet überstanden haben. Die Gynen waren zwar recht aufgeregt, sahen sonst aber sehr gut und gesund aus.


    Die Königinnen stammen aus dem Schwarmflug 2013. Somit war es nicht verwunderlich, dass C. ligniperdus bereits erste Arbeiter vom Vorjahr mit im Reagenzglas hatte. Insgesamt ergab die erste Volkszählung ca. 5 Pygmäen, etwas Brut sowie natürlich die Hoheit selbst. Das Reagenzglas ist innen, wo sich die Ameisen befinden, mit Küchenpapier ausgekleidet. Somit habe ich keinen guten Einblick ins Reagenzglas und kann die Anzahl der Arbeiterinnen sowie Brut nur schätzen.


    Da der Hochzeitsflug von M. barbarus im Herbst stattfindet, beginnen die Gynen erst nach der Winterruhe mit der Eiablage. So war auch bei meiner Königin keine Brut zu sehen. Es kann aber auch sein, dass sie die ersten Eier durch den Stress beim Transport aufgefressen hat.


    Sie bekam von mir ein neues Reagenzglas mit frischem Wasser und wurde mit Alufolie gegen Lichteinstrahlung umwickelt. In das Reagenzglas habe ich noch 3-4 mitgelieferte Körner reingelegt und es in ein 25°C warmes Terrarium gelegt.


    Ich werde die M. barbarus Gyne jetzt erstmal in völliger Ruhe lassen und habe mir vorgenommen nur einmal die Woche nach ihr zu sehen.


    Da die kleine Kolonie von C. ligniperdus bereits etwas weiter in der Entwicklung war, habe ich das Reagenzglas mit Alufolie umwickelt und gleich in mein selbstgemachtes Formicarium gelegt. Ein Papierstreifen, der in ein Röhrchen zusammengerollt wurde, diente als Durchgang durch die Watte zur Außenwelt. Außerdem habe ich ihnen Wasser und Honig angeboten.


    Hier sieht man die Königin:
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    Nach etwa einer Stunde konnte ich beobachten, wie eine Ameise mehrmals zum Honig gelaufen ist und diesen im Reagenzglas an ihre Schwestern verteilt hat.


    Auf jeden Fall hoffe ich, dass sich der Transportstress bei meinen neuen Haustierchen recht schnell wieder legt und sich die beiden Gynen fleißig aufs Eierlegenen konzentrieren.


    Diskussionsthread: Haltungsbericht - C. ligniperdus

  • 01.04.2014 – Tag 1


    Ich muss tagsüber immer arbeiten und kann meine Pfleglinge an Werktagen leider nur abends beobachten. Die Außenaktivität war zu dieser Zeit gleich Null. Ich habe zwar öfters in das Formicarium geschaut, sah jedoch keine einzige Ameise herumlaufen.


    Um die heranwachsende Armee mit Proteinen zu versorgen, habe ich eine Florfliege gefangen, abgebrüht und auf einer Muschelschale serviert. Als ich in der Früh nachschaute, war die Fliege bereits weg. Es müssen also mehr Proteine her!

  • 07.04.2014 – Tag 7


    Eine Woche hausen meine neuen Schützlinge jetzt bei mir. Die Messor barbarus Gyne hat die komplette Einlage aus Küchenrolle umgewälzt. Sie war auch recht unruhig, als ich nach ihr nachgeschaut habe und hatte immer noch kein Eierpaket gelegt. Ich hoffe, dass sie sich bald wieder beruhigt und ich beim nächsten Kontrollblick mehr vorfinden werde. Auch habe ich mir vorgenommen, den Zeitraum zwischen den Kontrollen zu verlängern, damit die Stressbelastung für die Gyne geringer ist.


    Bei Camponotus ligniperdus sieht das Ganze schon etwas interessanter aus. In der Zwischenzeit haben sie eine weitere Fliege, eine kleine Mücke und eine selbstgezüchtete Bluepearl-Garnele verspeist. Die Überreste werden auch fleißig wieder herausgetragen und von mir entsorgt. Eine Trauerfliege habe ich lebend reingeschmissen. Leider hat sie sich im Honigwasser selber ertränkt und fing an zu schimmeln. So habe ich das Honigwasser gegen Zuckerwasser getauscht und hoffe, dass dieses mindestens genauso gierig angenommen wird.


    Heute bekamen sie noch einen kleinen Nachtfalter, der nach einigen Stunden auch bereits gefunden wurde und im Reagenzglas verschwand.


    Hier ein Bild kurz zuvor, wo man auch den ganzen Aufbau sieht:
    Oben links frisches Wasser, weiter unten das Essen. In der Mitte ist das Honigwasser drin und unten, unter der Muschelschale befindet sich der Eingang zum Nest (noch unbewohnt).


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    Obwohl die Kolonie noch sehr klein ist und auch nicht viel Brut besitzt, erscheint mir der Appetit der kleinen Familie doch enorm. Leider wird das Wetter die nächsten Tage nicht mehr so schön sein, sodass ich wahrscheinlich nicht die gewünschte Menge an Insekten fangen kann. Aber darüber mehr im nächsten Beitrag.

  • 09.04.2014 – Tag 9


    Heute gab es einen kleinen Vorfall. Als ich nach Hause kam, sah ich eine Arbeiterin am Tesafilm kleben, der den Wassertank fixiert. Vorsichtig habe ich versucht sie vom Klebeband abzulösen. Die Ameise klebte jedoch so stark fest, dass bei diesem Versuch die Gaster der Ameise abgerissen wurde und am Tesafilm kleben blieb. Schnell ist sie dann ohne Hinterleib zurück ins Reagenzglas gelaufen und wird wohl bald von ihren Schwestern irgendwo in der Arena entsorgt.
    Daraufhin habe ich sämtliches Klebeband in der Anlage entfernt und dem Ameisenvolk einen größeren Nachtfalter hingelegt. Nun hoffe ich, dass sie den Verlust dieser Ameise durch gute Fütterung und neue Arbeiter bald wieder ausgleichen.
    Ich habe ihnen jetzt auch den Weg in die Farm geöffnet, sodass sie selber entscheiden können, ob die kleine Kolonie in die für sie noch zu große Farm umzieht, oder ob sie weiterhin im Reagenzglas bleiben wollen.

  • 10.04.2014 – Tag 10


    An diesem Abend lag der Nachtfalter immer noch unberührt an seinem Platz. Das kam mir sehr seltsam vor, weil das Futter sonst immer sehr schnell gefunden und ins Reagenzglas geschleppt wurde. Die eine Ameise habe ich auch nirgendwo tot auffinden können. Deswegen wollte ich jetzt mal genauer nachschauen.


    Ich habe das Reagenzglas geöffnet, die Alufolie entfernt und zog langsam die Küchenpapiereinlage aus dem Reagenzglas heraus. Die Königin hat sich zur Watte des Wasserspeichers bewegt und die meisten Ameisen folgten ihr. Dann habe ich das zerrupfte Küchenpapier durch eine neue Lage ersetzt und die Kammer wieder mit Alufolie abgedunkelt.


    Mit der Papiereinlage sind auch die Eier mit rausgekommen:


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    Zwei Ameisen liefen noch hektisch in der Arena herum. Eine klopfte kurzzeitig ganz wild gegen die Wand. Wahrscheinlich war das so eine Art Alarmsignal. Als sie jedoch zurück ins Reagenzglas gefunden haben, beruhigte sich die Lage wieder und ich habe den Ausgang zur Hälfte mit Watte verschlossen.


    Der Eingriff gab mir die einzigartige Möglichkeit, eine Volkszählung durchzuführen. Insgesamt waren im RG die riesige Gyne, 4 Pygmäen, 4 große Larven (wahrscheinlich kurz vor dem Verpuppen), 1 mittelgroße Larve, 5 ganz kleine, Eierpaket mit 5 Eiern.


    Die verstorbene Ameise haben sie komplett zerlegt und in der Watte des Wasserbehälters im RG entsorgt. Von ihr war nicht mehr so viel zu erkennen. Der ganze Körper wurde in kleinste Stücke gerissen, nur der Kopf war noch ganz.

  • 11.04.2014 – Tag 11

    Da der Wasserbehälter für den Transport vom Lieferanten geleert worden ist und ich ihn auch nicht wieder auffüllen kann, ohne die Ameisen zu fluten, hatte ich langsam die Befürchtung, dass es der Kolonie bald zu trocken sein wird. Also habe ich die Farm ein bisschen nachgefeuchtet.


    Über Nacht ist es dann passiert. Das RG war leer, die Muschelschale, die den Eingang in die Farm verkleinerte, ist bewegt worden und die ganze Kolonie ist in die Farm gewandert. Alle Larven und Eier wurden natürlich mitgenommen. Nur der Falter lag immer noch auf seinem Platz. Daraufhin habe ich ihn entsorgt.


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  • 13.04.2014 – Tag 13


    Immer wieder sehe ich eine Arbeiterin in der Arena herumlaufen. Wahrscheinlich sind sie auf der Suche nach Proteinen, um die bettelnden Larven zu versorgen. Ich habe also einen kleinen Spaziergang unternommen und alles eingefangen, was nach Insekt ausgesehen hat.


    An diesem Tag haben sie eine kleine überbrühte Mücke sowie eine dicke, aufgeschnittene Fliege bekommen. Alles wurde innerhalb kürzester zeit in den Bau getragen.


    Da meine Ameisenkolonie jetzt umgezogen ist, kann ich sie viel besser beobachten. Das Treiben wollte ich natürlich auch mitverfolgen und habe die Alufolie von der Farm vorsichtig und langsam entfernt. Als ich in die Farm reingeschaut habe, sah ich eine Arbeiterin ganz oben bei den Larven sitzend, wie sie langsam die Mücke zerrupft. Eine andere Ameise hat die zerschnittene Fliege zu den Eierpaketen getragen und die Beute dort erstmal bearbeitet.


    Damit war bewiesen, dass nicht immer nur die gleiche Ameise auf Futtersuche gegangen ist, sondern die gesamte Kolonie mit dieser Aufgabe beschäftigt war.


    Bei heutigem Einblick habe ich 4 Pygmäen, zwei Puppen, ungefähr 8 größere Larven und ein Eierpaket mit ca. 10 Eiern gezählt. Alle Entwicklungsstadien wurden in unterschiedlichen Kammern aufbewahrt. Die Puppen waren ganz oben, das Eierpaket weiter unten gelagert, jeweils von einer Arbeiterin betreut. Die Gyne und die restlichen Ameisen waren mit der Larvenversorgung beschäftigt.


    Durch Zufall habe ich bei meinem Spaziergang in einer Löwenzahnblüte vier Raupen gefunden, welche die Ameisen vorerst nicht lebend annehmen wollten. Als ich jedoch eine von ihnen überbrüht angeboten habe, wurde sie sofort verschleppt. Die lebenden Raupen waren über Nacht auch alle weg.


    Die restlichen Beutetiere (2 Kellerasseln, 2 mittelgroße Mücken, 1 Käfer) habe ich auf Vorrat im Reagenzglas gelassen.

  • 16.04.2014 – Tag 16


    Trotz der vielen Proteine, die meine kleine Kolonie in letzter Zeit aufgenommen hat, wurde immer noch regelmäßig in der Arena gestöbert. Es kommt mir vor, dass meine Ameisen einfach unersättlich sind und alles an Proteinen mitnehmen, was sie nur kriegen können. So langsam müssten sie doch platzen?


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    Da anscheinend weiterhin Bedarf nach Futter bestand und ich sowieso noch Futtertiere „auf Lager“ hatte, bekamen sie von mir eine weitere abgekochte Mücke – direkt von Pinzette zu Mandibeln. Als die Arbeiterin die Mücke gepackt hat, wollte sie nicht mehr loslassen. Um mit ihr ein bisschen zu spielen, habe ich die Mücke auch nicht sofort abgegeben. Ich konnte die Ameise mit der Beute komplett hochheben und sie hat trotzdem nicht losgelassen. Dann habe ich doch nachgegeben und ein weiteres Proteinhäppchen verschwand im Nesteingang.


    Heute wurde ein Putztag eingelegt. Die Kolonie hat mehrere Teile der verwerteten Beutetiere wieder aus dem Formicarium geschafft. Ich hatte schon angst, dass sie die Tiere in einer unbenutzten Kammer entsorgen würden, aber sie scheinen wohl stubenrein zu sein. Die dicke Fliege war von innen bis auf den Chitinnanzer komplett ausgeknabbert.


    Bei meinem Kontrollblick am späten Abend habe ich alle Ameisen samt Brut und Beute in der kleinsten Kammer aufgefunden. Eine genauere Zählung konnte ich bei dem abgedunkelten Licht nicht vornehmen. Außerdem waren die Larven eng aneinandergepresst und die Königin saß im Blickfeld. Ich sah jedoch, dass die Larven deutlich an Größe zugelegt haben und bei den Puppen waren durch den Kokon die dunklen Augen zu erkennen. Es kann nicht mehr lange dauern, bis neue Arbeiterinnen schlüpfen! Die Ameisen zerrupften die letzten Reste der Raupen und umsorgten sich gegenseitig sowie die Brut. Die Gaster der Ameisen haben sich deutlich ausgedehnt und man sah bereits sehr gut die weißen Dehnungsstreifen.


    Sie bekamen noch eine Mücke und einen aufgeschnitten Käfer. Am nächsten Tag in der Früh lag die Beute immer noch im Futternapf. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ameisen nicht lange auf sich warten lassen und dass auch dieses Futter bereits in dem Bau liegt, wenn ich von der Arbeit zurückkomme.


    Vielleicht stopfen sich die Ameisen bald die Gaster voll und die Nahrungsaufnahme wird geringer. Es kann aber auch sein, dass die gute Fütterung sich eher auf die Anzahl der Brut ausschlägt.


    Mein persönliches Ziel wäre 40-50 Arbeiterinnen am Ende der Saison. Da ich jedoch keine Erfahrungen mit der Ameisenhaltung habe und die Gattung Camponotus eher längere Entwicklungszeiten hat, sind es reine Schätzangaben. Ob ich im Oktober dieses Ziel erreichen werde, oder es am Ende 100 bzw. nur 15 Ameisen sein werden, wird sich noch zeigen.

  • 23.04.2014 – Tag 23


    Jetzt habe ich über eine Woche lang nichts mehr berichtet und irgendwie gibt es auch nicht viel Neues. Der Appetit ist bei C. ligniperdus immer noch der gleiche. Kurz vor Ostern haben sie von mir zwei Kellerasseln und eine Fliege bekommen. Frisch geschlüpfte Raupen hat die Kolonie aber nicht angenommen. Sie waren wohl etwas zu klein und haben nicht ins Beuteschema gepasst.


    Somit haben sie bisher nur die Trauermücken (zu klein?), den Nachtfalter (zu haarig?), den Käfer (dicker Panzer?) und die frisch geschlüpften Raupen verschmäht. Alles Andere wurde brav aufgegessen =)


    Nach dem Osterurlaub gab es weitere Beutetiere sowie frischen Honig. Der Honig wurde gierig aufgenommen und die Beute auch wieder schnellstmöglich in den Bau geschafft.


    Was mich etwas beunruhigt, sind die Abfallreste in der Farm. Die Abfälle werden nur teilweise herausgetragen. Einiges bleibt in den unbenutzten Kammern liegen und fängt an zu schimmeln. Jetzt hoffe ich, dass die Kolonie schneller groß wird und dadurch auch mehr Kammern benutzt. Diese würden die Ameisen dann auch sauberer halten.


    Als Heute die Sonne auf die Farm schien, wurde die gesamte Brut an die Plexiglasscheibe geklebt, was mir einen guten Einblick verschaffte. Die Volkszählung ergab diesmal 4 Pygmäen, 4 Puppen, 6 größere Larven und ein Eierpaket mit ca. 20 Eiern. In den nächsten 1-2 Wochen ist demnach einiges zu erwarten.


    Man sah auch, wie einige Eier an den Enden bereits durchsichtiger wurden, während in der Mitte immer noch ein Streifen in der für die Eier typisch gelblichen Farbe zu sehen war. Wahrscheinlich ist das bereits die Umwandlung vom Ei zur Larve.


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    Bei Messor barbarus tut sich hingegen immer noch nichts. Die Gyne legt keine Eier und ist nur mit dem Zerrupfen der Papiereinlage beschäftigt. Irgendetwas passt ihr wohl nicht, obwohl ich ihr den ruhigsten Platz meiner Wohnung gegeben habe. Vielleicht ist die Königin aber auch unbefruchtet und kann keine Eier legen? Ich habe sie in ein neues Reagenzglas gesetzt und den Nistplatz zwischen der Watte sehr klein gemacht. Außerdem gibt es jetzt keine Papiereinlage mehr. Vielleicht gefällt ihr das neue Reagenzglas besser und sie wird durch den verkleinerten Raum etwas ruhiger.


    Ich weiß nicht ob und wie ich sie füttern soll. Immerhin ist sie wahrscheinlich seit Herbst 2013 in Gefangenschaft und hat seitdem keine Nahrung mehr aufgenommen. Eine Woche warte ich noch, bis ich die Gyne in ein Formicarium mit Zugang zu Honigwasser, Samen und Fruchtfliegen umsiedeln werde. Dann kann sie selber entscheiden, ob sie etwas zu sich nehmen möchte. Aber im Moment hoffe ich einfach nur, dass ich bei der nächsten Kontrolle ein Eierpaket bei ihr sehe.

  • 27.04.2014 – Tag 27


    Heute gibt es keine guten Nachrichten. Die Camponotuskolonie ist zwar schön am Wachsen und frisst alles, was man ihr anbietet. Der Müllhaufen in der Farm wächst leider auch mit, schimmelt und es breitet sich ein schlechter Geruch aus, wenn man die Farm öffnet. Leider komme ich an den Müllberg nicht heran, um ihn zu beseitigen.
    Jetzt habe ich eine kleine Arena angeschlossen und dort ein frisches Reagenzglas reingelegt. Der gesamte Schlauch bis zur Arena wurde auch sofort erkundet. Die Kolonie kann jetzt selbst entscheiden, ob sie weiterhin in der Farm bleiben möchte, oder in das Reagenzglas umzieht.
    Mir ist außerdem aufgefallen, dass frisches Honigwasser viel besser aufgenommen wird als Zuckerwassser, bei dem eine Zurückhaltung beobachtet werden kann.


    Ich konnte mir nicht verkneifen, nach der M. barbarus zu sehen und siehe da – sie war tot.
    Es war ja auch abzusehen, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte und sie auf diese Weise nicht mehr lange überleben wird. Sie war immer sehr aufgeregt und zupfte ständig an der Watte herum. Auch das Umsiedeln hat nichts gebracht.
    Nach solch einer langen Zeit ohne Futter und ohne erste Pygmäen war ihr Tod abzusehen.
    Ob es an meinen Haltungsbedingungen liegt, die ich als Anfänger jedoch als optimal einschätze, oder an der Königin selbst, kann ich leider nicht sagen. Fakt ist, dass mein erster Versuch mit M. barbarus in die Hose ging und der Haltungsbericht für die Ernteameise an dieser Stelle endet.

  • 01.05.2014 – Tag 31


    Genau einen Monat habe ich jetzt meine Camponotus-Kolonie bereits. In dieser Zeit ist einiges passiert - sowohl von schönen als auch von schlechten Momenten konnte ich berichten. Das Schlimmste war wohl der Verlust einer Arbeiterin, als sie am Tesafilm klebengeblieben ist. Das Schöne war, dass sie sich bei mir sehr gut einlebten und auch sofort jegliches Futter annahmen, welches ich angeboten habe. Auch die Entwicklung der Brut verlief sehr gut, nach meinem Anschein jedoch viel zu langsam. Nach heutigem Stand habe ich immer noch nur vier Pygmäen, acht Puppen, eine Larve und viele Eier (ca. 45 St.). Proteine werden kaum noch angenommen, weil es nicht mehr so viele Larven gibt. Die Ameisen erkunden fleißig die Arena und schleppen einige Steine durch die Gegend.


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  • 05.05.2014 – Tag 35


    Mit Hilfe eines Wärmekissens habe ich die Ameisen dazu gebracht, den gesamten Müll aus einer Kammer herauszutragen. Leider haben sie den Müllhaufen in eine andere Kammer gebracht, aber jetzt ist wenigstens nur eine Kammer zugemüllt. Vielleicht schaffe ich es noch, dass sie die Abfälle komplett aus der Farm tragen.


    Hier sieht man eine Ameise mit Beute und den Müllhaufen unter ihr:
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    Auf die Wärme reagieren sie mit hektischem Transportieren der Brut. Diese wird fürsorglich an den wärmsten Stellen des Formicariums gestapelt und wenn das Stapeln nicht mehr funktioniert, dann werden die Puppen von den Arbeiterinnen an der Decke hängend an der Wand gehalten.


    Über das Wochenende ist die letzte Larve verschwunden. Sie hat sich nicht verpuppt, weil immer noch nur acht Puppen vorhanden sind. Was mit ihr genau passierte, kann ich leider nicht sagen.


    Vielleicht wurde sie bei einer stressigen Situation oder lauter Musik von den Ameisen aufgefressen. Es kann auch sein, dass das Formicarium zu trocken wurde und sie somit vertrocknete. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass in dem großen Eierhaufen bereits sehr viele Larven sind und die Kolonie nicht genug Futter bekommen hat. Damit haben es von den anfangs zehn Larven nur acht ins Puppenstadium geschafft.


    Die Imagos lassen immer noch auf sich warten. Eigentlich habe ich bereits vor 1-2 Wochen mit neuen Helfern gerechnet aber die kühlen Temperaturen (17-20°C Zimmertemp.) wirken sich wohl deutlich auf die Entwicklungsgeschwindigkeit aus. Immerhin sind bereits 22 Tage seit der Verpuppung der ersten zwei Larven vergangen. Lange kann es jetzt wirklich nicht mehr dauern.


    Seit dem letzten Bericht ist der Eierhaufen noch etwas gewachsen. Durch das Stapeln der Brut an der Seitenwand konnte ich die Menge der Eier genauer abzählen. Es sind jetzt ca. 55 Eier in dem Haufen!!! Einige sind etwas dunkler und einige heller, jedoch kann ich noch keine Larven erkennen. Manche weisen in der Mitte einen gelblichen Streifen auf, wobei sie an den Enden fast durchsichtig sind. Als Anfänger kann ich das Entwicklungsstadium der Eier nicht abschätzen aber seit der Ablage der ersten fünf Eier sind bereits 30 Tage vergangen! Vielleicht wurden diese auch schon mal aufgefressen und durch neue ersetzt. Oder in dem Haufen befinden sich bereits viele Larven, die ich noch nicht als Larven erkannt habe. Ich sollte wohl die Temperatur in den nächsten Tagen hochschrauben, damit das Ganze etwas schneller vorangeht. Es kann aber auch sein, dass es völlig normale Entwicklungszeiten sind und ich mir unnötig den Kopf zerbreche.


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    Den Zugang zur Arena haben sie komplett mit Steinen zugebaut. Deswegen habe ich mich entschlossen die Arena vorerst zu entfernen.

  • 09.05.2014 – Tag 39


    Als ich heute nach den Ameisen schaute, entdeckte ich eine leere Kokonhülle und habe mich schon riesig gefreut, dass meine erste Imago geschlüpft ist. Jedoch konnte ich die neue Arbeiterin nirgendwo sehen. Das ganze Nest habe ich abgesucht, aber von ihr war nur die leere Hülle übrig geblieben. Ob sie genau so wie die letzte Larve aufgefressen worden ist? Die Enttäuschung war groß und ich konnte mir auch nicht erklären, warum das passierte. Ob es irgendwie mit der Wärmeflasche zusammenhängt? Dabei habe ich extra darauf geachtet, dass sie nur lauwarm und nicht zu heiß ist, damit die Puppen nicht verbrennen. In Zukunft werde ich noch kälteres Wasser auffüllen oder die Wärmeflasche komplett weglassen.
    Jetzt habe ich auch die neuen Larven zwischen den Eiern ausfindig machen können. Sie waren etwas größer und heller als die gelblichen Eier und hatten einen deutlich zu sehenden dunklen Fleck von der Nahrung, die sie bereits aufgenommen haben.

  • 12.05.2014 – Tag 42


    In den letzten Tagen habe ich versucht meine Kolonie in ein anderes Nest zu überführen. Ich habe beide Nester miteinander angeschlossen und das neue Nest leicht von unten beheizt. Nach zwei Tagen habe ich keine einzige Ameise in dem neuen Nest gesehen und habe statt dem Nest ein kleines beheiztes Reagenzglas angeboten. Aber dieses scheinen sie auch nicht zu mögen. Sie sind wohl etwas sesshaft und bleiben lieber in ihrem alten Nest.


    Hier der gesamte Aufbau, wie er im Moment ist:
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140512/tykt5w6u.jpg]


    Inzwischen sind weitere Larven geschlüpft. Jetzt sind es ungefähr zehn Stück und es ist wirklich bewundernswert, wie einzelne Larven bereits innerhalb weniger Tage an Größe zugenommen haben. Jetzt wird auch wieder regelmäßig furagiert und alles in das Nest geschleppt, was nach Proteinen aussieht.


    Diskussionsthread: Haltungsbericht - C. ligniperdus

  • 16.05.2014 – Tag 46


    Heute war es endlich soweit! Bei dem Kontrollblick in der Früh konnte ich meinen Augen nicht trauen, weil ich plötzlich statt 4 Arbeiterinnen gleich 6 gezählt habe. Aus den Puppen sind über Nacht zwei neue Ameisen geschlüpft.
    Man konnte es den Puppen durch die in den letzten Tagen immer dunkler werdende Färbung bereits ansehen, dass sie bald schlüpfen. Wahrscheinlich waren es die ersten beiden Larven, die sich am 13.04 verpuppten. Somit liegen 33 Tage zwischen Verpuppung und Schlupf!


    Nach diesen Berechnungen müssten am 25.05 zwei weitere Imagos kommen. Jedoch werden die im Durchschnitt 10°C höhere Temperatur der nächsten Woche die Entwicklung der Brut positiv beeinflussen.
    Die neuen Imagos sind nur ganz leicht heller und sind beim Laufen noch nicht so selbstbewusst wie ihre älteren Schwestern. Die leeren Kokonhüllen befinden sich noch bei der Brut und werden erst später entsorgt.


    Auch die Entwicklung der restlichen Brut läuft hervorragend. Ein paar Larven kommen bereits an die Größe der Puppen heran. Das kann ich jedoch nicht für alle Larven sagen, denn sie scheinen ungleichmäßig zu wachsen, obwohl sie zur gleichen Zeit geschlüpft sind. Vielleicht wird bei den Ameisen, wie auch bei Vögeln, der bettelnde und dreistere Nachwuchs mehr gefüttert als der Rest.

  • 17.05.2014 – Tag 47


    Sie haben es wieder getan!
    Heute habe ich einen weiteren leeren Kokon gefunden. In der Kammer konnte man bei genauerem hinsehen eine Arbeiterin entdecken, die der Nacktpuppe Kopf und Thorax gefressen hat.
    Ich kann mir wirklich nicht erklären, warum sie das gemacht haben.
    Jetzt habe ich nur noch vier Puppen :cry:
    Insgesamt sind von dem ersten Brutansatz (seit dem ich sie habe) eine dicke Larve und zwei Puppen gefressen worden.


    Ich konnte noch ein Beweisfoto schießen:
    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140517/6mc9u7gy.jpg]


    Kann mir vielleicht jemand sagen, ob das irgendwie an meinen Anfängerfehlern liegt oder ob das in der Ameisenwelt ganz normal und natürlich ist?

  • 21.05.2014 – Tag 51


    Es gibt wieder Neuigkeiten!
    Gestern Abend habe ich einen Blick riskiert und war positiv überrascht. Dieses Mal konnte ich wieder zwei neue Ameisen begrüßen und es haben sich bereits einige Larven verpuppt. Das heißt aber auch, dass meine Prognose zum 25.05 nicht wirklich aufging. Es sind 28 Tage nach der Verpuppung vergangen und damit fünf Tage weniger, als bei den ersten beiden Puppen. Ich könnte mir das durch die Erwärmung des Nestes erklären, weil die Farm eine Woche lang auf meinem Terrarium stand, die den Boden leicht beheizte. Daraufhin sind auch alle Ameisen sofort in die unterste Kammer gezogen.
    Außerdem sind die Außentemperaturen deutlich angestiegen und wirken sich wohl positiv auf die Entwicklung aus. Um genauere Entwicklungszeiten angeben zu können, brauche ich hier wohl noch etwas mehr Erfahrungswerte.
    Das Formicarium beheize ich jetzt nicht mehr, weil C. ligniperdus eine „Innere Uhr“ besitzen soll und mir im Herbst viel zu früh in den Winterschlaf fällt, wenn ich sie den ganzen Sommer lang zu warm halte. Das heiße Wetter macht die Sache schon allein :winking_face:


    Insgesamt habe ich jetzt folgenden Stand:
    1 Gyne
    8 Imagines
    8 Puppen
    ca. 15 Larven
    ca. 70 Eier

  • 28.05.2014 – Tag 58


    Und wieder eine Ameise aufgefressen - ich kann es mir einfach nicht erklären!
    Seit dem letzten Vorfall (vor ca. 10 Tagen) habe ich das Nest auf eine Schaumstoffmatte gestellt, um mögliche Vibrationen, die beim Laufen entstehen oder wenn irgendetwas auf den Boden fällt, abzudämpfen. Die Farm ist komplett mit Alufolie abgedunkelt und ich schaue auch nicht mehr so oft rein.
    Beim gestrigen Kontrollblick habe ich jedoch schon wieder eine leere Kokonhülle gesehen und die Arbeiterin war nicht mehr da. Zuerst habe ich mich gefreut, weil das die dunkelste und größte Puppe von allen war. Ich dachte mir einfach, dass sie geschlüpft ist. Doch bei genauerem hinsehen entdeckte ich einen kleinen Müllhaufen mit Beinen, Fühlern und anderen Chitinüberresten.
    Die Königin war gerade dabei die bereits leere Gasterhülle der Ameise durchzukauen.
    Die Enttäuschung war noch größer als beim letzten Mal, weil es sich hierbei um eine erste Mediaarbeiterin handelte und diese auch schon einen schönen braunen Panzer gehabt hat.
    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Ameise bereits schlüpfen wollte und Hilfe durch ihre Schwestern bekommen hat. Dann ging vielleicht irgendetwas schief und sie haben die Neue als Futter angesehen. Die Kolonie ist noch recht jung und muss vielleicht noch lernen, dass Puppen und neue Ameisen keine gute Futterquelle sind?


    Um der Ursache auf den Grund zu gehen:
    Gestern Abend ist bei uns der Fernseher gelaufen, was gelegentlich aber dennoch nicht so oft vorkommt. Dieser steht auf einer anderen Kommode ca. 1,5m vom Nest entfernt und war auch nicht zu laut. Ich führe es mal als mögliche Ursache auf, wovon ich persönlich jedoch nicht ausgehe.
    Der zweite Grund könnte vielleicht Futtermangel sein? Ich habe sie nun, wetterbedingt, seit zwei Tagen nicht mehr gefüttert. Die Beutetiere der letzten Fütterung liegen aber immer noch in ihrer Kammer, werden hin und her bewegt und zerkaut.


    Würde mich diesbezüglich über eure Anregungen und Erfahrungen im Diskussionsthread freuen.

  • 02.06.2014 - Tag 63


    In den letzten paar Tagen war wieder Einiges zu beobachten, unter anderem einen Umzug ins neue Nest!


    Kurz nach dem letzten Bericht ist mir eine Pygmäe verstorben. Ich gehe mal davon aus, dass es ein altersbedingter Tod war, da Pygmäen bekanntlich nicht sehr alt werden.


    Zum Glück wurde sie gleich durch eine neue Arbeiterin ersetzt, sodass ich weiterhin acht Ameisen in der Kolonie habe. Die neuen Schwestern sind auch etwas größer und kräftiger als die ersten Pygmäen. Sie werden in der Kinderstube eingesetzt und haben deutlich größere Gaster als Ameisen, die in der Arena furagieren. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sie mit leerem Magen deutlich schneller und leichter beim Laufen sind und auch viel mehr (flüssiges) Futter mit sich nehmen können, falls sie welches finden.


    Hier habe ich ein Foto gemacht, wo zum ersten Mal gleich zwei Ameisen über ein Beutetier hergefallen sind:


    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140602/rh27kl2v.jpg]


    Aber wie es bei einer Kolonie bekanntlich ist, zieht die Eine in eine Richtung und die Andere entgegen.


    Um sie aus dem schimmelnden Nest herauszubekommen, habe ich den Versuch mit beheiztem zweitem Nest nochmal probiert. Ich habe das neue Nest angeschlossen und es auf den warmen Terrariumdeckel gestellt. Drei Tage lang hat sich eine Ameise, solange das Terrarium am Tag beleuchtet wurde, in die wärmste Kammer des neuen Nestes begeben. Trotzdem passierte kein Umzug. Erst gestern wurden einige Puppen und Larven rüber getragen. Die ganze Mobilisation erschien mir jedoch etwas unkoordiniert und chaotisch, weil einzelne Ameisen ständig die Strecke abgelaufen sind und immer wieder zwischendurch gewendet haben. Ob sie damit den Weg für die Anderen markierten?


    Hier ein Foto von dem Ereignis:


    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140602/2dqgeq9w.jpg]


    Arbeiterin verschwindet gerade mit einer Puppe im Eingang des neuen Nestes.


    Die Königin ließ sich mit den kleinsten Larven und Eiern noch etwas Zeit. In der Früh war sie alleine im alten Nest und ich dachte schon, dass ich ihren Umzug nicht mitbekommen werde. Doch als ich nach der Arbeit nach hause gekommen bin, hat sie sich durch die engste Stelle zwischen den Müllhaufen hindurchgezwängt.


    Natürlich habe ich auch von der Königin ein paar Fotos für euch machen können:


    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140602/h4ybybfq.jpg]


    Hier wird sie von einer Ameise eingewiesen, indem sie die Königin an den Mandibeln in die richtige Richtung zerrt. Die Gyne war auch etwas verplant und wollte des Öfteren in ihr altes Nest zurücklaufen. Die nicht ganz so zärtlichen Einweisungen der Arbeiterin haben sie dann wohl doch überzeugt.


    Hier sieht man sie kurz vor dem Eingang ins neue Nest:


    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140602/y9gcqi59.jpg]


    Bei der Gelegenheit hatte ich die Möglichkeit die Gyne zu vermessen – stattliche 20mm!


    Beutetiere haben sie im alten Nest gelassen und sonst nichts als Brut mitgenommen. Also gab es Nachschub =)

  • 11.06.2014 - Tag 72


    Kurz nach dem Umzug haben die Ameisen den Eingang fast vollständig mit den schwarzen Steinchen verbarrikadiert. Zuerst dachte ich, dass sie den Eingang komplett verschlossen haben, bis sich eine Arbeiterin durch die enge Öffnung gequetscht hat. Auch der Verbindungsschlauch zur Arena wurde vorerst verschlossen, doch nach einigen Tagen wieder freigeräumt, weil Honig, Wasser und Beutetiere sich in der Arena befinden.
    Hier der Eingang:
    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140611/jgkykamx.jpg]
    Oben links ist das Rohr für die Bewässerung.


    Das Nest hat eine schicke, schwarze, dicke Folie bekommen und ist jetzt komplett abgedunkelt. Der Nachteil für mich ist, dass ich mir nicht mehr so oft einen Einblick in das Innere der Kolonie erlaube.


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/140611/pt5jlb5x.jpg]


    Ich habe mir eine Dose lebendiger Fliegenmaden zugelegt und verfüttere diese alle 4-5 Tage je 2-3 Stück. Leider können die Ameisen die verpuppten Maden nicht mehr aufbrechen und wenn ich sie zerschneide, werden sie sehr schnell dunkel und werden nicht mehr angenommen.


    Zusätzlich gebe ich ihnen alles, was ich in der Wohnung oder beim Spazierengehen fange. So waren es gestern z.B. zwei kleine Grasshüpfer, eine Stechmücke und eine Eintagsfliege. Die Beutetiere waren so klein, dass ich diese mal ausnahmsweise lebend reingeschmissen habe. Sofort waren zwei Ameisen zur Stelle und haben sie durch die Arena gejagt, bis eines der Tiere gefangen wurde. Das war so aufregend, dass sogar meine Frau sich dazugesetzt hat =)


    Das Wasser in der Arena ist plötzlich knapp geworden. Ob es an der Verdunstung liegt oder am Durst der Ameisen? Daraufhin habe ich das Nest etwas nachgefeuchtet.


    Seit dem 18. Mai verpuppten sich fast Täglich 1-2 neue Larven. Heute habe ich es wieder mal nicht sein lassen und schaute genauer nach. Heute oder in den letzten Tagen sind zwei Ameisen dazugekommen. Jetzt sind es also 10 =)
    Das warme Wetter scheint die Entwicklung um eine Woche verkürzt zu haben!
    Im laufe der nächsten Woche sollten neue Imagines kommen. Im Moment sind es 22 Puppen, ca. 35 Eier und 40 Larven in verschiedensten Entwicklungsstadien.


    Von dem aktuellen Bruthaufen habe ich auch ein Foto:
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140611/uzxau8wx.jpg]


    Der Koloniewachstum ist auf jeden fall etwas schleppend, wenn man die 2,5 Monate zurückblickt. Aber da habe ich leider keine Vergleichswerte, was das Wachstum anderer Ameisenarten angeht.



    Fragen und Antworten könnt ihr wie immer hier posten:
    Diskussionsthread

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