In der Artbeschreibung der Formica fusca steht dass diese Phytophagie betreiben, also Pflanzenfresser sind.
Weiß jemand was sie für Pflanzen fressen? Oder generell auf was das bezogen ist?
In der Artbeschreibung der Formica fusca steht dass diese Phytophagie betreiben, also Pflanzenfresser sind.
Weiß jemand was sie für Pflanzen fressen? Oder generell auf was das bezogen ist?
Also da haste mal eine sehr komplexe Frage gestellt und um das zu beantworten werde ich mal ein paar Bezeichnungen in den Raum werfen, welche man nicht sehr häufig hört. Aber ich weiß die Antwort selbst nicht, sondern stelle eine reine Vermutung auf, da ich Phytophagie nur von Blattschneidern im eigentlichen Sinne verstehe und ggf. von Messor bzgl der Pflanzensamen.
Pflanzensamen ist nun die Weiterführung um eventuell der Frage auf die Schliche zu kommen, denn es gibt an einigen Pflanzen ein Anhängsel, welches sehr fetthaltig ist. Dieses Anhängsel wird als Elaiosom bezeichnet und wird gerne von Vögeln oder Ameisen verzehrt. Die Zusammensetzung besteht überwiegend aus Fett (eher unwichtig) und Zucker (wichtige Nahrung für Ameisen), kann aber auch je nach Pflanze Vitamine und auch Eiweiß (Nahrung für die Brut, wenn Ameisen diese Mengen verarbeiten können) enthalten. Also in erster Linie gehe ich davon aus, dass die voll entwickelten Ameisen (= Arbeiter) dieses Elaiosomen verwerten.
Ich hoffe ich habe da jetzt nach meiner Recherche nichts durcheinander geworfen.
Daneben gibt es auch die Verwertung von sog. Phloemsaft. Dies ist eine stark kohlenhydrathaltige pflanzliche Substanz, die austritt, wenn Ameisen Pflanzen anbeißen (bzw. eben den namensgebenden Phloem) um den austretenden Saft auflecken. Ich persönlich kenne das nur von Camponotus ligniperdus und Camponotus herculeanus, die Gehölz-Phloem anbeißen um sich so zusätzliche Kohlenhydrate zu sichern.
Inwieweit das bei Formica fusca vorkommt vemag ich nicht zu sagen.
Interessant ist dieses Verhalten vor allem bei Myrmekophyten, Pflanzen, die mit Ameisen eine Symbiose eingegangen sind.
Ameisenwiki sagt:"Die Kolonien bleiben meist klein mit 300 - 2000 Arbeiterinnen und 1 - 15 Königinnen. ... Die Arbeiterinnen können acht Jahre alt werden"
Wieso bleiben sie so klein, wenn die Arbeiter so alt werden und sie bis zu 15 Königinnen haben können? Kann mir das momentan schlecht vorstellen, hört irgendwann die Entwicklung einfach auf? Werden weniger Eier gelegt? Oder gilt das evtl. nur für Freilandvölker und in der Haltung werden es deutlich mehr Tiere?
Ich meine rein rechnerisch ist das schon interessant für mich! Die Lasius Völker werden monogyn so riesig und F. fusca polygyn so verhältnismäßig klein?!
Beantworte mir mal meine Frage selbst:
Ab einer bestimmten Arbeiteranzahl werden nur noch/vermehrt Geschlechtstiere "produziert"! Daher wächst das Volk dann nicht mehr oder schrumpft sogar...
Richtig?
Schwierig zu sagen. In freier Natur spielen da sehr viele Faktoren rein. Formica fusca leben sehr undominant neben anderen Arten, die deutlich präsenter sind - ob Lasius, Myrmica, Camponotus... all diese Gattungen können sehr dicht beieinander leben ohne, dass es dabei ständig zu kämpferischen Auseinandersetzungen kommen muss. Aber die einen sind eben doch dominanter als die anderen und es gibt eine Art Rangfolge. Man nennt das Dominanzhierarchie. Formica fusca liegt da recht weit unten.
Vermutlich fahren die Kolonien besser, sich eben etwas zurückzuhalten - und das auch im Sinne der Koloniegröße, da eine wachsende Kolonie mit hungrigen Mäulern eben auch eine höhere Dominanz erfordern würde mitsamt den damit einhergehenden Auseinandersetzungen. Mal eine reine, laienhafte Vermutung von mir, warum die Kolonien eher klein bleiben. In kämpferischen Auseinandersetzungen wären die Formica fusca unterlegen - und die wären bei einer großen Koloniegröße irgendwann unvermeidbar.
Zudem werden Formica fusca-Kolonien in freier Natur gerne auch mal von außen dezimiert. Nicht umsonst steckt noch ein "Servi" im kompletten Gattungsnamen - (Servi-)Formica fusca. Als Sklavenart für gleich mehrere andere Arten (z.B. von (Rapti-)Formica sanguinea) werden deren Nester eben auch ab und an geplündert, die Zahl der Arbeiterinnen bei Kämpfen dezimiert, usw.
Auch hier zeigt sich, dass Formica fusca in kämpferischen Auseinandersetzungen unterlegen ist.
Ich vermute also, dass die kleinen Kolonien eine Schutzwirkung erfüllen. Die Polygynie ist hierbei auch ein Vorteil - denn sollte bei einer Nestplünderung eine Gyne zu schaden kommen, kann diese ersetzt werden. Die "Erfahrung" der älteren Arbeiterinnen ist sicher auch gut bei einem Wiedererstarken der Kolonie, wenn diese geschädigt wurde.
hat einer von euch zwei schonmal F. fusca gehalten? Oder generell jmd., der evtl. mitliest u. mitreden kann? War die Volkgröße wirklich wie beschrieben relativ klein?
Würde gern wissen, auf was ich mich einlasse...
Also ich habe bisher nur sehr wenige einheimische Arten gehalten und ganz sicher noch keine Formica, aber ich kann dir sagen dass man in den Foren bisher noch keine gigantischen Völker beobachten konnte. Also die Anzahl von 2000 Individuen passt soweit, von dem was ich mitbekommen habe.
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