Lasius fuliginosus Gründung bei Lasius sensu stricto

  • Oben erwähnte Art schwärmte heute, nachdem über mehrere Tage an beobachteten Nestern die Geschlechtstiere zwar mehr oder weniger die Stämme über den Nestern emporkletterten, aber nicht sichtbar abflogen.


    Auf meiner Gassi-Route sind 2 relativ große Nester zu sehen, daher bin ich eigentlich ständig auf dem laufenden über ihren Werdegang.


    Zusätzlich war ich heute in Buxtehude (gibts wirklich) einkaufen und sah mitten in der Stadt (seit neuestem Hansestadt) auf dem Gehweg einige Gynen v. Lasius fuliginosus herumlaufen.
    Alle relativ dealat (s.u.). Wie zu erwarten von Stadtleuten sah niemand wohin er/sie trat und es gab große Verluste bei den Gynen. Aus einem Impuls heraus fing ich an die Gynen einzusammeln (hab seit meinem Grillerlebnis [siehe meinen Formica cf. fusca Haltungsbericht] immer 3 Reagenzgläser dabei), was von der Allgemeinheit sehr belächelt wurde..
    und mit belächelt "schaufel ich noch sehr tief".
    Meine Bemühung sollte nur dahingehend laufen, dass ich sie in einem mehr geschützten Bereich in der Gegend wieder freilasse.


    Was ich auch mit 16 der 18 Gynen getan habe. 2 hingegen hatten einen Hau weg, sprich waren schon angeschlagen. 1 konnte nur 2 ihrer 6 Beine bewegen, nämlich die vorderen 2. Die anderen schleift sie über den Boden (sie ist dennoch gut unterwegs). Die andere hat noch einen Flügel gehabt, der mit einem Bein irgendwie verbunden war (lief deutlich schlechter als die Gelähmte). Diese 2 habe ich nicht freigelassen, da ich ihre Chancen in der Natur für sehr klein hielt.
    Ich habe sie zu meinen weisellosen Lasius cf. alienus (für niger sind zu klein) getan, die ich vor Wochen gesammelt habe um die einzelnen Arbeiter als Tester zum Ausbruchschutz zu verwenden. Mehr als schiefgehen kann es ja nicht.



    Nach dieser Einleitung komme ich zu meiner Frage, die ich evtl. auch im Ameisenforum nochmal stellen werde (dort sind mehr Berichte zu diesem Thema) :


    Es wird hart diskutiert, ob Lasius fuliginosus auch bei Lasius niger gründen kann. Warum wird bei solchen Versuchen L. niger verwendet, wenn sie -so wie ich das verstanden habe- sehr aggressiv sein sollen, während den Lasius alienus weniger Aggressivität unterstellt wird?




    Hat jemand eine Meinung dazu? Wenn die Lasius fuliginosus bei Lasius s.str. wirklich gründen können, sollte man dann die aggressivste dieser Untergattung nehmen?
    Rechne nicht mit Erfahrungen dazu, aber Spekulationen von Usern mit mehr allg. Ameisen-Erfahrung wären toll... -nicht schlimm, wenn keiner das weiß-





    Anbei noch die Bemerkung: ich weiß, dass diese Art sehr volkstark werden kann, wenn die Gründung gelingt. Weiß auch von dem Geruch, den ich allerdings bedingt durch ein Kindheitserlebnis als angenehm empfinde.



  • Nach dieser Einleitung komme ich zu meiner Frage, die ich evtl. auch im Ameisenforum nochmal stellen werde (dort sind mehr Berichte zu diesem Thema) :


    Es wird hart diskutiert, ob Lasius fuliginosus auch bei Lasius niger gründen kann. Warum wird bei solchen Versuchen L. niger verwendet, wenn sie -so wie ich das verstanden habe- sehr aggressiv sein sollen, während den Lasius alienus weniger Aggressivität unterstellt wird?


    Hat jemand eine Meinung dazu? Wenn die Lasius fuliginosus bei Lasius s.str. wirklich gründen können, sollte man dann die aggressivste dieser Untergattung nehmen?
    Rechne nicht mit Erfahrungen dazu, aber Spekulationen von Usern mit mehr allg. Ameisen-Erfahrung wären toll... -nicht schlimm, wenn keiner das weiß-

    Also ich denke das ist ganz einfach zu beantworten:
    Es wird dafür hauptsächlich Lasius niger verwendet, da diese deutschlandweit am häufigsten vertreten sind.



    Woher weißt du eigentlich so genau um welche Lasius es sich bei deinem Fund handelt?

  • Ich bin davon überzeugt, weil: in absteigender Reihenfolge:




    - sie riecht so wie die Fuliginosus-Völker, an denen ich fast tagtäglich vorbeikomme


    - sieht aus, wie die, die bei o.g. Völkern seit Tagen den Stamm auf u. ab laufen (auch wenn diese noch alat sind)


    - Webfotos zu L.f. sind nahezu identisch



    Sofern es keine Zwillingsart gibt, die so oder so ähnlich duftet, bin ich mir sehr sicher!

  • hatte auf meinem Schulweg als Grundschüler ein Lasius fuliginosus Nest in einer riesigen Eiche an dem ich vorbeikam. Bin nie sehr nahe an den Baum gegangen, da ich so erstaunt war, dass Ameisen überhaupt riechen können. Ich erinnere mich nur an die große schwarz glänzende Masse an Ameisen, die tagtäglich am Stamm zugange war. Hatte angenommen, dass so stark duftende Ameisen bestimmt auch beißen können. Kannte bis dahin nur Formica s. str., die in der Nähe v. meinem Wohnhaus einen Hügel hatten (mitten im Dorf, aber mittlerweile nicht mehr vorhanden).


    Hab als Kind alles gegessen, was gut roch (man muss ja alles mal ausprobieren) und ich fand/finde dass die Ameisen super lecker riechen :bbq: . So kam es, dass ich mitunter die ersten Stunden Unterricht verpasst habe, weil ich schnüffelnd vor einer großen Eiche stand und auf den Mut gewartet habe, endlich hinzugehen u. zu überprüfen, dass die Ameisen so schmecken wie sie riechen. Hab mich nie getraut...


    Irgendwann wurde die Eiche gefällt und ich bekam keine Chance mehr... Obwohl ich heute keine Ameise mehr essen würde, finde ich den Geruch dieser Art immer noch sehr angenehm u. leicht appetitlich..


    das klingt jetzt bestimmt strange, aber naja... is halt so...






    Fotos von den L.f. Gynen folgen... habe quasi null Einsicht in das Gipsnest der L. cf. alienus. Das sind kleine Dreckspatzen... Aber da eine Gyne, interessanterweise nicht die gelähmte, wohl tot ist (bewegt sich nicht mehr), mache ich ein Foto, wenn sie sie rausgebracht haben.


  • :totlach::totlach: ich find die geschichte nicht schlecht :totlach::totlach:


    Mein Vater geht abundzu spazieren und lässt sich von irgendwelchen Waldameisen die finger vollspritzen.. steckt die finder in den bau oder keine ahnung wie er das macht.. und dann wird das abgeleckt.. ist seine vitaminkur wie er immer sagt :face_with_rolling_eyes:

  • Ich kenne das auch noch, dass man sich so oft es geht v. Waldameisen beißen/anspritzen lassen soll, weils gesund ist/sein soll! Wurde wohl von den Bienen abgeleitet, da ists ja mittlerweile bewiesen, dass das Gesund ist sich stechen zu lassen u. auch bei bestimmten Krankheiten helfen kann. Z. B. Multiple Sklerose als Schmerztherapie. Quelle weiß ich jetzt nicht mehr, war glaub ich im Fernsehen.


    Schatten mit ner Hand auf ne Ameisenstraße zu werfen reicht da übrigens schon.

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