Camponotus Rätsel

Ergänzend dazu will ich sagen: Camponotus ligniperdus legt ihre Eier eher in Paketen ab, denn kontinuierlich.

Du musst sehen, dass solche großen Arten ziemlich viele Ressourcen aufbrauchen, um ihre Brutentwicklung zu sichern und adulte Arbeiterinnen zu produzieren und gerade kleinere Kolonien sich noch nicht so gut versorgen können (bzw. die Königin durch Arbeiterinnen weniger versorgt wird, da diese sich auch auf Nestbau/Brutpflege/Futtersuche konzentrieren müssen).

Daher ist es für mich - nun laienhaft betrachtet - nicht weiter verwunderlich, dass hier tendenziell lieber zu wenig Eier in Schüben gelegt werden, als kontinuierlich große Mengen. Angenommen es befinden sich laufend große Mengen Larven in Entwicklung, dazu "droht" bald Nachschub durch sich entwickelnde Eier (die sich ja ohne Nahrungszugabe entwickeln). Und nun bricht dummerweise eine Hungersnot aus... die Eier entwickeln sich fertig, sitzen dann auch als hungrige Larven da, die das Problem weiter verschärfen. Als Ausweg bleibt Stagnation des Larvenwachstums, sowie Konzentration der Fütterung einiger weniger Larven, damit diese sich möglichst schnell zu Arbeiterinnen entwickeln. Das geht sogar soweit, dass sich wieder Pygmäen bilden, wenn es wirklich nichts zu essen gibt - denn so stehen schnell neue Kräfte zur Futtersuche da.
Das habe ich selbst schon exakt so beobachtet - bei zu geringer Fütterung entwickeln sich aus einer Larvenfolge 1-2 Larven unverhältnismäßig schnell, beim Rest tut sich erstmal gar nichts. Die Tendenz ist so oder so mEn bei den einheimischen Camponotus vorhanden, sich auf bestimmte Larven besonders zu konzentrieren. Die so schnell entwickelten Imagines können dann wiederum wie gesagt auf Futtersuche gehen - und fressen im Gegenzug nicht die großen Mengen Proteine weg, die von Larven benötigt werden.

Es ist also vermutlich sinnvoll, das Brutwachstum besser zu kontrollieren, indem solche Arten mit langer und nahrungsintensiver Entwicklungszeit ihre Brut in Schüben entwickeln und sich auf wenige Larven konzentrieren, anstatt ihre Nahrung auf eine Vielzahl an Larven aufteilen zu müssen (und sei es nur zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen).

Je größer die Kolonie wird, desto weiter steigt dann aber auch die Anzahl der gelegten Eier. Nicht nur da diese besser versorgt werden können, sondern auch, weil die Königin nun von vielen Arbeiterinnen mit wesentlich mehr Drüsensekreten versorgt werden kann (die Vorstufen von Dotterproteinen enthalten). Daher ist es bei solch einer kleinen Kolonie nicht weiter verwunderlich, wenn die Anzahl an Eiern eher gering ist.

Einfach weiter ausreichend proteinreiche Nahrung anbieten, dann erledigt sich das bei wachsender Kolonie von selbst.