Probleme mit Camponotus ligniperdus

  • Hallo,


    ich halte nun schon einige Zeit eine Camponotus ligniperdus Kolonie.
    Seit etwa einem halben Jahr sind aber folgende Probleme aufgetreten :


    - Königin legt keine Eier mehr
    - Larven entwickeln sich nicht weiter
    - WASSER wird fast komplett verschmäht (wie's mit der Nahrung aussieht, ist denkbar... :crazy: )
    - Keine Aktivität


    Vielleicht könnte es daran liegen: Habe die Kolonie letztes (und vorletztes) Jahr warm durchgepflegt. Könnte das evt. das Problem sein?


    Ich hoffe, es kann mir jemand helfen.
    Vielen, vielen Dank schon im Voraus! :danke: :dankeschoen:

  • Vielleicht könnte es daran liegen: Habe die Kolonie letztes (und vorletztes) Jahr warm durchgepflegt. Könnte das evt. das Problem sein?

    Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das das Problem ist. C. ligniperdus haben einen endogenen Rhythmus und sie wurden von dir "unnatürlich" gehalten. Wenn sie sich jetzt für eine "Ruhe" entschieden haben gibt es mWn. nicht viel was du machen kannst.

  • Am allerbesten ist es, wenn einfach die Außerntemperaturen zeitgleich simuliert werden, denn die haben durch die Evolution das alles "gespeichert" und kommen, wie man sieht sehr gut mit ihrer Art der Winterruhegestaltung bestens klar.


    Es sollte auch bedacht sein, dass die Außentemperatur nicht gleich Temperatur im Nest ist! Also 25°C warme Nester sind in der Natur eher seltener... und wenn doch, dann können die Ameisen immernoch selbst entscheiden, ob diese in tiefere Ebenen wandern um ihre "Liebelingstemperatur" einzuhalten.

    • Offizieller Beitrag

    Bei endogenen Arten wie Camponotus ligniperdus und Camponotus herculeanus hört man das immer wieder, dass sie das Sommergeschäft ungewöhnlich früh beenden. Sie warm durchzupflegen ist natürlich mal grundsätzlich nicht richtig - damit sind Rhythmusstörungen vorprogrammiert.
    Aber wie Hunson Abadeer ganz richtig sagt, kann das auch ohne Haltungsfehler vorkommen. Bzw. weiß wohl keiner so genau, warum es vorkommt, dass sich einheimische Camponotus auch bei scheinbar richtiger Haltung mal schon im Juli in die Winterruhe verabschieden. Manchmal kommen auch kurze Diapausen vor, die wie eine Winterruhe anmuten und nach einigen Wochen geht´s normal weiter.


    Wahrscheinlich ist, dass man eben doch nicht die richtigen Haltungsparameter hat, es eben aber nicht weiß. Daher halte ich entgegen der allgemeinen Meinungen die einheimischen Camponotus auch für gar nicht so einfach zu halten und würde sie nicht als typische Einsteigerart bezeichnen. Im Nest herrscht in der Haltung meistens eine höhere Temperatur als in freier Natur (dort wird nur die oberste Erdschicht von der Sonne gewärmt, darunter ist es deutlich kühler). Und das durchgängig, denn das Nest steht ja im Sommer in einem normalerweise aufgeheizten Raum. Für die endogenen Ameisen, deren Rhythmus genetisch gesteuert ist, ist das irritierend, sie folgen da also einfach ihrem Instinkt, egal was die Außenwelt so vorgibt.


    Allgemein kann man bei endogenen Arten sagen:
    - Temperatur in der Haltung ähnlich der draußen halten. Sprich: Schrittweise zur Winterruhe die Temperatur absenken, im Frühjahr ebenso schrittweise wieder anheben. Endogene Arten werden da oft etwas aus der Reihe Tanzen, aber die natürlichen Gegebenheiten zu simulieren ist sicher nicht falsch
    - Endogene Arten niemals künstlich beheizen, das ist vollkommen unnötig und irritiert die Ameisen sehr leicht, sodass sie das Sommergeschäft frühzeitig beenden


    Bei nicht-endogenen Arten ist das weitaus unkritischer, da diese sich an die Umgebung anpassen, sprich: Wird es kälter, geht die Aktivität usw. zurück, bei starker Wärme ist sie umso näher. Im Winter warm durchpflegen kann man da auch mal wagen, auch wenn es allgemein nicht zu empfehlen ist.



    Summa summarum würde ich die Kolonie nun ganz normal weiter halten und dann zu gegebener Zeit der Winterruhe zuführen.

  • kann dieses verhalten vieleicht ein "problem" der zu Guten Haltung sein ?
    Wenn ich mal an unsre umgebung in diesem Jahr denke Wochenlang "kalt und verregnet kaum über 15 C°
    dann Zwischen paar Tage über 30C° und extrem Schwül mit darauffolgenden Unwettern
    Die Ameisen,Wespen usw in der Natur haben zu der Zeit kaum aktivietät gezeigt bei einem Wilden C.vagus Nest konnte ich teils Tagelang keine Ameise am Nesteingang sehen.
    somit mussten die Tiere in dieser "schweren" Zeit von ihren Reserven leben und durch die Kühleren Temperaturen wird auch das Larven wachstum etwas gestoppt worden sein.



    Die Probleme haben ja Gehaltene Ameisen nicht Temperatur ist immer gleich , Honig Wasser und Nahrung ist immer in ausreichenden Mengen vorhanden.
    Keine fremden Ameisen gegen die man sich durchsetzen müsste und keine feinde die den bestand regulieren würden.
    Somit würde ich es als ganz normal bezeichnen das die Camponotus Kolonien viel früher mit allem fertig sind.
    Sie müssen ja im wahrsten sinne des Wortes nicht ums überleben Kämpfen.



    Wenn man sich das so ansieht Ameisen vor der Winterruhe in ihren Nest alle prall volle Gaster damit sie die Winterruhe schaffen.
    Ich hab auch mal beim aufräumen im November ein C.ligniperdus Kolonie "gestört" die ihr Nest unter nem Morschen Baumstamm hatten da hatte keine Arbeiterin nen prallen Gaster sahen alle etwas ausgehungert aus.


    Meine Devise Ameisen geht es in der Haltung einfach viel zu Gut .... die sind über die Jahrmillionen an den Überlebens Kampf angepasst da giebt es nicht alles ständig im Überfluss.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke bei solch speziellen Arten wie den endogenen könnte da was dran sein. Ich fürchte auch, dass hier oft die Haltungsparameter ungewollt nicht passen und daher das Sommergeschäft schnell frühzeitig beendet wird. Sowas kann man aber nur auf lange Sicht testen - vielleicht weniger Futter, kühlere Temperaturen, usw.


    Viele andere Arten jedoch scheinen ja kein Problem damit zu haben - meinetwegen Lasius niger kann man in der Haltung zu einer fast explosiven Vermehrung bringen, wenn man sie sehr warm und mit viel Futter gesegnet hält. Scheint hier auch keine negativen Auswirkungen zu haben.


    Gerade, da ich selbst eben auch immer wieder solche Probleme mit den einheimischen Camponotus hatte, empfehle ich diese selbst nicht mehr an Einsteiger. Zu niederschlagend, wenn man ohnehin eine Kolonie hat, die so langsam wächst (wegen der Größe) und dann solche Rhythmusstörunegn auftreten, obwohl man selbst meint, dass man nichts falsch gemacht hat.

  • Also ich würde, mit meiner wenigen Erfahrung, mal auf die Winterruhe tippen.
    Bei mir war es so ähnlich, sie haben aber noch zusätzlich eine "Wintertraube" (alle kuscheln sich aneinander und wärmen sich so) gebildet.


    Viel Glück bei der Überwinterung! :smiling_face:

  • darum geht es ja :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Die Camponotus Arten beginnen ihre Winterruhe VIEL zu früh im Jahr weil wir Halter sie zuviel "verwöhnen"
    zuviel Fressen zu Warm usw



    ps. Ameisen kuscheln sich in der Winterruhe nicht zusammen um sich zu Wärmen sondern um sich vor dem Austrocknen zu schützen
    (Ameisen können sich nicht Wärmen da sie keine eigene Körperwärme erzeugen) :grinning_face_with_smiling_eyes:

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