Regenwaldpaludarium

  • Hallo Leute,


    ich spiele mit dem Gedanken ein größeres Regenwald-Paludarium zu bauen. Die Idee wird jedoch frühestens in 1-2 Jahren realisiert. Bis dahin kann ich mich in die ganze Thematik intensiver einlesen.
    Bedingungen wären ungefähr:
    20°C in der Nacht, 25-28 am Tag
    70-90% Luftfeuchtigkeit (Regenanlage, Ultraschallnebler)
    Kleiner Bachlauf/Wasserfall
    Sehr viele Pflanzen! (Orchideen, Bromelien, andere Epiphyten)


    Nun möchte ich nicht nur Fische als einzige Lebewesen drin halten wollen, sondern auch noch Ameisen und vielleicht sogar Frösche/Echsen (natürlich nur, wenn sich alle vertragen).


    Jetzt zu meinen Fragen:
    Meine Wunschvorstellung der Ameisenart wäre:
    - über 20mm
    - Tagaktiv
    - nicht stechend
    - Einzelgänger
    - kleine Koloniegröße (bis maximal 500 Tiere)
    Wäre ich da mit Odontomachus gut beraten, oder gibt es auch andere Gattungen / besondere Arten, die für mein Vorhaben besser geeignet wären?


    Welche Ameisenarten könnt Ihr für dieses Klima noch empfehlen?


    Es gibt doch bestimmt bodenbewohnende Frösche, die mit Ameisen, welche fast ausschließlich in den Blättern furagieren, beinahe keinen Kontakt haben sollten.
    Hat von euch jemand Erfahrungen gemacht, Reptilien/Amphibien mit Ameisen zu kombinieren, oder ist es ausgeschlossen?


    Es wäre schön, wenn wir das Ganze so zu sagen als kleine Vorbereitung auf den Bau des Paludarium ausdiskutieren können.
    Also teilt ruhig eure Meinungen/Erfahrungen.

  • Solche Anlagen finde ich klasse, wobei oftmals der Wasserbereich eher zur Nebensache gerät bzw geraten kann. Da ist es wichtig die zwei Welten (Unterwasser und Regenwald) gut zu beleuchten bzw hervorzuheben. Wichtig, damit beides auch langfristig gut funktioniert sind auch geeignete Größen. Je größer desto besser ist immer klar - an was für Maße habt ihr denn so im groben gedacht?


    Also um alle Punkte abdecken zu können, wirst du sehr lange suchen müssen.... vorallem Glück spielt dabei eine wichtige Rolle ob dieses Volk auch angeboten wird - mir fällt da gerade nämlich keine ein, die wirklich alle Punkte abdeckt. Odontomachus gehören zu den Urzeitameisen (= Ponerinae) und diese haben in der Regel immer einen Stachel, zumindest die die im Handel zu finden sind. Aber für die Umsetzung deiner Planung würde ich dir auch als "Wunschart" eine Odontomachus oder Pachycondyla vorschlagen, da sie auch relativ einfach zu pflegen sind.


    Zitat

    Es gibt doch bestimmt bodenbewohnende Frösche, die mit Ameisen, welche fast ausschließlich in den Blättern furagieren, beinahe keinen Kontakt haben sollten.
    Hat von euch jemand Erfahrungen gemacht, Reptilien/Amphibien mit Ameisen zu kombinieren, oder ist es ausgeschlossen?

    Also wirklich eine rein baumbewohnende Ameisenart halten zu können, muss man schon fast ein kleines "Raum-Paludarium" bauen, so dass sich die Tiere wirklich aus dem Wege gehen können.
    Generell wüsste ich nicht wie du Ameisen mit Amphibien/Reptilien langfristig erfolgreich halten könntest, denn entweder erkennen die Ameisen die anderen Tiere als potenziellen Feind oder Beutetier an... oder die Amphibien/Reptilien verspeisen die recht großen Ameisen. Ich könnte mir soetwas wenn nur durch einen größeren Körperunterschied zwischen den Tieren vorstellen, so dass die sich gegenseitig einfach ignorieren. Aber da müsste man auf kleinere Ameisen zurückgreifen.



    Ich würde also eher eine Vergesellschaftung 2-3 unterschiedlichen Ameisenarten empfehlen (z.B. Meranoplus oder andere stark defensive Ameisen).



    Wie genau stellt ihr euch den Wasserbereich vor? Also Einrichtung, eventuell eine zusätzliche Beleuchtung damit auch Wasserpflanzen noch genug Lich bekommen, welche Tiere etc. ?

  • Wichtig, damit beides auch langfristig gut funktioniert sind auch geeignete Größen. Je größer desto besser ist immer klar - an was für Maße habt ihr denn so im groben gedacht?...


    ...Wie genau stellt ihr euch den Wasserbereich vor? Also Einrichtung, eventuell eine zusätzliche Beleuchtung damit auch Wasserpflanzen noch genug Lich bekommen, welche Tiere etc. ?


    Ich dachte an einen 100-120cm Aquarium (bsp. 120x60x50cm) als Wasserbereich. Der wäre zu 1/3 - 2/5 mit Styropor bedeckt (Landteil). Dann natürlich auch noch eine menge Wurzeln und Baumstämme, die aus dem Wasser ragen. Lianen und Epiphyten - also ziemlich Urig das Ganze.
    Der Regenwaldanteil in etwa gleich der Höhe des Aquariums bzw. etwas höhe. Insgesamt wird die Konstruktion ca. 120-160cm hoch sein. (Ohne Unterschrank bzw. Lampendeckel)


    Auf der Rückwand soll ein kleiner Wasserlauf etwas verborgen verlaufen, der kleinere Pfützen entstehen lässt.


    Eine zusätzliche Beleuchtung für das Wasser ist natürlich eingeplant. Aber es sollen auch ziemlich dunkle Stellen als Kontrast und Versteck da sein.
    Als Fische möchte ich Skalare und Neons halten - also ein größeres Wasserbecken.


    Ich habe mal hier eine erste Konstruktion:
    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140924/pqbm8mp2.jpg]
    Es fehlen aber noch die oberen Etagen.


    Auf eine genaue Umsetzung habe ich mich noch nicht festgelegt. Es kann also sein, dass ich die Idee noch komplett überarbeite =)

  • Also wenn ich das nun richtig verstehe, soll das ganze fast 50 zu 50 aufgeteilt werden, sprich ein recht großes Wasserbecken für ein Paludarium (die meisten nehmen oft nur kleinere Becken). Möchtest du dann alles als Glaspaludarium bauen oder habt ihr euch dies bezüglich noch keine Gedanken gemacht, ob es ein reines Glasbecken oder eine Holz-Glas-Kombination wird (Holzrahmen mit eingesetztem Aquarium)? Ich frage einfach mal so nach, da du nicht ganz genau alles schilderst. :winking_face:
    Die Beleuchtung (welche auch immer) würde ich immer in das Becken integrieren, so dass die Lampe erzeugte Wärme und diese als zusätzlicher Wärmelieferant fungiert. Vielleicht einen schmalen Kasten oben drauf um Kabel und Technik zu verstecken wäre aber von Vorteil, aus optischer Sicht.


    Die gesamte Gestaltung würde ich auch nicht nur aus Styropor machen, sondern ich würde auch PU-Schaum (welcher ist egal) verwenden, da man mit diesem auch "Baumstämme" oder anderes Holz nachbauen kann. :winking_face:


    Bei der Fischwahl von Skalaren und Neons braucht man nicht unbedingt viel Licht, wirklich eventuell nur ein paar wasserfeste LED, die ein paar "Sonnenstrahlen" simulieren und die Fische zeigen. Da beide Fischarten Schwarzwasserfische sind, findet man in der Natur meist keine großen Pflanzenaufkommen. Deren Lebensräume sind oft voll mit alten Wurzeln/Hölzern, welche man gut so einbauen kann (wie du bereits sagtest), dass diese auch aus dem Wasser ragen und mit der anderen Landschaft verschmelzen können.



    Wieso ist die Planung eigentlich auf 1-2 Jahre verschoben, so dass jetzt quasi erst mal nur Ideen gesammelt werden?

  • Tja, genauer schildern kann ich eben noch nichts, weil es sich hierbei nur um erste Skizzen handelt.
    Ich denke mal, dass ich den Dschungel etwas höher/größer als hier dargestellt machen werde, also nicht 50:50


    Ja, ohne PU-Schaum kommt man bei der Gestaltung wohl nicht weit.


    Der Rahmen soll aus Holz sein, wasserdicht isoliert. Hierbei mache ich mir noch die meisten Gedanken (Kunststoffplatten/Teichfolie/Fließenkleber/Flüssigkunststoff...)
    Mit dem ganzen Zeug habe ich noch wenig Erfahrungen, aber da habe ich noch Zeit :winking_face:


    Die Front mache ich aus Glastüren/Schiebetüren. Muss sie für die Ameisen jedoch sehr Ausbruchssicher gestalten.
    Im Wasser möchte ich auch Pflanzen haben. Werde ich wohl, wie du bereits gesagt hast, mit LED-Spots realisieren, damit nicht das komplette Becken ausgestrahlt wird.


    Im Moment ist leider kein Platz in der Wohnung, deswegen muss ich noch bis zum Umzug warten.

  • Hi,


    also erstmal die Idee find ich super :smiling_face: so ein Regenwaldpaludarium könnte ich mir auch gut für mich selbst vorstellen.


    Zum wasserdichten isolieren kann ich etwas beitragen, Fliesenkleber ist nicht 100% wasserdicht! Das was die Fliesen
    z.b. im Spritzwasserbereich wasserdicht isoliert ist der sogenannte Abdichtsanstrich sowie eine Entkopplungsmatte unter
    den Fliesen.


    Hab aber noch ein paar Fragen zum Paludarium, durch das viele Wasser bedingt müsste sich doch die Luftfeuchte im oberen
    Teil um die 90-100% bewegen oder? Das würde dann bedeuten das diese ''Arena'' nur für Exoten geeignet wäre?


    Wie wechselt man das Wasser im unteren Aquariumteil? Ohne von der gesamten Ameisenkolonie überrannt zu werden?
    Wie oft müsste man das Wasser wechseln? Ich weiß von meinen Kolonien das kleine ''Wasserquellen'' meistens sofort
    zugemüllt werden, wäre das bei so viel Wasser ebenso? Das die Meisen ihren gesamten Müll im Wasser versenken?


    Gruß

  • Hallo Bojan,


    ja, die Luftfeuchte würde sich im oberen Bereich bewegen, je nach Lüftung.
    Einige der Gattungen, die man halten könnte wurden ja bereits von LifeStyler erwähnt.


    Das mit dem Dichtbekommen habe ich mir auch noch ein paar mal durch den Kopf gehen lassen und bin bei der Lösung geblieben das Paludarium von innen mit dünnen Kunststoffplatten zu beschlagen. Auf diese kommt dann das Styropor mit Bauschaum, welcher mit Fliesenkleber bzw. Flüssigkunststoff bestrichen wird.


    Das Wasser zu wechseln wäre kein Problem. Dazu könnte man den Filter benutzen und einen separaten Schlauch nach außen führen. Wenn der Schlauch geöffnet wird, fließt einfach Wasser heraus, welches ersetzt werden kann.
    Aber die Scheiben putzen und regelmäßige Arbeiten am Aquarium muss man immer noch machen.
    Ich denke jedoch, dass man dabei einen gewissen Abstand zu den Ameisen locker halten könnte.


    Wie es mit dem Zumüllen aussieht, kann ich nicht sagen. Aber von den Fischen wird auch sehr viel Kot abfallen :winking_face:
    Somit kommt man um den regelmäßigen Wasserwechsel (1/4 vom Inhalt pro Woche) nicht herum.


    Ein anderes Problem, was mir noch aufgefallen ist, ist das Gewicht des Beckens. Da werde ich wohl noch etwas abspecken müssen, um auf die 250kg/m² zu kommen. Und dann lohnt es sich kaum noch mit Skalaren anzufangen, weil die bei Revierbildung doch sehr viel Platz brauchen.


    Also alles nicht so einfach, wie zuerst gedacht...

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