Über den Umgang mit Gift- und anderen Schlangen

  • Anlass: Shoutbox
    [27. 02.15, 16:23] Barristan: So geht man nämlich korrekt mit Giftschlangen um: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?p=6044#p6044
    [27. 02.15, 14:57] Antguy: @ Kurominos: Ist ja schön, dass in Deiner sonderbaren Welt die Giftschlangen so harmlos sind. Ich halte es trotzdem für reichlich verantwortungslos, derartige Empfehlungen zu posten!
    [26.02. 15, 01:10] Kurominos: trägt man sie halt an nen andren Ort
    [26. 02. 15, 01:09] Kurominos: also ich hab keine Angst Heimische Giftschlangen anzufassen (Aspisviper,Kreuzotter,Hornotter,Wiesenotter) beissen tun sie eh kaum ...und bevor sie ein ach so mutiger Wanderer erschlägt


    Da will ich mal einen Vorgang aus meinem Berufsleben zum Besten geben, der vielleicht zeigt, dass meine Warnung an Kurominos nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.
    Ich habe zahllose Exkursionen für Studierende geführt, viele auch in der Umgebung von Darmstadt. Mit viel Glück konnte ich da gelegentlich eine Schlingnatter (Coronella austriaca) vorführen, manchmal sogar fangen und genau zeigen, anfassen lassen, das Vorurteil „Schlangen sind glitschig“ ausräumen. Oder z. B. zeigen, dass auch Schlangen einen Bauchnabel haben (wer weiß das schon? :smiling_face: ). Kreuzotter oder andere Giftschlangen gibt es da nicht. Aber die Unterschiede habe ich erläutert.


    Irgendwann kam ein Studierender zu mir ins Labor und berichtete über ein Urlaubserlebnis in Oberbayern. Er hatte in einem Moor eine Schlange gesehen und, eingedenk meines „sorglosen Umgangs“ mit Schlangen auf der Exkursion, in die Hand genommen. Sie biss zu, er nahm sie in die andere Hand, sie biss nochmals zu. Tags darauf waren beide Hände und Unterarme dick geschwollen und schmerzten. Er ging zu einer Apotheke, wo man ihm Essigsaure Tonerde und Verbandmull verkaufte. Er ließ sich damit beide Hände verbinden. Am Tag darauf waren beide Hände dunkelblau-schwarz verfärbt und schmerzten noch mehr. Er ging endlich zu einem Arzt, der ihm das in der Region überall vorhandene Serum spritzte. Er war sportlich und offensichtlich nicht sehr empfindlich. Happy end!


    Der junge Mann war absolut nicht dumm, er hat nach seinem Examen einen respektablen akademischen Beruf ergriffen.
    Versteht Ihr jetzt meine o. g. Kritik ihn der Shoutbox? – Es ist ja wohl noch ein Unterschied, ob ich selbst als ausgebildeter Zoologe und mit einiger Übung im Umgang mit Schlangen so eine Spielerei mit einer „schwach giftigen“ Schlange mache (wie im AP beschrieben), oder ob jemand ahnungslosen usern, darunter Kindern, das erzählt, was Kurominos in der Shoutbox von sich gegeben hat: „ich hab keine Angst Heimische Giftschlangen anzufassen (Aspisviper, Kreuzotter, Hornotter, Wiesenotter) beissen tun sie eh kaum….“ :crazy:


    Danke,
    Antguy

  • Was mir bei der ganzen umfassenden Diskussion (in der Shoutbox) bisher gefehlt hat:
    Man sollte selbstverständlich Giftschlangen (und andere), die sich etwa am Straßenrand, auf einem Rad- oder Wanderweg sonnen, aus der Gefahrenzone bringen.
    Dazu muss man sie ja nicht in die bloße Hand nehmen!
    Man kann die Tiere wohl in den meisten Fällen mit einem Werkzeug, einem Stock oder einem schnell abgerissenen Zweig, einer am Riemen gehaltenen Kameratasche etc., zum Wegkriechen veranlassen. Ein eventueller Biss in einen dieser Gegenstände hat jedenfalls weniger Folgen als wenn man in die hilfreiche Hand gebissen wird. :winking_face:
    Meine Empfehlung; hat bisher immer funktioniert!


    lg, Antguy

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