Wie, wo, was? Ameise & Co. Oder: Wie der Einsteiger nach Rat fragt.

  • Hallo Ameisenfreunde/-halter,


    ich spiele seit langer Zeit mit dem Gedanken mir eine Kolonie zuzulegen. Ich habe mir auch Lesestoff zugelegt, allerdings verunsichert mich dieser zunehmend, aufgrund teils stark auseinandergehender Aussagen.
    Allein die Bröschüe "Grundlagen der Ameistenhaltung", die vom "Antstore" empfohlen wird, brachte mich wenig weiter. Deshalb eine andere Lektüre usw.
    Jetzt bin ich durchs Google hier gelandet und dachte ich frage einfach mal Erfahrene Leute :smiling_face:


    Das führt mich auch zu meinen Fragen.
    Da ich mein Interesse hauptsächlich durch den Antstore gesteigert habe nehme ich das mal als Bezugspunkt.


    - Ist eine große Farm als Vorsorge nützlich oder nehmen die Tiere immer nur eine bestimmte Größe in der Farm ein und lassen den Rest unbenutzt? Das unterscheidet sich bestimmt von Art zu Art, bringt mich aber zur nächsten Frage.


    - Als Anfänger fange ich denke ich mit HK1 an (oder wäre auch HK2 möglich), jedoch gibt es da einige, was die Auswahl erschwert.
    Hat jemand Erfahrung mit einer bestimmten Art und kann diese empfehlen für den Anfang?
    Ich würde gerne eine Kolonie wählen, bei der ich natürlich auch was zu sehen habe. Zu klein sollte sie auch nicht sein, da ich mehrfach gelesen habe, dass zu kleine Ameisen zu schnell ausbrechen können. Das möchte ich als Anfänger vorerst beschränken :winking_face:


    - Arena: Bei der Arena bin ich mir immer noch nicht ganz sicher wie diese gestaltet werden darf.
    Ich habe gelesen, dass der Bodengrund nicht mehr als 1-2 (teilweise sogar 5mm) betragen soll. Allerdings habe ich nun bei der Internetrecherche ein Paar Bilder von Arenen gesehen, die sag ich mal "schön gestaltet sind".
    Also keine flache Landschaft, auch ein "kleiner" See war zu finden.
    Ist dies auch von Art zu Art anders oder darf man sich dort schon ein bisschen austoben und Leben reinbringen?
    Dürfen mehrfach echte Pflanzen eingebracht werden, oder neigen die Ameisen dazu diese zu verspeisen?
    Ich wollte keinen Gipsboden anlegen, da ich es schon recht natürlich haben möchte.


    - Winterruhe: Gespaltene Meinung.... Ist diese empfehlenswert, notwendig oder kann ausgelassen werden?


    Equipment


    Da ich lieber anfangs etwas umfangreicher investieren möchte und nicht nachkaufen wollte oder gar austauschen will, will ich mir eine große Farm zulegen.
    Sind Startersets wie sowas http://www.antstore.net/shop/A…-Arena---Center-5226.html dafür empfehlenswert?


    Würde ich alles einzeln holen, würde meine erste Frage bei dieser Farm wieder aufkommen http://www.antstore.net/shop/F…x30-cm---transparent.html . Wird diese voll benutzt oder sinnlos? Wie "breit" sollte eine Farm sein, damit man noch etwas sieht und die Ameisen nicht beide Sichtseiten mit Sand amdunkeln?


    Feuchtigkeitserhalt: Sind Nebler zu empfehlen? Wie sind da die Erfahrungen?
    Ich habe gelesen, dass manche sie haben andere manuell befeuchten.
    Ist das Stromkabel das ja dann rausführt eine Ausbruchstelle?


    Gel: Hat jemand Erfahrungen mit Gel als Nestgrund gesammelt?


    Würde mich freuen über Erfahrungen und Tipps zu lesen


    mfg
    Daniel

  • Hallo :smiling_face:

    - Ist eine große Farm als Vorsorge nützlich oder nehmen die Tiere immer nur eine bestimmte Größe in der Farm ein und lassen den Rest unbenutzt? Das unterscheidet sich bestimmt von Art zu Art, bringt mich aber zur nächsten Frage.

    Ameisen nutzen alles was sie bekommen, sofern es überhaupt notwendig ist. Kleine Völker benötigen nicht allzu viel Platz und nutzen somit wirklich nur das was sie wirklich brauchen. Große Völker beziehen dann also auch eine komplette Farm, wenn diese eben den Platz benötigen, da Ameisen und Brut untergebracht werden müssen.
    Ameisen passen sich niemals dem Platzangebot an und Völker hören nicht auf zu wachsen nur weil es eng wird in der Farm - dann wird gequetscht bis es eben nicht mehr geht. Der Halter merkt das aber auch an starken Ausbruchsversuchen (z.B. zerbeißen der Silikonnähte etc.).


    - Als Anfänger fange ich denke ich mit HK1 an (oder wäre auch HK2 möglich), jedoch gibt es da einige, was die Auswahl erschwert.
    Hat jemand Erfahrung mit einer bestimmten Art und kann diese empfehlen für den Anfang?
    Ich würde gerne eine Kolonie wählen, bei der ich natürlich auch was zu sehen habe. Zu klein sollte sie auch nicht sein, da ich mehrfach gelesen habe, dass zu kleine Ameisen zu schnell ausbrechen können. Das möchte ich als Anfänger vorerst beschränken :winking_face:

    HK (= Haltungsklassen) sind künstlich von den Shops erschaffen worden und spielen absolut keine Rolle in der Haltung. Also jeder sollte die Ameisen nehmen, die er sich zu trauen möchte und muss damit rechnen dass es auch mal schief geht und ein Volk von 200,- Euro versterben kann, gerade da man noch Einsteiger ist und einen kleinen Fehler gemacht hat (z.B. klimatische Bedingungen waren unpassend).
    Ich würde mir also nicht von anderen Haltern Rat einholen, welche Art es sein sollte, sondern würde selsbt entscheiden was einem persönlich am meisten anspricht. Dies kann man oftmals über Haltungsberichte und Fotos gut herausfinden. Nach der Festlegung auf eine Art (diese sollte auch schon in den Shops zu finden sein - sonst wird es teilweise fast unmöglich) einfach gut recherchieren, was so eine Art benötigt...


    - Arena: Bei der Arena bin ich mir immer noch nicht ganz sicher wie diese gestaltet werden darf.
    Ich habe gelesen, dass der Bodengrund nicht mehr als 1-2 (teilweise sogar 5mm) betragen soll. Allerdings habe ich nun bei der Internetrecherche ein Paar Bilder von Arenen gesehen, die sag ich mal "schön gestaltet sind".
    Also keine flache Landschaft, auch ein "kleiner" See war zu finden.
    Ist dies auch von Art zu Art anders oder darf man sich dort schon ein bisschen austoben und Leben reinbringen?
    Dürfen mehrfach echte Pflanzen eingebracht werden, oder neigen die Ameisen dazu diese zu verspeisen?
    Ich wollte keinen Gipsboden anlegen, da ich es schon recht natürlich haben möchte.

    Als Landschaft kann man alles verwenden was man möchte - es kann auch eine reine Plastiklandschaft sein, dass stört die Ameisen nicht, ist eben nur geschmackssache - hauptsache es sollte trocken bleiben, wenn man nicht möchte dass die Ameisen ihr Nest in der Arena anlegen. Naürlich kann man auch 5cm Bodengrund und Pflanzen einsetzen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Ameisen dorthin in den Boden ziehen liegt bei 99%, da es einfach das natürlichste für sie ist :grinning_squinting_face:

    - Winterruhe: Gespaltene Meinung.... Ist diese empfehlenswert, notwendig oder kann ausgelassen werden?

    Je nach Herkunft ist dies ein Muss! Natürlich funktioniert dass schon, wenn man einheimische Arten ohne 12 Monate warm durchpflegt, aber der Sinn ist es nicht, da die Evolution dies eben in deren Lebenszyklus eingefügt hat.
    Dies ist eben schon immer ein lästiges Diskussionsthema, wobei ich das nicht ganz verstehe, denn wenn man den Ameisen keine Winterruhe geben möchte, wieso nimmt man sich dann nicht einfach eine Art aus einem Herkunftsland, in dem es keine Winterruhe gibt (= tropisch/exotisch)



    Equipment

    Kann man erst genau sagen, wenn man die Art kennt, denn was würde man mit einer riesigen Farm wollen, wenn die spätere Art nur wenige hundert Individuen stark wird und nur 10% von der Farm benutzen?! :winking_face:


    Also such erst mal eine Art und mache dir erst dann Gedanken über das Equipment, aber generell lassen sich die meisten in einer normalen Farm halten. Zu große Plattenabstände sind nie gut, da die Ameisen dann einfach im Inneren das Nest anlegen und der Halter null Chance auf Einblick bekommt, da die Ameisen es eben gerne sehr dunkel haben wollen.


    Feuchtigkeitserhalt: Sind Nebler zu empfehlen? Wie sind da die Erfahrungen?
    Ich habe gelesen, dass manche sie haben andere manuell befeuchten.
    Ist das Stromkabel das ja dann rausführt eine Ausbruchstelle?

    Totaler Müll und Kabel ist eine Ausbruchsstelle. Zu dem ist eine Befeuchtung nur notwendig wenn echte Pflanzen eingesetzt werden, aber dadurch besteht wieder die Gefahr, dass die Ameisen sich im Bodengrund in der Arena einsiedeln.


    Gel: Hat jemand Erfahrungen mit Gel als Nestgrund gesammelt?

    Nicht zu empfehlen. Aber auch hier gibt es hier und dort welche die der Meinung sind, es sei okay, aber für mich absolute Tierquälerei. :winking_face:

  • Sicher kannst Du die große Farm auch bei einer (anfänglich noch) kleinen Kolonie verwenden. Dass sie diese nicht voll ausnutzen werden, wird nicht passieren. Bis auf wenige Arten, wie zB Camponotus schmitzi, die nur eine Pflanze bewohnt, nutzen in freier Wildbahn die meisten Ameisen wesentlich größere Gebiete als die paar cm² eines Formicariums.


    Wenn ich das recht sehe, dann ist das Nest 5cm breit! Da kann es natürlich sein, dass sie schon eher in der Mitte bauen und Du praktisch nichts von ihnen siehst. Selbstverständlich kannst Du das Nest am Anfang aber noch weglassen (abgkoppelt) und sie das erste Jahr noch in Reagenzgläsern in der Arena nisten lassen. Kommt aber auch auf die Art an. Meine Messor barbarus zB haben mit Kornkammern dort 3 RG bewohnt. Jetzt haben sie ein Ytongnest.


    Was die HK angeht, das heißt jetzt nicht unbedingt einheimische Arten, da gibt es ja welche, die einfach zu halten sind. Messor barbarus sind auch nicht schwerer zu halten als Lasius niger. Meist ist die Überwinterung ja auch nicht so einfach. Wobei wir schon bei der Frage nach der Winterruhe wären. Da würde ich ganz klar sagen, wenn einheimisch/Nordeuropäisch, dann auch mit WR halten!


    Was hier aber die Schwierigkeit bei der ganzen Sache darstellt, ist wie konstant sind die Bedingungen, die Du schaffen kannst, bzw wieviel tolerieren die Ameisen noch. Da sind zB unsere europäischen Arten meist recht tolerant. Nicht nur unsere einheimischen, sondern auch die Südeuropäer. Kommt halt drauf an, wo die Grenzen liegen. Meine Messor aus Südspanien hatten im Winter auch temperaturen um die 10°C und es hat ihnen nicht geschadet.


    Was die Gestaltung der Arena angeht, da kannst Du schon tun und lassen was Du willst, aber es kommt natürlcih auf drauf an, was Du willst dass die Ameisen tund oder lassen. Zuviel Bodengrund verleitet natürlich dazu, dort zu graben, ein Nest anzulegen etc. Bepflanzung ist dabei auch nciht dienlich, da sie meist wieder in Erde steckt etc.
    Gipsboden lässt sich aber mit Hilfe von Sandeinstreuung auch recht naturnah gestalten. Du kannst aber auch Sand-lehm einbauen. Das läßt sich leichter wieder entfernen.


    Was die Befeuchtung angeht, da gehört natürlich erst mal das Nest befeuchtet, damit es grabfähig wird. Reagenzgläser haben ja einen Tank, der Wasser enthalten soll. Wenn die Kolonie größer wird, kann sie sich durchaus gut selber mit "Trinkwasser" versorgen. Kommt aber auch auf die Art an. Eine Tränke sollte immer vorhanden sein.


    Gel? Ja, auf jeden Fall, wenn Du sie sicher umbringen willst :winking_face: :work2:


    Wenn Du keine tropische Art halten willst, wirst du den Nebler kaum benötigen. Die meisten halten die Arenen trocken oder befeuchten ab und zu von Hand.
    Falls Du irgendwelche Leitungen oder Schläuche durch Bohrungen in der Arena oder im Nest führst, musst Du den Spalt dazwischen natürlich abdichten.


    Ich hoffe, ich hab Dir mal so weit geholfen, dann können wir mal über die Art sprechen, die Du Dir darin vorstelln könntest. :hurra: :dafuer: :dagegen:

    lg Franz :ant:
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    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

  • Hey,
    vielen Dank schonmal. So schnell habe ich gar nicht mit so ausführlichen Antworten gerechnet :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Okay das mit dem zu großen Abstand der Platten leuchtet natürlich ein.


    Ich habe jetzt einfach nochmal rumgestöbert und bin z.B. auf diese Arten gestoßen


    Camponotus cruentatushttp://www.antstore.net/shop/A…amponotus-cruentatus.html


    Formica (Serviformica) lemani


    Camponotus ligniperdus


    Letztere Art würde mich schon Interessieren. Allerdings bin ich mir da wegen der Winterruhe und dem engogynem Rythmus nicht ganz sicher. Das kann man wohl hier nicht beeinflussen.


    Bei der zweiten Art kann ich das "selbstvergasen" nicht ganz deuten. Da wäre ein großer Behälter also ein Muss oder? Oder ist der Plattenabstand gemeint?


    Die Messor barbarus klingen auch sehr interessant. Dort muss ich dann aber wenn ichs genau verstehe mit Wasserstellen aufpassen oder?
    Nehmen wir mal an ich entscheide mich für diese Art.
    Wie lange würde ich da mit einem XL-Starterset auskommen? Wenn ich mich für die große Farm entscheide (5cm Plattenabstand), werden solche Kammern groß genug um sie zu sehen? Bzw die Gänge werde ich da wohl weniger sehen oder?
    Also doch lieber XL?


    Die Auswahl ist einfach zu groß, aber irgendwo muss ich ja anfangen.


    @tailandstreet: Du hast sie deine Messor also ohne Winterruhe durchgebracht oder wie versteh ich das mit den -10°C und keine Probleme?


    Wenn ich keine Winterruhe will und eher exotische, bin ich ehrlich gesagt schon überfragt. Die meisten Arten werden mit "stellt höhere Ansprüche ans Klima" ausgewiesen.
    Wie genau nehmen die das? Sind dort schon kleinere Temperaturunterschiede ausschlaggebend?
    Ich nehme an, dass dort dann z.B. auch eine Heizmatte ein MUSS ist.


    Was mich auch an den Exoten hindert ist, dass scheinbar alle Risikoklassen sind, ich einen Nachweiß brauche und sie preislich natürlich deutlich höher liegen.
    Als Anfänger möchte ich nicht gleich 50 Euro raushauen, zudem Tiergerecht, wenn sie mir versterben sollten, aufgrund mangelnder Erfahrung :winking_face:


    Oder gibt es da eine Art die in Betracht kommen würde?


    Vielen dank nochmal für die schnellen Antworten
    mfg
    Daniel

  • Wenn ich keine Winterruhe will und eher exotische, bin ich ehrlich gesagt schon überfragt. Die meisten Arten werden mit "stellt höhere Ansprüche ans Klima" ausgewiesen.
    Wie genau nehmen die das? Sind dort schon kleinere Temperaturunterschiede ausschlaggebend?
    Ich nehme an, dass dort dann z.B. auch eine Heizmatte ein MUSS ist.

    Wärmelampe und/oder Heizmatte sind dann erforderlich, aber das lässt sich alles über Zeitschaltuhren mittlerweile "idiotensicher" bedienen, von daher ist das schon gar kein wirkliches Hindernis mehr. Da ist eher die richtige Befeuchtung (= relative Luftfeuchtigkeit) für Nest und Arena schwieriger, wobei dort auch einfach fast die Aussage "den Bodengrund feucht und nicht nass halten" (ähnlich wie bei einigen Zimmerpflanzen) passt und ausreicht.


    Zitat

    Was mich auch an den Exoten hindert ist, dass scheinbar alle Risikoklassen sind, ich einen Nachweiß brauche und sie preislich natürlich deutlich höher liegen.
    Als Anfänger möchte ich nicht gleich 50 Euro raushauen, zudem Tiergerecht, wenn sie mir versterben sollten, aufgrund mangelnder Erfahrung :winking_face:


    Oder gibt es da eine Art die in Betracht kommen würde?

    Exoten kosten eben etwas mehr, da diese auch oftmals erst, z.B. im Regenwald, gefangen und nach Deutschland importiert werden müssen. Daher sind diese etwas exklusiver als so manche einheimische Art.


    Risikoklassen sind auch nur von Shops künstlich erschaffen worden und dienen den Shops absolut nicht, egal was passiert. Wieso das der Antstore so macht, verstehe ich bis heute nicht und das ist schon ein paar Jahre so und noch nie habe ich gehört/gelesen dass die mithilfe dieses Nachweises etwas bewirkt haben. Wäre für den Shop ja auch nur zu blöd den Kunden irgendwo zu verraten. :winking_face:

  • Das mit der Zeitschaltuhr und so, das kenn ich alles von meinen Bartagamen :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Also darf ich mich von diesen Risikoklassen gar nicht erst beeinflussen lassen?!


    Wie sieht es denn mit dem anschließen neuer Becken aus?
    Habe hier im Forum ein paar Bilder entdeckt bei denen neue Farmen angeschlossen wurden. Nehmen dies alle Arten an? Also dass sie da weiter "buddeln" oder erweitern die ihr Nest lediglich in einer Farm?


    In wie weit darf ich mich denn bei den tropischen auf Anfängerfreundlichkeit einstellen?
    Habe jetzt 2 Beispiele rausgesucht.
    Camponotus singularis - Preislich schon etwas teurer. Allerdings sind sie etwas größer und ich hoffe aufgrund der Größe etwas leichter im "Gehege" zu halten :winking_face:
    Messor cf. decipiens - Glaub hier besteht kein Unterschied zu den Einheimischen Messor oder? Nur der fehlende Winterschlaf (den Einheimische auch verkraften würden, wenn nötig).


    Ansonsten würde ich glaube ich zu Camponotus ligniperdus oder Messor barbaruszu tendieren, um mich mal festzulegen und damit das Equipment abklären zu können :grinning_squinting_face:


    http://www.antstore.net/shop/A…ropa/Messor-barbarus.html

  • Das mit der Zeitschaltuhr und so, das kenn ich alles von meinen Bartagamen :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Also darf ich mich von diesen Risikoklassen gar nicht erst beeinflussen lassen?!

    Nein, solltest du nicht. ABER du solltest dich trotzdem vorher genaustens belesen, was andere Halter schreiben, da manche Arten doch empfindlich sind.
    Es gibt hier und da auch Einsteiger, welche mit Blattschneidern beginnen... natürlich wachsen diese zu 95% (auf Einsteigern bezogen) dem Halter über den Kopf, da dieser das nicht einschätzen kann/konnte, aber diese haben auch die klimatischen Bedingungen für den Pilz im Griff halten können.
    Also wie man hoffentlich erkennen kann, dreht sich die Haltung von Ameisen vorwiegend um Temperatur und Luftfeuchtigkeit bzw Feuchtigkeit im Nest.


    Zitat

    Wie sieht es denn mit dem anschließen neuer Becken aus?
    Habe hier im Forum ein paar Bilder entdeckt bei denen neue Farmen angeschlossen wurden. Nehmen dies alle Arten an? Also dass sie da weiter "buddeln" oder erweitern die ihr Nest lediglich in einer Farm?

    Also das ist in der Regel vollkommen unproblematisch, da die Ameisen sogar die Schläuche zur Arena oftmals noch als Netbereich betrachten.


    Zitat

    In wie weit darf ich mich denn bei den tropischen auf Anfängerfreundlichkeit einstellen?

    Am besten gar nicht, da diese oftmals schon bei kleineren Haltungsfehlern sterben können - ist aber stark von der Art abhängig...


    Zitat

    Habe jetzt 2 Beispiele rausgesucht.
    Camponotus singularis - Preislich schon etwas teurer. Allerdings sind sie etwas größer und ich hoffe aufgrund der Größe etwas leichter im "Gehege" zu halten :winking_face:
    Messor cf. decipiens - Glaub hier besteht kein Unterschied zu den Einheimischen Messor oder? Nur der fehlende Winterschlaf (den Einheimische auch verkraften würden, wenn nötig).

    Camponotus singularis sollen sehr empfindlich reagieren (ich hatte diese selbst noch nicht) und nur sehr wenige Halter schaffen es überhaupt aus einer Gründerkönigin Arbeiter hervor zu bekommen, da die Königin die Brut immer wieder frisst oder einfach verstirbt, ohne erkennbaren Grund.


    Messor sind oftmals in vielen Haltungsbedingungen recht ähnlich und einsteigerfreundlicher, können dafür aber recht große Völker bilden!


    Zitat

    Ansonsten würde ich glaube ich zu Camponotus ligniperdus oder Messor barbaruszu tendieren, um mich mal festzulegen und damit das Equipment abklären zu können :grinning_squinting_face:

    Einheimische Camponotus empfehle ich keinen Einsteiger, einfach aus dem Grund, dass diese sehr lange brauchen um mal ein aktives Volk zu werden. Da ist die Entwicklung von tropischen Campontus oftmals um einiges schneller.
    Messor barbarus ist eine sehr gute Einsteigerart, die auch mal hier und dort einen Haltungsfehler verzeiht. Zum Beispiel würde diese eine größere Temperaturschwankung mal locker weg stecken, da im Mittelmeerraum der Winter auch mal Schneegestöber zeigt und die Ameisen damit zurecht kommen müssen, was sie auch in der Evolution "gelernt" haben.


    Also wenn es dich nicht stört Ameisen zu halten die fast ausschließlich nur Körner fressen, dann könnte Messor eine gute Gattung für dich sein, da du diese immerhin bereits selbst erwähnst.



    PS: Ameisen halten keinen Winterschlaf, sondern lediglich eine Winterruhe.

  • Von Camponotus singularis würde ich jetzt einem Anfänger abraten. Ich hab bereits von mehreren Gründungen gelesen, die nicht funktioniert haben. Offenbar sind die Tiere nicht sehr stressresistent.
    C ligniperdus wäre eigentlich eine gute Option, sie leben allerdings eher arboricol, also auf und in Bäumen. Da wäre eher ein anderes Nest angesagt.
    Bei den Messor bleibt es ziemlich ähnlich untereinander. Lediglich der Wärmebedarf ist unterschiedlich.

    lg Franz :ant:
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  • Oh mann oh mann das geht ja zügig hier :grinning_squinting_face:
    Die Messor (die ja Körnerfresser sind) fressen aber trotzdem alles, oder?
    Hatte das so geplant dass ich von meinen Bartagamen-Futter mal die ein oder andere Futtertierchen abzwack, zwecks überbrühen und dann rein in die Arena.
    Oder beziehen die alle ihre Proteine über Körner? Das ist mir noch nicht ganz ersichtlich geworden.


    Ist denn so eine langsam wachsende Kolonie schlimm? Klingt für mich noch recht "kontrollierbar" für den Anfang.
    Man könnte ja, wenn es schlimm ist, ein paar Arbeiter mehr mitnehmen.


    LifeStyler:
    Bei den Campontus gibt es zig Untergruppen.
    Wäre Camponotus cf. nicobarensisin diesem Fall schon exotisch?
    Weil du meintest exoten wären da besser, bzw würden schnell wachsen.


    Allerdings werden einheimische Kolonien laut Beschreibungen um einiges größer als die in meinem Beispiel erwähnten Exoten.
    Hättest du eine sonstige Gruppe/Art an Exoten, die ich mir vielleicht mal ansehen sollte?


    @Traiandstreet:
    C ligniperdus ist doch die von mir erwähnte art oder seh ichs falsch?
    Laut Beschreibung bauen diese auch Erdnester oO

  • C ligniperdus hab ich bis jetzt noch nicht in reinen Erdnestern gesehen. Zumindest fest bei den Haltern. Wenn, dann wäre wohl etwas in Verbindung mit Holz angebracht. In der Natur haben sie wahrscheinlich auch einen Teil unter dem Baum.
    Das wäre eher die natürliche Art.
    Ach ja, was die Proteinzufuhr der Messor angeht, die nehmen schon gern mal Insekten an, aber meist nur, wenn die auch richtig im Brutgeschäft sind.

    lg Franz :ant:
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  • Hey Lamedog,
    ich bin zwar nicht Life,allerdings bin ich mal so frech und antworte dir einfach trotzdem :winking_face:
    Camponotus nicobarensis kommt aus Asien und ist daher exotisch.
    Allerdings ist nicobarensis eine robuste und pflegeleichte exotische Art.
    Vorteil bei nicobarensis im Verleich mit ligniperdus ist der,dass nicobarensis um einiges schneller wächst und du dadurch mehr siehst :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Ich selber halte eine Kleinkolonie Camponotus nicobarensis und ich finde Sie einfach klasse ! :thumbs_up:
    Es gibt sooo einige Anfängerarten....Letztendlich ist es aber deine Entscheidung :face_with_tongue:
    Das war's schon von meiner Seite
    Bis dann :winken2:

  • LifeStyler
    Bei den Campontus gibt es zig Untergruppen.
    Wäre Camponotus cf. nicobarensisin diesem Fall schon exotisch?
    Weil du meintest exoten wären da besser, bzw würden schnell wachsen.

    Als exotisch werden alle Ameisen bezeichnet, die hier nicht heimisch, in Deutschland, sind. Von daher sind auch südeuropäische Arten bereits als "exotisch" einzustufen, obwohl diese auch noch eine verkürzte Winterruhe halten.


    Die von dir erwähnte Art ist in der Regel relativ einfach zu halten, eben so fern man alle Haltungsparameter einhält und nicht zu starke Schwankungen zu lässt.


    Zitat

    Allerdings werden einheimische Kolonien laut Beschreibungen um einiges größer als die in meinem Beispiel erwähnten Exoten.
    Hättest du eine sonstige Gruppe/Art an Exoten, die ich mir vielleicht mal ansehen sollte?

    Richte dich einfach nicht anhand der Angaben der max. Volk- bzw Koloniegrößen, denn es dauert zumeist Jahre bis es soweit kommt. - Von daher sind solche Angaben bei der Entscheidungshilfe vollkommen unbedeutend, ggf. ist das zum Beispiel bei Blattschneidern mit 2.500.000 Individuen ein kleiner Hinweis in welche Richtung es gehen wird.


    Ich könnte dir schon ein paar Ameisenarten aufzählen, aber ich weiß ja nicht bis zu welcher Preisklasse du suchst, denn man kann für Ameisen auch enorme Summen zahlen, wenn einem das Wert ist... was eigentlich totaler Blödsinn ist und Preise über 500 Euro reinste Abzocke sind. :winking_face:
    Also nenn uns mal eine max. Preisklasse, dann kann man dir auch mal andere Ameisenarten, die besondere Verhaltensweisen und nicht riesige Völker bilden vorschlagen - sofern dir sowas Wert ist, da es dann bis zu 150,- Euro gehen könnte, was sich aus meiner Sicht aber lohnen würde. Aber jeder hat eben eigene Ansichten und somit nimm die 150,- nicht als Vorlage, sondern entscheide selbst, da es natürlich auch günstige interessante Arten gibt!


    Zitat

    Kann es bei der schnellwachsenden Art dann aber nicht auch schnell so sein, dass sie mehr Platz brauchen als ich zur Verfügung stellen kann?

    Soetwas ist immer rein von der Gattung/Art abhängig. Bei manchen ist es ganz sicher der Fall und wiederum andere Völker kommen niemals auf über 1000 Individuen und sind somit sehr einfach und platzsparend unterzubringen.

  • Also da ich vom Equipment ja etwas aufwändiger sein will, bzw vorsorgen will, wollte ich für den Koloniestart um die 50€ maximal einplanen. Wenns jetzt natürlich ne sehr schöne für 60/70 gibt wäre das auch kein Untergang.


    Wenn ich am Anfang nicht viel zu sehen habe ist das nicht schlimm für mich.
    Als "Haustier" will ich ja länger was davon haben und mich nicht sattsehen und schauen wohin damit, wie das manche Leute mit ihren Haustieren machen :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Ich habe auf jeden Fall schonmal eine große Farm und ne Arena eingeplant und mir schon ein paar Gedanken bezüglich der Gestaltung gemacht.
    Fehlt nur die Art :face_with_tongue:

  • Ich glaube, du hättest gerne etwas größere Ameisen. Da würde ich dir eher zu einer Camponotus raten. Falls du wirklich eine Ponerine haben willst, musst du dir halt mal ein paar HB durchlesen. Da ist nicht jede einfach zu halten.

    lg Franz :ant:
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  • Also da ich vom Equipment ja etwas aufwändiger sein will, bzw vorsorgen will, wollte ich für den Koloniestart um die 50€ maximal einplanen. Wenns jetzt natürlich ne sehr schöne für 60/70 gibt wäre das auch kein Untergang.

    Also ich würde an deiner Stelle nicht allzu viel ins allgemeine Equipment investieren, sondern lediglich eine Farm + Arena in einen der vielen Shops kaufen, da man oft bei den Set's Dinge dabei hat, die man in der Regel nicht einmal benötigt. Da kann man dann ggf. schon etwas sparen...


    Zu den 50,- Euro kann ich nur sagen, dass du mit dem Betrag nicht allzu viel außerhalb von Europa erwerben kannst, da in diesem Bereich die Preise erst anfangen. Daher würde ich, da du auch Camponotus bevorzugst, dir zu Camponotus aethiops raten. Wieso gerade diese, die sind doch nur schlicht schwarz gefärbt?! Einfach weil du noch Einsteiger bist und dich in Sachen Ameisen erst einmal einfinden musst - ob es wirklich das richtige Tier für dich ist und die Haltungs auch dauerhaft Spaß macht. Dann hast du nicht allzu viel investiert, falls mal ein grober Fehler unterläuft (was schnell als Einsteiger passieren kann), wodurch ggf. das komplette Volk verstirbt. Im Verhalten sind Camponotus fast immer ähnlich (!) und eben nur das Aussehen ist oftmals entscheidend für die Auswahl. Diese von mir genannte Art bezieht zu dem auch eine Farm/Erdnest, wie du sie gerne anbieten möchtest. Wenn dir die Ameisenhaltung Spaß macht, dann wirst du früher oder später ganz ganz sicher eine bis sogar mehr Völker dazu kaufen, da es süchtig macht. Dann kann man auch gerne mal etwas mehr investieren. :winking_face:


    Falls du dich für dieses oder ein ähnliches Volk entscheiden solltest, dann starte - gerade als Einsteiger - niemals mit einer reinen Königin ohne Arbeiter, denn sonst verlierst du noch den Spaß und bekommst falsche Ansichten über die Ameisenhaltung, da es doch langweilig sei. Gerade Camponotus hat eine recht lange Entwicklungszeit von mindestens 1 Monate, meistens eher 1,5 bis 2! Das ist generell bei größeren Ameisen, dass diese eine längere Entwicklungszeit haben (im Vergleich zu kleinen Arten aus der selben Herkunftsregion).


    Zitat von trailandstreet

    Falls du wirklich eine Ponerine haben willst, musst du dir halt mal ein paar HB durchlesen. Da ist nicht jede einfach zu halten.

    Wie kommst du auf einmal darauf Ameisen der Unterfamilie Ponerinae in die Diskussion einzubeziehen? Diese sind in der Regel nur sehr selten unter 100,- Euro zu bekommen.


    Zu dem vermute ich mal das Lamedog nicht direkt versteht wovon du auf einmal schreibst, da er noch nicht alle Bezeichnungen/Namen kennt, daher verlinke beim nächsten Mal einfach etwas aus dem Ameisenwiki oder so... :winking_face: http://ameisenwiki.de/index.php/Ponerinae

  • Hiho,


    die von dir genannte Art scheint zu passen. Die fehlende Färbung schlägt bei mir nichts ins Gewicht. Vielleicht genau passend zum Erfahrung sammeln.
    Im Antstore habe ich jetzt nichts bezüglich der Entwicklung gefunden, und im Forum hier in der Liste tauchendie auch nicht auf.
    Kann ich mich da ungefähr an die Entwicklungszeit der anderen Camponotus richten?
    Ich wollte mir sowieso ein paar Knechte für die Königin mit zulegen. Immerhin soll sie ja herrschen :face_with_tongue:


    Heizmatte werde ich da ja nicht brauchen, da die Temperaturen ja in die "raumtemperatur" fallen.


    Noch mal zurück zur Farm.
    Was empfiehlt sich als "Basis" fürs Nest beim ner großen Farm? Erde, Ytong, Gips?


    Ich hatte die Überlegung, sollte ich mir wirklich ne große Farm direkt holen, ein passendes Nest vorzufertigen, um der Gefahr, dass ich rein gar nichts sehe, vorzubeugen.
    Jetzt bin ich aber irgendwie nicht schlauer geworden, was Akzeptanz und Bewässerung oder sogar "Umbau durch Ameisen" angeht.
    Bei der Bewässerung wird ja hier im Forum reichlich zwischen Ytong und Gips diskutiert :winking_face: , allerdings wären dies 2 Stoffe für das Selbstbauen.


    Würde es reichen unter ein solches selbstgebautes Nest, wie bei der normalen Erde, eine Schicht Seramis zu legen, sodass sich der Werkstoff selbst mit wasser versorgt?
    Oder muss man bei solch einem Nest gar eine "Leitung" tiefer hinein basteln?


    Und das zu dem weitere Arten zulegen: Ich finde ja diese Blattschneider-Kolonien fastzinierend und habe hier im Forum auch tolles gefunden. Vielleicht.....ja vielleicht kommt sowas irgendwann mal, wenn ich dafür genügend Platz und Erfahrung habe :winking_face:

  • Ich selbst hab ja mit mehreren kleinen Kolonien angefangen. Gleich mal mit verschiedenen Nesttypen rumptobiert, gebastelt, etc.
    bis die Kolonie groß genug ist, dass sie aus dem RG auszieht, vergeht ja noch ein wenig Zeit. Da findest du sicher noch das richtige Nest.

    lg Franz :ant:
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