"Unbedenkliche" Ameisenarten

Danke für die herzliche Aufnahme in eure "Ameisenfamilie" in meinem Vorstellungsthread!

Ich werd hier erstmal regelmäßig lesen und vorläufig abwarten, bis sich in unserem Garten die ersten Ameisen zeigen, diese will ich dann zuallererst dem "Ameisentyp" zuordnen. Ich möchte auf jeden Fall ausschließen, dass irgendwann "meine Ameisen" abhauen und die Ameisenkolonie im Garten gefährden. Deshalb sollte das schon passen. Und vielleicht warte ich tatsächlich ab, bis sie im Garten schwärmen. Mal sehen, zuerst möchte ich die Grundlagen kennen und das "Zuhause" für die Ameisen ordentlich einrichten und ein bisschen austesten.

Ein kleine Frage hätte ich aber schon, wenn mein Plan nicht fruchtet: Welche der mitteleuropäischen Ameisen könnte den Einheimischen nicht gefährlich werden bei einem allfälligen Ausbruch? Das wäre für mich das erste Kriterium, weil ich auf keinen Fall die einheimische Naturfauna belasten möchte, falls es zu einem solchen "Unfall" käme. Vielleicht gibt es da sozusagen unbedenkliche Ameisenarten, die grundsätzlich keinen Schaden anrichten. Vielleicht solche, die keine anderen Kolonien ausrotten oder assimilieren.

Danke, Bojan!

Das beruhigt mich ein bisschen, obwohl "meine Ameisen" gleich unter einem Fenster, das direkt in den Garten führt, platziert werden, wenn es so weit ist. Die Ausbreitung innerhalb der Wohnung würden meine menschlichen Mitbewohner mit Gezeter aufnehmen, also dann schon lieber in den Garten. Gut, dass da kein großer Schaden entstehen kann. Denn stimmt, die Kolonien im Garten werden wohl größer und vitaler sein, vermute ich mal. Und wenn, wären es wenigstens auch mitteleuropäische, die ich sowieso bevorzuge. Exoten wären erst Thema für mich, wenn ich wirklich genug weiß, um einen Ausbruch nahezu ausschließen zu können.

So gesehen könnte ich natürlich jetzt auch mitteleuropäische Ameisen bestellen, sobald ich alles eingerichtet habe.

Danke für den Hinweis, Hunson Abadeer!

Also heiß wird es bei diesem Fenster nicht, denn ich habe mein Büro in einem Kellerzimmer. Die Sonneneinstrahlung wird durch zwei Gitter des Fensterschachtes gedämpft, sodass nur das Licht selbst leicht gedämpft durchdringt, aber keine spürbare Wärmeeinstrahlung mehr, auch nicht im Hochsommer. Außerdem ist das Fenster sehr hoch, sodass die "Anlage" selbst eigentlich nur "unter" dem Fenster stehen wird, wodurch gar keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Anlage selbst gegeben wäre.

Könnte man eigentlich die Ameisenkolonie wieder einfangen, wenn sie ausbrechen und sich im Keller ausbreiten würde oder im Fensterschacht, den man von oben und durch das Fenster verschließen könnte? Die Fensterschächte wären alle von oben her verschließbar. Dann gäbe es noch eine Kellertür und eine Kanalisation, wo sie eindringen könnte (könnte aber die Öffnung verkleben), weiter die Treppe in die Wohnung. Aber das wäre schon "ein langer Weg", würde ich sagen.

Ja, stimmt, ich stell mir da Szenarien vor, die sehr unwahrscheinlich sind, solange ich genug weiß und ausreichend Vorsorge trage. Deshalb lese ich mich hier auch gerne ein und bin total fasziniert, was ich da alles so erfahre. Es soll bei mir auch keine überdimensionierte Kolonie werden. Platz hätte ich derzeit zwar schon, aber ich will die Ameisenkolonie auch bei einem Umzug in jede (auch engere) Wohnung mitnehmen können. Danke für die "realistische Einschätzung", Bojan!

Toll, dass ihr so mitdenkt für mich, da ich so gar keine Ahnung habe, aber täglich dazulerne!

Ich werde mir das noch länger durch den Kopf gehen lassen, welche Art ich wirklich wählen will. Es gibt da nämlich einen inneren Konflikt in mir. Einerseits hätte ich gerne Einheimische, eben wegen Ausbruchsgefahr, wobei ihr mir hier etwas die Sorge genommen habt, wenn ich ausreichend Vorsorge trage, andererseits wäre mein "Wunschkandidat" eine Ameise, die möglichst durch das ganze Jahr wach ist, denn ich möchte durch die Ameisen meine Arbeit verschönern. Ich würde sie ganz einfach extrem vermissen, wenn sie dann auf einmal ein halbes Jahr nicht aktiv wären und ich wieder "allein" arbeiten müsste. Außerdem bin ich jemand, der nicht gern friert, hab also manchmal auch etwas stärker geheizt im Büro. Gerade beim Sitzen und wenig Bewegung friert man eher (als Frau sowieso, außerdem hab ich etwas Rheuma). Aber es sollte nicht eine allzu große Kolonie werden, sondern wirklich in einem Büro Platz haben, wo sich ja noch Büromaterial und Schreibtisch etc. befinden. So weit ich hier im Forum las, kann man die Kolonie-Größe auch künstlich beeinflussen durch eine geringere Nahrungszufuhr. Tja. Vielleicht habt ihr Vorschläge.

Ich werde die Anlage auf jeden Fall mit Deckel sichern. Ameisen könnten nur abhauen, wenn ich den Deckel entfernen muss. Dazu werde ich noch nachlesen im Forum, wie das so gehandhabt wird in der Anwendung.

Phreen hatte ähnliche Wunschvorstellungen (abgesehen von der Koloniegröße) wie ich und nahm auch die Camponotus nicobarensis: HIER. Vielleicht wäre das wirklich was für mich. Ich werde mich mal näher informieren. Danke!

Hey,

da ich beim Schweizer Ameisenshop einkaufe (sonst muss ich happige Zollgebühren im Ausland zahlen), schaute ich dort, welche Ameisen überhaupt zur Verfügung stehen. Da wird die Wahl schon viel kleiner. Ich hab darunter aber einen Südeuropäer gefunden, der keine richtige Winterruhe hat, und zwar Camponotus Foreli. Und diese Art bildet auch nur kleine Kolonien! Das scheint MEIN Kandidat zu sein!

Die Camponotus foreli scheinen alle meine Bedingungen zu erfüllen (keine Winterruhe, kleine Kolonie, Europäer, im Schweizer Shop erhältlich, nicht aggressiv, für Einheimische harmlos). Ich glaube, das könnte das Richtige sein, wenn ich es vorher gut einrichte. Außerdem kann ich mit einer größeren Anzahl starten (Königin mit 100 Arbeiterinnen), damit etwas los ist und die Chancen für die Kolonie größer wird. Also bisher gefällt mir das am besten. Laut Shop-Angaben haben sie keine Winterruhe, obwohl sie Europäer sind bzw. Südeuropäer. Sie kommen aber auch in Nordafrika vor. Ich entscheide mich für sie. Nun geht es um die Einrichtung.

Im Shop steht, dass die Camponotus foreli auch ohne Winterruhe auskommt, sie im Winter nur weniger Temperatur braucht vom November bis Februar. Da sie auch in Nordafrika verbreitet ist, wird sie dort keine richtige Winterruhe haben. Vielleicht bewegen sie sich langsamer, das ginge für mich auch in Ordnung, bei so vielen Tieren bewegt sich sicher immer irgendwie etwas. Jedenfalls muss ich sie nicht wegpacken. Wär natürlich gut, wenn jemand Erfahrungen mit der Camponotus foreli hätte. Aber ich muss sagen, dass ich sie gleich spontan mag. Vielleicht weil sie Südländer ist, meine Nichte ist Halbitalienerin. Irgendwie gefällt mir die Nähe zu Italien und Spanien. Spanisch liebe ich als Sprache. Außerdem gefällt es mir, dass diese Ameise "sensibel" sein soll.

Es stimmt wirklich, dass die Camponotus foreli auch im Winter aktiv ist, hab´s gerade in einem anderen Ameisenforum als Bericht eines Halters gelesen.

Ich hab jetzt einen neuen Thread eröffnet zur Einrichtung und Haltung der Camponotus foreli: HIER . Dort wär ich natürlich auch froh um eure nette, hilfreiche Begleitung.