Haltungsbericht - Bau von Nest und Arena - Fotostrecke

  • Hallo Leutinnen und Leute
    Da ich mich seit vorigem Jahr (2014) zu den Ameisenhaltern zählen darf und ich im ersten Jahr einiges gelernt habe, habe ich mich entschlossen, einen Haltungsbericht mit allen positiven und negativen Vorkommnissen zu machen. Inklusive Ausbau der Arena mit einer kleinen Fotostrecke.


    Vorwort
    Im Juni 2014 entschloss ich mich für eine eigene Ameisenfarm. Nach intensiver Recherche über die Tierchen, die mich schon mein ganzes Leben lang faszinieren, kaufte ich mir schließlich im Anstore eine Arena mit 10mm Plattenabstand, dazu eine Königin Lasius Niger mit 11-25 Arbeiterinnen, sowie ein Starterguide. Hier die Arena vom Antstore.
    Die Dekoration hatte ich voriges Jahr liebevoll eingerichtet. Den Boden habe ich trotz Bedenken aus Blumenerde gemacht und ein paar Kakteen hinein gepflanzt. Darüber kam etwas Strohmulch und ein Weg aus Sand und kleinen Steinchen zur Futter- und Trinkstelle. Den Spalt zwischen den beiden Platten hinten habe ich mit einer Sand-Lehm-Mischung ausgegossen. Hier sollten die Kleinen dann ihr zu Hause haben. Ein Foto davon:


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    Es kam, wie ich es vermutet hatte. Die Ameisen zogen nicht in das für sie vorgesehene zu Hause ein, sondern begruben sich unter den Kakteen. Machte mir jedoch zunächst nichts aus, da einige zur Fütterungszeit immer an der Oberfläche erschienen und das Futter regelrecht zerlegten.
    Als die Winterruhe kam, verfrachtete ich sie samt Arena auf den Dachboden, der bei uns nicht all zu kalt wird. Einige Plusgrade hatten sie dort regelmäßig zur verfügung. Alle paar Wochen schaute ich vorbei, ob noch alles steht. Was ich allerdings nicht bedacht hatte, war, dass die Kakteen Licht und Wärme brauchen. Sie haben also nach relativ kurzer Zeit alles hängen gelassen. Im neuen Jahr wurden die Kakteen ziemlich heftig von Schimmel befallen. Ich brachte also die Ameisen etwas früher als geplant (Mitte März) wieder ins Warme, wo mich auch gleich einige Ameisen nach ein paar Stunden begrüßten. Nach einigen Tagen dann versuchte ich die Kakteen zu entfernen, doch das ging gewaltig schief. Beim herausreißen brachen sie auf und etwas Wasser, das sie gespeichert hatten floss über die Arena. Nicht wirklich viel, aber doch so, dass alles feucht war. Das Wurzelwerk entfernte ich bei dieser Gelegenheit auch gleich und die Entscheidung, das komplette Ding neu zu gestalten hatte ich schon seit längerem im Hinterkopf.
    Nun hieß es nur mehr warten, bis sie auftauchen. Ich überlegte lange, wie ich die Viecher da raus bekommen könnte. An der Oberfläche waren ja immer nur ein paar zu sehen... Ich entschied mich dazu, die Erde Löffel für Löffel vorsichtig abzutragen und jeden Löffel voll Erde auf einem weißen Blatt Papier auszubreiten und nach Gekrabbel zu suchen. Was soll ich sagen, es dauerte Stunden und schließlich fand ich sogar mehr Ameisen, als ich im vorigen Jahr hatte. Inklusive Königin! Dass eventuell ein paar davon verloren gehen sein könnten, damit musste und konnte ich leben. Nun waren sie in einer Art von Formicarium, die ich schon etwas länger zu Hause hatte und ich nie die Verwendung dafür fand. Sowas hier.
    Also das war's erst mal. Gesagt getan, Arena gründlich gesäubert und der Bau des neuen zu Hauses kann beginnen!


    Kapitel 1: Der Bau des Nestes
    Zunächst stand ich vor einer leeren Glaskiste. Diese sollte mit einem kleinen Berg hinten bei der Doppelwand und vorne einer kleinen Ebene ausgestattet werden. Das ganze in sandfarben gehalten mit ein paar Kunstpflanzen zur Auflockerung. Zwischen die Glasplatten kommt sollte das Nest kommen. Hier eine Skizze des Nestes:


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    2 kleine und 1 große Kammer und ein Wassertank war der Plan. Da ich das ganze jedoch aus optischen und praktischen gründen aus Holz finisieren wollte, ging das mit dem Wassertank nicht, da das Wasser sonst das Holz sprengen würde. Dieser fiel also flach. blieben nur noch die Gänge und die Kammern.
    Ich besorgte mir von einem Freund aus dem Baumarkt eine Holz-3-Schicht-Platte, die ich mir zuschneiden ließ. Zu Hause folgte dann der endgültige Schliff. Dazu fräste ich die Wege und Kammern mit einer Holzfräse hinein.


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    Das war nun geschafft. Als nächstes nahm ich mir die Arena vor. Für die Form verwendete ich Styropor, den ich mit einem Messer zugeschnitten habe. Das war eine ziemliche Sauerei, aber es hat ganz gut funktioniert. De grobe Form der Landschaft konnte man schon erkennen.


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    Jetzt ging es an die Feinarbeit. Ich wollte ein Material verwenden, dass die Ameisen aufgrund der Härte nicht Bearbeiten können. Sonst würden sie sich wieder irgendwo eingraben, wo ich sie nicht beobachten kann... Dazu nahm ich Gips, den ich komplett aushärten wollte.
    Ich rührte den Gips ab und mischte etwas ockerfarbene Abtönfarbe hinzu, sodass ein schönes sandiges braun entstand. Damit goss ich erst mal den Boden aus, damit man von unten nicht die hässlichen Styroporplatten sehen kann. Diese steckte ich in den noch flüssigen Gips. Auch mit dem Rand machte ich das selbe. Somit war von außen kein Stück weiß mehr am Glas zu sehen. Die einzelnen Elemente fixierte ich damit auch gleich, sodass mal eine grobe Form entstand. Das gefiel mir gleich mal ganz gut.


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    So weit so gut. Dies ließ ich erst mal ein paar Stunden trocknen.
    Anschließend kam noch die Feinabstimmung. Wieder mit dem gleichen Gips-Gemisch und einem Löffel bewaffnet machte ich mich ans Werk. Es war nicht gerade meine Lieblingsarbeit, aber ich denke, es ist ganz gut geworden.
    Zunächst vollendete ich den Boden und setzte die Kunstpflanzen ein. Dazu kamen ein kleiner Steinehaufen, den ich in der Zoohandlung erstanden hatte und ein wenig Holzrinde, die ich aus unserem Holzvorrat entnommen hatte.
    Das Zwischenergebnis sah nach kurzer Zeit so aus:


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    Wieder ließ ich das ganze Trocknen. Nach einigen Stunden machte ich mich abends nochmals ans Werk und versuchte nochmals die Unebenheiten auszubessern. Außerdem kam Blumentopfgranulat als strukturelles Element hinzu.


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    Das ganze ließ ich jetzt nochmals trocknen und richtig gut aushärten. 2 Tage lang stand das Ding im warmen Heizraum bei einem Heizstrahler. Es dauerte wirklich eine halbe Ewigkeit, bis es wirklich richtig ausgehärtet war.
    Währenddessen fühlten sich die Ameisen in ihrem Zwischenlager sichtlich wohl. Ich habe das Formicarium abgedunkelt und sie haben begonnen zu graben und die mitgebrachte Erde auf einen Haufen zu schütten. Auch konnte ich bereits ein paar Eier entdecken, um die sie sich eifrig kümmerten. Allerdings ließen sie das Futter, das ich ihnen gebracht habe stehen, der blaue Fras hat ihnen wohl mehr gemundet.


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    Ich stellte das Formicarium in die Arena und öffnete den Deckel. Ab jetzt hieß es warten.
    Nach paar Tagen begannen sie, die Arena zu erkunden und etwas lose Deko (Modellbaugras) in ihren Bau zu schleppen. War ganz lustig zu beobachten.
    Noch ein paar Tage später begannen sie am Rand der Arena sich in den Gips zu fressen. Über nacht waren sie schon ganz schön weit gekommen. Sie graben immer zu zweit, damit es gleich schneller geht. Die anderen kümmern sich noch im Formicarium um die Königin und den Nachwuchs.


    Das war so nicht geplant. Eigentlich dachte ich, sie könnten den harten Gips nicht zerlegen... Also musste ich meinen Plan nochmals ändern. Ich habe wieder gewarten, bis sie zurück ins Formicarium gegangen sind und habe den Deckel wieder geschlossen und herausgestellt. Ich werde wohl nochmals von vorne beginnen müssen. Und diesmal verwende ich Elektrikergips. Den können sie dann hoffentlich nicht bearbeiten.
    Ich hoffe auch, dass sie das Holznest akzeptieren werden. Ich weiß nicht, ob sie es schon entdeckt haben oder ob sie es dort drinen gemütlich genug haben. Zur not muss ich halt auf Ytong oder so etwas in der Art wechseln.


    Also, das war's jetzt erst mal von mir. Melde mich wieder, sobald ich Neuigkeiten habe. Bis dahin!


    Ach ja, hier geht's noch zum Diskussionsthread. Hier könnt ihr mir noch Fragen stellen, Meinungen äußern oder wir können auch hitzig diskutieren.


    Lg Bastii

  • Hallo Leutinnen und Leute!
    Ich melde mich mal wieder mit meinem Haltebericht. In der Zwischenzeit hat sich nämlich so einiges getan. Die Arena wurde nochmals angepasst, doch ich kann glaube ich ruhigen Gewissens sagen, dass es jetzt meinen Vorstellungen ganz gut entspricht.


    Kapitel 2: Bau des Nestes auf's Neue
    Also. Nachdem die Ameisen beschlossen hatten, dass sie sich viel lieber in den Gips hineinfressen, als das vorgefertigte Nest zu verwenden, das ich ihnen zur Verfügung stellte, musste ich sie wieder aus ihrem neuen zu Hause entfernen. Es waren bis jetzt nur ein paar von ihnen draußen gewesen, die immer wieder zurück gewandert, also musste ich nur den passenden Zeitpunkt abwarten, bis keine mehr draußen war. Gesagt, getan. Ich nahm also das blaue Formicarium wieder heraus und verstaute es wieder unter ihrem Lichtschutz. Die Arena zerlegte ich wieder komplett. Von oben bis unten mit Hammer und Meißel. Anschließend kam es noch in die Geschirrspülmaschine, wo letztendlich auch der letzte Dreck herunter gespült wurde.
    Es war nicht leicht, das alles wieder zu zerstören, da sehr viel Arbeit und Mühe darin gesteckt ist. Letztendlich aber war es eine gute Entscheidung.


    Diesmal versuchte ich es jedoch mit einer härteren Mischung des Elektrikergips. Beim Modellieren musste ich sehr schnell sein, da es wirklich rasch ausgehärtet ist und man anschließend nur mehr mit einem scharfen Gegenstand nachjustieren konnte. Die Positionierung der Kunstpflanzen war besonders schwierig dabei. Die Fotos vom Bau spare ich mir hier an dieser stelle, da ich das selbe schon oben gezeigt habe. So sieht nun die neue Arena aus:



    Es ist wieder ganz schön geworden, ein bisschen anders als vorher. Nun steht einem erfolgreichen Einzug nichts mehr im Wege. Außer vielleicht die Genetik der Lasius niger, wie sich später heraus stellte - man beachte, hier wurde mit einem Holznest gearbeitet...


    Kapitel 3: Der Umzug der Ameisen
    Das ist ja mal ein Kapitel, das sich eigentlich von selbst schreibt, da nicht viel passieren sollte. Aber nicht so in diesem Fall.
    Wie euch vielleicht noch bekannt ist, habe ich optimistischerweise meinen Ameisen ein Holznest zur Verfügung gestellt. Ich hatte zuvor jedoch schon gelesen, dass sie keine Holzbewohner sind und es ihnen zu trocken ist. Habe aber auch gelesen, dass sie auch manchmal unter alten Bäumen leben (Wahrscheinlich aber hier auch darunter in der Erde...).
    Das blaue Formicarium habe ich wieder in die neue Arena gestellt und wartete erst mal ab. Ich wollte sie nicht drängen, da ich wusste, dass Lasius niger sehr Nesttreu sind. Es vergingen also viele Tage in denen nichts passierte. Zwar sind immer wieder Späher in die Arena genaufen, da sie hier auch gefüttert wurden, aber an einen Umzug dachten sie in nächster Zeit eher nicht. Was ja eigentlich auch kein Problem darstellen sollte, doch als das blaue Formicarium, das ich als Zwischenbehausung während des Umbaus verwendet hatte zu schimmeln begann, sollte es dann bald über die Bühne gehen, dachte ich. Doch den Ameisen war der Schimmel zunächst egal. Er war auch nur an der Oberfläche und nicht sonderlich arg. Habe danach noch nachgelesen, dass Lasius niger auch gerne mal den Schimmel ignorieren, also dachte ich mir auch nichts dabei. Doch einige Tage später begann es auch schon leicht in den Gängen, die sie sich selbst gegraben haben, zu schimmeln. Da wollte ich dann meine Viecher so schnell wie möglich raus haben. Habe dann am nächsten Tag den Block, in dem sie sich befanden herausgeschnitten und lose in die Arena gelegt. Es war ihnen regelrecht egal. Sie blieben da wo sie waren und dachten nicht an einen Umzug. Nach einiger Zeit und mit etwas Hilfe wurde es ihnen dann doch Recht und die Königin verließ die Kammern. Mit abgesperrten Wegen lotste ich dann die Königin die letzten paar Zentimeter ins Holznest hinein und dort ruhte sie dann hinter der roten Folie. Etwas später folgte dann der Rest der Bande successive mit dem Nachwuchs (Eiern). Die Ameisen waren in ihrem neuen Nest und ich war glücklich. Für's erste war's mal geschafft. Dachte ich zumindest...
    Denn am nächsten Tag sind sie schon wieder ausgezogen gewesen, sie hatten eine bessere Behausung gefunden. Und zwar unter einer Baumrinde, die ich als Deko mit Heißklebe hineingeklebt habe.



    Darunter hatten sie meiner bescheidenen Meinung nach zwar nicht viel Platz, aber es gefiel ihnen dort ganz gut.
    Ich ließ sie erst mal dort unten hocken und in Ruhe ankommen. Wenn sie dann Nachwuchs bekommen würden und mehr werden, dann werden sie sich schon ein neues Heim suchen. In der Zwischenzeit bastelte ich aus Draht, einer alten Abdeckung von einer Fotofilmhülle und etwas Watte eine Trinkstelle. Diese stellte ich dann hinein und befeuchtete sie gut, damit sich daran tränken konnten.
    Es vergingen einige Tage und ich spielte mich mit dem Gedanken, das Holznest letztendlich doch auszutauschen. Darin würden sie bestimmt nicht wieder einziehen wollen, und das schon gar nicht freiwillig... Die Alternativen waren mir aber alle nicht sehr sympatisch. Wo sollte ich einen 1cm starken Y-Tong Stein herbekommen? Und das mit dem Gips gießen war auch nicht meine Stärke. Auf der Suche nach weiteren Nestarten stieß ich dann auf Kork. Das ist zwar auch Holz, man kann es aber ein wenig feucht halten, wenn man sich bemüht. Und es besteht nicht die Gefahr, dass es sich ausdehnt und das Glas zersprengt.
    In der zwischenzeit sind die Ameisen wieder freiwillig über Nacht umgezogen. Und zwar, Achtung, jetzt kommt's, auf die befeuchtete Watte der Trinkstelle. Was ich zunächst begrüßte, da ich sie wieder sehen konnte. Dass es hier allerdings hell war, störte sie nicht im geringsten.



    Sogar den noch nicht geschlüpften Nachwuchs haben sie mitgenommen, die Königin folgte dann noch nach.
    Die Sache mit dem neuen Korknest ließ ich mir einige Tage, wenn nicht sogar Wochen durch den Kopf gehen, da die Befeuchtung hier schwierig werden sollte. Ich glaube aber, dass ich es ganz gut gelöst habe. In dem 10mm breiten Spalt kam das zugeschnittene Nest, das aus einem 6mm starkem Kork bestand, dahinter kamen für die restlichen 4mm 2 Lagen Wetex zur Befeuchtung.




    Nach getaner Arbeit erkundeten die Ameisen zunächst mal die befeuchteten Wetexes. Ich glaube sogar, dass sie daran trinken, aber das stört mich nicht. Sogar die Königin besuchte gleich am ersten Tag die Stelle. Mit etwas Hilfe ging die Königin dann in das Nest hinein und die anderen folgten die Tage darauf mit dem Nachwuchs.
    Momentan sehen sie sehr glücklich aus da drinnen hinter der roten Folie. Ich habe auch schon sehen können, dass die Königin bereits wieder neue Eier im Nest gelegt hat. Ein gutes Zeichen! Hier noch einige Bilder aus dem Nest und der Fütterung.







    Wie auf den Bildern gut zu erkennen ist, haben sie bereits einiges an Baumaterial, das ich ihnen zur Verfügung gestellt habe, in das Nest geschleppt. Damit haben sie zunächst mal einige Gänge zugebaut. Auf der rechten Seite ist ein kleiner Watte Tank. Dieser sollte hauptsächlich zum Trinken dienen, und in weiterer Hinsicht auch zur Befeuchtung, die meines Erachtens nach mit den Wetexes auch sehr gut funktioniert. Sieht echt Nett aus, wie ich finde. Fast wie ein Querschnitt in die Natur.


    Nun gut. Das War's jetzt erst mal wieder für eine Weile. Wenn's wieder Neuigkeiten gibt, erfahrt ihr es hier.
    Aja, fast vergessen, hier geht's zum Diskussionsthread.

  • Hi!


    Toller Bericht und vor allem schön gestaltetes Nest und Formi! :smiling_face:
    Tu mir nur einen Gefallen: Verwende nie wieder diesen Gel-Farm-Mist, das ist so unnatürlich und hässlich und den Ameisen gefällt es, auch wenn es nicht so aussieht, nicht gut da drin (In 99% der Haltungsberichte, wo für die Kolonie dieses Gel-Dingens benutzt wurde, starb die Kolonie nach wenigen Tagen).


    Aber so ein Nest wie du es gemacht hast... das ist artgerecht, mach weiter so! :smiling_face:

  • Hallo Leutinnen und Leute!

    Meine Mühen haben sich letztendlich ausgezahlt! Nach all dem Hin und Her mit Hoznest und der aus Gips gegossenen Arena ist in den letzten paar Tagen meine erste selbst gezüchtete Ameise geschlüpft!
    Ich kann es kaum fassen und bin überglücklich, dass letztendlich alles geklappt hat! Auf ein erfolgreiches Ameisenjahr!


    Hier ein Foto vom frisch geschlüpften Nachwuchs :smiling_face:



    Hier nochmals der Link zum Diskussionsthread.



    Lg Fuzi

  • Hallo Leutinnen und Leute!


    Es ist soweit, vor etwa einem Monat habe ich meine Ameisen in die Winterruhe entlassen. Die Kolonie hat sich dieses Jahr gut entwickelt.
    Nach einem kleineren Bestandsdefizit von nur 8 Arbeiterinnen zu Beginn, konnten sie sich gut erholen und haben sich fleißig vermehrt.
    Momentan zähle ich etwa 30 bis 35 Exemplare, kurz vor der Winterreuhe. Auch ein paar Eier sind noch vorhanden.


    Die Tage vorher gab es nochmals ordentlich Honig zu futtern, allerdings haben sie nicht mehr gefressen, als sonst.
    Anfang Oktober habe ich dann die gesamte Arena auf den Dachboden gestellt. Da sind die Temperaturen im Winter immer knapp über Null.
    Zu Weihnachten gibt es dann einen Weihnachts-Honig, damit sie besser über den Winter kommen und auch Weihnachten feiern können!


    Hier noch ein paar Bilder:




    Hier geht's zum Diskussionsthread.
    Ich melde mich wieder, bis dann!


    Lg Fuzi

  • Hallo Leutinnen und Leute!


    Ich melde mich wieder aus der Winterpause zurück!
    Den Ameisen hat der Winter sehr gut gefallen - es haben alle überlebt. Zumindest konnte ich keine tote Ameise darin entdecken. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen.


    Der Frühjahrswecker hat Anfang März für die Ameisen geläutet, da habe ich sie vom Dachboden geholt. Zu meinem Erstaunen waren noch oder schon wieder ein paar Eier drin.
    Was ich auch noch sehr interessant fand, war, dass sie den Eingang mit dem Baumaterial (Modellbaugras) über den Winter komplett zugemacht hatten, den sie später wieder frei schaufelten.
    Alle waren noch sehr verschlafen, sie bewegten sich zwar, aber nicht wirklich viel. Die nächsten paar tage wurden sie immer ein wenig aktiver und am 5. Tag erblickte ich die erste in der Arena. Juhu!


    Zur Fütterung gab es erst mal Honig zur Stärkung. Und später ein Stück Punschkrapfen. Der war echt ein Renner!
    Mittlerweile (3. Jahr) sind fast immer ein paar Ameisen in der Arena auf Erkundungstour. Das war die vorigen Jahre nicht so. Auch das Nest haben sie eigenständig etwas vergrößert. Teile, die zu Beginn zugebaut wurden, wurden nun wieder geöffnet, um mehr Platz zu haben.


    Hier noch ein paar Fotos:







    Also, bis die Tage dann!


    PS: Hier geht's zum Diskussionsthread!


    Lg Fuzi

  • Hallo Leutinnen und Leute!

    Also, da ich jetzt leider länger gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, kommt hier die Fortsetzung meines Halteberichts etwas verspätet. Dafür gibt's wieder mal was zu berichten.

    Kapitel 4: Der Ausbruch

    Nach den nach der Winterpause erst mal alles gut gelaufen ist, kommt hier nun eine kleine Wendung ins Spiel.
    Als ich eines morgens am Wochenende (Gott sei Dank) aufwachte, war die Welt noch in Ordnung. Nach dem täglichen Blick in die Arena sah noch alles ganz normal und ruhig aus. So wie immer halt. Anschließend war ich am Vormittag dann auf einer kleinen Sport Session und als ich nach Hause kam, sah ich erst mal eine Ameise auf der Außenseite des Glasdeckels meines Formicariums laufen. Dabei war mir ein bisschen komisch, denn ich hatte schon am Tag zuvor eine Ameise aus meinem Zimmer aufgehoben, die aber etwas größer war als meine. Ich dachte also, klare Sache: die kommt vom draußen. Und da kam sie dann auch hin. Doch nun schon die 2. Meise, das war mir ein bisschen suspekt. Bei genauerer Betrachtung sah ich aber dann, dass auf meinem Regal mehrere Ameisen krabbelten, die meine sein zu schienen. Auf den ersten Blick sah ich das gar nicht so recht, da meine meine Zimmmerausstattung aus schwarzen Möbeln besteht. Was mir natürlich bei der anschließenden Ameisensuche nicht sehr entgegen kam.
    Mit einem weißen Blatt Papier machte ich mich gleich auf die Suche und konnte in etwas mehr als einer Stunde wieder um die 25 Ameisen zurück in die Arena beförder. Mein Zimmer schien danach sauber zu sein. Die Tage dach fand ich noch vereinzelt Ameisen, die wieder zurück ins Glas wollten, denen habe ich gleich mit Freude zu deren Glück verholfen.


    Doch die Ursache des Ausbruches war noch nicht behoben. Ich hatte nicht daran gedacht, die Ausbruchssicherung nach der Winterpause zu erneuern und so konnten sie irgendwo durch einen schmalen Spalt durchschlüpfen. Was allerdings komisch ist, denn mein Glasdeckel schließt ziemlich genau ab und hat auch aus etwas Gummi auf den Auflageflächen des Deckels, und nicht zu vergessen, in der Beschreibung steht immerhin "insektensicher". Naja, dann wohl doch nicht so ganz.
    Den Ausbruchsschutz in Form von Paraffinöl habe ich dann unter zu Hilfenahme eines Wattestäbchens wieder aufgetragen. Jetzt ist wieder eine Ruhe und es ist mir keine mehr ausgebüchst seit dem.


    Fotos gibt's hierzu leider nicht, ich glaube aber, das ist selbsterklärend.
    Allerdings gibt es Fotos von heute. Frisch aus dem Formicarium, so zu sagen. Außerdem ist noch ein kleiner Leckerbissen in Form von einem Video dabei, das ich die Tage mal aufgenommen habe.


    Hier die Eier und eine komplett zugebaute Kammer:


    Die Fütterung mit Honig:


    Die Königin bei den Eiern:


    Eine Futterfliege am Eingang des Nestes:


    Und hier die Gesamtansicht des Nestes:


    Last, but not least, ein Zeitraffa Video von der erstaunlichen Arbeit der Ameisen (gefilmt von oben, hier geht's also fast senkrecht hinauf):

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    Also viel Spass beim Anschaun, Leute und bis bald!


    Aja: Hier geht's zum Diskussionsthread!

    Lg Fuzi

  • Hallo Leutinnen und Leute!


    Ich melde mich wieder auch wieder mal.
    Eins vorweg: Meinen Ameisen geht es sehr gut. Trotz der Hitze an manchen Tagen schaffe ich es immer, meinen Raum kühl zu halten. Spitzenwerte von fast 35°C hatten wir bereits, und mein Zimmer ist stehts auf unter 25°C. Das ist glaube ich sehr wichtig, dass die Ameisen nicht leiden und sich vermehren können.
    Mittlerweile ist es schon ganz schön wuselig und in der Arena sind stehts Ameisen zu beobachten, außer, wenn sie gerade schlafen.


    Ein kleines Problem hatte ich aber trotzdem. Manches Mal kommen mir trotz Ausbruchssicherung in Form von Parffinöl und eigentlich "insektensicherem" Formicarium immer wieder welche aus. Mal entdecke ich sie oben an der Außenseite des Deckels krabbeln, mal an der Innenseite. Und selten sind es gleich mehrere, sodass ich wieder 10 bis 15 Stück von meinem Kasten mühsam einsammeln muss. Woran das liegt? Keine Ahnung.
    Ich habe gestern auf jeden Fall entschieden, dass ich mal das gesamte Formicarium putze. Das war auch dringen notwendig. Das Glas war echt schon nicht mehr schön anzusehen. Außerdem habe ich den Paraffinölstreifen jetzt nicht mehr am Oberen Rand angebracht, sondern gleich ganz unten in Bodennähe. So sollten sie dann auch nicht mehr auf das Glas hoch klättern können. Doch auch das hat nichts geholfen. Ab und zu schafft es doch eine Ameise durch. Allerdings hatte ich gestern eine tolle Idee: Ich habe am Rand des Deckels eine handelsübliche, selbstklebende Dichtung angebracht. Diese schließt jetzt wirklich gut mit dem Formicarium ab und ich konnte die Ameisen bis jetzt am Ausbrechen hindern. Ich glaube, das funktioniert ganz gut.


    Hier ein paar Bilder


    Die Dichtung selbst (selbstklebend mit Klebestreifen)


    Die Anbringung


    Das Ergebnis


    Also. Ich wünsche euch noch einen schönen und erfolgreichen Sommer!
    Bis Bald!


    Hier geht's zum Diskussionsthread!


    Lg Fuzi

  • Hallo Leutinnen und Leute!


    Es ist wieder mal so weit, der Winter ist da. Und das bedeutet für meine Ameisenkolonie eine gewaltige Mütze Schlaf.
    Ende Oktober war es so dann so weit. Die Einwinterung.


    Da bei uns das Wetter noch nicht sehr kalt war, habe ich die Einwinterung noch etwas hinausgezögert. Ende Oktober aber ist es dann draußen und auch bei uns am Dachboden schön kalt geworden. Die Eiweißzufuhr hatte ich schon einige Zeit zuvor abgedreht, nur mehr Zucker, Früchte und Honig gab es zu futtern. Nach einem kleinen Putz ging es dann gut verpackt auf den Dachboden.
    Auf einer Iso-Unterlagsmatte steht die Arena nun, hinten am Nest habe ich außen noch eine dünne Styropor Schicht angebracht, sollte es kurzzeitig doch ein wenig kälter werden. Außerdem steht es nahe einer Innenwand, da sollte also nichts passieren. Siehe Foto.



    Zuvor haben sie allerdings noch etwas Baumaterial bekommen. Damit könnten die Ameisen die Eingänge nochmals gut zubauen, sollten sie dies wollen.
    Was mich allerdings ein wenig gestört hat, war, dass das Nest teilweise immer mehr verdreckt. In die untersten Gänge sieht man kaum mehr hinein. Das kann ich nicht einmal putzen. Schade.
    Hat jemand dazu Lösungsvorschläge? Schreibt es doch bitte in den Disskussionsthread rein! Danke!



    Sonst sieht das Nest wie immer wunderschön aus und ich glaube, die Ameisen sind auch schon in Winterformation oder bereiten sich darauf vor.





    Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu Berichten. Ich melde mich wieder, wenn etwas außergewöhnliches passiert, oder, wenn ich sie dann aus dem Winterschlaf wieder erwecke.
    Bis dahin möchte ich HIER noch auf den dazugehörigen Thread verlinken, vielleicht weiß ja der eine oder andere Rat, was man bei so verschmutzen Nestern tun könnte.


    Lg Fuzi

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