Diskussion zu Messor structor

  • Hi,


    ich finde Deinen Haltungsbericht aus Sicht eines Anfängers vor allem aufgrund des Nestes als SEHR interessant! :]


    Zum Einen hat Deine Kammeranordnung meine Planung für ein Gasbetong-Nest komplett über den Haufen geworfen und ich habe schon wieder eine neue Skizze gemacht. :face_with_rolling_eyes:


    Zum Anderen habe ich den Überzug des Nestes mit Gips immer nur als "kosmetische" Aktion gesehen.
    Daher meine Frage. Sind die Spalten und Löcher im Gasbetong für alle Arten ein Problem, oder geht es hier speziell um die M. structor?
    Ich habe mich gerade erst zur Formica fusca entschieden (aufgrund einer Anfrage hier im Forum) und wollte kommende Woche anfangen zu bauen (Bin am WE nicht da :gulp: :huepf: ).



    Gruß Lars

  • Hola,


    gleich zu Anfang: diese Gipsschicht dichtet das Nest ab und verhindert einen reichlichen Luftaustausch!
    Ich nutze diese Art erst seit ca 1 Jahr und kann noch keine vernünftige Aussage über Vor- und Nachteile treffen.
    Vorsichtshalber hat jede Kammer daher (bei diesem Nest) ein bis zwei kleine Ritze oder Nadelstiche für den Luftaustausch.


    Soderle... warum nutze ich die Gipsschicht:
    Einerseits natürlich optische Gesichtspunkte, die Kammern sind, wie auf dem Foto mehr oder weniger ersichtlich, prima optisch hervorgehoben.


    Technisch:
    es können keine Verunreinigungen und Reste in die Schlitze fallen.


    Besonders auf Lasius niger bezogen:
    Allzuoft haben diese Kolonien kleine Schlitze und Hohlräume zwischen Ytong und Scheibe mit Sandkörnchen ausgestopft, ewig schieben die Kleinen auch ihre Fühler in die Schlitze und loten diese aus. Durch die Gipsschicht entfällt dieses Verhalten absolut.


    Mein Lasius-niger - Kleinnest aus Resten (Linker Bereich wird durch einen Sandpropfen verschlossen) 20x10x10 für ca 80I

    Oben

    Front



    Einen ähnlichen Effekt wie die Gipsschicht wird auch ein sorgfältiges Abschleifen der Scheibenauflage haben...

  • Besten Dank für die Info.
    Dann werde ich wohl noch einen zusätzlichen Arbeitsschritt einbauen. :smiling_face_with_sunglasses:
    Nur noch mal für mich zum Verständnis: Ich verkleide mit dem Gips nur die Auflagefläche zur Scheibe, oder ich verkleide auch die Wände der Kammern mit Gips?


    Geht das ganze eigendlich auch mit Betong? Ich habe von der letzten Terrarienrückwand noch etwas zuhause, das locker für die Fläche reichen würde.


    Besten Dank.


    Lars

  • Re Hi,


    ich mache es wie folgt:
    der Gips wird dünn angerührt, eine fliessende, nicht wässrige Konsistenz


    Mit einem Löffel die Masse deckend auf die Auflageflächen verteilen. Die Kammern und Gänge beschichte ich nicht.


    Scheibe auf den feuchten Gips in ihrer entgültigen Lage auflegen und leicht andrücken. (Wenn an den Rändern etwas Gips rausquetscht, habt ihr gleich nen Rahmen für die Scheibe)
    Den Gips abbinden lassen (ca 2 Stunden)
    Die Scheibe vorsichtig abheben (an einer Ecke zB ein Messer VORSICHTIG anheben... und langsam, die Scheibe ist am Gips durch einen Wasserfilm festgesaugt)


    Dann die Ecken nacharbeiten und verlaufenen Gips entfernen, etwas Gips sabbert immer in die Kammern und lässt sich leicht entfernen.


    Gips über Nacht ohne Scheibe komplett austrocknen lassen.


    Und wie gesagt: eine Glasscheibe bricht natürlich schnell... das Abheben muss sehr langsam und vorsichtig geschehen.
    Wer auf "Nummer Sicher" gehen will, kann die Scheibe vorher mit einer dünnen Folie (faltenfrei) überziehen... dann gibts mit dem Abnehmen null Probleme. Als Folie eignet sich zB die Frischhaltefolie aus der Küche, die einfach auf das Glas aufgerieben wird.



    Beton:
    Ich habe auch nicht den leisesten Dunst !!! Kann ich nichts zu sagen.
    Alleine der Optik zu liebe verwende ich reinweissen Gips...

  • Guten Morgen!


    Jetzt scheint es Klick gemacht zu haben!
    Ich werde dann in einem eigenen Beitrag das Ergebnis und dann denn Einzug der F. fusca beschreiben.


    VIELEN DANK (vor allem im Namen meiner zukünftigen Untermeiter, die ein "ordentliches" Nest sicher sehr zu schätzen wissen. :winking_face: )


    Lars

  • Hm zu deiner Nestkonstruktion Sahal:
    Ich an deiner Stelle würde berücksichtigen, dass Messor, wie du bereits herausgefunden hast, nicht imstande sind alle Körner zu inaktivieren. Bei meinen Messor barbarus sind schon 3 Körner gekeimt... Damit kein weiterer Schaden auftritt, hab ich alles stark abgedunkelt und so verkümmert der Keimling. Die Keimwurzel kann trotzdem der Ytongnestkonstruktion beträchtlichen Schaden anrichten.
    Viele Grüße,
    Arnoldz


    ASH NAZG DURBATULûK, ASH NAZG GIMBATUL,
    ASH NAZG THRAKATULûK, AGH BURZUM-ISHI KRIMPATUL

  • Du musst mal am Ende des Haltungsberichtes gucken, denn dort steht, dass die Hälfte von den 46 Arbeiterinnen gestorben ist, also sind nur noch 23 übrig, aber wenn bald neue Arbeiterinnen schlüpfen wird es hoffentlich nicht mehr so schlimm sein.
    Ich hoffe für dich, Sahal, dass deine Kolonie hoffentlich gut gedeiht, trotz des Rückschlags.

  • Erstmal möcht ihr dir ein Lob für dein durchaus interresant und witzig zu lesendes Tagebuch aussprechen.
    Das Nest ist echt schön geworden, aber woher bekommst du ausgegossene Nester?
    SChade das so viele vom Killerwurm getötet wurden. Aber bringt ein wenig Natur (ist nicht immer nett) ins Formiarium.

  • Hola,


    ausgegossene Nester:
    Da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt... werde es korrigieren.
    Ich meinte lediglich Abbildungen dieser Nestern :winking_face:
    Stundenlang Gips oder Beton in irgendwelche Löcher zu kippen und Tonnen an Sand wegzuschaufeln... ich konnte mich dazu noch nicht durchringen :winking_face:


    Glaube mir, auf DAS Naturschauspiel hätte ich liebend gerne verzichtet!


    Danke für die netten Worte, lieb von Euch!!!

  • Wollte jetzt am Wochenende ein neues Nest bauen und mich möglichst Naturgetreu in der Gang- und Kammerngestaltung halten. Also wo hast du Bilder von Nestern her? ich habe schon gegoogelt und bei der Antstore Community geschaut, aber nichts gefunden.

  • Ich grüße Euch!


    Dein Bericht mit dem Mehlwurm bei Deinen Messor structor und
    den daraus resultierenden vielen toten Ameisen hat mich irgendwie
    dazu veranlasst, das auch mal bei meinen Messor barbarus auszuprobieren.
    D.h. lebenden Mehlwurm in die Nestöffnung hineinzuschmeißen.
    Wollte irgendwie nicht glauben, daß so ein Mehlwurm, der ja bei meinen
    Ameisen als Teil der Nahrung dient, solch einen Schaden anrichten kann.


    Als ich's dann gemacht hab', bekam ich es aber mit der Angst zu tun.
    Ein RIESEN-Durcheinander! Königin in Panik, Brut in alle Richtungen hin
    und her getragen, und die kleinsten Ameisen waren die ersten, die sich
    trauten dem Feind gegenüberzutreten. Die "Großkopfler" hatten erst Schiss.
    Nach ca. 10 Minuten Angst um meine Ameisen, hatten sie Mehlkäferlarve
    mit Hilfe der Großkopfler dann kampfunfähig gemacht.
    Zum Glück keine toten Messor.
    Bei einer kleineren Kolonie, denke ich, könnte es so ausgegangen sein
    wie Du es berichtet hast. Also nochmal Glück gehabt.
    Aber der Nervenkitzel war schon heftig :smiling_face:


    Gruß
    MLdK

    und noch ne frage arena weiß ich ja aber wo krigen die den ir essen her soll ich noch ein Formicarien machen wo die hin können und essen hollen könnenkönnen die ameisen eigldich was anbaun zb kleine pilze oder sowas oder soll ich da was rein machen

  • Hallo melodek,


    zuerst sagst du , du hast einen lebenden Mehlwurm vor den Nesteingang gelegt. Einen Absatz weiter sprichst du aber von einer Mehlkäferlarve?


    Watt denn nu^^


    Oder ich habs falsch aufgefasst.


    edit:


    Gut, wieder dazugelernt.

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