Hallo liebes Forum zu meinem Haltungsbericht meiner "Juni" und Gefolge.
Meinem stimmt eigentlich nicht ganz, ich schreibe sie immer zusammen mit meiner Freundin,
ich mache das Grund Gerüst und das verniedlichende ist dann von ihr.
Darum schreibe ich ihn auch in der "Wir" Form.
Juni ist eine prachtvolle Camponotus herculeanus Königin. Wir haben sie am 08.06.2014 bei einer Wanderung am Bödele gefunden.
Das ist ein äußerst nettes Wandergebiet nahe Dornbirn. Um ca 16:00 Uhr hat sie unseren Weg gekreuzt und weil sie so schön groß und glänzend war,
ist sie sofort aufgefallen. Und weil sie so ausgesprochen hübsch war, mussten wir sie einfach mitnehmen. Es wäre zu schade gewesen, wenn sie von hungrigem Getier gefressen worden wäre. Außerdem hatten wir zufällig ein Reagenzglas dabei und konnten ihr eine schöne Gründungshöhle anbieten, die sie auch gleich bereitwillig betreten hat.
Zu Hause bekam sie dann ein Reagenzglas mit Wassertank. Während der Vorbereitungen bekam sie mal einen großen Zuckertropfen zur Stärkung.
Den hatte sie ziemlich schnell fast ganz weggeputzt. Als sie satt war zog sie in ihr neues Reagenzglas ein.
Damit sie es schön ruhig, warm und dunkel hat, polsterten wir eine Plastikdose mit Luftpolsterfolie,
legten das Reagenzglas hinein und stellten alles in einen Schrank.
Auch einen Namen brauchte sie noch. Das ist immer so eine schwere Entscheidung und es fällt einem nie etwas ein.
Und weil wir sie im Juni gefunden haben, tauften wir sie kurzer Hand Juni. Sie hat Glück, dass wir sie nicht im August gefunden haben
Einmal in der Woche sahen wir nach dem Rechten im Reagenzglas. Sie schien sich nicht zu fürchten.
Im Gegenteil, sie blieb ganz ruhig und drehte sich immer in unsere Richtung. Dabei fühlerte sie uns ganz ruhig und entspannt entgegen.
Sie schien eher neugierig zu sein, wer da zu Besuch kommt
Bei der zweiten Nachschau hatte sie schon Eier gelegt. Nach weiteren zwei Wochen schlüpften die Larven. Es waren mindestens 10 Stück.
Die Larven wurden mit der Zeit größer, aber nur eine verpuppte sich und bald war die erste Pygmäe da.
Nun war es an der Zeit, das Reagenzglas in eine größere Box zu geben, und es zu öffnen, damit die Pygmäe „jagen“
und ihre kleinen Geschwister und die Königin füttern kann. Als alles erledigt war, dauerte es nicht lange, bis sich die kleine Pygmäe heraus traute.
Sie entdeckte gleich die Zuckerlösung und futterte sich richtig voll. Dann schnappte sie sich die frische tote Fliege und schleppte sie ins Nest.
Dann begann sie zügig den Eingang mit Tannennadeln zu verschließen. Es sah alles sehr gut aus und lief perfekt nach Plan.
Doch dann passierte etwas merkwürdiges, die Larven verschwanden nach und nach. So etwas passiert an sich, wenn die Königin gestresst ist.
Dann frisst sie ihre Brut wieder auf. Es war uns vorerst ein Rätsel, was sie beunruhigen könnte.
Ihr Standort war schön ruhig und Futter gab es im Überfluss.
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Irgendwann waren dann alle Larven weg. Das Wasser im Reagenzglas neigte sich dem Ende zu und der Winter nahte.
Wir sorgten uns, dass das Wasser für die Winterruhe nicht mehr reichen würde und die Beiden vertrocknen und sterben könnten.
Deshalb legten wir ein frisches Reagenzglas mit Wassertank neben das Alte. Wir verdunkelten es schön, damit es attraktiv für einen Umzug wird.
Umgekehrt nahmen wir die Verdunkelung vom alten Reagenzglas ab, damit es eher unangenehm wird.
Das störte die Beiden aber gar nicht und sie wollten offenbar nicht übersiedeln.
Als es höchste Zeit für die Winterruhe war, waren sie immer noch nicht übersiedelt. Sie standen seit Anfang September am Balkon,
damit sie sich an die Temperaturen anpassen können. Wir entschlossen uns deshalb schweren Herzens, sie zwangsweise umzusiedeln.
Wir nahmen das Reagenzglas und schüttelten sie vorsichtig raus. Jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als das frische Reagenzglas zu beziehen.
Sie hatten auch wieder ein Paket mit Eiern und kleinen Larven. Die Übersiedlung klappte soweit ganz gut.
Nach einer weiteren Woche am Balkon waren keine Eier mehr vorhanden, nur noch Larven.
Jetzt konnten wir sie zur Überwinterung in den Kühlschrank packen. So lange sie im Reagenzglas leben,
kann man sie nicht am Balkon überwintern lassen. Das Wasser im Tank könnte frieren und das Glas sprengen.
Sie kamen mit ihrem Reagenzglas wieder in eine gut ausgepolsterte Plastikbox, die allfällige Erschütterungen abfängt und schön dunkel ist.
Dann ging es ab in den Kühlschrank.
Soweit der Bericht von 2014
Mein Diskussionsfaden, findet ihr hier.