Was tun bei Nichtgefallen? In die Natur entlassen?

1. offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde,


    ich hätte mal ne Frage.


    Und zwar möchte ich auch gerne in die Welt der Ameisen eintauchen.
    Den Ratschlägen der Profis folgend, möchte ich mit einer Lasius niger beginnen.
    Wenn alles gut läuft, wäre mein Ziel (zumindest in meinen kühnsten Träumen) meine Werkstatt mit einer schönen Kolonie Blattschneiderameisen
    zu schmücken.


    Jetzt mal ganz direkt gefragt:
    Was tun mit den Ameisen wenn sie mir wider erwarten doch keinen Spaß machen?
    Kann ich sie (also die Art L.niger) dann einfach in die Natur entlassen?
    Oder was macht man mit einer Kolonie?


    LG
    Mike

    • Offizieller Beitrag

    Hi Mike,


    schön, dass du hier her gefunden hast. Willkommen in unserer kleinen Community :smiling_face:


    Ich hoffe doch, dass das Hobby dir Spaß machen wird und es gar nicht nötig wird, die Ameisen wegzugeben :winking_face:
    Es ist btw toll, dass du, statt wie viele etwas übereifrige Einsteiger, erstmal eine einheimische Art testen willst, bevor du dich auf exotische Ameisen stürzt.


    Letztendlich ist es leider so, dass du die Ameisen - auch bei einheimischen Arten - nicht in die Natur entlassen solltest. Denn in den meisten Fällen dürfte die nicht etablierte Kolonie in ihrer neuen Umgebung von eingesessenen (und damit meist sehr zahlenstarken) anderen Ameisenkolonien schnell vernichtet werden (es ist für sie also extrem schwer, ohne weitere Hilfe Fuß zu fassen).


    Auch die sog. intrapezifische Homogenisierung ist ein in der Halterschaft debattiertes Thema. Siehe hier: 4. Gefahren durch Ameisenhaltung



    Solltest du wider Erwarten doch dein Hobby aufgeben wollen, sind Ameisen für gewöhnlich auf den sehr verbreiteten Flohmärkten der verschiedenen Foren und Ameisenseiten veräußerbar oder du verschenkst sie einfach (bei der Investition für eine Lasius niger Königin oder Kleinkolonie sollte selbst dieser Fall kaum zu Buche schlagen). Im Normalfall findet sich aber so ziemlich immer ein Abnehmer, der die Kolonie weiterpflegt.


    Insofern würde ich mir da keine großen Gedanken machen. Wir werden dir hoffentlich bei deinem Einstieg und der weiteren Haltung so weit helfen können, dass du begeistert dabei bleibst.

    Vielen Dank für das nette Willkommenheißen.
    Und vielen Dank für die ausführliche Antwort.


    Ja, ich denke es macht Sinn erstmal klein anzufangen.
    Weniger wegen den Kosten, aber es täte mir um das Lebewesen sehr leid wenn es aufgrund meiner Fehler eingehen würde.


    Danke auch für den Hinweis zur homogenisierung, ich werde mich mal einlesen.


    LG
    Mike

    Willkommen im Forum.


    Was die Einsteigerameisen angeht, könntest Du Dir auch eine Gyne aus einem Schwarmflug vor Deiner Haustür einfangen. Deren Volk könnte man natürlich auch getrost wieder dorthin entlassen, es ist jedoch schwierig, ihnen eine guten Start zu geben.
    Immerhin ist der größte Feind der Ameisen meist Ameisen der selben Art.


    Lasius niger finde ich, ist schon eine gute und aktive Einstigerameise. Viele wollen ja leider gleich eine große Camponotus und isnd dann leider enttäuscht von deren langsamen Wachstum. Meist sind sie auch desillusioniert, aber gerade die L niger können schon ein guter Test sein, ob man auch die Tricks mit dem Ausbruchschutz beherrscht und legen auch immer eine schöne Aktivität an den Tag, wenn es darum geht, Arbeiter ans Futter zu rekrutieren.


    Blattschneider sind aber in Sachen Raumanspruch und Dauerversorgung mit Futter schon eine ganz andere Nummer, aber Du kannst Dir ja Zeit nehmen, Dic erst mal in die Thematik einzuarbeiten. Wer weiß, vielleicht verschiebt sich auch Dein Interesse :winking_face:

    lg Franz :ant:
    _______________________________________________________________________________________
    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

    Gefällt mir 1

    Also Ameisen vor der Haustüre einzufangen haben wir as Kinder immer gemacht.
    Damals habe ich mir permanent Ameisenfarmen auf jede erdenkliche Art&Weise selber gebaut und gefüllt.
    Lurche, Schnecken, Kellerasseln, Spinnen auch. Was nicht schnell genug unter enem Stein verschwnad, kam ins leere Marmeladenglas zu Bestaunen :))



    Hat aber nie geklappt so wie ich es mir vorstellte....


    Na ja, in der Zwischenzeit weiß ich, dass es nicht reicht einfach duzende Ameisen die man auf dem Spielplatz findet einzufangen und in ein Glas mit Erde zu packen. (Am besten noch Ameisen verscheidener Kolonien und Arten, was man eben so da im Moment fangen konnte) :smiling_face:


    Blattschneiderameisen find ich super entspannend zuzusehen.


    Bei uns in Stuttgart gibt es einen Globetrotter Laden, der ne Blattschneider Kolonie im Laden stehen hat.
    Da geh ich beim Bummeln oft rein und schau es mir an.


    Aber Schritt für Schritt...


    Jetzt hoff ich nur dass der Antstore auch zu dieser Jahreszeit die L. niger verschickt.
    Jetzt brennt es mir doch schon in den Fingern loszulegen :smiling_face:

    Sich L niger zuzulegen eilt noch nicht. Meine befinden sich bei kuscheligen plus bis minus fünf Grad auf dem Dachboden. Die haben noch keinen Stress mit Loslegen.

    lg Franz :ant:
    _______________________________________________________________________________________
    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

    Gefällt mir 2

    Sehr interessantes Thema


    Leider verstehe ich das mit der intrapezifische Homogenisierung nicht zu 100% :bahnhof:


    (Der link von Ice_Tray funktioniert leider nicht bei mir, habe selber nachgeschlagen)


    Gilt das problem der intrapezifische Homogenisierung auch bei Kolonien die von einer regional gefangenen Ameisenkönigin kultiviert werden? Auch wenn diese an der Fundstelle der Königin entlassen wird?
    Da kommen die Gene ja von einer an den umgebungsspezifischen gewonten Gyne. Und wie ist das wenn die Königin einige Kilometer weit weg wieder ausgesetzt wird?


    Vielen Dank für eure Geduld :danke:
    Lidragon

    • Offizieller Beitrag

    In dem Fall wäre es kein Problem, da hast du Recht. Es geht eher um den Fall "Ich kaufe in einem Shop/Flohmarkt und setze sie dann aus". Man sagt so grob 50-100km um die Fundstelle sollten kein Thema sein. Nur wie gesagt: Die ausgesetzten Tiere werden es in den wenigsten Fällen überleben. Was übrigens bei schwärmenden Königinnen natürlich genauso ist. ca. 99% schaffen es nicht, werden Beute von Vögeln, anderen Insekten oder Spinenn, Ameisenkolonien, landen im Wasser und ertrinken, usw.


    Btw seltsam, bei mir geht der Link problemlos. Naja, hast es ja gefunden :smiling_face:

    Cool vielen Dank für die schnelle Info!


    Ich denke auch wenn eine so ausgesetzte Kolonie (50-100Km Regel) es nicht überlebt, ist es immerhin sinvoller als dass man Sie einfach killt. (Falls kein anderer Abnehmer dafür gefunden wird) So haben wenigstens Vögel, Ameisen und die Natur im Allgemeinen noch was davon und eventuell schafft es die Kolonie ja mit viel Glück.


    PS: Beim Link werde ich auf eine Ameisenkaffe-Seite weitergeleitet wo steht:


    "Der Zutritt zu dieser Seite ist Ihnen leider verwehrt. Sie besitzen nicht die notwendigen Zugriffsrechte, um diese Seite aufrufen zu können."


    Lidragon :danke:

    Falls es noch nicht zu jedem durchgedrungen ist, hier noch mal.
    http://ameisenwiki.de/index.ph…ezifische_Homogenisierung


    https://www.ameisenforum.de/in…mogenisierung-t30295.html



    http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?t=1266&p=10405


    betrifft auch Bienen


    http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?t=1834

    lg Franz :ant:
    _______________________________________________________________________________________
    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!

Benutzerkonto erstellen Anmelden