Wahl des Bodensubstrats - Camponotus ligniperdus

  • Guten Tag,


    bei mir geht es heute (endlich) in den Endspurt: Die Kolonie (Gyne + 0-5) ist bestellt, das Nest gebastelt (streng genommen sind es sogar zwei, da mir das eine für den Anfang doch etwas zu monumental erschien) und ein Aquarium steht bereit um eingerichtet zu werden.


    Allerdings bin ich mir noch unsicher, welchen Bodengrund ich nutzen werde.
    Vorerst hatte ich an grobkörnigen Sand gedacht - dieser ist hell, pflegeleicht, vergleichsweise steril und die Ameisen können hiermit nicht meine Sichtfenster zukleistern.
    Allerdings habe ich nun vermehrt gelesen, dass die kleinen Riesen Probleme hätten, auf Sand zu laufen - gilt dies auch für die grobkörnigeren Varianten (1-5mm)?
    Daneben würde die wohl "artgerechteste" Option des Waldbodens bzw. Humus stehen. Hier habe ich die Befürchtung, dass die Racker diesen zur effektiven Bekämpfung von "Big Brother" nutzen.
    Weiter habe ich an feineren Aquarienkies gedacht, mir missfällt diese Idee aber schon im Ansatz; das Ergebnis sähe zu gekünstelt aus.


    Hat jemand Erfahrungen mit C. ligniperdus und Sand? Weiß jemand, ob sie ihre Scheiben bei der Haltung auf Erde putzen oder lieber direkt verputzen?


    Dann noch eine Frage zum Thema Licht: Das Aquarium steht unter einem Glastisch, welcher direkt vor meinem Nordfenster platziert ist. So werden die armen Tierchen wohl nie in Südseestimmung kommen. Reicht das aus oder sollte ich evt. ein Urlaubsresort für sie schaffen indem ich z.B.: einen Schlauch direkt an das Fenster führe. Ein Südfenster steht mir leider nicht zur Verfügung.


    Liebe Grüße und im Voraus vielen Dank für jegliche Antwort,


    Carroll

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carrol,


    als erstes Frage ich mich vor welchem Sichtfenster hast du Angst das sie es verdunkeln könnten?
    Ich muss sagen das ich das Nest immer abgedunkelt habe und da ist noch keine auf die Idee gekommen,
    irgend etwas abzudecken. Und ich haben bei mir ihnen schon alles Mögliche angeboten.


    Grobkörniger Sand ist bei meinen kein Problem,
    ab und an haben Sie auch den Eingang mit 2 bis 3 mm Großen Sandkörnern verschlossen,
    mittlerweile haben sie das wohl aufgegeben, sie glauben wohl selber nicht mehr daran das da ein Feind kommt :winking_face:
    Aber was sie wirklich lieben als Bogengrund, sind Tannennadeln.
    Die werden ständig hin und her getragen und mir kommt vor die haben sie am liebsten,
    darum bekommen sie nur noch die.


    Zum Licht:
    Schatten ist allemal besser, als das sich das Aquarium zu sehr aufheizt und die ganze Kolonie stirbt,
    ich glaube auch nicht, das ihnen sehr viel an Licht liegt.
    Eher an der Wärme, wenn ich an irgend einer Stelle erwärme,
    hält sich das ganze Volk samt Puppen, Larven und Eier dort auf.
    An Sonnentagen scheint die Sonne am Abend auf einen Teil des Schlauches
    und dann läuft alles was laufen kann und wird alles getragen was geht.


    Ich glaube nicht das sie die Wärme unbedingt brauchen,
    aber für den Halter gibt es spannende Einblicke,
    was du aber auch gut mit einer Heizmatte oder kleinen Lampe machen kannst.


    Gruß, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort.
    Nadeln gefallen mir sehr gut. Ich werde mich direkt morgen auf die Suche machen.
    Wie dick hast du sie etwa ausliegen? Reicht ein Zentimeter (ich habe 0,75m² abzudecken)?


    Eigentlich hatte ich vorgehabt das Nest (Ytong mit Acrylglas) nicht abzudecken, nicht einmal mit Folie. Ist dies nicht möglich?
    Soweit ich mich bisher informiert habe wird es wohl sowieso noch einige Zeit brauchen, bis die Kolonie aus ihrem Reagenzglas herauszieht.


    Die Information zum Licht beruhigen mich. Wärme wird schon problematischer, da mein Zimmer ganzjährig ungeheizt ist.
    Allerdings kann ich bei Bedarf etwas basteln; ich nutze schon ein Gewächshaus zur Anzucht, welches über die Abwärme des PC's temperiert wird.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Carroll

  • Ich würde das Nest am Anfang komplett abdunkeln - es reicht ein Karton mit einem Streifen Tesa fixiert oder sowas.
    Wenn sie dann eingezogen sind kannst du sie nach und nach ans Licht gewöhnen.



    Auch würde ich dir empfehlen wenigstens eine kleine einstellbare Heizmatte anzuschaffen z.B. so etwas hier (günstig und einstellbar):


    http://www.ebay.de/itm/Heizmat…fd1832:g:okUAAOSwPc9WuKGE
    Ist kein Muss aber für mich unverzichtbar für die Ameisenhaltung und fördert die Entwicklung der Brut.


    Bzgl. Bodensubstrat: Egal was du machst (Sand, Kies, Tannennadeln, ...) , ich würde es nur ganz dünn auftragen.


    Was ich vorher ganz gerne einbringe ist ein Gipsboden und darauf dann ganz dünn etwas Sand. Lässt sicher sehr einfach sauber halten, alle Ameisen können gut darauf laufen und man hat einen guten Kontrast bzw. gute Beobachtungsmöglichkeit.
    Auch kann man in den noch feuchten Gips diverse Dinge wie Näpfe, Tränke, Kunststoffpflanzen, Steine, sonstige Deko... einlassen. Sieht schick aus und alles ist stabil an seinem Platz. Napf ist dann auf einer Höhe mit dem Boden usw.

  • Okay, wieder einmal Danke für die Hilfe.


    Ein modelliertes Becken werde ich zwar erst einmal nicht anfertigen, aber ich hatte schon die Idee mir entweder in der Schwärmzeit noch eine andere Kolonie zu sammeln, der ich ein kleineres, aber voll bebautes Becken anbiete oder später, wenn die Kolonie über das Becken herauswachsen sollte, die Arena mit einem solchen zu erweitern.
    Allerdings werde ich dies dafür wohl in meinem letzten Willen festhalten müssen :winking_face:


    Das Terrarium ist mir einfach zu groß für solche Aktionen, außerdem überlege ich noch es "zweizuteilen", da würde ein Gipsmodell die Flexibilität einschränken.
    Ich werde zu diesem Zwecke einfach größere, helle Steine anbieten.


    Auf eine Heizmatte werde ich wohl verzichten, mein Stromverbrauch ist sowieso schon deutlich zu hoch. Aber mir wird schon etwas einfallen um es der verwöhnten Königin recht zu machen.
    Wo ich gerade darüber nachdenke: Mein Router produziert eine Unmenge an Wärme. Die lässt sich so sicherlich verwerten und ist auch immer verfügbar.


    LG Carroll

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