Vögel im Haushalt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leute,


    Ich hab mal ne Frage und hoffe Ihr könnt Mir dabei behilflich sein.
    Meine Freundin denkt darüber nach, sich Wellensittiche zuzulegen. An sich bin Ich von der Idee auch nicht abgeneigt.
    Allerdings würden Wir die Kleinen natürlich auch gerne frei herum fliegen lassen. Nun frage ich Mich allerdings, ob und wie sehr das für meine Messoren gefährlich werden könnte.
    Die Anlage ist zwar nicht zugänglich, sowohl die Farmen als auch die Arena sind abgedeckelt, allerdings befürchte Ich, dass die Vögel von außen dagegen picken könnten und so Vibrationen und damit Stress verursachen.
    Hat jemand Erfahrungen damit bzw eine Idee, wie Ich die Vögel daran hindern könnte, an das Formicarium zu fliegen?


    Das Einzige was Mir einfiele wäre eine räumliche Trennung. Allerdings ist das Wohnzimmer für beide der beste Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Ralph,


    nun, eigentlich sind Wellensittiche ja reine Körnerfresser, denen man in der Haltung - wenn man möchte - auch tierische Nahrung ab und an anbieten kann. Ich denke aber nicht, dass sie von sich aus sehr interessiert an den Ameisen sein würden. Zudem sind Wellensittiche recht clever, jedenfalls für Vögel. Ich denke sie würden bald feststellen, dass die Scheiben der Arena undurchdringlich sind, selbst wenn sie Interesse zeigen. Da alles abgedeckelt ist, denke ich auch, dass der Geruch der Körner im Messor-Becken nicht durchdringt.


    Die Vibrationen dürften auch vernachlässigbar sein, denn bei dem leichten Gepicke wird durch die Scheiben schon kaum mehr was durchkommen.


    Insofern sehe ich da kein Problem. Man möge mich eines besseren belehren, aber auch bei einer kurzen Recherche habe ich nichts dergleichen finden können, dass Wellensittiche sich für Ameisen überhaupt interessieren würden.

    • Offizieller Beitrag

    Danke trey,


    ja gefunden habe Ich auch nichts großes dazu. Außer in einem HB in nem Vogelforum dass da wilde Ameisen in die Voliere gekrabbelt sind und vereinzelt welche aufgepickt wurden.


    Meine Hauptsorge waren eben die Vibrationen in der Anlage. Nun ja, Wir werden sehen. Sollten Wir Uns die Vögel wirklich zulegen werde Ich das mal beobachten und berichten, wie sich das Zusammenleben der Tiere gestaltet.

  • Messor sind im Vergleich zu den meisten heimischen Ameisen ziemlich groß. Selbst wenn sie irgendwie rankämen würden die Vögel vermutlich recht schnell feststellen dass die Majore sehr unangenehm zubeißen können. Beim Glas wäre die Gefahr wohl eher, dass die Vögel aus Versehen dagegenfliegen und sich am Schnabel verletzen, beschädigen könnten sie wohl eher eventuell vorhandene Vinylschläuche. Größere Messorkolonien lassen sich von Vibrationen nicht mehr sonderlich einschüchtern, die reagieren eher aggressiv auf Störungen.

  • Hallo,


    ich würde die Zufuhr von tierischen Proteinen bei Wellensittiche nicht ausschließen, da letztendlich die verfügbaren Aminosäuren über pflanzliche Proteine schnell einseitig und zum Teil nur begrenzt zur Verfügung stehen. Gerade in Phasen in der der Wellensitttich vermehrt Körpersubtanz bildet (Mauser etc) könnte die Ameisen, auch als Körnerfresser, sehr attraktiv erscheinen lassen. Insbesondere da tierischen Proteine gegenüber den pflanzlichen Proteine reich mit essentiellen Aminosäuren gesegnet sind.
    Veganer müssen nicht umsonst aufpassen in keiner Mangelernährung zu rutschen und müssen darüber hinaus Vit. B12 künstlich zuführen - soviel zur "gesunden" Ernährung: VEGAN.


    Insgesamt würde ich jedoch das Risko eines großes Ameisensterben durch den Wellensittich als sehr gering betrachten!

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank Leute,


    ja an die Schläuche hab Ich gar nicht gedacht, dann liegt mein Augenmerk auch darauf.
    Und derzeit lebt die Kolonie ja auch noch im RG, was in der Arena liegt. Sind ja erst so ~50 Schwestern.
    Bin mal gespannt wie sie sich dieses Jahr entwickeln. In einer Woche kommen sie aus der Diapause.


    Und über den Futterbedarf der Vögel werden Wir Uns natürlich auch noch auseinander setzen.
    Vielleicht kriegen Wir sie ja auch so genug mit tiersichen Proteinen gefüttert, dass die Ameisen als gänzlich uninteressant erscheinen.
    In jedem Fall habt Ihr Mich um eine Sorge erleichtert, :danke:

  • Hallo,


    die Frage ist im Grunde ja schon ausdiskutiert, dennoch möchte ich hier noch einen Gedanken beisteuern.


    Mit der Ameisenhaltung habe ich noch keine Erfahrung aber ich halte seit ein paar Jahren Spinnen und habe auch da in Foren immer wieder gelesen, daß Halter sich sorgen Störungen durch Geräusche bzw. Vibrationen (z.B. Musik) könnten den Tieren schaden.


    Ich denke wir neigen dazu unsere Pfleglinge zu überbehüten. Die Tiere stammen aus der Natur, dort leben sie nicht isoliert, Störungen durch andere Lebewesen oder Naturereignisse sind dort an der Tagesordnung. Ein Hirsch oder Wildschwein sorgt sich nicht um die kleinen Krabbeltiere unter seinen Hufen und die Winzlinge haben gelernt damit zu leben und auch mit Vögeln die sogar Freßfeinde sind.


    Wenn ein Vogel also gelegentlich bei den Ameisen anklopft, ist das sicher kein Problem, selbst wenn sie sich bedroht fühlen, ist der kurzfristige Streß wohl eher als belebend zu betrachten. Ein bisschen Abwechslung tut ganz gut, die Tiere haben in unserer Obhut ohnehin kaum eine Herausforderung.


    Anders ist es natürlich wenn der Wellensittich das permanent tun würde, aber dann bräuchte vermutlich eher der Vogel etwas Abwechslung oder Gesellschaft weil er sich dann offensichtlich langweilt.


    Ein kleines Beispiel zum Thema „Störungen“ aus meiner Spinnenhaltung. Ich wohne an einer gut befahrenen Bahntrasse in einem Altbau mit Holzboden, was bedeutet: Wenn ich durchs Zimmer gehe, die Nachbarn mit den Türen schlagen, deren Kinder toben oder ein Güterzug vorbeirummpelt sind die Vibrationen schon für mich deutlich zu spüren. Und so eine Spinne ist ja eigentlich ein Seismograph auf acht Beinen. Es beeindruckt die Tiere aber nicht, weil Sie diese Vibrationen als nicht bedrohlich einordnen.


    Ich habe mir nun angewöhnt, Spinnen die sich sehr schreckhaft zeigen und somit kaum zu beobachten sind, nahe an meinem Lieblingsplatz im Wohnzimmer zu platzieren. Ich habe nämlich beobachtet, daß die Tiere, die anfangs bei jeder Bewegung außerhalb des Terrariums in ihre Höhle huschten und so kaum zu beobachten waren, bei der ständigen Aktion in der Nähe ihrer Behausung schnell lernten, das alles was außerhalb ihrer sechs Glasscheiben passierte keine Bedrohung ist und sie sich bald nur noch gestört fühlten wenn ich das Terrarium öffnete. So kann ich sie nun gut beobachten.


    Es ist also durchaus Vorteilhaft wenn unsere Beobachtungs-Haustiere an etwas Tumult außerhalb ihrer Behausung gewöhnt sind, da sie dann auch bei Anwesenheit von Beobachtern ihr normales Verhalten zeigen und das ist es doch was wir sehen möchten – oder?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!