Welche Art ?

  • Hallo
    Ich wollte fragen welche heimische Art gut für einen Anfänger wäre sie sollte max 6mm ( können auch 1,2 mm größer sein) groß sein (die Arbeiterinnen) und es wäre gut wenn sie sich nicht so schnell entwickelt wie Lasius niger und Lasius flavus


    Danke im voraus :dankeschoen:

    3 Mal editiert, zuletzt von ice_trey () aus folgendem Grund: Gattungsnamen bitte immer groß schreiben, Artnamen klein. Also Lasius niger und Lasius flavus.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Nicolas,


    man kann sagen, dass die Entwicklung vom Ei zur Imago scheller voran schreitet, je kleiner die Ameisen sind.
    Zumindest als grobe Faustregel.
    Ich könnte Mir vorstellen, dass Formica spec. das Richtige für Dich wäre, zum Beispiel Formica fusca.
    Die ist recht anfängerfreundlich, etwas größer als Lasius niger, wird aber bei weitem nicht so volksstark.
    Wenn Du ein kleines Völkchen haben willst, gäbe es noch Temnothorax bzw. Leptothorax spec,
    Die werden so 3-4mm groß und die Koloniegröße liegt im unteren Hunderterbereich, großes Gewusel ist also nicht drin.


    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Würde auch Formica fusca empfehlen (4-8mm, entwickelt sich zwar relativ zügig, bleibt aber mit meist 2-4000 Inidividuen recht überschaubar). Da sollte man lediglich aufpassen, dass man beim öffnen des Deckels nicht das ganze Setup durchschüttelt, da sind die etwas empfindlich.
    Temnothorax ist die Ausnahme von der Größenregel, die wachsen trotz geringer Größe nur langsam und werden auch selten größer als 200-500 Arbeiterinnen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nicolas,


    bei Temnothorax musst du vor allem beachten, dass die einheimischen Arten (z.B. Temnothroax nylanderi und Temnothorax unifasciatus) allesamt einen täglichen, deutlichen Temperaturwechsel benötigen, da sie in freier Natur direkt auf dem Boden leben (meist in Eicheln und ähnlichem) und daher Temperaturschwankungen komplett ausgeliefert sind. Das führt so weit, dass sie z.B. im Winter auch starken Minustemperaturen ausgeliefert sind (das aber auch aushalten). Sie sind auf diese Lebensweise total angepasst.


    Erfolgt dieser mehr oder weniger realistische Temperaturwechsel nicht oft genug, kann die Kolonie auf Dauer Schaden nehmen, vor allem durch erhöhtes Brutsterben. Ich kenne eine Halterin, die jahrelang immer wieder neue Temnothorax-Kolonien hielt und der genauso regelmäßig die Kolonien weggestorben sind, da sie den Temperaturwechsel nicht herbeiführen wollte.


    Aus diesem Grund empfehle ich keine der einheimischen Arten an einen Einsteiger, auch wenn diese Arten an und für sich sehr klein bleiben und genügsam sind. Diese Temperaturschwankungen künstlich herzustellen ist nicht einsteigerfreundlich. Nun auf südeuropäische Arten auszuweichen kann eine Lösung sein, aber auch hier muss man entsprechende höhere Temperaturen als für die einheimischen Arten herstellen, z.B. mittels Heizmatte ode Strahler. Hier kann die Temperatur allerdings etwas konstanter sein.


    Insofern würde ich Temnothorax ganz generell nicht an einen Einsteiger empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Außenhaltung ist bei Temnothorax durchaus geeignet, klar. Noch natürlicher geht es nicht, um den Temperaturverlauf abzubilden, als sie draußen zu halten :winking_face:
    Das einzige was man bedenken muss ist, dass die Ameisen nicht ständig praller Sonne ausgeliefert sein sollten. Sie halten zwar auch Minustemperaturen bis weit unter -15°C aus, aber pralle Sonne grillt auch die robusteste Ameisenkolonie schnell durch einen Hitzestau. Die Nester finden sich ja in freier Natur auch zumeist in Schatten-/Halbschattenbereichen, z.B. mitten im Wald in heruntergefallenen Eicheln etc.


    Sprich: Ein schattiges Plätzchen ab Balkon ist sicher geeignet.

    • Offizieller Beitrag

    Ja cool, danke. Hab die letzten Tage auch mal den Sonnenverlauf auf dem Balkon beobachtet, da hab Ich glaube Ich gute Chancen einen geeigneten Platz zu finden. Brauchen sie denn im Winter "extreme" Tiefsttemperaturen? Ich meine Mich zu erinnern dass Ich wenn überhaupt nur selten knapp unter Null Grad auf dem Balkon hatte.

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