Also herzlichen Glückwunsch auf jeden Fall erstmal!
Also ich würde sagen, dass die Königin ziemlich eindeutig als Camponotus fallax zu bestimmen ist. Erstmal ist sie für C. vagus viel zu klein, dann noch der eher "flachgedrückte" Körperbau und auch die im richtigen Licht (letztes Bild im Startpost) rotbraunen Beine sprechen für C. fallax.
Übrigens: Meine Camponotus vagus Königin hat jetzt endlich auch mal Eier gelegt (vor knapp 2 Wochen). Nach über einem Monat herumlungern... Der Auslöser war ein Umsetzen von einer weiteren "alternativen" Nistgelegenheit aus einem hohlen Ast (Japanischer Staudenknöterich) zurück in ein Reagenzglas mit einem Tropfen Honig. Am nächsten Tag waren Eier da.
Ich brauch mal eure Hilfe
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Vielen Dank !!
Dann wünsch Ich auch Dir gutes Gelingen
Ja, der Tropfen Honig nach dem Einsetzen in die Holzschatulle hat bei Mir wohl auch den Impuls und die Energie zur Eiablage geliefert.
Kommt Mir fast so vor als gäbe es noch eine Grauzone zwischen claustral und semi-claustral.Beste Grüße und schön gesund bleiben,
Ralph
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Nabend,
Ich hab gestern eine Gyne gefangen und bin Mir bei der Bestimmung unsicher.Zum Fund: ca. 16:00 Uhr am Strand eines Flusses mit sandigem Boden, umgeben von Mischwald aber hauptsächlich Eichen
Zum Tier: Sie misst ca. 10mm, der Thorax ist schwarz und glänzend, die Beine etwas heller, Richtung schwarzbraun, die Gaster weist einen silbrig bis leicht ins goldenen Schimmer auf.Hier mal ein paar Bilder bei Tageslicht und mit Blitz:
Ich hätte zuerst Lasius niger getippt, von der Färbung her, finde aber die Gaster etwas zu klein. Sie verhält sich zudem außerordentlich ruhig.
Beste Grüße und schön gesund bleiben,
Ralph
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Hi Ralph,
ich gehe fast von einer Formica sp. aus. Tatsächlich sind sie sehr leicht mit Lasius-Arten zu verwechseln, jedenfalls die Gynen. Der Größenunterschied bewegt sich im Bereich weniger Millimeter und da dviele Arten einfach schwärzlich gefärbt sind, fällt die Unterscheidung ohne spezielles Equipment oft unmöglich aus.
Ein weiteres Problem ist da auch, dass wir Halter sehr vielen Arten vernachlässigen. Es gibt reichlich Zwillingsarten diverser Ameisen in Deutschland, trotzdem heißt es immer "Das ist Lasius niger, oder das ist Formica fusca!", gerade auch, weil die Bestimmung anhand von Fotos oft so schwer, bis unmöglich ist. Dass dahinter dann z.B. genausogut Lasius alienus stecken könnte, oder Formica picea (nur mal als Beispiele, die halbwegs ähnlich aussehen), vernachlässigen wir extrem.
Wie auch immer, ich denke die Gyne gründet claustral. Die Gaster ist vielleicht kleiner, als du es z.B. von vielen Lasius her kennst, aber es ist vermutlich eine Serviformica-Art, da gründen alle claustral. Die Coptoformica-Arten haben eine auffällige Kerbe am Hinterkopf, die ich hier nicht sehen kann, die Formica s. str. hingegen sind mWn (bitte korrigieren falls ich mich irre) alle irgendwie wenigstens teilweise rötlich-schwarz gefärbt.
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Nabend,
uiuiui, mal wieder eine ausführliche Antwort. Vielen Dank dafür.
Ich war Mir eben genau wegen der Größe der Gaster nicht sicher, ob claustral oder semiclaustral.
Mal sehen, ob und wie sie gründet.Beste Grüße und schön gesund bleiben,
Ralph
PS: Der neue Seifert scheint wohl recht aufschlussreich zu sein
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Die Gyne sieht schon recht ungewöhlich aus, hat etwas von einer Schlupfwespe finde ich (gerade auf Bild 2), aber ist auf jeden Fall eine Ameise (sieht man immer gut daran, dass die Fühler ein Gelenk in der Mitte haben). Ich denke auch dass es sich um eine Formica sp. handelt, was anderes würde da nicht passen.
Semiclaustrale Gründung kann man hier in Deutschland bei Schuppenameisen eigentlich sowieso ausschließen oder? Mir fiele auf jedenfalls keine einheimische Schuppenameise ein die semiclaustral gründet.Gilt das eigentlich generell oder gibt es durchaus Schuppenameisen die semiclaustral gründen? Ich kenne das bislang nur von Knotenameisen.
Grüße,
Jebetus
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PS: Der neue Seifert scheint wohl recht aufschlussreich zu sein
In dem Fall eher das AmeisenWiki. Aber ja, ich kann ihn nur empfehlen Teils etwas mühselig, weil alles auf englisch und halbwegs wissenschaftlich. Aber ich finde es sehr nützlich! Den Bestimmungsschlüssel hab ich auch schonmal angewendet, um wirklich sicher zu sein, eine Formica sanguinea zu haben und keine geschützte Art (in dem Fall war das aber recht einfach zu sehen, typische Einkerbung vorne unter den Mandibeln). Das Buch ist teuer, aber sein Geld wert.
Wie auch immer, zu Jebetus Frage: Wäre mir nicht bekannt, dass es semi-claustral gründende Schuppenameisen gibt. Bei Ameisen haben wir aber generell einen recht bunten Mischmasch, man kann sie also nicht komplett in starre Systeme pressen - es gibt fast immer Ausnahmen, die sich je nach Lebensweise entwickelt haben. Aber ich habe glaube ich noch nie von einer semi-claustral gründenden Formicinae gelesen.
Grundsätzlich ist hier von einer claustralen oder sozialparasitären Gründung auszugehen. Gynen mit kleinerer Gaster kann man also eher zu letzterer Gründungsmethode schieben, aber das kommt sehr auf die Art an - und wie gesagt sind nicht alle Gynen derart "beleibt" wie z.B. Lasius niger.
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