Brut entwickelt sich zu langsam

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein Problem. Und zwar entwickelt sich die Brut von meinen gefangenen Gynen in der Gründung zu langsam.
    Meine ersten Gynen waren Lasius cf niger (13.07.2020) und diese haben erst Larven (siehe Bilder) obwohl diese gleich am Anfang gelegt haben. Etwas später habe ich dann noch Tetramorium und Lasius cf flavus gefunden (so um den 01.08.2020 rum, siehe Bilder) hier besteht das selbe Problem.
    Was mich wundert die Formica cf fusca die die selben Bedingungen hat hat bereits Puppen die bald schlüpfen dürften.
    Ich habe die Gynen an einem dunklen ruhig Ort bei Zimmerremperatur gelagert und maximal 1x pro Woche nachgeschaut.


    Als "Erste Hilfe Maßnahme" habe ich heute alle Gründer RG's etwas höher im Raum gestellt damit die Temperatur etwas höher ist wie am Boden und erhöhe die Raumtemperatur von durchschnittlich 20°C auf 22°C. Ich hoffe das hilft etwas^^


    Kann mir jemand sagen was da los ist bzw wie ich mich nun im Hinblick auf die bevorstehende WR verhalten soll?


    MFG

    • Offizieller Beitrag

    Mahlzeit,


    das kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal liegt es an der Gyne selbst, manche sind krank, geschwächt oder oder oder.
    Da sich aber alle deine Tiere so verhalten (dazu auch noch verschiedene Arten),
    würde Ich mal davon ausgehen, das es an den Haltungsbedingungen liegt.
    Ich denke, 20°C sind ihnen einfach schlicht zu kalt, etwas mehr Wärme würde da nicht schaden. Da es nun aber bald in die Winterruhe geht, ist es auch eine Überlegung wert, sie so wie sie jetzt sind zu überwintern und dann im nächsten Jahr gleich etwas wärmer in die Saison zu starten.
    Bei Formica fusca zum Beispiel kommt es ohnehin häufiger vor, dass sie ohne Brut überwintern und erst im nächsten Jahr mit der Aufzucht der Brut beginnen.



    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Danke für die schnelle Antwort Amazing Ralph


    Okay also ist es Problemlos möglich das sie auch nur mit den Larven überwintern?
    Sollte ich den Gynen in dem Falle einer "Larven-überwinterung" Proteine und Kohlenhydrate vor dem kälter stellen geben? Oder eher so wie sie sind in die WR schicken?


    Ich habe sie jetzt wie gesagt etwas wärmer stehen und schaue was sich bis nächste Woche Sonntag/Montag getan hat. Wenn der stand dann bis dahin noch genau so ist wird es denke ich das beste sein sie an die WR zu gewöhnen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich würde sie, wie sie sind in Winterruhe schicken.
    Sie noch mal zu füttern ist nicht notwendig.
    Außer Formica überwintern alle Ameisen so weit mir bekannt mit Brut.
    Ich würde dann auch schauen das Sie bald mal in Winterruhe schickst.
    Nicht das sie sich erst spät verpuppen, sonst müsstest du sie bis zum schlüpfen warm halten.

  • Hallo fink2,


    das Problem ist das ich die Ameisen nicht im Kühlschrank überwinter und somit auf das Wetter bzw die Außentemperatur angewiesen bin.
    Ich gehe mal von aus das ich ohnehin nicht die WR vor mitte November richtig "starten" kann.


    Okay danke für den Tipp dann werde ich die Gynen nicht anfüttern. Ich hoffe mal das ihre Reserven reichen.


    Ich halte die Gründer nun nochmal eine Woche wärmer als sonst und schaue ob sich die Larven bei manchen verpuppen. (wäre schon etwas enttäuscht wenn es nicht klappt vor der WR und dann eventl noch etwas schief geht in der WR) Wenn ja halte ich sie weiterhin warm und wenn nein kommen sie zu den anderen ins Gartenhaus damit die sich schonmal langsam an die Außentemperatur gewöhnen können (Tags warm und nachts kalt)


    Ich hoffe ich mache das alles richtig so :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Edit: Meine Hauptsorge ist das die Gynen einen Winter ohne Arbeiterinnen bzw Futter nicht überstehen. Hast du damit Erfahrung wie hoch die Chancen in einem solchen Fall sind?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hab ne "A"Meise,


    wenn du die Gynen ohnehin erst im November einwintern kannst - und das ist mMn auch in Ordnung, dann hast du ja noch ein paar Wochen, um die Brutentwicklung hoffentlich zu normalisieren.


    Bei der Tetramorium-Gyne sieht man ja leider bisher ausschließlich oder wenigstens weitestgehend nur Eier. Da kann es leider sein, dass du wirklich Larven überwintern musst. Sollten sich hier in einigen Wochen doch noch vor der WR Puppen bilden, würde ich diese fertig entwickeln lassen und die Winterruhe lieber verkürzen, als den Verlust in Kauf zu nehmen. Mit überwintern kannst du die Puppen leider nicht, da sie keine Möglichkeit haben, sich vor Frost zu schützen (wohingegen sich die Larven entwässern).


    Bei den Lasius kann eine Verpuppung und auch der Schlupf noch dieses Jahr erfolgen, wenn die Bedingungen passen. Was jetzt Larve ist, kann sich binnen einiger Wochen noch zur adulten Arbeiterin entwickeln, wenn die Temperatur passt und die Gynen sie gut füttern können.




    Edit: Meine Hauptsorge ist das die Gynen einen Winter ohne Arbeiterinnen bzw Futter nicht überstehen. Hast du damit Erfahrung wie hoch die Chancen in einem solchen Fall sind?


    Die Gynen können auch ohne Arbeiterinnen gut über den Winter überleben, sie sind bei diesen Arten nicht auf die Versorgung durch Arbeiterinnen angewiesen. Aber auch ich würde sie in dem Fall anfüttern, denn die Körperreserven sind eigentlich nur für die Gründung gedacht. Wird diese nicht abgeschlossen, kann es knapp werden - auch wenn die meisten Gynen erstaunlich zäh sind und deutlich länger durchhalten können. Da würde ich auf Nummer sicher gehen.


    Ich kann dir in jedem Fall von einem Fall aus freier Natur dieses Jahr berichten, bei dem ich aus Versehen eine Lasius flavus Gyne ohne jegliche Brut und Arbeiterinnen im Frühling ausgegraben habe. Die Gründung ging da anscheinend gehörig daneben, ich habe auch nach genauer Suche kein bisschen Brut gefunden. Ich habe die Gyne eingesammelt, mit Honig angefüttert und sie hat dieses Jahr dann erfolgreich gegründet. Fakt ist aber: Sie hat erstaunlicherweise über den Winter, bis in den Mai hinein alleine ausgeharrt. Ich denke, da fand aber Brutfraß statt, um zu überleben, anders kann ich mir nicht erklären, warum nichtmal ein einziges Ei vorhanden war. Vermutlich wäre das in freier Natur so ein "Ei ablegen, Ei fressen"-Zyklus geworden, bei dem die Gyne am Ende einfach aus Entkräftung stirbt.

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