Camponotus nicobarensis

  • Hey Paul,


    ich antworte mit einem kurzem "nein" und zitiere mal aus meinem Grundlagen-Werk
    den Ausschnitt "artgerechte Ernährung unserer Haustiere "den Ameisen" "



  • Hallo,


    Ich denke so pauschal kann man das nicht sagen.
    Grundsätzlich brauchen Ameisen 2 verschiedene Nahrungsarten. Einerseits Kohlenhydrate ob nun kurzkettig wie bei Honig oder Zucker oder komplexe Kohlenhydrate (Körner wie bei Messor Arten), und andererseits Eiweiß.
    Solange das Schildkrötenfutter alles enthält sehe ich keinen Grund warum sie es nicht essen sollten, vorausgesetzt natürlich es enthält keine anderen Schadstoffe wie zB. Konservierungsmittel und co. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Ameisen die Nahrung auch aufnehmen können, flüssig ist hier immer besser, da sie es dann nicht selber einspeicheln müssen.


    Ich persönlich würde dir davon Abraten. Giftstoffe können schon in sehr kleinen Mengen für Ameisen tödlich sein, immerhin haben Schildkröten hundert Mal mehr Masse als Ameisen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst würde ich dir anraten bei der konventionellen Ernährung mit Honig und Insekten zu bleiben.


    LG. ForceMaster!

  • Hallo,


    Ich denke es wird im Gesamten nicht so viel Unterschied machen. Zwischen Arena und Nest ist sowieso immer ein Schlauch, durch den sie durchmüssen. Die Gefahr das sie dort nisten besteht immer, ich halte sie jedoch nicht für so roß wenn beim Nest alles passt.


    LG. ForceMaster!

  • Ich würde den Schlauch jedoch so kurz wie nur möglich halten.


    Unter 50-100 Arbeiterinnen
    wirklich nicht mehr als 5 cm.


    Der Eingang vom Nest kann gleichzeitig der Aus- bzw Eingang vom Becken sein (meist die Bohrung).


    Größere Kolonien, also alles über 100 Arbeiterinnen, haben mit längeren Wegen ( zB 20-30 cm ) weniger Probleme.
    Es kann jedoch vorkommen, dass diese dann in den Schlauch ziehen. Meist aus dem Grund,
    dass das Nest nicht regelmäßig oder ausreichend bewässert worden ist. Auch kann
    dies aus platztechnischen Gründen mal vorkommen.



    Ich lasse die Ameisen "immer" (zumindest meistens) erst direkt ins Nest einziehen und verbinde es dann mit einer Arena.
    Das geht auch ganz einfach;


    Nest abdecken - ggf. erwärmen
    und das RG abdecken.


    Der Umzug dauert dann eigentlich keine 12 Stunden.



    Ach und;



    Häufigster Fehler im Bereich Einsteiger;
    > zu kleine Kolonie in zu großes Nest setzen.


    Es wäre schön, wenn man noch eine Angabe zum Nest und der Koloniegröße bekommen könnte.
    Erst im Antstore-Forum wurde letztens eine Pheidole "erledigt", durch eben diesen Fehler.




    • Offizieller Beitrag

    Manche aussagen finde ich leider ein bisschen zu Pauschal und möchte sie so nicht stehen lassen.
    Neue Ameisenhalter haben schnell mal Angst etwas falsch zu machen, man sollte Sie daher nicht unnötig verunsichern.


    Unter 50-100 Arbeiterinnen
    wirklich nicht mehr als 5 cm.

    Da würden die meisten Kolonien in der Natur verhungern, wenn sie nicht bereit wären weitere Wege zu gehen.
    Auch kommt es immer auf die Art an. Aber 20-30 cm sollte für keine Art auch für kleinere Kolonien, ein Problem darstellen.
    Größeren Kolonien können auch sehr weite Wege angeboten werden,
    manche Camponotus Arten erschließen Nahrungsquellen in der Natur bis zu 40 Meter vom Nest entfernt.


    Es kann jedoch vorkommen, dass diese dann in den Schlauch ziehen. Meist aus dem Grund,
    dass das Nest nicht regelmäßig oder ausreichend bewässert worden ist. Auch kann
    dies aus platztechnischen Gründen mal vorkommen.

    Es kann aber auch einfach daran liegen, da das Nest feucht ist, einfach kühler ist.
    Auch andere Faktoren können hier noch mitspielen.
    Generell möchte ich aber Ausdrucken, nur weil eine Kolonie in den Schlauch zieht,
    muss dies nicht bedeuten das etwas schief läuft.


    Häufigster Fehler im Bereich Einsteiger;
    > zu kleine Kolonie in zu großes Nest setzen.

    Das ist die gleiche Erzählung wie die zu große Arena. Die Natur ist auch nicht auf einen gewissen Raum begrenzt.
    Natürlich bevorzugen kleine Kolonien ein kleines Nest, einfach weil sie sich darin sicherer fühlen.
    Aber das kann auch von einem großem Nest eine einzelne Kammer sein,
    das die Königin daran gestorben ist, kann ich mir nicht vorstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Mahlzeit,


    prinzipiell ist es ja nichts schlimmes, wenn die Kolonie vorerst in den Schlauch zieht. Ab einer gewissen Größe werden sie ohnehin in das geräumigere Nest ziehen.
    Wir als Halter stellen ja nur den Raum zur Verfügung, wie die Tiere diesen nutzen sollte uns, zumindest aus meiner Sicht, erstmal egal sein.
    Bloß weil Wir gerne hätten, das sie ins Nest ziehen, heißt das nicht, dass Wir sie dazu zwingen sollten.
    Die Tiere wissen meistens ja sehr gut, was für sie das Beste ist, es sind nun mal Ameisen und keine Hunde, die Wir nah unserem Gutdünken erziehen können.


    Das Problem bei zu großen Nestern bei kleinen Kolonien ist ja zumeist, dass sie die Kammern als Müllplatz, Friedhof, etc. nutzen und dadurch Schimmelgefahr entsteht.
    Diese lässt sich aber einfach verhindern, indem man bei einem großen Nest die meisten Kammern mit Sand-Lehm, Korkgranulat oder ähnlichem versiegelt, so dass die Tiere vorerst keinen Zugang haben und sich diese nach Bedarf frei graben.



    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Hallo Paul,
    Ich stimme Amazing Ralph vollkommen zu.
    Manchmal kann dieses "in den Schlauch ziehen" natürlich sehr ärgerlich sein - Gerade wenn man viel Mühe und Zeit in das Nest investiert hat - gar Geld.
    Ich hatte mit Ameisen die längerfristig im Schlauch leben nie Probleme.Man kann da auch etwas am Nest probieren - mal beheizen,mal trocken halten oder mal mehr befeuchten-.Das hat bei mir in der Regel immer zu einem raschen Umzug (je nach dem,was probiert wurde!) in das für die Ameisen gedachtes Nest geführt.
    Aber wenn sie den Schlauch als geeigneter ansehen - Ich würde sie machen lassen,in der Regel wissen die kleinen schon was sie tuhen.
    LG,Luca

  • Man muss auch effektiv aufziehen - ansonsten verschwendet man nur kostbares Potenzial - und wertvolle Zeit.


    Ich halte aus gewerblichen Interesse mehrere Kolonien zur Aufzucht und
    verkürze den Bewegungsradius zur Futterquelle, damit die Verfügbarkeit
    einfach besser gegeben ist.


    Ergo zieh ich C.nicobarensis Kolonien von Gynen
    (Oktober 2020 - Mitte April 2021) auf 150-550 Arbeiterinnen groß.


    Verlustrate: 0 - keine Arbeiterin ist bis jetzt gestorben.


    Grundsätzlich kam die Erkenntnis gg 2012 den effektiven Laufweg zu verkürzen.


    Zitat:
    Aber 20-30 cm sollte für keine Art auch für kleinere Kolonien, ein Problem darstellen


    Fragen wie

    > "Warum entwickelt sich meine Kolonie nicht"
    > "Meine Kolonie nimmt keine Nahrung an"
    > "Warum ziehen meine Ameisen in den Schlauch" (fühlen sich wohler als im Nest, hust)
    > "Meine Ameisen kommen nicht aus dem Nest"
    > "Warum kümmern meine Ameisen im Nest vor sich hin"

    sind grundsätzlich häufig gestellte Fragen - die man einfach terminieren könnte mit meinem Ansatz:
    Effektive Laufwege reduzieren und Schlauchverbindungen von kleinen Kolonien reduzieren
    auf's nötigste.

    Das ist meine Erfahrung - und hat sich bei mir bewährt.
    Da werden naturnahe Erfahrungen auch kein Einlenken mehr erzeugen.

    Gegen deinen Einwand sag ich nichts - das ist grundsätzlich richtig.
    Aber gilt das für die Heimhaltung?

    Die Natur ist komplexer und feiner gestrickt als unsere Formicarien
    und Nester, die wir anbieten können.

    ->



    Es kann aber auch einfach daran liegen, da das Nest feucht ist, einfach kühler ist.

    Auch andere Faktoren können hier noch mitspielen.

    Generell möchte ich aber Ausdrucken, nur weil eine Kolonie in den Schlauch zieht,

    muss dies nicht bedeuten das etwas schief läuft.

    ->

    Fühlt sich die Kolonie im Schlauch wohler,
    ist die Haltung an der Stelle so zu korrigieren,
    dass die Kolonie in ihrem vorgesehenem Nest
    ohne Widerstand leben kann und möchte.

    (Mein Statement dazu!)



    ->


    Das ist die gleiche Erzählung wie die zu große Arena. Die Natur ist auch nicht auf einen gewissen Raum begrenzt.
    Natürlich bevorzugen kleine Kolonien ein kleines Nest, einfach weil sie sich darin sicherer fühlen.
    Aber das kann auch von einem großem Nest eine einzelne Kammer sein,
    das die Königin daran gestorben ist, kann ich mir nicht vorstellen.

    ->

    Und wir sind nicht in der Natur.

    Wir haben Formicarien mit (z.B.) staubtrockener Sand/Lehm Mischung,
    die in manchen Fällen schon die Tracheen mancher Pygmäen verstopft haben

    (8x Fälle im AAM Discord behandelt - nur zu diesem Fall/dieser Art,3 x öffentlich)

    Und wir halten Ameisen in grundsätzlich ungeeigneten Glasbecken ohne ausgeklügelte
    Belüftung, Befeuchtung + Tag+Nachtabsenkung.

    https://ameisenwiki.de/index.php/Datei:Ant_Nest.jpd

    So ein Nest können wir nicht simulieren.

    Anders als in der Natur entsteht kein Tau,
    kein Kondeswasser unter Steinen / unter / im Totholz
    oder im Erdreich durch Wurzelwerk.

    IdR ist unsere bekannte Haltung einfach zu trocken.
    Wer nicht befeuchtet, der wird extern eine Quelle aufstellen müssen
    und wer das nicht tut - hat selber Schuld.

    "Ameisen befeuchten ihr Nest selbst!"

    Ja-ein. Innerhalb der Metamorphose verbraucht
    die Kolonie ordentlich Wasser - Granivoren bekommt
    man quasi gar nicht mehr von der Wasserquelle - ab einer bestimmten Größen.

    Tatsächlich arbeite ich zB mit 3 Quellen:

    1x Wassertank (Meist große Bohrung)
    1x RG-Wasserspender direkt am Nest
    1x RG-Wasserspender in der Arena

    So kann ich gewährleisten,
    dass die Kolonie permanent gut versorgt ist und nicht austrocknen kann.

    Auch konnte ich in den letzten 8/9 Jahren keine Schlauchameisen feststellen.
    Warum also riskieren?

    Man kann darauf gekonnt verzichten.



    Richtig ist : Große Kolonien sind umgänglicher - Da darf der Laufweg gerne sein.
    Ansonsten: Direkte Verbindungen verbessern die anfangs schwierige "Gründungszeit" einer Kolonie.





    Amazing Ralph:

    >
    Bloß weil Wir gerne hätten, das sie ins Nest ziehen, heißt das nicht, dass Wir sie dazu zwingen sollten.
    >

    Siehe Text oben - die Bedingungen spielen eine entscheidene Rolle.

    Das Nest ist idR zu groß / unförmig / zu trocken / zu kalt / zu feucht

    Eine eingefahrene Anlage wird auch eine repräsentative Kolonie beinhalten,
    sowie eine zuvor eingestellte Entwicklung zeigen können.

    Ansonsten findet man die häufig Fragen:

    "Warum legt meine Königin keine Eier?"
    "Warum werden die Puppen braun / nicht entpuppt / auf den Müll geworfen"



    @'Italiaants@

    >
    Manchmal kann dieses "in den Schlauch ziehen" natürlich sehr ärgerlich sein - Gerade wenn man viel Mühe und Zeit in das Nest investiert hat - gar Geld
    >

    Man meint es eben häufig zu Beginn zu gut. Das macht auch nichts. Hat aber in vielen Fällen schon
    zu einer Stagnation der Entwicklung geführt und in vielen, vielen, unzählbaren Fällen,
    ist irgendwann aus Unlust des Halters die Kolonie auch mal eingetrocknet oder wieder verkauft worden.

    Damit das gar nicht passiert - und Umut gar nicht hoch kommt;


    (1.)>
    Laufwege von kleinen Kolonien verkürzen.
    (2.)>
    Verfügbarkeit von Feedern & Co. verbessern ggf anpassen
    (3.)>
    Große Nester für große Kolonien vorbehalten
    und kleine Nester (Gründernester / 1-2 Kammer Nester) anbieten.

    Siehe Anhang

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