Ameisen unter dem Deckel des Bienenstocks

  • Liebe Ameisenfreunde,

    Ich bin Reinhard, Imker und habe ein kleines Problem.

    Ich habe in einem Bienenvolk schwarze Ameisen, Puppen und Ameisen mit Flügel. Die sitzen direkt über dem Brutnest meiner Bienen zwischen der Abdeckfolie und dem Styropordeckel. Sie stören mich eigentlich nicht - aber ich muss in den nächsten Tagen eine Durchsicht im Bienenvolk machen und diese Folie dazu entfernen. Kann ich die Ameisen in ein Formicarium umsetzen und wenn ja wie. Das Bienenvolk ist ja schon seit ein paar Wochen in Brut und erzeugt damit über der Folie 30°C und somit fühlen sich die Ameisen sau wohl dort. Ich möchte die Ameisen aber auch nicht einfach so runter fegen. Vielleicht kann mir ja jemand hier einen Rat geben.

    Das sind vermutlich Lasius niger????? aber dafür sind sie fast zu groß 6-9 mm lang schwarz mit kleinen braunen streifen am Hinterteil.

    LG Reinhard

  • Hallo Reinhard!

    Herzlich Willkommen im Forum! :winken:


    Ich habe in einem Bienenvolk schwarze Ameisen, Puppen und Ameisen mit Flügel.

    Wenn die Kolonie schon Geschlechtstiere (Die mit den Flügeln) ausbildet bedeutet das die Kolonie schon einige Jahre alt sein muss und daher vermutlich auch eine gewisse Größe hat.


    Das sind vermutlich Lasius Niger????? aber dafür sind sie fast zu groß 6-9 mm lang schwarz mit kleinen braunen streifen am Hinterteil.

    Die Größe spricht eher für Camponotus Arten. Auch die Brutzeit spricht dafür, wobei dies auch eine Anomalie bedingt durch die Heizfolie sein kann. Der Streifen ist bei Lasius niger auch nicht vorhanden, sie sind komplett schwarz gefärbt.


    Kann ich die Ameisen in ein Formicarium umsetzen und wenn ja wie.

    Willst du sie den halten? Also in die Ameisenhaltung einsteigen? Wegen dem Formicarium.


    Das umsiedeln von Ameisen ist äußerst schwierig. Um sie umzusiedeln musst du die Königin finden, sonst ist die ganze Aktion nämlich um sonst. Camponotus Arten sind monogyn, bedeutet sie haben nur eine Königin. Diese wird jedoch vonn allen Arbeiterinnen beschützt. Sie ist das Wichtigste Tier des ganzen Ameisenstaates.



    Wenn noch Fragen bestehen, stell sie gerne. :winking_face:


    Ich würde dir empfehlen mal die Artenbeschreibungen hier im Forum durchzulesen bzw kannst du uns ein Bild von den Tieren senden?


    LG. ForceMaster!

  • Hallo Reinhard,

    Herzlich Willkomen hier.


    Es ist immer schwer aus der Enfernung ohne Bilder sich eine Meinung zu bilden. (Mit Bilder auch nicht immer leicht)

    Kann ich die Ameisen in ein Formicarium umsetzen und wenn ja wie

    Wichtig, wie bei den Bienen ist natürlich möglichst das ganze Volk und besonders die Königin dabei mit zu erwischen. Ich lese das Volk hat schon geflügelte Ameisen, da dürfte das Volk schon älter sein, gut möglich das Sie ihr Nest aufgrund der Wärme zum Stock verlegt haben.


    Das sind vermutlich Lasius niger????? aber dafür sind sie fast zu groß 6-9 mm lang schwarz mit kleinen braunen streifen am Hinterteil.

    Klingt eher nach Camponotus , diese sind auch sehr bekannt, das Sie in der nähe von Bienenstöcken gerne leben.


    Wenn du Sie halten möchtest, wären Bilder ganz gut, das wir dir Tipps individuell zur Art geben können.


    Edit: ForceMaster war schon schneller. :winking_face:

  • Vielen Dank für die netten Antworten. Das Bienenvolk habe ich im letzten Jahr im Mai gebildet und kurze Zeit später waren die Ameisen da. Da aber sommerliche Temperaturen herrschten habe ich sie einfach mit der Folie auf Seite gelegt und hinterher wieder zurück gelegt. Sie sind aber nur eine kleine Kolonie geblieben und haben auch keinen Schaden im Bienenvolk angerichtet. Die müssen irgendwie im Bienenstock überwintert haben. Ich war vor 2 Wochen richtig überrascht das sie noch da sind. Um ein kleines Bild zu geben wovon ich rede habe ich letztes Jahr ein Video von der Durchsicht dieses Volkes gemacht. Aber nicht speziell von den Ameisen.

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    so bei min 3:00 seht ihr sie.

    LG Reinhard

  • Ich habe gerade mal Euer Wissenslexikon durchsucht und vermute das es die

    Camponotus fallax

    ist. die kommt den Ameisen am nächsten und auch die Größe passt.

    Ich vermute das einige Ameisen mit der Königin in der Beute überwintert haben weil ich diese Beute im Winter ca 20 m auf dem Grundstück vom alten Standort verstellt habe. Wenn die in der Erde wohnen würden hätten sie in dieser Jahreszeit die Beute wohl eher schwer wiederfinden können.

    Eure Wissensdatenbank ist aber spitzenmäßig aufgebaut. Ein riesiges Kompliment an die Ersteller.

    Und Ameisen sind genau wie die Bienen höchst interessante Insekten - da werde ich wohl noch tiefer eintauchen.

  • Hi Reinhard,


    herzlich Willkommen im AmeisenCafé :winken:


    Es ist natürlich schon etwas spekulativ ohne besseres Bildmaterial. Ggf. schaffst du es ja doch, ein paar Fotos von näher zu schießen. Dazu kannst du auch ein paar Tiere entnehmen und diese auf begrenzterem Raum fotografieren, z.B. in einem Reagenzglas oder anderem Behälter. Je mehr Licht und Ansichten, desto besser.

    Die Fotos müssen nicht top sein, aber man sieht dann vermutlich wenigstens schon "Camponotus ja-nein" und wenn Camponotus, dann gibt es in Deutschland nur zwei schwarz gefärbte Arten, die in Frage kommen. Auf dem Video ist es wirklich kaum zu erkennen und ich werde da nicht ganz schlau daraus. Würde auch in Richtung Camponotus fallax gehen, einfach weil ein paar Anhaltspunkte passen würden - aber das ist einfach erstmal nur eine Vermutung.



    Dazu passt: Kleine Kolonie, größere Tiere (haben aber auf dem Video nicht die Bewegungsart, wie sie z.B. Formica aufweisen würde, die laufen eher ruckhaft), eher defensiv (nicht einmal die zwischen die Ameisen geratene Biene im Video wird angegriffen und das trotz der massiven Neststörung), überhaupt der Lebensraum Bienenbeute, was bei Camponotus fallax durchaus vorkommt. Die Kolonie ist vermutlich schon länger in der Umgebung und einfach umgezogen, bzw. hat vielleicht auch nur ein Zweignest gebildet. Irgendwelche Ameisenstraßen (fallen hier eher unscheinbar aus) in Richtung der umliegenden Bäume?

    Denn eine einjährige Kolonie wäre noch nicht so groß und würde auch keine Geschlechtstiere ausbilden. Nach Gründung sitzt die Königin erstmal etwa mit einem dutzend Arbeiterinnen da, in Jahr zwei sind es dann, wenn es gut läuft, schon mehrere Dutzend, erst in Jahr drei (in der Haltung) bilden sich dann zumeist die ersten Geschlechtstiere, da diese sehr ressourcenintensiv sind. Das sind natürlich nur Erfahrungswerte und sehr abhängig von der Kolonie.



    Ich finde es übrigens sehr schön, dass du die Ameisen tolerierst, das klingt im Video durch. Diese profitieren von deinen Bienen immens. Wie du schon richtig erkannt hast, suchen sie die von den Bienen erzeugte Wärme. Diese hilft ihnen massiv beim Brutwachstum. Da die Bienen durchgehend hohe Temperaturen erzeugen, haben die Ameisen einen extremen Vorteil, da sie nicht auf Sonneneinstrahlung usw. angewiesen sind. Es gibt aber auch eine Kehrseite, denn die Ameisen werden vermutlich auch Honig stibitzen. Es bietet sich einfach an, so eine immense Kohlenhydratquelle zu nutzen. Dass die Tiere an der Gaster "Streifen" aufweisen, liegt denn auch daran, dass der Kropf gut gefüllt ist. Die Chitinplatten wandern dann durch den prallen Sozialmagen auseinander, die hellere Haut dazwischen wird sichtbar. Die Menge an gemopsten Honig dürfte vergleichsweise sehr gering ausfallen.




    Eure Wissensdatenbank ist aber spitzenmäßig aufgebaut. Ein riesiges Kompliment an die Ersteller.

    Vielen lieben Dank. Wir haben letztes Jahr die Plattform komplett erneuert und dabei auch das Lexikon usw. erstellt. Der Arbeitsaufwand war immens, daher freut es uns, wenn der Wissensbereich Anklang findet. Ich denke, dieser ist auch in der Form einzigartig.



    Lange Rede, kurzer Sinn: Bestenfalls nochmal Bildmaterial von Nahem, dann können wir vielleicht besser helfen. Wenn wir dir helfen können, die Ameisen umzusiedeln, wäre das natürlich durchaus machbar. Wie die Vorredner schon sagten, müsste man dazu die Königin finden. Diese ist leicht zu erkennen, da ungemein stattlicher als die Arbeiterinnen. Bei den nun schon sehr früh auftretenden Geschlechtstieren siehst du ja ggf. auch Jungköniginnen (die großen, nicht die Winzlinge, das sind die Männchen) - so ein Exemplar, aber ohne Flügel wäre deine Kandidatin.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    Einmal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • Hallo Reinhard und auch von Mir ein herzliches Willkommen im Café.


    Zwar sind die Bilder nicht optimal beleuchtet, dennoch würde Ich deinem Tipp, dass es sich im Camponotus fallax handelt, zustimmen.


    Ich habe selber 2 kleine Kolonien dieser Art und die geflügelten Königinnen sehen vom Profil schon sehr danach aus.


    Gerade auch das Bild 5 spricht mMn dafür.

    Dieses 'sich auf den Boden drücken' ist ein typisches Verhalten dieser Art bei Gefahr.


    Auch der Fundort spricht dafür.


    Zudem bildet diese Art keine großen Kolonien, nur wenige Hundert Tiere.

    Darum auch schon die Geschlechtstiere bei vergleichsweise geringer Koloniegröße.


    100%ig festlegen ist immer schwer, aber die Indizien sprechen in meinen Augen stark dafür.



    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Camponotus, eindeutig. Wenn die Tiere keine starke, silberne Behaarung auf der Gaster haben, dann Camponotus fallax. Die geflügelten Tiere sind allesamt Jungköniginnen, wenn du so eine ohne Flügel siehst: Sofort einsacken. Den Rest der Kolonie kann man dann nach und nach abtragen.


    Aber ohne die Königin ist die Kolonie nicht überlebensfähig. Man kann da auch keine andere ersatzweise einsetzen, der Kolonieduft und zugehörige Freund-Feind-Erkennung verhindert das.


    Generell wäre es denke ich schön, wenn du die Tiere bis zum Schwarmflug in Frieden lässt. Da diese Art doch recht selten geworden ist, können die Geschlechtstiere somit ungestört schwärmen. Das findet von April bis Juni statt.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Vielen Dank für die freundliche Aufnahme hier. Die Fotos sind nicht die allerbesten geworden aber mehr war mit meiner Technik nicht drinn. Unsere Ameisen sind doch recht klein - aber höchst interessant.

    Ich werde das so handhaben das ich die Folie mit Ameisen auf Seite lege und dann einfach wieder zurück packe und das bei warmen Wetter. Ich muss ja auf jeden Fall meine Bienen darunter versorgen - erweitern ect...... Die Ameisen sind sehr kreativ und wissen wo es warm ist und finden auch wieder zurück.

    Die Imkerei hat meine Sinne sowieso geschärft für alle Insekten und ich sehe sie seitdem mit ganz anderen Augen. Von daher werde ich sie einfach machen lassen und mich an ihnen erfreuen. Und das bisschen Honig was sie mir mopsen merke ich doch garnicht.

  • Die Imkerei hat meine Sinne sowieso geschärft für alle Insekten und ich sehe sie seitdem mit ganz anderen Augen. Von daher werde ich sie einfach machen lassen und mich an ihnen erfreuen. Und das bisschen Honig was sie mir mopsen merke ich doch garnicht.

    Das ist sehr schön. Viele sehen in Ameise nur die lästigen kleinen Kreaturen (die sie auch durchaus sein können :face_with_tongue: ).

    Es ist ein toller Beitrag für den Umweltschutz, dass du diese seltene Art bei deinen Bienen akzeptierst. :smiling_face:


    LG. ForceMaster!

  • Liebe Ameisenfreunde,

    meine kleine Kolonie habe ich erstmal in Ruhe gelassen. Allerdings stellt sich mir die Frage zu den Ameisenköniginnen. Wenn die auf Hochzeitsflug gehen - kehren die wieder zu ihren Volk zurück? Oder hat man die Chance sie nach dem Hochzeitsflug zu finden? Und wie wird das mit dem Hochzeitsflug der Geschlechtstiere gehandhabt wenn man Ameisen in einer Ameisenfarm hält.

    Ich werde mir auf jeden Fall eine Ameisenfarm einrichten und mich weiter damit beschäftigen aber nicht mit den Ameisen aus meinen Bienenstock sondern mit einer einfach zu haltenden Ameisenart. Um Erfahrungen zu sammeln und mehr über Ameisen zu lernen.

  • Ich habe es jetzt mal sehr kurz zusammengefasst.


    Camponotus fallax sind monogyne, das heißt es lebt immer nur eine Königin im Nest die befruchtete Eier legen kann.

    Die Jungköniginnen und die Männchen fliegen meist an warm/schwülen Tagen gemeinsam aus dem Nest, die Männchen begatten die Weibchen entweder direkt in der Luft, oder bei der Landung, Je nach Wind kann das in größere Entfernung zum Nest geschehen. Die Männchen sterben anschließend und die begatteten Königinnen brechen sich ihre Flügel ab, da Sie diese nicht mehr brauchen.


    Camponotus fallax gründen claustral, das heiß: Die Königin sucht sich einen kleinen Spalt oder Loch, meist gerade so groß das Sie selbst rein passen und legen ihre ersten Eiern. Diese werden dann zu Larven heran gezogen. Die Königin füttert diese mit unbefruchteten Eiern, bis diese sich verpuppen. Die ganze Zeit verlässt die Königin nie ihr Nest, sondern lebt von der Energie ihrer Flügelmuskulatur. Erst wenn die ersten Arbeiterinnen, noch sehr kleine daher Pygmänen genannt, geschlüpft sind, gehen diese auf die suche nach Nahrung. Mit ihrem alten Nest kommt die neue Königin nie wieder in Berührung, sonst wird Sie wie jede fremde Königin getötet.


    In der Haltung macht man einfach die Farm und das Fenster auf bei einem Schwarmflug und lässt Sie fliegen. Eine Lasius niger Kolonie hab ich dann auch gleich am Balkon gehalten, ab dem Zeitpunkt als Sie Geschlechtstiere entwickelten, weil ich nicht wirklich scharf war auf einen Schwarmflug im Wohnzimmer.


    Wenn wir eine begattete Königin finden und diese Art claustral gründet, geben wir Sie einfach in ein Reagenzglas mit Wassertank und lassen Sie in Ruhe bis Sie ihre ersten Arbeiterinnen hat.

  • Nabend,

    aber nicht mit den Ameisen aus meinen Bienenstock sondern mit einer einfach zu haltenden Ameisenart.

    so schwer gestaltet sich die Haltung dieser Art wirklich nicht. Für den Einstieg sind kleinere Kolonien mMn auch eher empfehlenswert, was hier definitiv der Fall ist.

    Lasius niger wird oft empfohlen und gerne gehalten, da sie sehr robust sind und somit weniger anfällig für Haltungsfehler, das macht sie aber nicht zu der Einsteigerart Nummer 1, zumindest in meinen Augen.


    Neben den Formica Arten wie etwa F. fusca oder F. cinerea haben Camponotus den Vorteil, dass durch die vergleichsweise Großen Tiere die Kolonie besser zu beobachten ist. Formica bildet Völker im unteren bis mittleren 1000er Bereich (in der Regel), was für den ungeübten Halter schon herausfordernd genug seien kann.

    Zudem hat man bei größeren Individuen den Vorteil des langsamen Koloniewachstums, man wird also nicht so schnell überfordert.


    Im Endeffekt liegt es bei Dir, mit der richtigen Vorbereitung ist fast jede Art auch für Einsteiger haltbar. Nur eben manche leichter als andere :winking_face:



    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Ich habe es jetzt mal sehr kurz zusammengefasst.

    Also wäre das purer Zufall eine begattete Königin nach dem Schwarmflug zu finden. Aber auf genau diese Weise ist wohl eine Jungkönigin auf meiner Beute gelandet und hat sie wohl als neue Wohnung für gut befunden. Ich hatte nämlich diese Beute mit dem Volk im Mai letzten Jahres mit Bienen besiedelt und ca 6 Wochen Zeit später sah ich erste Ameisen rumlaufen. Die 2. Variante ist das die Ameisen von dem Vorbesitzer der Beute schon in der Beute saßen und erst mit den Bienen aktiv wurden. Ich habe die Beuten kurz vor der Besiedelung im März gebraucht mit einigen Ritzen und spalten gekauft. Ich habe auf jeden Fall schon mal ein paar Reagenzgläser vorbereitet und eine Federpinzette liegt auch Bereit um nach schwülen Wetter nach Ameisenköniginnen zu suchen.

    Ich werde dann mit noch offneren Augen den Hof absuchen.

  • Also wäre das purer Zufall eine begattete Königin nach dem Schwarmflug zu finden.

    Na ja, es fliegen meist ziemlich viele Königinnen auf einmal, meistens ist es so wenn man verzweifelt danach sucht findet man keine. Wenn man keine mehr aufnehmen will rennen Sie einem an jedem Eck über den Weg.


    Aber auf genau diese Weise ist wohl eine Jungkönigin auf meiner Beute gelandet und hat sie wohl als neue Wohnung für gut befunden.

    Bis ein Volk so groß wird das es selber wieder Geschlechtstiere produzieren kann, vergehen einige Jahre. Ich könnte mir bei dir auch gut vorstellen das die Königin gar nicht direkt bei den Bienen lebt, sondern das Volk nur seine Brut dort hin bringt. Da sich die Brut durch die Wärme besser entwickelt.

  • Also wäre das purer Zufall eine begattete Königin nach dem Schwarmflug zu finden. Aber auf genau diese Weise ist wohl eine Jungkönigin auf meiner Beute gelandet und hat sie wohl als neue Wohnung für gut befunden. Ich hatte nämlich diese Beute mit dem Volk im Mai letzten Jahres mit Bienen besiedelt und ca 6 Wochen Zeit später sah ich erste Ameisen rumlaufen. Die 2. Variante ist das die Ameisen von dem Vorbesitzer der Beute schon in der Beute saßen und erst mit den Bienen aktiv wurden

    Ja, es ist quasi reiner Zufall. Wenn man mitbekommt, dass Kolonien schwärmen, hat man natürlich gewisse Chancen, begattete Tiere nach dem Schwarmflug zu finden. Die Jungköniginnen brechen sich die Flügel ab und suchen nach einer Möglichkeit zur Koloniegründung.

    Das ist der Moment, in dem man sie einsammeln kann.



    Zu deiner Kolonie: Es ist wie gesagt sogar - neben den von den Vorrednern genannten Möglichkeiten - auch möglich, dass die Kolonie umgezogen ist, da die Bedingungen im Bienenstock einfach optimal oder wenigstens besser sind, als im Ursprungsnest (z.B. ein Baumast). Viele Ameisenarten machen das durchaus aktiv, wenn es sinnvoll erscheint und ziehen dann meist in der Dunkelheit inklusive Brut und Königin um.

    Das passiert uns in der Haltung sogar auch - entweder gewollt (in ein angebotenes Nest) oder ungewollt (z.B. unter eine Pflanze in der Arena, in einen Verbindungsschlauch oder ähnlicher Quatsch).


    Deine Kolonie ist in jedem Fall nicht erst ein Jahr alt, dafür ist sie viel zu groß und Geschlechtstiere sollten auch frühestens im 2., eher sogar erst im 3. Jahr auftreten


    :smiling_face:

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Hi,


    Also ich habe, gerade bei Camponotus Arten oft die Erfahrung gemacht, dass sie unmittelbar vor Gewittern schwärmen.


    Wenn du eine Gyne finden solltest und sie noch Flügel hat, empfiehlt es sich diese erst einmal genau zu beobachten. Krabbelt sie aufgeregt am Boden herum, suchend nach einem geeigneten Nistplatz, ist sie vermutlich begattet. Versucht sie eher wo hinauf zu krabbeln und abzuheben ist sie noch unbegattet.


    LG. ForceMaster!

  • Viele Ameisenarten machen das durchaus aktiv, wenn es sinnvoll erscheint und ziehen dann meist in der Dunkelheit inklusive Brut und Königin um.

    Das passiert uns in der Haltung sogar auch - entweder gewollt (in ein angebotenes Nest) oder ungewollt (z.B. unter eine Pflanze in der Arena, in einen Verbindungsschlauch oder ähnlicher Quatsch).

    Dem kann Ich nur zustimmen. Gerade was den ungewollten Part angeht :winking_face_with_tongue:

    Ich habe jetzt 2 Wochen nach dem Umzug meiner Kolonie in die neue Anlage zumindest einen Verdacht, wo sie jetzt nisten.

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