Beiträge von joey

    Das Überbrühen der Futtertiere hat noch einen weiteren Effekt, nämlich, dass unerwünschte Parasiten absterben, die eventuell auch für die Ameisen unangenehme Folgen haben können. Du hast natürlich Recht: in der Natur brüht keiner Futtertiere ab und das Futter wird roh verwertet. Aber dabei ist zu berücksichtigen: in der Natur kommt es auch regelmäßig zum Absterben von Individuen und ganzen Völkern, auch durch Parasiten. Das wollen wir natürlich tunlichst vermeiden... wer riskiert schon freiwillig ein Volk?


    Hinzu kommt, dass gerade bei gekauften Futterinsekten, die wir verwenden, Parasiten besonders leichtes Spiel haben, denn die Tiere werden normalerweise auf engem Raum gehalten (leichte Ausbreitung) und es fehlt die natürliche Selektion befallener Tiere durch Fressfeinde oder ähnliches. Besonders Milben kommen hier geradezu regelmäßig vor, fallen aber in den Geschäften aufgrund des hohen Durchlaufes kaum auf. Ziemlich jeder ernsthafte Terrarist hat irgendwann schonmal ein Milbenproblem gehabt (hier wird quasi ausschließlich lebend gefüttert), bei denen ist das aber selten ein Problem... einfach Milbenmittel kaufen, rein damit und gut ist. In der Ameisenhaltung scheidet das aber de facto aus, denn diese Mittel sind auch für die Ameisen gefährlich. Einmal eingeschleppt wirst du Parasiten hier also nicht wieder los... zumal man es meistens eh erst merkt, wenn es zu spät ist.


    Fazit: ich rate ausnahmslos zum überbrühen. Alles andere ist russisches Roulette (besonders bei gekauften Futtertieren).


    Thema kühler Raum: hast du da schonmal die Temperatur kontrolliert? Noch ist Winterruhe, das bedeutet etwa 5°C (also: 2-8°C halte ich für eine günstige Spanne). In vielen Räumen im Haus ist das kaum zu erreichen, besonders, wenn sie mit Heizkörpern ausgestattet sind. Diese haben oft einen Schutz gegen das Abfrieren und heizen dann automatisch hoch. Du solltest also unbedingt mal ein Thermometer reinstellen, wenn du das noch nicht getan hast. Sollte es zu warm sein (das Gefühl trügt oft!!!) kannst du noch einen anderen Platz suchen, bevor dein Volk eintrifft. Nur das Nest zu überwintern (also außerhalb der "großen" Anlage) ist natürlich ok :smiling_face: niemand schleppt freiwillig ein riesen Becken durch die Gegend bzw. manchmal sind die Anlagen eh so groß, das man dafür nen Stapler bräuchte.

    Honig ist in Deutschland quasi immer "naturbelassen", dass regelt im Großen und Ganzen die "Honigverordnung" (besonders Anlage 2 ist sehr aufschlussreich). Deshalb auch das mit den Säuglingen: Honig ist Rohkost und damit niemals ganz frei von Keimen, das ist nix für Windelärsche :grinning_squinting_face:


    Prof. Buschinger verwendete aus wissenschaftlichen Gründen (Homogenität der Futtermittel für objektivere Vergleichbarkeit) Langnese-Honig in der 1:1-Mischung mit Wasser (lässt sich im großen Stil im Labor schlicht leichter und schneller dosieren), seitdem geistert der Irrglaube umher, man müsse immer teuren Honig nehmen und den mit Wasser mischen. Beides ist Unsinn: jeder normale Honig ist für die Fütterung absolut geeignet und kann pur verfüttert werden. Letzteres ist schon deshalb möglich, weil Honig hygroskopisch ist, also Wasser anzieht und sich somit quasi von allein verdünnt.


    Also: Honig ist Honig. Einzige Ausnahme: "Backhonig". Für den gelten soweit ich weiß weniger strenge Richtlinien, da er ohnehin durch Kochen oder Backen stark erhitzt wird, wodurch er wichtige Eigenschaften/Inhaltsstoffe verliert. AUßerdem dürfen hier auch diverse Zusatzstoffe untergemischt werden.


    Sam, wenn du gleich 2 Gläser gekauft hast brauchst du wahrscheinlich noch reichlich frische Brötchen und Butter :winking_face: ich bezweifle, dass du die mit einem Gründervolk leer bekommst. Oder willst du dir gleich mehrere Völker zulegen?

    Hallo Sam,


    ich halte zwar momentan keine lignis mehr (vielleicht leg ich mir dieses Jahr wieder welche zu), aber ich denk das krieg ich auch so noch hin :winking_face:


    Also angenommen wird eigentlich alles an Insekten, was sich draußen so auftreiben lässt, aber ich habe bei so ziemlich allen einheimischen Arten bisher sehr gute Erfahrungen mit Mehlkäferpuppen. Die Larven verderben z.T. recht schnell, die Käfer nehmen nicht alle Völker gern. Vorteil der Puppen: unendlicher, problemloser Nachschub (kann man selbst züchten oder saubillig Mehlis kaufen und etwas warten) und Überschüsse kann man einfach einfrieren.
    Zustand: natürlich immer tot (kurz überbrüht). Die Gefahren einer Lebendfütterung (Parasiten, wehrhafte Futtertiere) überwiegen immer deren Nutzen (wo auch immer dieser liegen mag... in vielen Fällen bloßer Voyeurismus).


    Zum Honig: du kannst verschiedene ausprobieren, aber ich nehm eigentlich durch die Bank die billigste Spenderflasche (kein Muss, erleichtert aber die Dosierung), die ich auftreiben kann (normalerweise bei Aldi) :grinning_squinting_face: schlechten Honig gibt es in Deutschland eh nicht und dieser wurde bisher immer gern genommen. Waldhonig kann man mal probieren, ist aber eigentlich nicht nötig.


    Die Menge ist eine Gefühlssache. Das hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab: Volksstärke, Fütterungsstatus, Fütterungsintervalle, Aktivität, ... das musst du probieren. Wenn ein Futtertier verwertet ist einfach nachfüttern und beim nächsten Mal mehr anbieten, so kannst du dich sukzessive an die richtige Menge herantasten. Beim Honig solltest du täglich, aber spätestens alle 2 Tage frischen nehmen, ein zwei Tropfen sind da zumeist ausreichend und werden bei kleinen Völkern in dieser Zeit oft nichtmal alle. Aber auch hier gilt: probieren und bei Bedarf nachfüttern.


    Viel Erfolg!

    Zitat

    ...aber warum dann gegen Kalytta?


    Was meine persönliche Aversion gegen Herrn Kalytta angeht: die hat mit besagtem Thread nicht viel zu tun. Sie basiert auf anderen Geschichten, die er in den letzten Jahren so gebracht (und vor allem behauptet) hat und die ich absolut daneben fand... diverse Praktiken und Aussagen spotteten einfach jeder Beschreibung, dagegen waren z.B. Sebestas Wassergraben-Polyrhachis und der Quark mit seinen mMn irreführenden Risiko- und Haltungsklassen für mich geradezu ein Augenschmaus. Mehr sag ich dazu lieber nicht :D. Der Thread hätte an dieser Einstellung auch nichts mehr ändern können. Ich finde ihn nur spannend, weil man dort so einige Einblicke in die Welt der Shops bekommt und auch einige ausführliche Meinungen zum Thema lesen kann. Auch die Reaktionen der Betreiber sprechen z.T. Bände.
    Und bitte versteh mich nicht falsch: um die Qualität von Ware und Service bei Ants Kalytta ging es mir nicht. Darüber würde ich mir nie ein Urteil erlauben, weil ich es gar nicht einschätzen kann… mag sein, dass Kalytta ein bombastisches Angebot hat und super Service bietet, ich kann dazu nur sagen, dass ich seine „Philosophien“ z.T. nicht gutheiße und daher niemals etwas bei ihm bestellen würde… nicht mehr, nicht weniger.


    Insgesamt hast du aber völlig Recht: diese Schlammschlacht war von keinem der Beiden wirklich toll. Und ich bin ganz nebenbei auch alles Andere als ein großer Fan von Martin Sebesta (was ich ihm auch mehr als einmal gesagt habe :winking_face: ), auch er hat in den letzten Jahren Sachen gebracht, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben (ich erinnere immer wieder gern an seine TV-Auftritte). Aber was Recht ist muss Recht bleiben: mit dem Antstore hatte ich bisher nur gute Erfahrungen. Und das kann ich absolut nicht von jedem Shop behaupten (einer davon war sogar eine regelrechte Katastrophe). Daher ist der Antstore am Ende die einzige Empfehlung, die ich guten Gewissens geben kann… aber auch hier gibt es wieder zig Leute mit anderen Meinungen und Erfahrungen… am Ende, das sieht D4n1 offensichtlich richtigerweise auch so, bleibt es also mal wieder an jedem selbst, eigene Erfahrungen zu machen.

    Solche Praktika braucht man meistens für sämtliche pädagogischen Ausbildungen und Studiengänge... eine Fachkraft für Schutz und Sicherheit macht nur drei Jahre Ausbildung, bei Erziehern dauert sie bis zu 5 :grinning_squinting_face: kannste mal sehen, wie gefährlich Kinder sind.

    Ähm... zunächst wäre es ja schon spannend, wenn du mir sagen könntest, um welche Art es sich handelt... "ziemlich kalt" ist die subjektive Einschätzung eines gebürtigen homoiothermen Säugers :grinning_squinting_face: :D... ob die Ameisen das auch so sehen hängt wohl ein wenig von der Art und der ursprünglichen Temperatur in der Anlage ab. Bei einheimischen Arten beispielsweise ist eine solche Heizung (mal vom bastlerischen Aspekt abgesehen... in diesem Fall bewundere ich den Einfallsreichtum, wenn das wirklich funzt) normalerweise einfach gesagt überflüssig (und ab einem gewissen Punkt sogar kontraproduktiv, weil es sich z.B. auf den Stoffwechsel auswirkt), sofern du nicht gerade im Kühlhaus wohnst :winking_face: dann würde ich nur zwei Worte sagen: schmeiß weg :winking_face:

    LifeStyler: Ja, wir Studenten haben alle die dicke Kohle… ich wohn nur in diesem Loch weil es so schön kuschelig ist :grinning_squinting_face:
    Übrigens: ich weiß, dass ich nicht gerade als Exotenfreund gelte und das ist auch gut so :winking_face: aber wer mich länger kennt weiß, dass das nichts mit den Tieren zu tun hat und das ich auch seltenst mal nen erfahrenen Halter auf seine exotischen Arten anspreche (und das auch nur, wenn da meiner Ansicht nach was gar nicht geht… ich erinnere mich an einen, der seine Pheidole spec. unbedingt auf den Balkon lassen wollte… na das fand ich irgendwie nicht so prickelnd). Mich stören zwei Dinge: erstens dass so viele Einsteiger unbedingt gleich Exoten wollen (und das ohne wenigstens ansatzweise zu wissen, warum eigentlich… oftmals stellt es sich als Egotrip heraus wie du weißt) und zweitens das es immer und immer wieder empfohlen wird mit der einzigen Begründung der einfachen Haltung… sorry, aber es gibt noch andere Dinge als die Schwierigkeit der Haltung (wir wissen beide, wovon ich spreche)… und vollste Zustimmung: es geht dabei ausschließlich um Verantwortungsbewusstsein bei der Entscheidung.


    Und zugegeben: es gibt Einsteiger, denen ich so etwas eher zutraue als anderen! Und auch zugegeben: nordbiene ist einer der Wenigen, denen ich das wirklich zutrauen würde, dennoch würde ich es nicht empfehlen. Warum steht oben. Und das Argument „der hat Erfahrung mit Wasweißich“ ist für ihn sicher ein großer Pluspunkt und wird ihm einiges erleichtern, dennoch hat er noch keine Ameisen gehalten und ist was Ameisenhaltung angeht ein Anfänger. Ich käme umgekehrt ja auch nicht im Traum auf die Idee, mich als Imker zu bezeichnen, nur weil ich schon ein paar Jährchen mit Ameisen zu tun habe :D.


    G4m813R: Du lieber Himmel, ich befürchte fast das ist dein Ernst :grinning_squinting_face: falls nicht male mir bitte ein Bild, an welcher Stelle die Pointe versteckt ist


    Zitat

    Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen…

    Damit ist eigentlich schon alles klar, hier hättest du eigentlich das Satzzeichen setzen können, aber:

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    …aber ich gebe LifeStyler da Recht.

    Hat er ja auch… in allen Punkten. Aber das kann dir nicht aufgefallen sein, du hast ja nicht alles gelesen :winking_face: hier geht’s nicht um Recht oder Unrecht, hier geht es um eine Meinung. Und da unterscheiden er und ich uns geringfügig: während er aufgrund der Einfachheit einiger Arten durchaus dazu tendiert, in einigen Fällen den Einstieg mit Exoten zu empfehlen, lehne ich das aus anderen Gründen (etwa dem Neobiota-Risiko usw.) in Bezug auf Einsteiger für gewöhnlich ab. Wir sind unterschiedlicher Meinung… und das finde ich völlig ok, solange beide Seiten sachlich bleiben und ihre Ansichten möglichst stichhaltig argumentativ begründen. Die Bewertung der einzelnen Fakten ist dann die Sache des Lesers und steht jedem frei. Damit kann sich der betreffende Einsteiger (hier nordbiene) dann also eine eigene Meinung bilden und tun, was er für richtig hält, damit ist alles im Grünen Bereich. ABER:

    Zitat

    …aber sowas wie deinen ersten Beitrag hier in dem Thread kann ich langsam echt nicht mehr sehen… ewig diese alte Leier nervt ein bisschen.

    … hat mit Sachlichkeit nicht mehr viel zu tun. Dir wäre es natürlich lieber, wenn die Meinung, die du so abwertend als „alte Leier“ bezeichnest, gar nicht genannt würde und alles schön der Ansicht wäre, die dir lieber ist - was ich durchaus verstehen kann, wem wäre das nicht lieber? Aber damit kann ich leider leider nicht dienen, weil ein Diskussionsforum – mit deiner werten Erlaubnis - nur Sinn macht, wenn man auch diskutiert. Wären alle der gleichen Meinung, müsste man darüber ja nicht diskutieren. Glaubst du im Ernst, dass ich meine Meinung aufgebe, nur weil sie dich stört?
    Du hast aber das große Glück, in einem freien Land zu leben und tun und lassen zu dürfen, was du möchtest. Wenn es dich also so extrem stört tu dir bitte keinen Zwang an und lies die Beiträge einfach nicht und vor allem: antworte nicht darauf. Damit ersparst du dir selbst die Aufregung und den Aufwand und mir, mich über deine unqualifizierte Ansage zu ärgern. Damit wären also alle glücklich.

    Zitat

    Sorry joey…

    Geschenkt.

    Also soooo wörtlich solltest du Ameisencafé auch wieder nicht nehmen :grinning_squinting_face: Deine Frage versteh ich nicht so richtig... daher mal alle Antworten, die mir einfallen:


    1. Wenn es nötig ist, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, wenn es funktioniert und kontrollierbar ist, dann kann man es benutzen.


    2. Wenn es nötig ist, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, aber es funktioniert nicht, nicht richtig, lässt sich nicht ausreichend kontrollieren oder stört die Ameisen, dann ist es eher schlecht (wovon ich übrigens ausgehe bei dem Lärm, den die Dinger manchmal machen).


    3. Ist es nicht notwendig, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist es schlicht überflüssig.


    Was passendes dabei gewesen?

    Nur als kleiner Nachtrag zu weiter oben (zum Thema intranidale Paarung/Inzucht kenn ich hauptsächlich mündliche Berichte, dass nützt keinem was):
    LifeStyler: hach wir haben zig mal über das Thema diskutiert und ich glaube wir tun es lieber nicht nochmal, oder? Aber ein paar Dinge möchte ich gern nochmal erwähnen (hab ich schon ein paar mal, aber evtl. hast du es ja einfach wieder vergessen... kommt ja vor):


    1. Ich bin alles andere als ein militanter Exotenhasser! Es ist schlicht nicht wahr, dass ich keine Exoten halten möchte... ich bin ein ausgemachter Exotenfan und habe durchaus einige Arten im Auge, leider habe ich in meiner kleinen Studentenbude momentan einfach nicht genügend Platz dafür. Ich rate nur Anfängern vom Einstieg mit Exoten ab und das ist einfacht faktischer Natur, denn viele Exoten sind eben nicht so einfach haltbar oder bergen diverse Risiken (die ich nicht nochmal wiederhole... das hab ich in den letzten 3 Jahren in diesem Forum schon einmal zu oft glaube ich :grinning_squinting_face: )
    2. Das sich momentan keine Exoten in meiner Wohnung befinden heißt noch lange nicht, dass ich keine Praxiserfahrungen mit ihnen hätte, wie kommste denn auf dieses schmale Brett? Zudem tausche ich mich regelmäßig mit Haltern exotischer Arten aus... geborgte Erfahrungen, zugegeben, aber dennoch praktisches Wissen aus erster Hand. Ich weiß durchaus, wovon ich spreche... aber schön, dass wir mal drüber gesprochen haben :winking_face:
    3. Ich behaupte gar nicht, dass alle Exoten schwierig zu halten sind, mir ist durchaus klar, wie einfach einige davon sind. Ich mahne nur zur Vorsicht, denn einfach zu halten bedeutet nicht selten eine hohe Toleranz gegenüber ungünstigen Bedingungen, wie man sie bei suboptimaler Haltung oder auch außerhalb des Formicariums vorfindet... und letzteres ist leider leider der Nachteil an einigen Arten. Und wie ich sehe (wieso diskutieren wir eigentlich seit Jahren :grinning_squinting_face: ?) sind wir uns dahingehend völlig einig: von einigen Arten sollte man besser die Finger lassen. Nicht mehr, nicht weniger.


    The_Paranoid: ähm... ich hätte jetzt auch nicht unbedingt vermutet, dass dir deine Polys große Probleme machen, du bist ja auch schon längst kein Einsteiger mehr und hast ordentlich was drauf. Auf die Idee, deine Haltung zu kritisieren, wäre selbst ich nie gekommen... mir geht es ausschließlich um Polys und Anfänger! Und ja: bei deiner Empfehlung stehen mir somit die Haare zu Berge, denn du weißt, wie das in der Vergangenheit gelegentlich ausging: Threads, die plötzlich enden... Noobs, deren Polys munter durchs Kinderzimmer huschen... verzweifelte Halter, die keinen anderen Ausweg mehr sehen als ihr Volk zu überbrühen... Zweignester im Kleiderschrank. Für mich noch immer ein Grund (zumindest gelegentlich, weil ich ab und an einfach keine Lust mehr dazu habe... möchte nicht wissen, wieviele Posts die SuFu zu diesem Thema mit meinem nick ausspuckt :winking_face: ), zur Vorsicht zu mahnen :smiling_face: aber das muss letztlich sowieso jeder selbst entscheiden.

    Also wenn ich das richtig sehe willst du ein 2jähriges Praktikum machen, damit "Staatlich anerkannte Kinderpflegerin" werden und hinterher ne Ausbildung zur Erzieherin machen? Kommt das so in etwa hin? Dann würde ich den Text so lesen:


    Im ersten Jahr 8 Stunden die Woche, im zweiten Jahr 10 Stunden die Woche Unterricht zusätzlich zum Praktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Danach bist du "Staatlich anerkannten Kinderpflegerin" und darfst die Ausbildung zur Erzieherin machen. Der Spaß geht erst los, wenn der entsprechende Vertag mit der Einrichtung geschlossen wurde und der kommt nur dann zustande, wenn du das von der Fachakademie beantragt hast, d.h.: alle Formulare richtig ausgefüllt hast, die auf dem Vordruck genannten Voraussetzungen besitzt und den Vertrag mit der Einrichtung unterschreibst, in der du Praktikum machst. In einem solchen Vertrag muss auch ein Mindestlohn stehen (205,-€ im ersten, 255,-€ im zweiten Jahr des Praktikums)

    Und ich würde im Leben niemals etwas bei Kalytta bestellen... auch nicht wenn die Hölle zufriert und der Fürst der Unterwelt ne Schneeballschlacht mit den Aposteln veranstaltet :grinning_squinting_face: eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Nach einigermaßen objektiven Erfahrungen suchst und dir gern selbst eine Meinung bilden möchtest solltest du lieber mal über die Suchfunktion gehen... beim letzten Mal ist bei dieser Frage nämlich ein echter Glaubenskrieg ausgebrochen, der letztlich in den marktwirtschaftlichen Differenzen der Protagonisten (Sebesta und Kalytta) endete... sehr unterhaltsam zu lesen :winking_face:

    Zunächst einmal ein großes Lob: nicht viele Einsteiger können von sich behaupten, bereits zu Beginn gut in die Materie eingelesen zu sein - und damit herzlich willkommen im Forum.


    Leider kann ich dir zu deiner Anfrage aber keine besonders positive Rückmeldung geben (was du, wenn du dich mal umgeschaut hast, sicher schon erwartet haben dürftest): keine der genannten Arten ist für den Einstieg geeignet. Daran ändert deine Erfahrung mit anderen Insekten, dein großes Interesse und deine Fähigkeiten als Tüftler leider gar nichts. Jedes neue Haustier stellt neue Anforderungen an den Halter und bei Ameisen ist das noch ausgeprägter, als bei anderen Tieren. Eigentlich ist keine Art mit der anderen vergleichbar, so dass man häufig wieder bei Null anfängt. Und dafür benötigt man, besonders im Fall von Exoten, einiges an Erfahrung und Fingerspitzengefühl, die man sich leider nicht anlesen kann. Zudem benötigt man diverse Grundfertigkeiten, die ebenfalls einiges an Übung bedürfen. Daher gibt es Empfehlungen, mit welchen Arten man in die Haltung einsteigen kann, ohne dass es größere Schwierigkeiten geben sollte... du hast sie bei deiner Lektüre als die gängigen "Einsteigerarten" kennengelernt. Diese Arten sind nicht etwa besonders einfach oder gar langweilig, sondern einfach der perfekte Kompromiss aus Spannung und Haltbarkeit. Und das Schönste ist: es ist für jeden Geschmack was dabei. Du möchtest einen nicht zu kleinen, aktiven und relativ gut haltbaren Erdbewohner? Bitteschön: Formica fusca sind bereits etwas größer, recht aktiv und aufgrund ihrer Polygynie bestimmst du letztendlich die Größe des Volkes ein Stück weit mit. Und wenn es noch größer und kräftiger sein darf, kommen für dich auch Camponotus ligniperdus und Camponotus herculeanus in Frage. Diese Arten werden von einigen Einsteigern schlicht übergangen, denn sie sind sich über deren einzigartigen Verhaltensweisen gar nicht im Klaren und denken einheimisch=langweilig. Viele gehen so vor wie du (ich anfangs übrigens auch :winking_face: :frowning_face: sie nehmen die Artbeschreibungen und und überlegen, was ihnen da gefallen könnte... dabei kommen nicht selten absolut utopische Vorstellungen heraus (in deinem Beispiel etwa Atta spec., vor der sich aufgrund des immensen Pflegeaufwandes sogar langjährige Halter scheuen).


    Exoten sind etwas für erfahrene Hände...nicht nur, weil man über sie eine Menge wissen sollte, sondern auch aufgrund ganz allgemeiner Gesichtspunkte - wenn du gut belesen bist, muss ich dich auf den Infektionsthread ja nicht mehr hinweisen, oder? Und es ist kein Zufall, wenn einem erfahrenen Imker wie dir an der einen oder anderen Stelle die Varroa-Milbe einfällt, denn genau um dieses Problem geht es.

    Also mal von der rein theoretischen Seite aus betrachtet (ich halte benannte Arten nicht, daher kann ich dir genaueres nicht sagen) würde ich LifeStylers Ausführungen noch eine Kleinigkeit hinzufügen wollen:


    Waldschneedecken in Mitteleuropa, wie sie im natürlichen Lebensraum der genannten Arten vorkommen, sind bekanntermaßen nicht so extrem niedrig temperiert, wie solche im Freiland, sie liegen eher in Gefrierpunktnähe oder nur wenig darunter und schwanken zum Teil erheblich. Zudem kann ich mir vorstellen, dass verrottendes Laub/ Holz im Wald im Winter nicht nur einen sehr guten Isolator abgibt, sondern durch den Zersetzungsvorgang zeitweise (also wenn es mal nicht ganz so kalt ist) auch eine geringe Wärme abgibt. Daher ist die Vermutung naheliegend, dass um die natürlichen Nester herum zeitweise eine gewisse Feuchtigkeit herrscht, was wohl ausreichen dürfte, damit die Nester nicht völlig austrocknen. Bei den genannten Temnothorax spec. spräche dafür, dass man sie selten über 30cm vom Boden entfernt vorfindet… das könnte also bedeuten, dass sie nur dann einen harten Winter überstehen, wenn sie sich unterhalb der Schneedecke befinden, wo es zum Einen eben nicht dauerhaft extrem kalt ist (auch wenn diese Arten durchaus extreme Temperaturen überstehen) und zum Anderen viel eher mal über 0°C geht. Wie du weißt brauchen sie zudem ziemlich ausgeprägte tages- und jahreszeitliche Schwankungen… ein weiterer Hinweis darauf, dass diese in ihrer natürlichen Umgebung reichlich vorkommen. Bei Camponotus ligniperdus kommt hinzu, dass sie selbst wenn sie in Totholz leben normalerweise große unterirdische Nestteile habe, was sie in den Winterbedingungen mit anderen, bodenbewohnenden Arten vergleichbar macht.
    Wie gesagt: ziemlich spekulativ, Angaben ohne Gewähr… aber da sonst niemand weiter auf diese Frage geantwortet hat hoffe ich es ist wenigstens besser als nichts.


    Für die Haltung würde ich also wohl zu einer kontrollierten Außenvariante bei eher tiefen Temperaturen entscheiden, aber bewusst knapp über dem Gefrierpunkt bleiben (damit nichts durchfriert) und dabei die Befeuchtung wie gehabt (nur eben wesentlich seltener) fortsetzen.

    Naja wenn man sie letztgültig widerlegen könnte, dann wären es wohl keine Verschwörungstheorien und sie würden sich wohl auch nicht lange halten. Wie bei allen Mythen ist widerlegen wohl nicht das richtige Wort, man sollte wohl eher nach Plausibilität fragen, denn sie alle enthalten irgendwelche Immunisierungsstrategien, die sie vor einer vollständigen Widerlegung schützen (und sei es nur die Aussage, dass alle widersprüchlichen Aussagen nur in die Welt gesetzt wurden, um die Wahrheit zu verschleiern... wenn der Hahn kräht auf dem Mist, dann ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist :grinning_squinting_face: sowas kann man nicht widerlegen). Und sicher: wo eine Nachfrage besteht gibt es auch ein Angebot... was immer von Menschen konsumiert wird, wird von anderen zu Geld gemacht, daher gibt es auch dutzende widersprüchliche Bücher, solange es Leute gibt, die sie kaufen. Und das Internet als Quelle dürfte sowieso eher zweifelhaft sein, das funktioniert eher wie die stille Post: jeder verändert einen kleinen Teil, bastelt was dazu oder lässt was weg... was am Ende rauskommt hat mit der ursprünglichen Geschichte fast nichts mehr zu tun. Die besten Quelle sind mMn wissenschaftliche Datenbanken, die dort enthaltenen Quellen werden relativ genau geprüft und enthalten normalerweise keinen Unfug. Für den Hausgebrauch sollte es aber in einigen Fällen auch Wikipedia tun, denn auch die haben inzwischen ganz passable Kontrollen. Außerdem hat hier nur Bestand, was gemeinschaftlich akzeptiert ist, es ist also ziemlich ausgeschlossen, dass hier Minderheiten irgendwelchen Humbug verzapfen. Natürlich kann man hier auch nicht alles glauben, denn es ist auch nur eine Minderheit, die über Fachwissen verfügt… und auch sie läuft Gefahr, von der Mehrheit der Halbwissenden korrigiert zu werde. Daher würde ich mir im Wiki auch nicht nur einen Artikel über die Illuminaten anschauen, sondern auch den über die Gründung der USA, die Biographien der relevanten Personen oder beiläufige Ereignisse (im vorliegenden Fall etwa den Unabhängigkeitskrieg, digitalisierte Archivmaterialien der Uni Ingolstadt oder das Verbot des Bienenordens usw.). Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen… und dann muss man selbst einschätzen: plausibel oder nicht? Wie viel ist man bereit, zu glauben, und wo hört der Spaß auf?


    Aber gerade bei den Illuminaten ist es recht einfach: die Dokumente der Uni Ingolstadt mit dem Gründungsdatum oder Eckdaten des Unabhängigkeitskrieges der USA zu vergleichen oder die unzähligen Portraits von Weishaupt und Washington nebeneinander zu legen ist keine große Sache. Und wenn dann noch Symbole der Freimaurerorden Weishaupts Perfektibilisten zugeschrieben werden, aber nirgendwo die Eule der Minerva auftaucht, hat da wohl offensichtlich jemand etwas durcheinander gebracht. Allein die unzähligen Versionen der Geschichte zu lesen und sich auf die Gemeinsamkeiten der Geschichten zu konzentrieren ist manchmal reichlich ernüchternd :winking_face:
    Und den gesunden Menschenverstand einschalten hilft auch oft (ich erinnere mich an eine Geschichte, bei der angeblich Verkehrsflugzeuge gar keinen Kondensstreifen hinterlassen, sondern Gifte versprühen... da schaudert es schon rein technisch den Hund mit samt der Hütte, vor allem wenn man sich anschaut, wer hinter dieser abenteuerlichen Geschichte steckte). Dann nur noch 1 und 1 zusammenzählen: kann man so viele Informationen inszenieren, ohne einen winzigen Fehler zu machen? Und wenn es einen solchen Fehler gibt: hätte den in weit über 200 Jahren nicht irgendwer finden müssen? Und klar: man kann wieder behaupten, dass alle Mitwisser bezahlt oder aus dem Weg geräumt wurden, dass hinter allem ein riesiges Komplott steckt… siehe oben: das kann man am Ende immer behaupten. Man kann es aber auch lassen und für sich selbst entscheiden, dass das reichlich unplausibel ist und alle Verschwörung irgendwo eine Grenze hat.

    Der Wahrheitsgehalt ist bei allen Verschwörungstheorien unbestritten niedrig :grinning_squinting_face: und du hast Recht: wer uns in den Abgrund reißt ist völlig egal. Aber ich liebe Verschwörungstheorien trotzdem, find die extrem unterhaltsam und verschlinge mit der nötigen Skepsis jede, die ich finde. Und ich habe einen heiden Spaß daran, sie in ihre Bestandteile zu zerpflücken und zu widerlegen, was bei den Meisten gar kein Problem ist. Ok, einige beruhen auf extremen Ideologien, die kannste in die Tonne treten, aber andere sind doch recht spannend. Ich glaube die Faszination liegt einfach in der Vorstellung von Mysterien und Geheimnissen in einer ansonste völlig strukturierten und total langweiligen Welt, in der es kaum noch Überraschungen gibt.

    Die Illuminaten gab es zweifellos, damit war es das dann aber auch :winking_face: deine Verschwörungstheorie gibt es schon seit den 50ern und sie ist völliger Käse. Sie basiert unter anderem auf der Jahreszahl 1776, in der Adam Weishaupt die Illuminaten gegründet hat... dummerweise ist das auch das Gründungsjahr der USA und das Siegel wurde bereits 1782 fertiggestellt, als Weishaupt noch eindeutig in Deutschland war :winking_face: die Illuminaten wurden nämlich erst ab 1784 verboten und verfolgt... bis dahin war Weishaupt nachweislich an der Uni Ingolstadt tätig. Und mal von all diesen historischen Fakten und der Tatsache der nicht vorhandenen Ähnlichkeit von Weishaupt und Washington auf Portraits abgesehen: wie sollte Weishaupt 1776 in Bayern Professor sein und die Illuminaten (den "Bienenorden") gründen und gleichzeitig General im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg sein?


    Die dreizehnstöckige Pyramide ist ein Symbol für die dreizehn Gründerstaaten und der etwas erhöhte letzte Stein soll die unvollendete Entwicklung des Landes darstellen. Er wurde erst kurze Zeit später zum "Allsehenden Auge", welches eigentlich auf das frühe Christentum zurückgeht und den christlichen Ursprung der USA symbolisiert. Beide Zeichen, also sowohl die Pyramide als auch das Auge, wurde übrigens von den Freimaurern verwendet, nicht von den Illuminaten (die verwendeten eigentlich nach Weishaupts Aufzeichnungen ursprünglich nur ein einziges Symbol, nämlich die Eule der Minerva)


    Die ursprüngliche Verschwörungstheorie besagte darüber hinaus, die Pyramide sei 1888 nicht durch Roosevelt, sondern durch dessen Vizepräsident und angeblich Illuminat Henry A. Wallace auf die Dollarnote gebracht worden. Mal davon abgsehen, dass deine Quelle damit schon nichtmehr glaubhaft ist, wenn sie nichtmal das wusste, ist das ziemlicher Humbug, denn da gab es das Siegel in seiner heutigen Form in den USA schon etwa 100 Jahre.
    Zwar gibt es Gerüchte, einige Gründerväter der Staaten seien Freimaurer gewesen, aber auch hier gibt es keine Verbindung, denn die Illuminaten infiltrierten erst nach ihrem Verbot Freimaurerlogen in Europa... als das geschah, ja selbst als die Illuminaten gegründet wurden, gab es die USA bereits.


    Auch das Dollarzeichen hat eine ganz andere Bedeutung: es steht für die Säule des Herakles und das "S" für ein Spruchband... Ursprung dieses Symboles ist eine Spanische Münze, die es bereits seit dem 16.Jh gibt. Du findest es noch heute im spanischen Wappen (z.B hier).


    Wenn du nach einer besseren Verschwörungstheorie suchst, dann schau mal nach "Skull&Bones"... die ist viel naheliegender und aus ihren Reihen rekrutieren sich tatsächlich sehr sehr wichtige Menschen der Gegenwart. Viel Spaß dabei :winking_face:

    Und da auch ich es nicht versäumen will André in unserem Forum herzlich willkommen zu heißen - hi Andy :smiling_face: - eine winzige Bemerkung zu Holznestern: naturnah schön und gut, ich bin immer sehr dafür, aber für den Anfang zählt noch etwas anderes: die Handhabbarkeit. Erstmal hat ice_trey völlig recht: für Camponotus ligniperdus ist ein Holznest keinesfalls fakultativ. Und sie bevorzugen das Holznest normalerweise auch nur dann, wenn der Ytong nicht ideal ist. Natürlich sind naturnahe Bedingungen zu bevorzugen, aber einem Anfänger (wenn er denn unbedingt mit C.ligniperdus anfangen möchte) würde ich dennoch zu einem Ytong raten. Der ist nicht nur ebenso geeignet, sondern auch einfacher zu handhaben (beispielsweise bekommt man schneller und intuitiver ein Gespür für Feuchtigkeit) und hat den Vorteil, dass er wesentlich schwerer verpilzt, während ein Holznest sehr gern mal schimmelt. Ein klares Plus für den Ytong, zumindest am Anfang, wenn man für solche Dinge noch nicht das rechte Händchen hat :winking_face:

    Was soll man zu so einem Beitrag nur sagen? Vielleicht soviel: es geht hier nicht um irgendwelches "Leid der Welt", sondern einfach um die Richtigstellung eklatanter Falschinformationen in einem Forum, in dem es um den Austausch eben solcher Informationen geht. Wenn dich das stört, steht es dir jederzeit frei, Posts oder ganze Threads zu ignorieren. Ansonsten (nichts für ungut, aber es ist mir ein persönliches Bedürfnis) gratuliere ich dir ganz herzlich: einen sinnfreieren Beitrag als deinen habe ich in meinen drei Jahren in diesem Forum noch nicht gelesen... dazu fällt selbst mir nichts mehr ein, dafür hättest du eigentlich einen Preis verdient.