Beiträge von joey

    Naja jede Woche mal vorsichtig reinlinzen kannste schon :winking_face: als Anfänger zerfrisst einen doch sonst die Neugier, außerdem will man ja immer wissen, ob auch alles ok ist. Ich empfehle dafür gern eine rote Taschenlampe (kannste mit roter Folie selbst bauen oder einfach ein Fahrradrücklicht nehmen, pass aber bitte auf, dass es ein sattes, dunkles rot ist, die billigen Leuchten sind meistens zu hell)... dann biste in jedem Fall abgesichert und stresst die Gyne nicht mehr als nötig. Und wie gesagt: wenn irgendwo der Schuh drückt einfach anfragen :smiling_face:

    Hallo und herzlich willkommen im Forum!


    Nun, du hast offensichtlich beide Gynen in einem geschlossenen RG... wenn wir mal annehmen, dass es sich wirklich um Lasius niger handelt (und hier hat shar völlig Recht: eine genaue Bestimmung wäre sinnvoll), war das soweit absolut richtig. Eine Wärmelampe oder ähnliches brauchst du bei einheimischen Arten gar nicht, denn draußen haben sie sowas ja auch nicht. Alles, was sie jetzt brauchen (für die nächsten 1-2 Monate) sind Dunkelheit und Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Die Art gründet in einer abgeschlossenen Gründungskammer (das nennt man "claustrale Gründung"), wo sie bis zum Schlupf der ersten Arbeiterinnen ohne Kontakt zur Außenwelt verweilt. In dieser Zeit musst du zwei Dinge erledigen:


    1. für jede der beiden Gynen jeweils eine eigene Anlage bauen (also zwei Arenen und möglicherweise dafür auch schon zwei kleine Nester, denn ganz optimal ist so ein RG als Nest dann doch nicht), damit du sofort nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen eine Arena und vor allem Futter (Honig, Wasser und Protein in Form von überbrühten Futtertieren) anbieten kannst
    2. dich ordentlich und ausführlich über die Ameisenhaltung informieren... dazu stehen dir unser Forum (die Suchfunktion wird dir helfen) und im Zweifelsfall natürlich wir sehr gern zur Verfügung.


    Also: 4 Wochen sind nicht viel :winking_face: hau rein! Viel Spaß dabei.

    Nun, wenn du befürchtest, dass das Substrat zu nass ist (das sieht man normalerweise daran, dass sich Tropfen oder Kondenswasser bilden... es sieht dann auch wirklich ziemlich nass aus) dann fahr die Bewässerung etwas zurück. Einige Myrmica spec. mögen es aber eh etwas feuchter (weiß ja nicht, welche du hast), das wird wohl nicht das Problem sein. Was die Folie angeht: manche Folien sind tatsächlich zu hell (rot ist nicht gleich rot), aber das kann ich ohne Fotos bzw. Beschreibung der Folie oder wenigstens eine Aussage, wor du sie gekauft hast, leider nicht einschätzen. Aber insgesamt würde ich sagen: lass sie einfach machen :winking_face: SIe sind in der Farm und sie graben, so schlecht kann das Nest also nicht sein. Für genauere Analysen wären einige Informationen nicht ganz schlecht: Wie groß ist das Volk? Ist Brut vorhanden? Hast es gekauft oder ist es ein Wildfang? Gibt es Alternativen zur Farm (z.B. ein RG)? Pauschal würde ich aber sagen: das sollte nicht allzu besorgniserregend sein.

    Dann hast du gerade einen großen Fehler begangen! Sämtliche Futtertiere, egal ob gekauft oder gefangen, sollten vor dem Verfüttern generell überbrüht werden (einige Sekunden in kochendem Wasser), damit schädliche Parasiten, die auch für die Ameisen gefährlich werden können, abgetötet werden. Zudem können sich einige Futtertiere stark wehren, was besonders in einem jungen Volk große Verluste bedeuten kann.


    Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich lege dir dringend ans Herz, dich noch etwas besser über die Ameisenhaltung zu informieren, denn du hast gerade bei den elementaren Dingen noch etwas Nachholebedarf. Wir haben hier wirklich gute Guides und der Einsteigerbereich strotzt gerade so vor Threads, in denen Einsteiger sich bevor sie sich überhaupt Ameisen anschaffen ordentlich informieren (so wie man sich das normalerweise wünscht), dort findest du Tonnen von Dingen, die für dich auch elementar sein könnten! Und solltest du etwas doch nicht finden, dann scheue dich bitte nicht, hier zu fragen, aber tu es zukünftig bitte bevor du handelst, damit du nicht irgendwann einen schlimmen oder gar tötlichen Fehler begehst. Sorry, wenn ich das so deutlich sage, aber du wärst nicht der Erste, dem das passiert... die Frustration ist hinterher umso größer und kann einem das ganze Hobby vermiesen.

    Post Nr.6:

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    Hab sie mir jetzt genauer angeguckt is auf jedenfall ne Ameise^^ naja jetzt hoff ich das sie begattet ist.


    Wir gehen also mal davon aus, dass es ne Ameise ist, dass es ne Gyne ist und dass sie inzwischen keine Flügel mehr hat :winking_face:

    Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob du mich richtig verstanden hast: du solltest zumindest mit einiger Sicherheit wissen, was für eine Art du da hast! Ob du was siehst oder nicht ist zweitrangig: du musst einfach wissen, ob die Art, die du halten möchtest, claustral (also in einer verschlossenen Gründungskammer) oder semiclaustrale (also in einer offenen Gründungskammer UND Nahrung aufnehmend, die du in diesem und NUR in diesem Fall anbieten müsstest) gründet. Weißt du das nicht, könntest du bereits zu Beginn einen fatalen Fehler begehen und nachhaltig Schaden anrichten oder die Gyne sogar umbringen. Wenn du meinen Rat willst: arrangiere dich mit dem Nest wie es jetzt ist (das ist ganz einfach und sogar gut, denn in der Gründungsphase gilt: je dunkler und ruhiger desto besser) und kümmer dich lieber um die Artbestimmung... jetzt noch das Isolierband abzumachen und das Nest mit Folie zu versehen ist eine eklatante Neststörung, die du unbedingt vermeiden solltest! Sowas sollte man sich immer vorher überlegen... bis Antstore liefert, hat die Gyne die ersten Eier gelegt und sollte nicht mehr gestört werden.

    Zitat

    Bevor ichs vergesse ich hab ein art Reagenzglasnest aber ich hab keine folie also hab ich isolierband drum aber wie lange dauert es bis zur ersten ei ablage damit ich weis wann ich nachgucken kann will sie nicht immer stören?


    Na also wenn du Isolierband drum hast kannst du ja eh nicht mehr reingucken, ohne das Nest komplett durchzuschütteln. Und das solltest du auf keinen Fall tun: das Nest sollte möglichst ruhig und ungestört bleiben. Nun weiß ich ja nicht, was du da für eine Art hast... das wäre aber wichig, zu wissen, um dir jetzt einen Rat geben zu können, wie du weiter verfahren solltest! Gründet die Art nämlich claustral, müsstest du das Nest verschließen und auf die ersten Arbeiterinnen warten. Wie lange das dauert kann dir keiner sagen, ohne die Art zu kennen (bei manchen sind es ein paar Wochen, bei anderen 2 Monate und länger). Dann müsste man überlegen, wie man das Nest, in das du ja keinen Einblick mehr hast, in eine Arena verfrachten und verschließen kann, so dass die ersten Arbeiterinnen es letztlich selbst öffnen können, wenn es soweit ist (das funktioniert normalerweise mit einem winzigen Sandhäufchen vor'm Eingang). Gründet die Art hingegen semiclaustral, müsstest du das Nest aber auf jeden Fall in eine Arena tun und dort auch Futter anbieten, weil semiclaustral gründende Gynen während der Gründung auf Nahrungssuche gehen. Du siehst: im Moment können wir dir rein gar nichts raten, wir brauchen einfch mehr Infos. Ein Foto wäre extrem hilfreich gewesen, aber auch damit kann hier keiner sicher die Art bestimmen (weshalb der Wildfang, der ja zum einen ökologisch gesehen sehr zu empfehlen ist, eigentlich immer auch eine recht ambivalente Geschichte bleibt).

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    Ameisenfarm und die Arena sollten die auf gleicher ebene stehen oder können die versetzt sein?


    Schau mal, in der Natur leben die Ameisen unter der Erde... das bisschen Schlauch interessiert sie nicht die Bohne, besonders wenn das Volk dann schon etwas größer ist. Zunächst werden sich die Tiere aber die attraktivste Alternative aussuchen und dabei eine wählen, die dem RG möglichst nahe liegt... und das scheint momentan die Rinde zu sein. Junge Völker gehen ungern Risiken ein, denn in der Natur wäre das recht gefährlich. Irgendwann werden sie da sicher wieder rauskommen... wann das sein wird, kann dir aber keiner sagen. Wenn die Bedingungen dort gut sind, bleiben sie dort recht lange... eines meiner Völker hat die komplette letzte Saison unter einer Sukkulente verbracht und ist erst dieses Jahr ins Nest gezogen. Das Einzige, was ich dir Raten kann ist: Geduld! Einfach laufen lassen :winking_face:


    Zitat

    Ich tu momentan honig und wasser geben reicht das oder schon Fliegen usw mit rein?


    Auf jeden Fall! Nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen hat das Volk keine Reserven mehr und braucht sofort Eiweiß!

    Also ich stehe gerade ein wenig auf dem Schlauch... was ist passiert :frage: verstehe ich das richtig: deine Sand-Lehm-Mischung ist nach unten ins Tongranulat gerutscht (so würde ich das jetzt übersetzen :grinning_squinting_face: korrigiere mich bitte wenn ich falsch liege)? Da würde ich mir keine Gedanken machen, das ist nicht schlimm. Das Tongranulat soll ein wenig die Feuchtigkeit speichern und sie langsam ans Nest abgeben bzw. für eine anständige Durchfeuchtung sorgen. Je mehr Kontakt zum Gemisch besteht, umso besser wird es diese Aufgabe erfüllen. Wie tief die Ameisen graben und ob sie ein Stück in diese Schicht reinbuddeln, wenn sie können, kannst du eh nicht verhindern, auch wenn dort kein Sand drin ist werden sie vorhandene Hohlräume nutzen.

    Nun, eigentlich stimmt das schon... das Volk wird wohl früher oder später verduften. Aber darauf wetten würde ich nicht: vor vielen vielen Jahren (da war ich noch in der Grundschule und hatte eigentlich kaum einen blassen Schimmer von Ameisen) ist es einem Freund und mir gelungen, ein Volk (dürften Lasius niger gewesen sein, welches von Muttern aus dem Blumenbeet ausgegraben wurden) in einem ausgedienten Aquarium anzusiedeln. Und da wir auch von Ausbruchsicherungen keinen Schimmer hatten und nur ein Fliegengitter verwendeten, landete das Becken nach etlichen Ausbrüchen schließlich im Garten, wo das Volk sogar einen Winter überstand, dann aber leider auf tragische Weise ums Leben kam (es ertrank nach einem Wassereinbruch). Dabei sollte man erwähnen: es war ein reines Erdnest! Ob das mit praktischeren Nestvarianten (z.B. einem Ytong, in den man auch reingucken kann) funktionieren könnte, kann ich nicht genau sagen... aber ich würde es auf jeden Fall mal ausprobieren.

    Der Schwarmflug findet überall zu einer anderen Zeit statt.... ich dachte immer, dass der Stuttgarter Raum in den letzten Jahren eigentlich als eine der ersten Regionen dran war während die Mittelgebirge im Osten so ziemlich als letztes kamen. Es wäre sehr interessant, das mal etwas genauer zu erfassen und in den nächsten Jahren zu beobachten, ob sich hier vielleicht ein Muster abzeichnet... wahrscheinlich gehören zu den Faktoren, die den Schwarmflug letztlich auslösen, auch regionale Besonderheiten, dann könnte man mit einiger Sicherheit so eine Art "Schwärmkarte" erstellen und den Schwarmflug somit viel treffsicherer vorhersagen, als das die bisherigen Schwarmflugtabellen können.

    Du, die Antwort von Antguy war auch sehr gut... wenn du erstmal ein paar Jahre dabei bist und ein paar hundert mal gesagt hast "Leute, Ameisenhaltung will wohl überlegt sein..." und dann jedes Jahr pünktlich zur Urlaubszeit 20mal die selben Posts liest ("ich hab Urlaub und weiß nicht wohin"), dann wirst du Antguy verstehen, der die Antwort so wie einige Andere hier (ich inbegriffen) schon langsam singen kann... wir träumen schon nachts davon und wachen danach schreiend und schweißgebadet auf :D.

    http://www.roehrich-gipse.de/gipsfibel.htm


    Dritte Überschrift, Punkt "8. Expansion":


    Zitat

    Jeder Gips dehnt sich während des Abbindens aus. Der Betrag der Expansion ist einerseits bei den Gipsarten unterschiedlich, andererseits von Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit abhängig. Eine vergleichende Expansionsmessung kann also nur unter gleichen Bedingungen vorgenommen werden, die in den Normen EN 26873 und ISO 6373 definiert sind. Üblich sind Angaben für die Expansion des Gipses nach 2 Stunden in % und die Druckfestigkeit in N/mm² nach einer Stunde. (Hervorhebung durch mich, d. Verf.)


    q.e.d. :winking_face: Was LifeStyler beobachtet hat muss also andere Ursachen gehabt haben.

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    Endo- und Ekto-Parasiten kannst du gleich ganz aus der Diskussion rauslassen, da dieses Thema auf alle Exoten in gleichem Maße zutrifft... mir ging es nur darum, das Bild von P. dives etwas zurecht zu rücken.


    Ok, da hast du recht. Relativ zu anderen Exoten gibt es hier absolut keine Besonderheiten.


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    Beweise bitte. Ausser irgendwelchen Gerüchten die in den Foren 1000fach wiederholt werden, kenne ich nur die Bilder von Erne mit kopulierenden Tieren. Kopulationen gabs auch schon bei anderen Arten. Eine begattete Gyne ist dabei noch nie heraus gekommen ... zumindest ist das mein momentaner Wissensstand ...


    Den letztgültigen Beweis kann ich dir leider nicht liefern... selbst Herr Prof. Buschinger hält sich bei aller Evidenz dahingehend bedeckt, da dieser allerletzte Beweis eben aus dem Grund, dass in Völkern mit mehreren Gynen durchaus "normale" Kopulationen innerhalb des Nestes durchführen können, die streng genommen keine Inzucht wären (wie du das beschrieben hast), noch offen ist. Molekulargenetische Tests, die letztgültigen Aufschluss liefern könnten, sind aber vor allem zeitaufwändig und teuer... selbst wenn ich wollte, könnte ich damit nicht dienen. Insofern: touché :smiling_face: aber letztlich wäre das auch völlig egal... ob es sich nun um eine tatsächliche Inzuchkopulation oder eine irgendwie sonst geartete Kopulation innerhalb des Nestes handelt ist mal wieder ein Streit um Begriffe. Das Resultat ist in jedem Fall, dass ein Volk mit mehr als einer Gyne neue fertile Vollweibchen hervorbringen kann und (soweit der Stand der Dinge, die ich mit Sicherheit sagen kann, weil ich sie selbst gesehen habe) das für gewöhnlich auch tut. Was bitte ist daran ein Gerücht? Ich könnte jetzt auf ein Thema zurückkommen, was wir vor einiger Zeit mal geführt haben, und sagen: beweise du doch erstmal das Gegenteil :grinning_squinting_face:


    Das Myrmica rubra in den Staaten Pestants sind ist so richtig wie irrelevant. Ich würde einem Amerikaner niemals Myrmica rubra empfehlen, eben weil ich das weiß... irgendwie verdeutlicht dieses Beispiel für mich nichts, sondern wirft die Frage auf, was du damit eigentlich vermitteln willst? Klar können auch unsere heimischen Arten irgendwo Pestants sein. Monomorium pharaonis sind in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet auch ganz normale Ameisen. Und? Realistisch sehen heißt doch nicht gleich verharmlosen... stark polygyne Arten haben in fremden Habitaten immer das Potential zur Plage zu werden. So what? Das spricht doch nur dafür, eben bei solchen stark polygynen Arten wie P. dives vorsichtig zu bleiben.


    Lass uns diese Diskussion einfach per PN weiterführen, wenn du magst. Hier gehört sie nicht hin und eigentlich gibt es schon genug davon :winking_face: was hältst du davon?

    Du kleiner Scheerzkeks ;)... wenn dem wirklich immer so wäre, würde Wasser, wenn es vom flüssigen in den festen Aggregatzustand übergeht (nennt man "Eis" :grinning_squinting_face: ), wohl kaum Löcher in den Asphalt machen, nich? Spaß beiseite: ich hab davon keine Ahnung, aber ich glaube das hat mit einer solchen Zustandsänderung nicht wirklich viel zu tun. Ich konnte bisher nur das leichte Überquellen bei meinen Platten beobachten... aber ganz sicher bin ich mir natürlich nicht. Dass er sich zusammenzieht glaub ich allerdings nicht wirklich... ich habe noch nie ein Loch in der Wand ausgegipst und der Gips ist danach wieder aus dem Loch gefallen, weil er sich zusammengezogen hat. Jetzt ist der Ehrgeiz geweckt.... jetzt probier ich's aus :winking_face:

    The_Paranoid:

    Zitat

    Aus dem obigen Fehler hat Antstore gelernt. Mittlerweile werden nurnoch kontrollierte Kolonien verkauft. Statt mehreren 100 Königinnen bekommt man jetzt 1 bis wenige Königinnen... Die Vermehrung ist somit nicht höher als bei anderen Arten mit nur einer Königin und Ameisensäure-Probleme hat man auch nicht.


    Darüber haben wir bereits mehrfach ausführlich diskutiert: eine Kontrolle (egal wie gut) kann nur eine temporäre Lösung sein und hilft auch nur gegen sichtbare Ektoparasiten. Endoparasiten und sehr kleineres Ekto-Getier kann man unmöglich "entfernen" (auch wenn einige Personen das noch immer gern behaupten :grinning_squinting_face: ). Und was die Vermehrung angeht glaub mir: ich habe selbst erlebt, wie schnell sich diese stark polygyne Art bei guten Haltungsbedingungen entwickelt (ich muss sie ja nicht selbst halten, um die Völker anderer Halter zu beobachten...), aber selbst wenn man eine ganze Zeit Ruhe hat: irgendwann kommt der Moment, wo der Spaß einfach aufhört. Der Inzuchtverdacht ist ja inzwischen recht hinreichend erhärtet worden!!! Es ist also egal, mit wie vielen Gynen du anfängst: irgendwann werden es von ganz allein mehr. Das ist übrigens auch der Grund, warum...

    Zitat

    ... Leute die nie P. dives gehalten haben...


    ...eben nie Polyrhachis dives gehalten haben: es handelt sich bei den genannten Problemen wohl kaum um Vorurteile, sondern um Dinge, die immer und immer wieder real auftreten! Was die Shops da machen ist eine gute Taktik, um den Zeitpunkt, an dem diese Probleme auftreten, möglichst weit nach hinten zu verschieben. Offensichtlich funktioniert diese Strategie sehr gut: es gab einige Zeit keine Berichte über Probleme mit P. dives (genau deswegen) und schon glauben die Ersten, es wäre jetzt alles gut :grinning_squinting_face: und obwohl ich selbst die Grundlagen der Konsumenten- und Werbepsychologie kenne bin ich doch immer wieder verblüfft, wie leicht man Menschen von allem möglichen Hafer überzeugen kann ;). Ich kann dir versichern: durch Kontrolle ändert sich an der Biologie der Art und ihren Verhaltensweisen gar nichts. Wir kennen beide, davon gehe ich jetzt einfach mal aus, die Berichte über exponentielles Wachstum, Inzucht, ausgebrochene Völker mit dutzenden Zweignestern vom Kleiderschrank bis in die Vorratskammer und über Ameisensäuregestank bei dem man eigentlich nicht mehr guten Gewissens die Wohnung betreten konnte und Überbrühen des Volkes der letzte Ausweg war. Und eigentlich wissen wir daher auch beide (sollte man annehmen), welche Potenziale wirklich in P. dives stecken... und wir kennen auch beide die Unmengen an Diskussionen zu diesem Thema, weshalb ich das jetzt an dieser Stelle nicht unendlich vertiefen will

    Also ich hab mal gehört Gips dehnt sich bei der Trocknung geringfügig aus (was ich auch selbst beobachten konnte, er "quilt" etwas über die Form hinaus, wenn man nicht aufpasst), weswegen ich den Gips nie direkt ins Becken gegossen habe (weil Glas + Druck ergibt meistens Scherben :winking_face: )... außerdem bin ich eh zu faul, das Becken danach ewig zu schrubben :grinning_squinting_face: jetzt wüsst ich es aber dennoch ganz gern genau: dehnt er sich nun aus und wenn ja: in welchem Ausmaß?

    Es ist sogar wahrscheinlich, dass er zurück kommt und noch keine Tiere geschlüpft sind, insofern stimme ich dir ja zu. Er sollte sich aber für die Eventualität rüsten, dass es doch passiert. Du sagst es selbst:

    Zitat

    Entwicklungszeiten liegen sehr selten bei unter oder genau einem Monat!


    Selten! Es ist nicht unmöglich.


    Was die Fütterung angeht: da kann ich dir nicht zustimmen. Ich habe bei einem meiner Völker, bei dem ich mich zur Verschlussvariante mit Sandhäufchen entschieden hatte, beobachtet, dass der Eingang nach der ersten Nahrungsaufnahme wieder verschlossen wurde (was aus verschiedenen Gründen logisch ist und in der ersten Zeit häufiger vorkommt), aber die Nahrungsaufnahme selbst hat niemals länger als ein paar Stunden gedauert. Nichts für ungut, aber willst du mir allen Ernstes erzählen, du hättest dein Volk 24 Stunden am Stück beobachtet? Ich muss dir ja wohl kaum sagen, dass man die Aktivität aufgrund ihrer Seltenheit, winziger Aufnahmemengen und dem enorm späten furagieren der Tiere in der ersten Zeit kaum mitbekommt?
    5 Tage, da (so geschmacklos das sein mag) verwette ich meinen Hut, sind für Arbeiterinnen die noch nie gefressen haben absolut zu lange und sie verhungern jämmerlich... ein Teil des Jungvolkes bzw. die Gyne kann unter Umständen überleben, aber nur, wenn sie die eigene Brut verfrühstücken. Sollte das die Prämisse sein, unter der du deine Aussage gemacht hast: Zustimmung, das ist möglich, aber nach meinem Dafürhalten de facto inakzeptabel.

    Gut erkannt: dein Problem ist die Nahrung! Nein, sie können nach dem Schlüpfen nicht noch so lange überleben... egal, wie oft du noch fragst, die Antwort wird immer "nein" sein, denn sie müssen unverzüglich Nahrung aufnehmen. Sie haben keinerlei Reserven (woher auch, haben ja noch nie Nahrung aufgenommen). Um Protein zu bekommen wird die verbliebene Brut geschlachtet und ohne Kohlenhydrat in Form von Honig gehen dir deine frisch geschlüpften Tiere gleich wieder jämmerlich ein. Du könntest zwar das RG mit Sand verschließen (einfach ein kleines Häufchen davor auftürmen), dann könnten sie sich selbst ausgraben, aber damit hast du absolut nichts gekonnt, denn Futter ist dann noch immer keins da. Aber wo liegt denn jetzt das Problem: einfach Geschwister, andere Verwandte, Freunde, Nachbarn oder wen auch immer einweisen und bei Bedarf füttern lassen.

    Und man sollte bei diesen sogenannten "Einsteigerexoten" auch niemals vergessen, dass sie auch sehr gefährlich werden können... ich sage nur: Plage im Haus, biologische Invasion, Parasiteninfektion und speziell bei Polyrhachis dives die teils enorme Ausdünstung von Ameisensäure, an der schon erfahrene Halter gescheitert sind. Nur, weil eine Art leicht zu halten ist, heißt das noch nicht, dass sie auf Dauer harmlos wäre. Es gibt sicher "leichtere" Exoten, aber auch die sind generell nichts für blutige Anfänger, da stimme ich Michi-King91 vollständig zu. Aber, erichant, du hast dich für Camponotus ligniperdus entschieden, eine wirklich interessante Art... das ist meiner Ansicht nach eine sehr gute Wahl. Informiere dich gut über diese Art und dann leg los :winking_face: auch von mir: viel Erfolg!


    Und nochmal zu der Sache mit der Winterruhe: auch viele nicht-heimische Arten (sog. Halbexoten) brauchen eine Winterruhe, nur meistens bei höheren Temperaturen und/oder für kürzere Zeit. Du wirst aber sehr bald feststellen: die Winterruhe ist gar nicht so schlecht! Du hast, wenn Ameisen in der Anlage sind, keine Zeit für Verbesserungen oder Reperaturen an der Anlage... in der Winterruhe kannst du solche Arbeiten gut erledigen. Gerade am Anfang möchte man oft noch Kleinigkeiten neu machen oder verändern, wenn einige Zeit vergangen ist... dazu ist die Winterruhe perfekt.