Beiträge von joey

    Wie er selbst schrieb:

    Zitat

    Die Ritzen durch die sie kommen sind einfach zu klein und zu zahlreich um sie zu versiegeln, das Nest auf der Terrasse konnte ich auch nciht ausfindig machen.


    Egal, wie viele Silikonkartuschen er hier zum Einsatz bringt: die Mädels finden einen anderen Weg! Besonders, wenn es sich tatsächlich um irgend welche Pestants handelt. Hier jetzt weiter selbst rumzuexperimentieren kostet wertvolle Zeit... hier muss so schnell wie möglich ein Fachmann ans Werk. Ich habe vor geraumer Zeit eine Reinigungsaktion in einem pharao-verseuchten Wohnheim erlebt: dort wurde definitiv zu lang gewartet... der Einsatz dürfte dicke einen fünfstelligen Betrag gekostet haben und soweit ich weiß, gab es inzwischen erneut kleine Vorkommen.


    Wichtiger Hinweis: dringend im Mietvertrag nachgucken... ich bin jetzt kein Experte für Mietrecht, aber ich glaube, dass der Vermieter dafür aufkommen muss!

    Nun, ich würde mich da durchaus zu Spekulationen hinreißen lassen: es handelt sich um Knotenameisen, die auf den ersten Blick "Temnothorax oder Tetramorium" ähneln, die aber in riesiger Zahl in der Nähe eines Wohnhauses auftreten und nen mords Appetit auf alles haben, was sie finden... da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Monomorium pharaonis handelt (ok: die Farbe haut nicht ganz hin, aber das muss nix heißen... zudem gibt es auch noch andere Pestants)! Also: statt jetzt noch ewig nach möglichen Bestimmungen zu fahnden (was sowieso schwierig wird) würde ich mir schleunigst Gedanken über nen Kammerjäger machen... die Biester können echt fies werden und je länger man wartet, umso schwerer wird man sie wieder vollständig los.

    Hey The_Paranoid :smiling_face:


    Zunächst einmal ist eine Gipsplatte sehr schnell und einfach herzustellen. Hat man einmal eine Form, dauert eine einfache Platte samt Beschichtung weniger als 15 Minuten. Dennoch verzichtet man nicht auf die Möglichkeit, Formen zu modellieren. Zudem kann man, wenn man es auf die Spitze treiben will, Gips sogar einfärben, wodurch sich realistische Landschaftsmodelle (etwa Felslandschaften) herstellen lassen und für die Gewichtsreduktion einen Drahtnetz-Kern verwenden. Aber auch mit einer bloßen Sandbeschichtung sieht die Platte sehr natürlich aus und bietet eigentlich für alle Arten die perfekte Oberfläche zum laufen.
    Ferner kann man Steine und Co. einfach mit eingipsen... dadurch bleiben keinerlei Ritzen oder Löcher, in denen sich ein Ameisenvolk unerwünschterweise wohlfühlen würde. Der Boden ist homogen und dicht. Und selbst wenn er mal versehentlich feuch wird: ein Eingraben der Ameisen ist und bleibt unmöglich (bei Sand-Lehm wird es mit etwas Pech spätestens dann schwierig). Einziger Nacfhteil: nachträgliche Änderungen sind nicht möglich... das sind sie aber wenn das Becken bewohnt ist sowieso, das ist also nur ein theoretischer Nachteil.
    Einer der wichtigsten Vorteile ist meiner Meinung nach aber der Preis: eine Tüte Modellgips ist spottbillig! Da ich den Boden jedes Jahr komplett austausche (das geht ganz einfach... alte raus, neue rein, fertig... was soll daran kompliziert sein? Das Gemansche mit Sand-Lehm ist sicher schwieriger), würde mich die Menge Sand-Lehm-Gemisch, die ich brauchen würde (mehrere Kilo plus Versand), schlicht ein kleines Vermögen kosten. Beim Gips bin ich mit rund 5,-€ dabei (Gips plus Begatellmengen Terrariensand). Ich muss auch nicht erst bestellen und warten... ich geh einfach in den Baumarkt und hol mir ne Tüte.


    Was die Reiunigug angeht: Null Problemo! Müll kann man einfach rausnehmen und da der Gips nicht feucht wird (ich schirme alle Nester von der Bodenplatte ab), bietet er Schimmel keinen Nährboden. Alles, was einsickern würde (z.B. sowas wie Erbbeeren) biete ich eh nur in Schälchen an, da passiert also auch nix.


    Alles in Allem würde ich sagen: wer schnell und Preiswert einen zuverlässigen Boden herstellen will, liegt mit Gips genau richtig. Ansonsten würde ich sagen: Geschmackssache :smiling_face:

    1) Wasser sooft wie nötig (wenn die Watte trocken ist ist es soweit), Honig spätestens alle 2 Tage, Futtertiere spätestens alle 3 Tage (ergo: mach nach 2 Tagen alles, dann musst du nicht 2mal anfangen :winking_face: )... Zuckerwasser solltest du ganz weglassen, das Zeug ist so gut wie wertlos. Was ist "usw."? Was bietest du denn noch alles an?


    2) Also wenn du jetzt wissen willst, ob dein Volk schon Eier haben sollte, dann: ja, eigentlich sollte die Gyne bereits mit der Eiproduktion begonnen haben (hast du sie denn ohne Brut bekommen?). Wann du welche zu sehen bekommst, kann man nicht sagen... das hängt vom Nest ab, vom Volk selbst, von deiner Folie (die meiner Ansicht nach ein wenig blass ist... was ist das?) usw.


    3) Dafür gibt es keinen Bauplan... das wirst du sehen, wenn es fertig ist. Es wird aus Kammern und Gängen bestehen :winking_face: Ich kann anhand deiner Fotos aber den Plattenabstand (also den Abstand zwischen den Glasscheiben) nicht einschätzen, aber es kann durchaus sein, dass du das Nest nie oder nur teilweise zu Gesicht bekommen wirst, weil der Abstand einfach zu groß ist. Das wird sich ebenfalls noch zeigen müssen.


    4) Pauschal würde ich sagen JA, das stört. Bei nur 1,5m besteht die Gefahr, dass die Vibrationen auf die Anlage übertragen werden... mit den bekannten Folgen. Die Empfehlungen liegen bei mindestens 2,5m. Wie gesagt: pauschal! Ich kenne weder die bauliche Beschaffenheit des Raumes (ein Holzfußboden oder Gipskartonplatten übertragen Schwingungen wesentlich besser als ein massiver Betonfußboden/ Ziegelwände) noch deine Musikgewohnheiten.


    5) Ein permanenter Luftaustausch ist schon von Vorteil, gerade wenn das "System" recht klein ist. Je größer die Anlage ist, desto seltenher muss gelüftet werden. Aber gerade wenn man an Schimmel denkt ist es schon besser, wenn deine Anlage eine Lüftung hat.


    6) Bei Lasius niger ausschließlich am Kalender. Sie besitzen keinen sichtbaren endogenen Jahresrhythmus... wenn es Zeit ist musst DU reagieren, die Temperatur drosseln und schließlich die Winterruhe einleiten.

    Nun, Kies ist eine Möglichkeit. Aber natürlich bei Weitem nicht die Einzige: Ich selbst verwende beispielsweise gegossene und beschichtete Gipsplatten, die ich für sehr vorteilhaft halte.


    Ich rate dir nochmal dringend, dich hier im Forum noch etwas besser umzugucken. Schau mal: wir haben hier eine Suchfunktion, wir haben Guides für Anfänger und Technikguides zu diversen Baumaterialien... stöbere doch einfach mal ein wenig herum, dann wird dir auffallen, dass es auf viele deiner Fragen bereits hervorragende Antworten gibt. Dadurch bekommst du neue Ideen und Anregungen und wirst auf Dinge aufmerksam, an die du noch gar nicht gedacht hast.

    Lass dir eins gesagt sein: man hat sich nie genug informiert :winking_face: ich zum Beispiel mach das schon ein paar Jährchen, lerne aber immer und immer wieder dazu. Aber das nur am Rande.


    Die Schwärmzeiten bei Lasius niger reichen von Ende Juni bis Ende August, in Manchen Regionen sogar bis Anfang September. Damit wäre deine Queen sogar recht früh :winking_face:


    Was die Arena betrifft: bei Lasius niger sind deiner Fantasie da keine Grenzen gesetzt... ein paar Versteckmöglichkeiten wären gut, von mir aus aber auch Plastikfiguren :grinning_squinting_face: den Ameisen ist es schnurz. Ich währe nur mit Pflanzen vorsichtig (die können bitter Ärger machen) und wenn du Holz (Rinde oder Äste) verwenden möchtest achte auf Schimmel (bei höherer Luftfeuchtigkeit geht das sehr schnell). Zudem solltest du nach Möglichkeit alle Materialien vorher im Backofen sterilisieren, um ungebetene Gäste (Milben, Keime, Pilze, andere Insekten usw.) loszuwerden.

    Zitat

    Füttere sie NICHT ! Sie würdes es nicht gerade gerne annehmen.


    Das hat mit "nicht gern" absolut nix zu tun... sofern es sich um Lasius niger handelt (was ich auf den ersten Blick vermuten würde... Angaben ohne Gewähr weil unsicher) gehe ich davon aus, dass sie aus dem Schwarmflug stammt, also nicht (wie Guggi offensichtlich glaubt) zu irgend einem Volk vor der Haustür gehört (eine dealate Gyne dieser Art stiefelt sonst eigentlich nicht mal eben draußen rum), und nach einem Fleckchen zum Gründen suchte. Lasius niger gründen claustral, d.h. abgeschlossen und ohne Futter... Füttern musst du erst, wenn die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Das RG sollte also verschlossen und dunkel gelagert werden.
    Damit ist die Frage...

    Zitat

    Baut sie selber wieder einen Staat auf?


    ... auch schon erledigt: sie tut es nicht wieder, sondern zum ersten Mal... aber ja, sie tut es :smiling_face:


    Guggi: Die weitere Verfahrensweise ist also ganz entspannt: du hast ein paar Wochen um dich gründlich über die Ameisenhaltung zu informieren. Einige Anregungen: du hast kein "Gipsformicarium", sondern ein Gipsnest... das allein ist noch kein Formicarium. Ein Formicarium besteht immer aus Nest, Arena und allem, was dazu gehört (z.B. die Futterstelle oder dem Ausbruchschutz). Und das ist auch, was du jetzt erstmal brauchst. Dabei hilft dir die Suchfunktion des Forums, die Guides oder (falls du was nicht findest oder nicht verstehst) eine Frage im Forum garantiert weiter.


    Edit: Bevor ich es vergesse: hör bitte auf, die Tiere im RG zu füttern! Das ist eine Neststörung und somit unvorteilhaft, außerdem können Reste hier schnell schimmeln! Das kann problematisch werden, weil du séhr bald keinen Zugrif mehr zum Nest haben wirst.

    benai:

    Zitat

    Stress wird gerne als Hauptgrund genannt. Sollte man nicht als Grund nennen. Da Stress nur ne Entschuldigung ist (meistens um selbst gut da zustehen)


    Das ist Quatsch. In vielen Fällen ist tatsächlich Stress eine wichtige Ursache. Dauerhafte EInwirkungen, etwa von elektrischen Geräten oder trampelnden Mitbewohnern auf wackeligem Boden versetzen die Ameisen in einen Dauerhaften Aktivationszustand. Vibrationen sind in der Natur ein sicheres Zeichen, dass das Volk gerade ausgegraben wird... es macht sich also bereit zur Verteidigung des Nestes. Hält dieser Zustand Tage, Wochen oder gar Monate an, schädigt dies den Organismus derart, dass die geschwächten Tiere plötzlich Tiere verenden können. Du hast aber insofern Recht, dass die Stressquelle meistens eine Fahrlässigkeit des Halters, also letztlich schlechte Haltungsbedingungen sind (z.B. die falsche Standortwahl, permanente Neststörungen usw.) und dass "Stress" dann immer besser klingt als "ich habs verbockt"... dennoch ist es falsch zu behaupten (was aufgrund missverständlicher Informationen, die leider inzwischen weit verbreitet sind, immer häufiger vorkommt) es gäbe so etwas wie Schädigungen durch Stress nicht. Im Vorliegenden Fall können wir wahrscheinlich nicht sagen, woran die Tiere genau gestorben sind, aber eventuell finden wir ja einen Fehler (z.B. wenn das Formi direkt auf der 6000Watt-Bassbox steht oder, um realistisch zu bleiben, das Nest einfach nicht richtig abgedunkelt ist) um zu vermeiden, dass es nochmal passiert.


    Squall

    Zitat

    seit dem ich die habe sind die in einem reagenzglas und da wollten die nicht raus

    Müssen sie ja auch nicht, wenn es ihnen dort gut geht. Hast du denn eine Alternative angeboten (also ein Nest, dass schön feucht und dunkel ist)? Was hast du getan, um die Tiere aus dem RG zu locken (z.B. Beleuchtung oder Austrocknung)?War das RG abgedunkelt (z.B. mit roter Folie)?

    Zitat

    habe nur immer wasser gegeben und eine zucker-honiglösung


    Kein Protein? Das würde erklären, wo die Brut hin ist: sie wurde aufgefressen! Sobald die ersten Arbeiterinnen da sind, braucht das Volk Eiweiß!

    Zitat

    welche ameisen art währen den noch gut für anfänger


    Du hast schon eine der Besten Arten für Anfänger! Es gibt noch andere (etwa Formica fusca oder Myrmica rubra), wenn aber ein Haltungsfehler am Tod deiner Ameisen schuld ist, werden Völker anderer Arten genauso eingehen wie dieses Volk Lasius niger. Wir sollten also ernsthaft deine Haltung analysieren, bevor du über eine neue Art/ ein neues Volk nachdenkst.

    Nichts für ungut, aber mit dieser Beschreibung kann dir niemand helfen... das könnte alles gewesen sein.... von einem Milbenbefall bis hin zu einem Ameisenfressenden Wichtelmännchen aus einer anderen Dimension. Also: Wie lange hattest du das Volk? Wieviele Arbeiterinnen sind genau verstorben? Was ist mit Brut? Konntest du irgendetwas auffälliges beobachten? Gab es Verhaltensauffälligkeiten? Hast du die Möglichkeit, Milben auszuschließen (zu Deutsch: hast du ein Mikroskop um mal etwas genauer hinzuschauen)? Hast du irgend etwas außergewöhnliches Gefüttert? Oder Haltungsbedingungen geändert? Gibt es Elektrogeräte in der Umgebung oder andere Stressquellen? Und und und, da könnte alles wichtig sein... Bilder wären von Vorteil. Ob sich die Ursache damit identifizieren lässt kann ich dir aber auch mit diesen Informationen nicht versprechen.

    Hi Enchilada und herzlich willkommen im Forum! Schön, dass du dich für Ameisen interessierst. Also wenn du absoluter Einsteiger bist, kommt für dich die Haltung exotischer Arten (also solche ohne Winterruhe) eigentlich nicht in Betracht, da es hier diverse Risiken und Schwierigkeiten gibt, die einen Anfänger üblicherweise leicht überfordern. Manche Arten beispielsweise, die du problemlos halten könntest weil sie sehr einfach zu halten sind, kann man dir auf keinen Fall empfehlen, weil sie regelrecht gefährlich werde können (guckst du hier). Das dürfte dich nicht wirklich befriedigen, immerhin heißt das: es wird wirklich schwierig mit deiner Haltung im Rahmen der Facharbeit. Nun weiß ich nicht, wie eine solche Arbeit aussehen muss, welchen Umfang sie haben muss … inwiefern muss sie praktisch orientiert sein? Kann sie auch theoretischer Natur sein? Dann nämlich hätte ich dutzende Themen für dich, bei denen deinem Lehrkörper der Mund offen stehen bleibt, wenn du sie abgibst :winking_face: praktisch kann ich dir nur raten: organisiere eine Pflegeperson für den Urlaub (ist ja bei einem Startervolk absolut kein Problem, denn der Aufwand ist minimal) und steig jetzt noch mit einer der üblichen Arten (z.B. Lasius niger) ein. Und da kann man dann auch etwas flunkern: besorg dir einfach schon ein etwas größeres Volk und „ergänze“ die Gründungsphase konstruktiv… zu deutsch: klau dir was aus den existierenden Berichten zusammen :grinning_squinting_face:

    Also der Porenbeton den ich habe ist ziemlich feinporig, damit hatte ich ehrlich noch nie Probleme... du hast aber Recht: irgendwo muss es die ja geben, versuchs doch einfach mal in nem anderen Baumarkt. Ansonsten musst du den Stein ja nicht bestreichen: feuchte ihn ein wenig an und bestreue ihn mit Sand-Lehm-Gemisch. Hinterher noch etwas mit Wasser besprühen und die Poren sind dicht.

    Ja, das hab ich dann wohl falsch verstanden... ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil :grinning_squinting_face: . Eine Anmerkung habe ich dazu dennoch (sorry :smiling_face: :frowning_face: Honig/ Honigwasser sollte man so besser nicht anbieten, weil die Frische einfach leidet. Mit Zuckerwasser wäre es denkbar, aber wie wir schon ausführlich diskutiert haben ist Zuckerwasser als Nahrungsquelle nicht zu empfehlen. Und wie gesagt: alle genannten Tipps sind für Perioden von einer Woche oder im Extremfall 10 Tagen denkbar (wenn auch nicht unproblematisch)... aber 3 Wochen, da sind wir uns denke ich einig, sind für sämtliche Maßnahmen zu lang. Da gibt es nur 2 akzeptable Möglichkeiten: Pfleger auftreiben oder daheim bleiben.

    Zitat

    Ich habe nie behauptet das man Honigwasser lagern soll. :winking_face:


    Nee... aber du hast auch nicht gesagt dass man's nich soll :grinning_squinting_face: und das habe ich ergänzt... wir sind ein gutes Team :winking_face: . Eigentlich wollt ich damit nur sagen: Honigwasser ist überflüssig! Purer Honig ist perfekt (und dazu noch weniger aufwändig) und dadurch, dass er hygroskopisch ist, wird er von allein flüssiger.

    Also ich habe meine bisher auch immer im Baumarkt geholt, den letzten sogar im Obi... ich war damit immer sehr zufrieden. Schildere doch einfach mal das Problem, dass du damit hattest, dann kann man dir auch gezielter helfen.

    swagman: warum sollte ich dich hauen… ich bin doch ein friedliebender Mensch und du hast ja im Prinzip nicht ganz unrecht :winking_face: Der Begriff Stress ist eigentlich nicht so wirklich sinnvoll, weil die Tiere an einem derartigen Aktivationszustand genau genommen noch gar keinen Schaden nehmen. Der Wikitext, den du verlinkt hast, kenne ich zur Genüge, denn aufgrund dieses Textes gab es schon bestimmt 20mal Missverständnisse: natürlich ist Stress selbst kein Todesurteil und „Tod durch Stress“ ist genau genommen Quark. Daraus zu schlussfolgern, dass er unschädlich ist, ist aber ebenfalls Unsinn (steht im von dir verlinkten Text übrigens auch nicht, ganz im Gegenteil!)… das Schädliche am Stress ist exakt das, was er in einem Organismus auslöst. Und eben da wäre der Artikel meiner Ansicht nach erweiterungsbedürftig bzw. müsste klarer werden. Stress meint, wie du aus der Quelle entnehmen kannst, im Prinzip einen völlig normalen Alarmzustand des Organismus… und eben dieser ist auf Dauer schädlich und kann (z.B. bei einer angeschlagenen Gyne, was du nie mit Sicherheit ausschließen kannst) sofort tödlich enden, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich zitiere mich ausnahmsweise mal selbst (ist ein kleiner Teil aus der Broschüre, die ich noch immer nicht veröffentlicht habe… Asche auf mein Haupt :grinning_squinting_face: :frowning_face:


    Zitat

    Die Folgen von Stress, vor allem wenn er nicht nur kurz auftritt, sondern ein Dauerzustand ist, sind vielfältig und reichen von einer gestörten Kolonieentwicklung bis zum Tod der Königin bzw. eines Teils der Kolonie. Dabei sei erwähnt, dass nicht der „Stress“ selbst schädlich ist, sondern seine Auswirkungen auf den Organismus. Stress ist eine Art Alarmzustand, die den Organismus in die Lage versetzt, mit einer schwierigen Situation umzugehen. Und genau die dabei auftretenden Veränderungen sind auf Dauer schädlich. Das klingt zunächst verwirrend und letztendlich ist es auch egal, ob die Tiere nun am Stress selbst oder an dessen Folgen zugrunde gehen. Dennoch ist es wichtig, sich über diesen Sachverhalt klar zu werden. Viele Halter meinen, Stress äußere sich immer in Panik oder Flucht, dem ist aber keineswegs so. Er kann genauso gut latent und unsichtbar sein, was ihn noch gefährlicher macht, denn man bemerkt das Problem erst, wenn es zu spät ist. Oder aber er äußert sich z.B. in einem Angriff. Eine Ameise, die ihr Nest verteidigt, ist enormem Stress ausgesetzt. Und daher sollte man einen solchen Zustand auch so weit es geht vermeiden, auch wenn die Kolonie nicht wegen jeder kleinen Unachtsamkeit eingehen wird.


    Das Problem ist nur: wenn du nicht jedes Mal einen Roman schreiben willst: wie würdest du das Problem benennen wenn nicht mit dem Wort „Stress“? Mal wieder ein Streit um Worte, der am Problem selbst rein gar nichts ändert ;). Und ich habe auch nicht behauptet, dass der Transport die Ameisen sofort umbring, aber eine Rückläufige Brutentwicklung oder das Auffressen der Brut ist (auch wenn das hier zum Teil so dargestellt wurde… ich bin verhältnismäßig erschüttert) alles andere als normal, harmlos oder gar ein wünschenswerter Zustand. Genau genommen ist es eine Katastrophe. Mehr muss man dazu nicht sagen. Wer sowas nicht bedenklich findet, tut mir leid, der hat an einer elementaren Stelle einfach rein gar nichts verstanden. Und ja… in der Natur gibt es Durststrecken und Stress. Aber in der Natur überleben auch 95% der Völker (und da bin ich noch optimistisch) das erste Jahr nicht und es sterben auch größere Völker von heute auf morgen weg, sollten wir uns als Halter daran orientieren? Weißt du, nichts gegen dich (ich weiß ja, wie du’s gemeint hast und insofern stimme ich dir teilweise zu), aber wenn man sonst Haltern von naturnahen Haltungsbedingungen erzählt, erntet man nicht gerade Verständnis… aber in Situationen wie dieser orientiert man sich plötzlich an der Natur :winking_face: das klingt für mich schwer nach einer Ausrede, nichts für ungut.


    Antsoldier:

    Zitat

    Wasserquellen und Zuckerwasserquellen in RG's wären da ratsam


    Ganz im Gegenteil: eine Fütterung im Nest sollte in jedem Fall vermieden werden. Futter wird grundsätzlich außerhalb des RG angeboten, einerseits weil Neststörungen generell nicht ratsam sind, andererseits weil in der Enge des RG schnell Unfälle passieren können!


    Zitat

    die paar Honigwassertropfen und von dir bereits (vlt im Kühlschrank lagernd) vorbereiteten Futterinsekten


    Erstens sollte man Honigwasser, wenn man es schon unbedingt verwenden möchte, immer frisch zubereiten… deshalb wäre es ratsam, den Honig einfach pur zu füttern (ist sowieso viel günstiger, Spenderflaschen sei Dank :winking_face: ). zweitens sollte man Futterinsekten nicht im Kühlschrank aufbewahren, da sie dort recht schnell verderben. Wenn überhaupt lagern dann im Gefrierschrank (zum auftauen kurz nochmal in kochendes Wasser tauchen, damit schädliche Keime, die sich inaktiv am Futter befinden und dieses nach dem Auftauen schneller verderben lassen, abgetötet werden).


    Zitat

    ein Monat alleine lassen ist wahre Quälerei...


    Vollste Zustimmung. Meiner Ansicht nach liegt die Grenze des Vertretbaren weit niedriger, etwa bei einer Woche (unabhängig von Art und Volksstärke) und selbst für einen solchen Zeitraum könnte ich persönlich nicht guten Gewissens wegfahren, ohne mich darum zu kümmern, dass meine Völker versorgt sind. Alles, was drüber liegt, bedarf in jedem Fall einer Pflegeperson, da gibt es rein gar nichts zu deuteln.

    Solange es noch benutzt wird gehört es noch zum Nest, dann solltest du es auch noch ein Weilchen lassen. Wenn es nicht mehr benutzt wird lass das RG noch ein paar Tage drin (manchmal ziehen die Ants noch ein paar mal hin und her) und wenn es dabei bleibt, kannst du es rausnehmen.


    Edit (ganz übersehen): die Flügel werden normalerweise recht zeitnah nach der Begattung abgeworfen, eigentlich spätestens wenige Stunden danach. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob man das so pauschal sagen kann... ich kenne einen Bericht, in dem eine Gyne die Flügel erst nach mehreren Tagen abgeworfen und dennoch normal gegründet hat. Auch ob es artspezifische Unterschiede gibt kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

    Zunächst: Glückwunsch :smiling_face: einen so unproblematischen Umzug erlebt man nicht alle Tage.


    Was das Anlocken von Gynen angeht: Wenn die Gyne von einer anderen Gattung/ Art ist, ist das praktisch ausgeschlossen... du hattest halt einfach Glück :winking_face:


    Deine letzte Frage ist ungleich schwieriger zu beantworten. Zunächst hat Antsoldier völlig Recht: bis auf (Rapti-)Formica sanguinea stehen alle Waldameisen bei uns unter Schutz... du darfst sie normalerweise weder fangen noch halten. An deiner Stelle würde ich die Gyne einfach wieder freilassen, wenn du dir nicht ganz sicher bist (Edit: so, der joey war wieder zu langsam... gute Entscheidung :winking_face: ). Aber als allgemeine Antwort auf die Frage nach der Gründung wäre folgendes anzumerken: Bei vielen Arten ist es durchaus ausreichend, die Gyne allein in ein Nest zu packen und abzuwarten (sofern sie begattet ist, was du daran erkennst, dass sie ihre Flügel abwirft... behält sie diese, ist sie unbegattet und kann daher auch nicht gründen). Aber auch hier kommst du nicht ohne Kenntnis der Art aus. Je nachdem, um welche es sich handelt, müsstest du entweder gar kein Futter anbieten (sog. claustrale Gründung: das Nest ist geschlossen und die erste Brut wird aus Reserven der Flugmuskulatur versorgt) oder aber außerhalb des Nestes füttern und die Gyne holt es sich (sogenannte semiclaustrale Gründung) - bebenbei: niemals im Nest füttern, Neststörungen sollte man grundsätzlich vermeiden. Wieder andere Arten benötigen sogar ein Volk einer anderen Art, um selbst erfolgreich gründen zu können (sozialparasitische Gründung).

    LifeStyler: das Herausnehmen der Nester macht die Sache möglicherweise logistisch einfacher, das ändert aber nicht wirklich was am Stressfaktor des Transportes. Ich halte es für eine echte Gradwanderung, ob das wirklich eine gute Lösung ist oder schon Quälerei. Ich weiß, dass es nicht viele andere Möglichkeiten gibt, dass ist ein echtes Problem. Aber aus genau diesem Grund gehört das auch zu den Überlegungen, die man einem Anfänger ans Herz legt, bevor er in die Haltung einsteigt: Hast du in deinem Umfeld Leute, die sich drum kümmern würden, wenn du mal nicht da bist, oder bist du bereit, den Urlaub notfalls auch mal zu verschieben, wenn sich keiner findet?


    LIL_JON: DIe Sache mit den Fliegen habe ich auch schonmal gelesen. Das hat aber mehrere Nachteile, etwa dass du die tatsächliche Haltbarkeit deiner Fütterung nicht kontrollieren kannst oder (was der wichtigste Einwand dagegen ist) dass die Fliegen eben lebend verfüttert werden, was die Gefahr einer Parasiteninfektion birgt. Ich würde davon abraten. Und bei 3 Wochen bin ich davon überzeugt, dass es eh nicht funktionieren würde, das ist einfach zu lange. Deine hungrigen Ants erbeuten, was ihnen vor die Mandibeln kommt und nach spätestens 2 Wochen hast du einen netten schimmelnden Haufen Reste in der Ecke. Ferner hast du damit auch nur ein Nahrungsproblem gelöst... sofern du also die Fliegen nicht dazu abrichten kannst, deine Völker mit Honig zu füttern, hast du nicht viel gekonnt :winking_face:


    Aber mal ganz im Ernst: du hängst doch nicht nur mit den Deppen aus der Nachbarschaft ab :grinning_squinting_face: du wirst doch also nicht nur den einen guten Kumpel haben... da muss es doch einen geben, dem du genug vertraust, um ihm deinen Hausschlüssel zu geben und ihn die Ants füttern zu lassen... stell ihm einfach genug Futterschalen, ne Dosierflasche Honig und im Gefrierschrank ein paar Futtertiere hin... dann muss er's nur noch fertig machen und reinpacken, die Nester befeuchten und fertig. dauert keine 10 Minuten... soviel wirste doch wohl irgendwem wert sein :winking_face: ich wette jeden Betrag dass du da einen finden wirst. Mir würden in meinem Umfeld auf Anhieb bestimmt 10 Leute einfallen, die sich drum prügeln würden, sich um meine Ameisen zu kümmern (drücken sich eh bei jeder Gelegenheit die Nasen an der Anlage platt, da können sie auch mal was machen :grinning_squinting_face: ). Und was ist mit Eltern, Großeltern, Geschwistern, Onkels und Tanten bzw Cousins usw.? Famielienangehörige sagen selten nein :winking_face:

    Auf keinen Fall reicht eine "Ameisentränke"! Die DInger sind völliger Quark, denn Futter und Wasser müssen immer frisch angeboten werden. Nährjellys sind zum Einen (das sollte bekannt sein) völlig wertlos und verderben zum Anderen genau so schnell wie frische Futtermittel, die kannst du also auch vergessen. Sowas wie Urlaubsfutter gibt es nicht, auch wenn man gelegentlich solchen Käse in den Shops angeboten bekommt... das ZEug ist alles völlig ungeeingnet und hat nur einen Effekt: es füllt die Taschen des Anbieters mit Geld. Und 3 Wochen sind echt lange... da geht absolut kein Weg an einer Pflegeperson vorbei. Allein lassen geht auf keinen Fall. Ein Formicarium dieser Größe zu transportieren ist aber nicht nur schwer (bzw. völlig unmöglich). sondern auch für die Tieren absolute Quälerei und unter Umständen Lebensgefährlich. Diese Idee solltest du dir also ebenfalls dringendst aus dem Kopf schlagen. Schonmal drüber nachgedacht, nem guten Freund oder nem Nachbarn den Hausschlüssel in die Hand zu drücken, so dass er alle 2 Tage füttern gehen kann? Ist so ziemlich deine einzige Chance.

    Also ich finde bevor man irgendwelche komplizierten Versuche macht (z.B. Abdecken der Augen, was ich überhaupt recht fragwürdig finde und im Privaten für kaum umsetzbar halte), deren Aufbau man als nicht-wissenschaftlicher Laie kaum kontrollieren und bei denen man somit auch keinerlei sinnvolle Erkenntnisse gewinnen kann, sollte man sich für eine gute Arbeit mit solchen Faktoren begnügen, die man gut manipulieren und die Ergebnisse sofort offensichtlich erfassen und verschriftlichen kann: Licht, Temperatur, Feuchtigkeit. Man darf dabei nicht vergessen: ein Experiment funktioniert nicht einfach mit "ich mach mal was und gucke, was passiert"... der Witz ist die GEZIELTE Manipulation von wenigen, im Idealfall einer einzigen Variable bei ansonsten gleichen Bedingungen. Sonst ist das Ergebnis einfach unbrauchbar. Aber schon mit den eben genannten Faktoren hast du reichlich Stoff für mehrere Arbeiten:


    Man könnte zum Beispiel mehrere gleichartige Nester anbieten, bei denen man systematisch die Bewässerung variiert, und schauen, welches Nest von einer Art gewählt wird und welches nicht. Das Gleiche könnte man mit der Rotblindheit machen: ein Nest abdecken, eins nicht... welches wird bezogen? Das kann dich mit Vorbereitung, Beobachtung, Protokoll und Verschriftlichung schon den einen oder anderen Monat kosten.


    Oder aber du schaffst dir mehrere Experimentalvölker an (Kontrollvolk nicht vergessen)... Beispiel: 4 Völker Lasius niger... eins versorgst du ganz normal (Kontrollvolk), bei einem beleuchtest du die Arena am Tag, beim zweiten erhöhst du die Luftfeuchtigkeit, beim Dritten die Temperatur um ein paar Grad. Alle anderen Bedingungen entsprechen jeweils dem Kontrollvolk. Und dann protokollierst du, was du beobachten kannst und ziehst daraus Schlüsse (wenn sich z.B. ein Volk besonders gut entwickelt, ist das ein super spannendes Ergebnis).


    Bevor du dir aber überhaupt Ameisen für deine Arbeit anschaffst (ich will es nur mal eben noch erwähnt haben) überleg dir bitte genau: du musst das Volk/ die Völker auch nach Ende der Arbeit weiter pflegen, daran solltest du unbedingt denken... ich muss dir sicher nicht sagen, wie alt so ein Volk unter Umständen werden kann?


    Ansonsten: wenn du was spannendes beobachtest, würde ich mich sehr freuen, wenn du es nicht nur dem Lehrer, sondern auch uns mitteilst :smiling_face: ich finde sowas immer spannend, auch wenn es nicht unbedingt die spektakulärsten Erkenntnisse sind. Und wenn du Rat oder Anregungen brauchst: immer fragen!

    Hallo Laura und auch von mir (auch wenn es etwas spät kommt :smiling_face: ) ein herzliches Willkommen im Forum!


    Also insgesamt rate ich normalerweise (mit Ausnahme von Bodenplatten, sofern sie nicht dauerhaft feucht werden) generell von der Verwendung von Gips ab, auch zum Auspinseln von Nestern. Gips kann unter Umständen bröckeln, schmierig werden oder sogar komplett wegfaulen (daher nimmt man ihn als Baumaterial nie in dauerfeuchten Bereichen… vor kurzem hat mir mal jemand erzählt, dass das im Rahmen von Auftragsarbeiten sogar verboten sein soll). Ich habe soetwas in der Ameisenhaltung zwar noch nie wirklich gehört (sonst würde wohl keiner mehr ernsthaft Gipsnester verwenden), aber dennoch bin und bleibe ich da skeptisch.


    Innerhalb des Nestes muss ich was die Poren des Ytong angeht sagen: ich habe es seit ich Ameisen halte noch nicht erlebt, dass es damit Probleme gegeben hat (meine älteren Nester wurden alle völlig unbehandelt eingesetzt). Allerdings: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, ich würde sie heute so nicht mehr einfach benutzen :winking_face: ich mache es inzwischen so: ich feuchte den Ytong ordentlich an (Sprühflasche) und bestäube die Kammern und Gänge (sofern ich sie nicht sowieso auffülle) oberflächlich mit Sand-Lehm-Gemisch. Damit werden die Poren zuverlässig verschlossen und ich kann auf Gips im Nest verzichten. Und das ist es, was ich dir empfehle… denn um Sand-Lehm-Gemisch kommst du bei 6 Kammern bei einem Startervolk Lasius niger wahrscheinlich nicht herum, es sei denn, die Kammern sind extrem winzig.


    Und zu deiner letzten Frage: ja, du solltest immer Sand-Lehm-Mischungen nehmen… so hart wird die durch das Befeuchten nicht und die Ameisen können sie relativ problemlos bewegen. Nur Sand solltest du auf keinen Fall benutzen, denn der neigt zum Einstürzen, was für deine Ameisen lebensbedrohlich werden kann.


    Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß mit deinem neuen Hobby