Beiträge von joey

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    Also in der Regel, wenn man den Wassertank im RG richtig anlegt kann der durchaus schon einmal ein gutes halbes Jahr ausreichen...

    Bei den Temperaturen, die im Moment herrschen, ist das nur teilweise richtig. In einem gut belüfteten Formicarium verdunstet es wesentlich schneller.

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    Wenn er viel schneller leer wird, liegt das daran, dass irgend einen undichte Stelle im Wattepfropf ist wodurch dann Wasser austreten kann, was dann Deinen Problempunkt (erstellter Thread - zu viel Wasser im RG) hervorrufen kann.

    Auch das ist so nicht ganz richtig. Wird das RG zu schräg in Richtung Ausgang gelagert (was häufig beim Transport passiert) sickert das Wasser auch durch die völlig dicht gestopfte Watte. War bei mir bisher jedes mal der Fall.

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    Nachfüllen ist möglich (sollte aber nicht so oft, am besten gar nicht gemacht werden)!

    Ein ganz großes Ausrufezeichen hinter den Zusatz in der Klammer! Der Grund, warum das Wasser hinter der Watte "hält", ist ein fehlender Druckausgleich. Ich habe selbst schon mit einem RG experimentiert, welches über ein Loch im Glas (mittels einer Spritze) befeuchtet werden kann. Das Resultat: das Wasser läuft quasi durch die Watte, denn durch das Loch kommt kein Unterdruck mehr zustande, durch welchen es im Tank bleiben könnte.
    Wenn man jetzt mit einer Spritze Wasser in den Tank eines normalen RGs füllt, erzeugt man einen geringfügigen Überdruck, welcher durch die Watte nur langsam entweicht. Legt man nun das RG wieder hin, wird das Wasser durch den Stopfen gedrückt und der Effekt, den line eingangs beschrieb, tritt erneut auf: es läuft Wasser durch die Watte und dabei können Ameisen und/oder Brut ertrinken. Besser ist es, ein Nest zur Verfügung zu stellen, in welches die Kolonie umziehen kann, wenn das RG zu trocken wird.

    30.06.2006


    Ich wurde gestern Zeuge der Überredungskunst meiner Arbeiterinnen in Kolonie B :D. Nach einigen Stunden zerren und schieben hat sich die Queen dann doch zum Umzug ins Nest überreden lassen. Es scheint ihr dort ganz gut zu gefallen... sie musste halt zu ihrem Glück gezwungen werden. Der Vorgang war allerdings nicht ganz unproblematisch: die Arbeiterinnen hatten vorher eine Menge Sand ins RG geschleppt und zu einem beachtlichen Hügel aufgeschüttet, den die Königin nun überqueren musste â was ihr sichtlich schwer fiel. Aber mit der Tatkräftigen Unterstützung mehrerer Arbeiterinnen hat sieâs schließlich doch geschafft. Das RG wird allerdings noch von Arbeiterinnen frequentiert und ein Teil der Brut wird noch dort gelagert. Ich hoffe, dass sich das auch bald erledigt hat, damit ich endlich mal die Dekoration komplettieren kann (es sollen noch einige Wurzeln in die Arena, aber das RG liegt einfach im Weg).
    Jetzt stellt sich mir die Frage, warum diese Kolonie wie gewünscht das (noch schön feuchte) Reagenzglas verlässt und meine andere Kolonie in einem beinahe trockenen ausharrte, bis die Königin tot war ?(... schon ein Rätsel diese Kolonie A. Diese scheint inzwischen übrigens völlig orientierungslos geworden zu sein. Immer wieder muss ich Arbeiterinnen aus dem Honigwasser retten. Das hat es vorher nie gegeben, auch in der anderen Kolonie ist es noch nie vorgekommen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, die Kleinen sind auf Grund der fehlenden Königin suizidgefährdet. Außerdem ist die Außenaktivität beinahe gleich Null, sie beschränkt sich auf die Nahrungsbeschaffung durch eine oder zwei Arbeiterinnen.

    Ich geb dir hier die gleiche Antwort, wie in dem anderen Thread, den du sinnloserweise eröffnet hast. Ich hab aber keine Lust, hier nochmal das gleiche zu schreiben, der Link muss also reichen:


    hilfe!!

    MainMan:

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    ... schreibt nicht "Bruno", das ist der Medienname, der Bär heißt "JJ1"...

    mal ehrlich, Bruno finde ich viel lustiger :winking_face: JJ1 klingt eher nach nem Schlachtschiff als nach Meister Petz.

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    ihr als Ameisenhalter wollt ja auch nicht das mal "Queen" sagt sondern "Königin" :winking_face:

    Das würde ich so nicht sagen, zur Auflockerung der Grammatik (wenn da z.B. schon 20mal "Königin" steht) kommt das schon gelegentlich vor :grinning_squinting_face:
    Du merkst daran, dass ich mich auf nur diesen einen Satz einlasse, dass deinem Post nichts hinzuzufügen ist. Ganz im Gegenteil: ich bin dir sehr dankbar, dass du ihn damit aus diesem kleinlichen Streit, in den er leider gelegentlich abgerutscht ist, in einen sachlichen Rahmen zurückgeholt hast.


    Sanguinius: dabei handelt es sich (gerade in Deutschland) mit absoluter Sicherheit um ein Gerücht. Denn der Bär ist (so unberechtigt ich das nach wie vor finde) als gefährlich eingestuft worden, das heißt Gefahr im Verzug. Wenn die Polizei dann schon nicht persönlich kommt (ich glaube in diesem Fall dürfen sie sich gar nicht drücken, aber mit den mickrigen Waffen und ohne Jagderfahrung würde ich mich auch nicht vor einen Bären stellen), müsste sie das wenigstens an die jeweils zuständige Stelle weitergeben.

    Mauermeises Beispiel ist natürlich absolut genial. Wenn du aber die Sicherung möglichst wenig sehen willst (bzw. sie möglichst nicht im Blickfeld haben möchtest) hätte ich auch noch eine andere Idee:


    Such dir einen viereckigen Behälter der Große 75x45x5cm, also z.B. einen Blumenuntersetzer der etwas kleiner ist als die Grundfläche deines Terrariums. Du kannst natürlich auch mit Aquariensilikon einige Scheiben einkleben, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass soetwas nicht ganz einfach ist. Daraus machst du eine Arena (z.B. mit Sand gefüllt). Ringsherum bleibt dir somit ein kleiner Graben, ähnlich einem Wassergraben. Diesen füllst du aber nicht mit Wasser auf, sondern pinselst vorher (also bevor die Insel hinein kommt) z.B. PTFE an die äußeren Scheiben (ungefähr so hoch wie der Behälter ist). Dadurch stört die Schicht der Ausbruchsicherung nicht beim Beobachten und du hast keine Probleme mit den Zahlreichen Nachteilen eines Wassergrabens... lediglich einige wenige Zentimeter Verlust was die Grundfläche angeht, was man bei einem so großen Becken aber sicher erst mal verschmerzen kann. Dabei solltest du die "Insel" aber auf feinen & trockenen Sand stellen, damit dort auch ganz sicher keine Ameisen drunter verschwinden! Wenn du dann in deine Arena noch einen hohen Stein, eine Wurzel oder ähnliches reintust, sieht das erstens echt klasse aus, zweitens wird die Arena wesentlich größer (du kannst einen ähnlichen Effekt erzielen, wie Mauermeise mit seiner zweiten Ebene, aber ohne dort noch eine Scheibe einkleben zu müssen) und drittens ist die geniale Höhe des Terrariums nicht verschwendet! Und deine Scheibe kannst du noch immer aufmachen!

    Klar haben Jäger eine Daseinsberechtigung... nachdem wir alle natürlichen Feinde der von dir genannten Tiere ausgerottet haben, müssen wir uns jetzt mit den Konsequenzen herumärgern. Aber statt Einsicht erledigen wir das Problem genau so, wie wir es herbeigeführt haben: mit der Flinte. Genau genommen haben wir ja auch gar keine andere Wahl, denn die Alternative würde ja für uns selbst eine Einschränkung bedeuten... dazu ist der Mensch nicht bereit, dann lieber alles ausrotten.


    Zum Ausnahmefall Bruno nur so viel: ja, sein Verhalten war schon irgendwo abnormal. Aber kein Bär, der in den nächsten Jahren in diesem Gebiet ansässig wird (man sprach heute davon, dass "normale" Bären in diesem Gebiet angesiedelt werden sollen), kommt auf Dauer ohne Kontakt zu Menschen aus. Dazu ist ihr Territorialanspruch einfach zu groß! Und ich wette jeden Betrag, dass im Laufe der Zeit jeder andere Bär ebenfalls die Scheu vorm Menschen verliert, denn das tut früher oder später jedes Tier, wie Sahals Schweine beweisen. Sehr fragwürdig, etwas als Rechtfertigung zu benutzen, woran man selbst Schuld ist. Dringt man in den Lebensraum eines Wildtieres ein und bietet ihm dann auch noch ein Büfett, kann man damit rechnen, dass es früher oder später kommt und sich bedient.


    Eins ist Fakt: der Bär musste weg. Aber man hätte ihn in ein Wildgehege packen können. Der Abschuss war unnötig. Und jeder, der mir erzählt, man habe es doch versucht, macht sich lächerlich... wenn man ihn nach Abschussfreigabe finden konnte, hätte man ihn vorher (bei dem angeblichen Aufgebot an Technik und Spezialisten) erst recht finden müssen.

    Klar ist das Verarsche... wir holen "Spezialisten" mit "Bärensuchhunden" und finden ihn nicht, aber der betrunkene Jägersmann mit Dackel Waldi hat ihn in kürzester Zeit und knallt ihn ab.


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    ...den hätten sie gleich abballern sollen...

    Genau diese Einstellung ist das elementare Problem... traurig sowas.

    Gerade eben hab ich mitbekommen, dass diese verdammten Schweine Bruno den Bären wirklich umgebracht haben :boese:. Ich wollte an dieser Stelle einfach mal Stellung beziehen: dieser Bär war aus meiner Sicht in keinster Weise gefährlicher oder problematischer, als jeder andere wilde Bär und hat keinen der Menschen, die ihm begegnet sind, in irgend einer Weise angegriffen oder auch nur bedroht. Ok, er hat Schafe gerissen... aber es ist ein Bär! Soll der Salat anpflanzen oder sich ne Pizza bestellen? Als die hier noch heimisch waren, war das an der Tagesordnung. Was wir vom sogenannten "Problembär" in den Medien gesehen haben war für mich eine hochgebauschte Rechtfertigung, den ersten wilden Bären seit so langer Zeit kaltblütig abzuknallen. Hätte es ein banaler Betäubungspfeil nicht auch getan? Oder war der vielleicht 3Cent teurer als ne Schrotpatrone? Echt unmöglich, wie wir inzwischen mit soetwas umgehen. Was uns nicht passte, rotten wir einfach aus.

    Hallo Insektenfreak. Deine Fragen sind allesamt nicht pauschal zu beantworten. Ich schätze niemand wird dir ernsthaft "die ideale Art" empfehlen, denn die wird es wohl kaum geben, also nur einige Überlegungen (ich weiß, eine konkrete Art wäre dir lieber gewesen :winking_face: :frowning_face:


    ad 1.: Welche Art für dich geeignet ist, bemisst sich daran, was du bisher gehalten hast und vor allem wie lange du das getan hast (also: ob du z.B. genug über Ausbruchsicherungen usw bescheid weißt) bzw. welche Ansprüche du an eine Art stellst. Warum genau sollen es denn unbedingt tropische Arten sein? Was erwartest du von ihnen? Was weißt du generell von Ameisen? Bist du dir überhaupt der Gefahren bewusst, die mit der Haltung exotischer Arten verbunden sind? Es gibt wahnsinnig viele verschiedene Arten mit ebenso unterschiedlichen Eigenschaften, Lebensgewohnheiten, Ansprüchen usw., du solltest dir erst mal Gedanken machen, was genau du willst. Erst dann kann man sich klar werden, was geeignet ist und was eher nicht. Sicher ist nur, dass jede neue Art ein Stück weit Neuland für den Halter ist, teilweise lassen sich Erfahrungen gar nicht anknüpfen.
    An dieser Stelle weise ich immer darauf hin, dass es hier im Forum schon einige hitzige Diskussionen zum Thema Exotenhaltung gegeben hat, die ich dir zusätzlich zum Infektionsthread vor Anschaffung der Ameisen als Lektüre empfehle. Denen kannst du dann auch meine generelle Meinung zum Thema Exotenhaltung entnehmen... das erspare ich dir und allen anderen hier, mahne aber dringend zur Vorsicht!


    ad 2.: Nicht für dich, es sei denn du bist Experte was ihre Bestimmung angeht und hast das Geld, um sie in ihrer Heimat wild zu fangen. Ich würde dir auf keinen Fall empfehlen, ausländische Arten einfach so einzusammeln (z.B. im Urlaub) und mitzubringen, das kann katastrophale Folgen haben (siehe Infektionsthread). Da wirst du schon auf einen Shop zurückgreifen müssen oder hoffen, dass irgendwann in den Anzeigen genau die Art auftaucht, die du gern haben möchtest... obwohl auch bei diesen beiden Varianten die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Arten falsch oder unvollständig bestimmt sind und du dir auch auf diesem Weg unangenehme Pestants ins Haus holen könntest.


    ad 3.: Das kommt ganz auf 1. an. Jede Art braucht ganz eigene Bedingungen... aber da du ja gern eine Tropenart möchtest, könnte das schon etwas preisintensiver werden (z.B. für Geräte zur Kontrolle von Luftfeuchtigkeit und Temperatur, die dann auch Strom benötigen... wieviel genau, kann ich aber nicht sagen). Ich denke die Spanne der Kosten ist ebenso vielfältig wie die Preise für Exotenkolonien.


    ad 4.: Du könntest doch auf der Startseite unter den Anzeigen ein Gesuch abgeben. Aber wenn du nicht gerade im Winter bestellst und der Shop nicht gerade mit DHL liefert (dort hat kein Lebewesen der Welt eine Überlebenschance :winking_face: ), sollte der Versand schon klappen.


    ad 5.:
    Alles in allem heißt das: Exoten sind schon mal gar nichts für Anfänger. Falls du kein Anfänger mehr bist, musst du erst mal überlegen, welche Ansprüche du genau stellst und wie viel Geld, Zeit und Wissen du investieren willst und kannst. Ansonsten kann ich nur chrizzy zustimmen:


    Zitat

    Einheimische Arten stehen Exoten in nichts nach...

    (leichter zu Halten sind sie zwar in den meisten Fällen auch, aber es gibt Ausnahmen)
    Ganz im Gegenteil: es gibt sogar Verhaltensweisen (z.B. "Sklavenhaltung"), die man nur bei europäischen Arten findet! Warum also unbedingt Exoten?

    Mauermeise:
    ad 1.: Das geht zum Beispiel, indem man bei der Suche nicht auf alle Forenteile zugreift, sondern nur auf aktuelle Threads (die z.B. nicht länger als 10 Tage inaktiv sind) und ein Archiv, welches man unter jeder Rubrik anlegt und in welches die Mods Themen mit hohem Informationsgehalt verschieben könnten. Somit erhält man bei der Suche nur aktuelle und informative Ergebnisse und der ganze "Beirat" bleibt außen vor... und die Mods würden sich Arbeit sparen, denn sie müssten nicht die sinnlosen oder immer wiederkehrenden Threads verschieben oder löschen (was sicher eine unmögliche Aufgabe wäre), sondern nur die, die wirklich sinnvollen/ neuen Inhalt haben. Das hatten wir doch schonmal irgendwo erörtert? Was z.B. "@Temnotorax" angeht hast du völlig Recht. Das kann man aber nie ganz ausschließen (es sei denn, du lässt nur noch Zahlencodes als nickname zu :face_with_rolling_eyes: ). Daher sollte ja auch darauf geachtet werden, dass die Threads möglichst aussagekräftig benannt werden, damit man sofort sieht, worum es geht! Wo liegt das Problem?
    Wo bitte leben wir denn, wenn mir in einem Forum schon Nicks verboten werden, weil sie was mit dem Thema des Forums zu tun haben :confused_face:


    ad 2.: Cobi hat doch niemanden persönlich angesprochen. Er hat hat das sicher ganz allgemein gemeint, also nur für all jene, die sich dadurch angesprochen fühlen :winking_face:

    Das ist zwar von der Sache her eine recht sinnvolle Idee, aber da müsste man alle Nicks verbieten, die in irgend einer Form in mehreren Threads auftauchen könnten... das ist einfach nicht drin. Die meisten Threads bestehen aus verdammt vielen Wörtern (besonders wenn ich gepostet habe ;)), da wird es immer viele sinnlose Suchergebnisse geben. Ich schätze auch damit werden wir einfach leben müssen

    23.06.2006


    Nach langer Zeit will ich auch mal wieder meinen Haltungsbericht aktualisieren. Seit dem Tod meiner letzten Königin hat sich so einiges getan:


    Wie angekündigt habe ich der Kolonie ohne Königin Asyl gewährt und ein eigenes Heim zur Verfügung gestellt:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/14157_100_1960.jpg]



    Dieses kleine Formicarium (20x30cm) wurde von meiner Freundin wir ihr sehen könnt reichlich mit allerlei Wurzeln, Steinen und Ästen eingerichtet (was man leider nicht sieht, ist das handgemalte Hintergrundbild, schade eigentlich) und von den Ameisen auch gut angenommen.
    Wie ihr in den vorangegangenen Posts lesen könnt, wollte diese Kolonie nicht wirklich umziehen (die Freude im letzten Post war übrigens verfrüht, innerhalb eines Tages waren alle zurück im RG). Das hat sich inzwischen endgültig geändert, wahrscheinlich doch, weil keine Monarchin mehr zum Umzug überredet werden musste. Die Arbeiterinnen sind mit der gesamten Restbrut in das neue Nest umgezogen. Anfangs wechselte die Behausung täglich mehrmals, immer wieder wurde die Brut vom RG ins Nest geschleppt und umgekehrt. Inzwischen ist das Nest zum dauerhaften Heim geworden und die Kleinen fühlen sich dort sichtlich pudelwohl. Nur der Eingang war wohl zu groß, er wurde mit Sand auf die Größe eines Stecknadelkopfes reduziert. Das RG wurde inzwischen entfernt. Mal abgesehen vom fundamentalen Makel der fehlenden Queen entwickelt sich die Kolonie hervorragend: es sind verhältnismäßig viele neue Arbeiterinnen geschlüpft (wie viele genau muss ich noch ermitteln, zum zählen sind die meisten einfach noch zu hell und daher schlecht zu erkennen).
    Letzte Woche fand ich zwei Arbeiterinnen regungslos im Honigwasser. Sie waren (aus welchem Grund auch immer, es war alles wie immer) in die Brühe gekrabbelt und nicht wieder rausgekommen. Ich habe sie vorsichtig herausgeholt, auf ein Stück Klopapier gelegt und mit ein wenig Wasser aus einer Spritze etwas abgespült. Sie sahen ziemlich tot aus! Danach habe ich die beiden wieder in die Arena gelegt. Nach 5 Minuten fing eine plötzlich wieder an, sich zu bewegen, kurze zeit später steuerte sie wie unter Alkohol und mit echten Schwierigkeiten, den anklebenden Sand loszuwerden, Richtung Nest und verschwand dort. Die zweite war noch immer ohne jede Regung. Nach einer Stunde konnte ich beobachten, wie sie gelegentlich einige Zentimeter getragen und wieder abgelegt wurde, noch immer ziemlich tot. Ich habe nun öfters hineingeschaut (zwei oder drei Stunden waren es sicher) als mir auffiel, dass sie die Fühler und schließlich sich selbst bewegt... wenig später stand sie auf, drehte einige sehr wackelige Runden im Kreis und verschwand im Nest. Der Beweis, dass man nicht alles gleich entsorgen sollte, was tot aussieht!
    Diese Kolonie werde ich in Zukunft als âKolonie Aâ bezeichnen, damit ihr immer wisst, wovon ich gerade schwafle.


    Zu den Nestern gibt es folgendes zu sagen: ich habe mich von meinem letzten kleinen Nest getrennt, denn es war einfach nicht gut durchdacht und dadurch ineffektiv: der Wassertank war zu klein (ich musste ständig nachwässern) und die Kammer war einfach etwas zu tief. Wenn ich es mir recht überlege, kann ich sogar sehr froh sein, das die Kolonie nicht in dieses umgezogen ist! Stattdessen habe ich für die beiden Becken zwei neue Nester gebaut, welche (mal von der Positionierung des Schlauches abgesehen) fast völlig gleich sind:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/14160_100_1953.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/14161_100_1955.jpg]


    Die neuen Nester haben eine flachere Kammer und einen wesentlich größeren Wassertank (wie man sieht), welcher zudem nach unten hin offen ist. Dieser ist mit Seramis gefüllt. Das Nest steht in einer Schale (ein Teil einer Schachtel für Skatkarten), welche mit ein wenig Kies gefüllt ist (damit die Ameisen nicht drunter ziehen). Das Wasser befindet sich also nicht nur im Tank, sondern verteilt sich auch unter dem Nest, wodurch dieses schön gleichmäßig feucht wird. Zu viel Wasser (und damit eine Überschwemmung im Nest) ist so gut wie unmöglich, denn bevor davon soviel im Tank ist, dass es in die Kammer eindringen kann, läuft die Schale über.


    Seit Anfang Juni habe ich noch eine Neue Kolonie (âKolonie Bâ), natürlich mit einer Königin. Dazu kamen etwa 12 Arbeiterinnen (inzwischen sind es ein oder zwei mehr) und die kompletten Palette an Brut. Einige Puppen und Larven haben den Transport allerdings nicht unbeschadet überstanden: sie schwammen bei Lieferung im Wasser welches (wie bei der ersten auch) durch die Watte gesickert war. Diesmal habe ich aber nur das Wasser entfernt, welches wirklich eine Gefahr für die Ameisen war, der Vorrat hinter der Watte verschwindet durch die derzeit herrschenden Temperaturen von ganz allein ziemlich schnell.
    Ansonsten gibt es keine Aufregenden Neuigkeiten, die besonders erzählenswert wären. Ein signifikanter Unterschied zu Kolonie A ist mir allerdings aufgefallen: Kolonie B ist wesentlich aktiver! In kürzester Zeit wurde die komplette Fläche des Formicariums erkundet, es sind eigentlich immer mehrere Ameisen in der Arena unterwegs. Das Futter wurde von Anfang an häufig besucht und wenn ich füttere, dauert es keine 5 Minuten, bis sich ein ganzer Trupp (meistens 5-8 Ameisen, was bei einer solchen Koloniegröße schon beachtlich ist) über die Futtertiere und das Honigwasser hermacht. Bei meiner ersten Kolonie waren es (bei zuletzt etwa gleicher Größe) immer nur zwei oder drei gleichzeitig. Außerdem hatte ich bei Kolonie A nie die Gelegenheit, meine Ausbruchsicherung zu testen, denn sie sind in meiner Anwesenheit nie soweit gekommen. Bei Kolonie B ist eigentlich permanent mindestens eine Arbeiterin an der Scheibe und sucht nach einem Ausweg, bisher ohne Erfolg.
    Bei Ausweg fällt mir ein: kurz vor dem Tod meiner letzten Queen fehlte eine Arbeiterin spurlos. Ich hatte mir nichts dabei gedacht, man verzählt sich ja auch mal oder eine Dame ist einfach unterwegs. Bevor Kolonie B in meine Anlage eingezogen ist, habe ich noch mal die PTFE-Schicht erneuert. Auf Silikon ist das Zeug bekanntlich nicht so gut, daher habe ich Klebeband in die Ecken gemacht und das Teflon dort aufgetragen. Als ich dieses Klebeband entfernte (wollte es auch gleich noch mal neu machen), fand ich die fehlende Arbeiterin tot am Klebeband: sie hatte eine kleine Öffnung unter dem Band gefunden, ist dort hinein gekrabbelt und kleben geblieben. Die Erkenntnis, dass sie dort nicht durchpasst, musste sie mit dem Leben bezahlen. Das zeigt mal wieder, das Lasius niger jede noch so kleine Chance zum Ausbruch nutzen. Ich hoffe ganz einfach, dass ich das Klebeband diesmal überall lückenlos angebracht habe.


    An meinem größeren Formicarium (siehe Hier) hat sich eigentlich nichts geändert, nur dass ich jetzt doch endlich mal ein Thermometer und ein Hygrometer in das Becken geklebt habe, damit ich Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht immer umständlich von Hand bestimmen muss. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Belüftung zwar sichtlich funktioniert, allerdings nicht in dem Maß, wie ich das gern wollte. Der Stoff ist anscheinend dichter als erwartet. Schlecht ist das aber nicht, denn dadurch herrscht im Formi immer eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit als außerhalb (zwischen 50 und 70%). Wenn ich die Beleuchtung an, gerade Nest befeuchtet und die Pflanzen besprüht habe, kann es allerdings auch schon mal darüber gehen. Daher lasse ich jetzt öfter mal die Klappe offen.
    Die Temperatur entspricht (ohne Beleuchtung) nach wie vor immer in etwa der Umgebungstemperatur, bei längerer Beleuchtung (was eigentlich sehr selten bis gar nicht geschieht) ein bis zwei Grad darüber.


    So, das warâs erst mal. Wenn was aufregendes passiert, lasse ich es euch natürlich wissen. Was den Diskussionsthread angeht, bleibt natürlich alles beim alten.

    Wenn es tatsächlich eine Kolonie ist, hätte es nicht geschadet, sie zusammen zu lassen. ganz im Gegenteil: die Königin kann ja gar nicht überleben, wenn sie von ihrem "Personal" getrennt wird. Und so, wie du es beschreibst, sind es ganz sicher die Arbeiterinnen der Queen. Was deine Königin angeht: das sind mit ziemlicher Sicherheit Nachwirkungen von deiner Gewaltaktion... das Nest einer eine funktionierende Wildkolonie zu öffnen, die Tiere dann auch noch herauszureißen (was ich an sich schon nicht schön finde) und bei unklaren Temperaturen (Umgebungstemperatur + Handwärme) 15-20 Minuten zu transportieren kann nur Stress sein! Mein Tipp: Organisiere den Kleinen schnellstmöglich eine Unterkunft, in der sie bleiben können, stell diese am besten nicht zu heiß und vor allem dunkel, stell alles zur Verfügung, was sie brauchen (ein gut befeuchtetes Nest, Honigwasser, Eiweiß in Insektenform und Trinkwasser)! Dann kannst du wie gesagt nur abwarten. Und das wichtigste: nicht mehr stören!

    Ich hoffe deine Queen kommt durch. Aber wenn sie sich auf den Rücken legt, musst du damit rechnen, dass sie stirbt... das ist ganz sicher nicht normal. Bei meiner letzten Queen sah das Ende ganz ähnlich aus: erst konnte sie sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten, dann lag sie auf dem Rücken, schließlich hörte sie auf sich zu bewegen.


    Was die Kolonie angeht: sei bitte Vorsichtig! Eine Königin mit Arbeiterinnen (welche Art ist es überhaupt?) krabbelt im Normalfall nicht so einfach durch die Gegend und lässt sich fangen. Es könnte auch sein, dass es sich um eine momentan schwärmende Art handelt und die Arbeiterinnen gar nicht zur Königin gehören, sondern zu einer anderen. Sollte das der Fall sein, werden sie deine Queen (sofern es sich um eine monogyne Art handelt) sicher angreifen und töten! Oder meintest du mit fangen, dass du sie ausgegraben hast? Dann wäre mit Sicherheit Stress der Grund dafür, dass es der Queen nicht gut geht. Das kann natürlich auch der Grund sein, wenn du de Queen einfach eingesammelt wast: Erschütterungen und zu große Hitze beim Einfangen sind auch enormer Stress.

    Das ist ja wirklich klasse! Verblüfft mich total, schon die Tatsache, das sich die beiden Königinnen vertragen. Und da du sie aus dem Schwarmflug hast, kann man sich auch nur sehr schwer sicher sein, welche Art das ist. Oder kann es sein, dass du die "gelbe Art" möglicherweise durch pushen selbst hinzugefügt hast? Obwohl Bestimmung gar nicht mein Ding ist, sehen mir die Kleinen (auch von der Größe her) stark nach Lasius flavus aus. Wenn das Nachkommen deiner "Zweitqueen" wären, würde das sicher Ärger geben (weil monogyn).

    malodek: Finde ich klasse, nur fällt die schöne Sauerei beim basteln weg ;). Was hast du gemacht, damit der dünnflüssige Gips nicht breit läuft? Hast du das ganze in mehreren Schichten aufgetragen oder wie muss ich mir das vorstellen?


    paulsenior: Mit Silikon müsste es auch gehen, das ist nur wesentlich teurer und wie malodek schon gesagt hat schwieriger und trocknet recht langsam. Das kann aber auch ein Vorteil sein: du kannst dir mehr Zeit lassen. Aber nimm bitte, wenn du es versuchen willst, unbedingt Aquariensilikon (der ist im Gegensatz zu Baumarktsilikon recht ungefährlich) und lass das ganze ordentlich auslüften! Und bitte stell uns das Ergebnis vor, wir sind schon sehr gespannt :smiling_face:


    @Steinbock: das wird sich leider nicht vermeiden lassen, wenn das Nest nicht vom Sand abgeschirmt ist. Graben sich die Ameisen dort schon ein? Wenn es dich stört, hätte ich vielleicht eine Idee: Evtl. kannst du ja eine Glas- oder Plexiglasscheibe vor deinem Nest (oder drumherum, dafür müsstest du nur vier Scheiben mit Silikon zusammenkleben) in den Sand stecken, so dass sie nur noch 1cm aus dem Sand herausschaut. Den Zwischenraum zwischen Nest und Scheibe könntest du mit etwas gröberem Kies auffüllen. Dann wird der Sand nicht direkt feucht, sondern nur unter dem Nest - das dürfte nur bei einer Überschwemmung bis zur Arena reichen. Damit kannst du das Risiko des Eingrabens etwas eindämmen.

    malodek: Und da ich dir ebenso oft schon darauf geantwortet habe, will ich mich auch heute wieder dazu hinreißen lassen (Traditionen soll man ja pflegen ;)): Du hast völlig Recht, nicht alle farbigen Beläge sind Schimmel und nicht alle Schimmelarten sind gefährlich. Trotzdem finde ich die Aussage

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    Als ob es nur eine einzige, giftige Schimmelsorte gäbe.

    ein wenig seltsam, denn es gibt nicht nur eine davon, es gibt eine ganze Hand voll. Und für jeden, der nicht gerade Experte ist, was Schimmel angeht, ist Vorsicht geboten, wenn er wirklich Schimmel entdeckt. Dieser könnte durchaus schädlich sein (an manchen Arten können die Tiere auch sterben, wie du aus eigener Erfahrung weißt). Fakt ist: Pauschal alle Schimmel als gefährlich einzuschätzen ist Unsinn. Pauschal alle Schimmel als ungefährlich einzustufen ist nicht besser.
    Zu deinem Bild: bist du dir sicher, dass das Schimmel ist? Das sieht für mich (von einigen kleinen Stellen abgesehen, bei denen ich mir nicht so sicher bin) eher nach einer wunderschönen Algenschicht aus!


    @all: Oft sind Beläge einfach nur Algen oder Verfärbungen, auch Kalkablagerungen vom Wasser sind möglich. Wenn es allerdings wirklich Schimmel ist (also eher trockene, kreisrunde und erhöhte Stellen oder Pünktchen zu sehen und/oder "Haare" vorhanden sind) würde ich auch zum Umzug raten, aber bitte keine Panik ;). Schön langsam und immer mit der Ruhe, nicht mit irgendwelchen hektischen Aktionen. Die Ameisen sollen die Möglichkeit bekommen, selbst umzuziehen (wie immer). Wenn es im Nest nicht mehr wohnlich ist, werden sie die bereitgestellte Alternative ganz sicher annehmen.

    Hey Paimon!


    Nur, damit ich dich richtig verstehe: Du hast seit 2 Wochenen eine (?)Kolonie Myrmica rubra, denen prinzipiell die beiden Becken zur Verfügung stehen. Das Erdnest, welches man auf dem Bild sieht, ist bereits zu klein und du möchtest die Kolonie gern umsiedeln. Soweit alles richtig?
    Folgende Überlegungen:
    1. Man sieht auf dem Bild nicht, wie groß die Kolonie ist, aber im Normalfall müsste das Nest (wie groß ist es denn genau?) auf dem Bild ein ganzes Weilchen ausreichen. Zu viel Platz hat wie du sicher weißt auch enorme Nachteile. Zum Vergleich: ich habe erst gestern eine Lasius spec. Kolonie mit (geschätzten) 100-200 Arbeiterinnen und noch wesentlich mehr Larven/Puppen aus einem Blumentopf mit einem Durchmesser von etwa 10-12cm geholt! Dieser Topf war wirklich voll (die Kolonie hatte gerade begonnen, einen weiteren Topf zu besiedeln). Ein weiteres Formicarium ist sicher (soweit ich das nach deinem Bild beurteilen kann) absolut (noch) nicht nötig - das bezieht sich auf eine handelsübliche Kolonie, solltest du schon sehr viele Tiere haben, sieht das schon anders aus. Wenn du den Tieren einfach nur etwas mehr Bewegung verschaffen willst: mit einigen Steinen, Ästen und Wurzeln kannst du die Oberfläche enorm vergrößern. Natürlich kannst du, wenn du möchtest, auch noch 20 Becken anschließen, schaden wirdes auf keinen Fall.
    2. Lass bitte auf jeden Fall das Nest unberührt und siedle die Kolonie auf keinen Fall mit Gewalt um. Stell lieber ein größeres Nest zur Verfügung (ich schlage ein weiteres Erd- oder Ytongnest in dem Becken vor, in dem sich das andere Nest befindet, Platz hast du ja noch genug in diesem Becken) und lass die Kolonie selbst entscheiden, wann und ob sie umzieht. Die Schaufel ist nicht nur "unelegant", sondern wird sicher etliche Tiere töten - und darunter könnten mit großer Wahrscheinlichkeit eine oder mehrere Königinnen sein, nicht zuletzt wegen dem unheimlichen Stress.


    Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen, falls nicht stehe ich gern zur Verfügung :winking_face:

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    Jedenfalls ist es eine sehr gute Lösung, den Sand mit Wasser einzusprühen, er wird dann sehr hart. So können die Ants dann auch stabile Gänge darin bauen

    Glückwunsch, wenn es funktioniert! Empfehlen würde ich das aber nicht und pauschalisieren ist auch gefährlich, denn wie gesagt, auch bei Vogelsand gibt es gravierende Unterschiede. Mancher Sand kann unter Umständen einstürzen, wenn er pur benutzt wird, und die Ameisen begraben und somit umbringen.


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    Aber wenn man schon einen Vogel zu Hause hat für den der Sand sowieso gebraucht wird ist es doch ganz praktisch den zu nehmen.

    Wie gesagt, im Vogelsand sind diverse Stoffe drin, die ich generell lieber nicht im Formicarium haben möchte.