Du bist dir aber schon im Klaren darüber, dass Lasius niger eigentlich noch bis März Winterruhe halten sollten? Es scheint mir leider so, dass dies nicht das einzige ist, was du nicht weißt. Andere Arbeiterinnen werden nicht akzeptiert, selbst wenn du sie einzeln kaufen könntest. Kann es evtl. sein, dass die Arbeiterinnen, die du bekommen hast, nur in der Winterstarre waren? Nicht das du sie jetzt "entsorgt" hast, obwohl sie eigentlich quicklebendig waren. Die Queen wird möglicherweise weiter Eier legen, aus denen sich auch wieder Arbeiter entwickeln werden, sterben wird sie wahrscheinlich nicht. Da du schon gefüttert hast, wird es schwierig, sie wieder einzuwintern, herzlichen Glückwunsch. Du kannst es nur versuchen: kühl das RG langsam wieder auf unter 10 Grad herunter (nicht unter 0 Grad) und dann wintere sie nochmal ein! Lass ihr ruhig ein paar Wochen länger (also bis Ende März), damit sie die Ruhephase noch bekommt. Es hätte sicher nicht geschadet, dich erst mal zu informieren, bevor du dir eine Kolonie anschaffst... sorry, aber es macht mich immer wieder wütend, wenn soetwas passiert. Ich wünsche dir alles Gute, hoffentlich geht das gut.
Beiträge von joey
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Ich bitte euch aber darum, nicht extra Kämpfe zu "organisieren"! Wenn ihr das in der freien Natur beobachtet, ist es sicherlich interessant und spannend, aber die Tiere zu beeinflussen (sie also z.B. extra dafür zu fangen) und den Kampf somit künstlich herbeizuführen ist einfach widerliche Tierquälerei! Vergesst bitte niemals, dass hier Lebewesen sterben!!!
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Da du mir noch immer nicht gesagt hast, ob das deine erste Kolonie ist, antworte ich dir wiedere wie einem Anfänger ;): Wenn es schon unbedingt Camponotus sp. sein müssen, dann bleib bei C. herculeanus. C. aethiops stammt aus südlicheren Regionen, braucht daher spezielle Klimabedingungen (höhere Temperaturen (über 30 Grad) und geringere Luftfeuchtigkeit) und ist somit wesentlich schwerer zu halten. Am Anfang empfiehlt es sich, eine Art zu wählen, die mit den heimischen Klimabedingungen klar kommt (also: einheimische Arten!), um Erfahrungen mit der Haltung an sich zu bekommen. Alles andere ist völlig ohne Erfahrungen verantwortungslos! Hat es einen speziellen Grund, warum du unbedingt Camponotus sp. willst?
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Joker: ist das deine erste Ameisenkolonie oder hast du Erfahrungen mit anderen Arten? Hier mal das, was ich einem Anfänger antworten würde:
Nicht das Einsteiger Camponotus herculeanus nicht halten könnte, aber es sind doch einige Dinge zu beachten: diese Art ist im Vergleich zu den gängigen Einsteigerarten etwas anfälliger in Sachen Stress, welcher für sie schon damit anfangen kann, dass man zum füttern ins Formicarium greift, das solltest man beim einrichten und vor allem beim Stellplatz unbedingt beachten! Die Kolonieentwicklung geht viel langsamer voran als z.B. bei Lasius niger, was sie (trotz ihrer Größe) am Anfang ein wenig langweilig erscheinen lassen könnte, wenn man nicht die nötige Geduld mitbringt. Gerade für Anfänger ist das oft ein Problem, weil sie dabei schnell das Interesse verlieren können.
Eine Ameisenfarm hat auch ihre Tücken, denn unter Umständen gehen C. h. da gar nicht rein. Eine Farm ist im Übrigen auch nicht viel natürlicher als z.B. ein Ytong, der, wenn er richtig befeuchtet wird, sicher auch keine schlechte Wahl wäre. Dieser ist auch gut zu befeuchten, obwohl entheeves Methode mit dem Schlauch garantiert tadellos funktioniert (du könntest z.B mit einer Nadel kleine Löcher in den Schlauch stechen, damit die Farm gleichmäßig feucht wird). Ne Sprühflasche würde ich nicht nehmen, damit weichst du das Substrat oben durch und musst warten bis das Wasser versickert ist, es dauert ewig, bis alles die richtige Feuchtigkeit hat. Außerdem könnte die Dosierung problematisch werden (entweder zu trocken oder das ganze Ding steht unter Wasser).
Die Pflanzen könntest du in Blumentöpfe setzen, deren oberes Drittel fu mit Kies abdeckst (auf Grund der Größe von C. h. kannst du sicherlich den etwas gröberen nehmen). Bei den Pflanzen an sich bin ich allerdings auch überfragt.Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein wenige weiterhelfen....
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@Jens:
ZitatSelbst bauen ist immer eine Sache von Erfahrung
Au contraire! Wie sollte man Erfahrungen im Formicarienbau bekommen, wenn mans nie gemacht hat? Das Problem ist nur die Umsetzung, aber dafür gibt es ja uns wir können die nötigen Tipps zum Bau geben. Ich finde gerade am Anfang die Auseinandersetzung mit der Materie enorm gut und wichtig (ich möchte diese Erfahrung auf keinen Fall missen, ich hab dadurch ne Menge gelernt!). Natürlich habens die Ameisen auch in gekauften Sachen gut, aber was man sich selbst geschaffen hat, weiß man eher zu schätzen und kann mit Recht stolz auf sein Werk sein, auch wenn es evtl. nicht so perfekt ist, wie industriell gefertigte Ware! Dazu kommt der Kostenvorteil und nicht zuletzt macht es auch echt Spaß. Man muss sich nicht an Vorgaben halten, sondern kann alles so realisieren, wie man es sich vorstellt. -
@wednesday13: frag soviel du lustig bist, dazu gibt es schließlich ein solches Forum Cookie wollte dir ja nur sagen, dass du bei Fragen nach der Handhabung (Sandmengen usw.) im Forum des betreffenden Shops bessere Antworten erwarten kannst, als das hier möglich ist. Viele Halter haben ganz andere Anfängersets, wieder andere (nach meiner Einschätzung die Mehrzahl) bauen ihr Formicarium selbst, da kommen die unterschiedlichsten Verfahren zum Einsatz und natürlich auch unterschiedliche Erfahrungen raus. Wenn du allerdings was über die Tauglichkeit wissen willst, bist du hier am besseren Ort, denn wie schon gesagt wird ein Shop nie was schlechtes über die eigenen Produkte sagen oder ehrlich zugeben, dass manche Sachen unnötiger Nonsens sind, da sind wir hier schon weit kritischer
Hast du schon mal darüber nachgedacht, das Nest selbst zu bauen (z.B. ein Ytong-Nest)? Selbst eine Farm mit diesen Abmessungen sollte problemlos und preisgünstiger selbst machbar sein... also 16,50⬠für ein so winziges Teil, da rollen sich mir die Fußnägel hoch, denn eine Arena brauchst du ja trotzdem. Für das Geld bekommst du ein 60x30 Aquarium, noch ein paar Euro für nen Ytongstein und Plexiglas draufgelegt, rote Folie aufs Nest (musst du bei einer Farm wie du sicher weißt ja auch machen) und damit bist du schon richtig gut dabei.Übrigens: das du dir so viele Gedanken um die Ameisen machst, zeigt mir, dass du Respekt vor ihnen hast und das sie es gut haben werden. Weiter so!
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Silikonmasse? Wenn du jetzt das gleiche meinst wie ich dann habe ich dir doch gerade eben schon geschrieben, dass das nichts bringt, wenn das Zeug trocken ist kommen die Amisen da problemlos drüber... außerdem sollst du die aus dem Baumarkt ja gerade nicht nehmen! Bin ich im falschen Film?
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Das ist nicht als Ausbruchsperre gedacht, sondern als Klebemittel für z.B. Glas oder Plexiglasscheiben. Als Ausbruchschutz ist es schlicht und ergreifend wirkungslos. Was hast du denn für ein "Teflon Spray"? Auch aus dem Baumarkt? Damit wäre ich ebenfalls sehr vorsichtig!!! Das Flüssige Teflon (PTFE) von Antstore find ich im übrigen sehr gut und hier kannst du sicher sein, dass es unschädlich ist.
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Ich meine die Masse, die normalerweise zum abdichten von Fugen im Bad benutzt wird, also letztere. Silikonspray (dazu gabs glaube ich schon mal ne Diskussion) ist denke ich auch nicht besser. All diese Mittel sind für den Einsatz in verschiedenen Bereichen konzipiert, aber eben nicht für die Tierhaltung. Silikonspray ist auf jeden Fall ein Umweltgift (siehe Gefahrenhinweise)... etwas das so gekennzeichnet ist, ist sicher nicht gut für Ameisen. Ich würde generell bei allen Mitteln, mit denen die Ameisen in Kontakt kommen können, nur solche nehmen, die explizit für den Einsatz an Tieren geeignet sind.
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Einige kleine Anmerkungen meinerseits: vergesst bitte nicht, dass die Ameisen auch aus dem Wasser trinken, ich würde das mit dem Spülmittel also nicht unbedingt empfehlen, außerdem musst du das Wasser trotzdem regelmäßig wechseln, weil es sonst seine Wirkung als Ausbruchschutz verlieren kann. Außerdem kannst du das Risiko des Ertrinkens nur verringern, aber selbst im Idealfall kann es mal passieren. Wenn du's ganz verhindern willst, kannst du nur eins machen: keinen Wassergraben benutzen.
Vorsicht vor Silikon aus dem Baumarkt (für 2,99⬠ist es bestimmt kein Aquariumsilikon, wenn doch hätte ich gern 10 Flaschen :D), diese enthalten oft Chemikalien, die auch deinen Ameisen schaden. -
@all: wo wir doch gerade dabei sind, ein wenig über die Beiträge und deren inhaltliche Qualität zu plaudern, darf ich mal eine ganz grundlegende Frage stellen? Ich finde es zwar immer schön, wenn andere meiner Meinung sind, aber schreibe ich eigentlich so unverständlich, dass man den Inhalt meiner Postings permanent mit anderen Worten wiederholen muss? Oder dient das nur dazu, möglichst schnell einen weiteren "Stern" durch möglichst viele ziemlich inhaltslose Beiträge zu erreichen? Wer auch immer sich jetzt angesprochen fühlt: nehmt es mir nicht gleich wieder übel, aber manchmal könnte man auch einfach mal nur gar nichts schreiben, wenn man eigentlich nichts beizutragen hat.
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Mal im ernst, auf der Startseite sind doch schon so viele gute Hinweise, welche viele Anfängerfragen schon beantworten. Wenn man nicht voraussetzen kann, dass sie gelesen wird, dann kann man das bei einem extra Thread wahrscheinlich auch nicht, meint ihr nicht? Die Idee mit den Anfänger-FAQs ist da schon besser, am besten gleich als erstes unter "Einsteiger und Interessenten", wo sie nicht von neuen Threads "verdrängt" werden, damit man sie gar nicht übersehen kann. Wegen der Arbeit mach ich mir keine Sorgen, ich würde gern anbieten, daran mitzuarbeiten (wenn es bis Anfang Februar Zeit hat, damit ich erst mal noch einige Prüfungen über die Bühne bekomme), wenn euch das recht ist. Ich bin auch noch nicht so lange dabei und weiß ganz gut, welche Fragen mir so durch den Kopf gegangen sind, vielleicht ist das ja ganz hilfreich? Ich würde mir die Arbeit gern machen, wenn es dem Forum zugute kommt, mir ist viel daran gelegen, dass das Niveau hier auch weiterhin erhalten bleibt. Und viel zu ausführliche Antworten auf ganz banale Fragen sind mein Spezialgebiet
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Zitat
Während der Eiszeit waren auch die Jagdreviere und die Nahrung knapp. Ein Mammut zu erlegen hat viel zu viele Opfer gefordert als das (wie man halt so das Bild des Steinzeitmenschen hat) es so oft gemacht worden wäre, das war nämlich eher der Ausnahmefall
was bitte hab ich anderes gesagt Ich sage, das Jagdreviere (und natürlich Nahrung) nicht auszugehen drohten, sondern lediglich knapp waren, und du antwortest "das stimmt nicht, Jagdreviere und Nahrung waren knapp"... entschuldige, dass ich das nicht wirklich verstehe. Nichts für ungut. Und Mammuts (zumal der Homo sapiens nur selten welche gejagt hat, sondern eher der Homo Neanderthalensis, welcher wohl gemerkt ausgestorben ist kleine Klugscheißerei am Rande) hat es (im Gegensatz zu Ressourcen wie Öl) im Überfluss gegeben, es war halt nur ein Problem, sie zu jagen. Das gleiche galt für Ackerland: es gab genug, es musste nur erschlossen werden. Und das meine ich mit:
Zitat@Frame: Jagdreviere waren früher zwar knappe Güter, aber keine verschwindenden...
Und da haben wirs doch: warum war es so schwer, Mammuts zu erlegen oder Nutzland zu gewinnen? Warum ist der Mensch überhaupt zu Ackerbau und Viehzucht übergegangen? Weil unser Erfindungsreichtum kurzfristig an seine Grenzen gestoßen ist und zum Glück noch diese Alternativ da war, mit der wir besser zurecht kamen! Nichts anderes habe ich gesagt. Das Menschen in Zeiten der Not das größte Innovationspotenzial aufbringen, ist vollkommen richtig, auch das habe ich aber nie bestritten, nur angemerkt, dass dieses wohl seine natürlichen Grenzen haben dürfte (was wir ja am frühen Menschen soeben bewiesen haben). Vielleicht hast du folgendes ja überlesen:
ZitatUnsere Anpassungsfähigkeit reduziert sich darauf, dass wir erfinderisch sind. Wenn unser technischer Stand nicht mehr ausreicht, um die Anforderungen auszugleichen...haben wir ein Problem
Der Mensch strebt permanent nach Verbesserung... das ist das Problem. Indem er versucht, sich selbst zu verbessern, nimmt er die Verschlechterung anderer in Kauf, daran gibt es eigentlich keinen Zweifel. Auch das liegt in der Natur des Menschen. Ich finde wer das leugnet, lügt sich was vor. Nenn mir ein Beispiel für menschliches Verhalten, das ich nicht auf egoistische Bedürfnisbefriedigung zurückführen kann, und ich nehme alles zurück Das ist mein Spezialgebiet, du wärst nicht der erste, der es versucht.
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malodek: Amen! Ich sehe: wir sind einer Meinung.
@Frame:Jagdreviere waren früher zwar knappe Güter, aber keine verschwindenden, das ist ein gravierender Unterschied, denn es zeigt, dass unser heutiges Problem wesentlich dramatischer ist (sofern keine wirklich effektiven Alternativen gefunden werden)! Wenn es von heute auf morgen keine Jagdreviere mehr gegeben hätte (frag mich jetzt bitte nicht, wie das gehen soll, es ist eine rein hypothetische Überlegung ;)), wären die Menschen schon damals ausgestorben.
q.e.d.
Mit dem Krieg hast du leider recht. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass die Evolution des Menschen eine Evolution der Technik geworden ist, was wieder logisch impliziert, dass der Mensch nur noch ein Evolutionsfaktor ist, kein Objekt der Evolution mehr. -
Wo soll ich unterschreiben? Schön, dass du das so auf den Punkt bringst.
Es langweilt auch einfach irgendwann, immer und immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten auch wenn ich es immer und immer wieder gern tue. Fehlende Eigeninitiative zeugt nicht gerade von der notwendigen Motivation zur Tierhaltung. Und auch die Übersichtlichkeit leidet stark, denn wenn es zu einem Suchbegriff, den ein Anfänger üblicherweise benutzen würde (was weiß ich: "Nestbau" oder ähnliches) unmöglich viele Threads gibt, wie soll er dann in diesem Dschungel relevante Informationen finden? Auch wenn man mich für folgende Aussage sicher kritisieren wird: ich finde das ist bloße Faulheit, hoffentlich müssen die Ameisen nicht irgendwann darunter leiden. -
Es geschehen noch Zeichen und Wunder macht nichts, ich war auch nicht gerade freundlich. Schwamm drüber. Es wäre mir im übrigen auch lieber, wenn ich besser über den Menschen denken könnte (ich gehöre dummerweise ja auch dazu), leider fällt es mir angesichts unserer Arroganz, Ignoranz und Intoleranz sehr schwer. Wir werden zweifelsfrei irgendwann einlenken, aber nicht, wenn es brenzlich wird, sondern wenn es zu spät ist. Wir wissen, wie lange das Öl noch reicht, und erhöhen die Fördermenge. Wir wissen bescheid über Luftverschmutzung und alles, was wir zustande bringen, ist die Einführung von Rußfiltern. Selbst manche Tierschützer sind die totalen Heuchler: sie schützen den Panda nicht, weil er ein schützenswertes Lebewesen ist, sondern weil sie ihn für die Nachwelt erhalten wollen (sie wollen ihn also noch ein Weilchen angaffen und ihren Kindern zeigen können... wenn ich Panda oder Berggorilla wäre, würde ich lieber aussterben, als das ertragen zu müssen!). Nur die wenigsten schützen die Katzen in China oder die Fische in der Nordsee, davon gibts ja noch genug. Ratten, Mäuse, Ameisen... wir bezeichnen sie als Ungeziefer, aber wer ist denn bitte in wessen Lebensraum eingedrungen? Das Wildschwein würde niemals in der Stadt rumlaufen, wenn wir die Stadt nicht mitten in ihr Revier gebaut und ihnen damit die Nahrungsgrundlage weggenommen hätten. Und was tun wir? Erschießen sie und meinen, es wäre richtig. Niemand müsste heute ein Reh wegen "zu großer Population" erschießen, wenn wir nicht selbst ihre natürlichen Feinde ausgerottet hätten, weil sie uns einfach im Weg waren. Du verstehst sicher, worauf ich hinaus will. Und das ist auch ein wesentlicher Grund für meine Einstellung zum Menschen.
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Ich finde vor allem die "Ameisengesellschaft" interessant. Ich möchte versuchen, Parallelen zwischen Tieren und Menschen zu beobachten und Dinge wie "Gesellschaftsformen", "Altruismus", "Intelligenz" oder "Problemlösestrategie", worauf der Mensch ja so unheimlich stolz ist, auf Tiere anzuwenden und damit zumindest für mich selbst den Menschen von dem Thron zu schubsen, auf den er sich selbst ungefragt gesetzt hat ;). Außerdem sind sie als Haustiere interessanter, als die üblichen Tierchen, die man so bekommt es macht einfach Spaß, ihnen zuzuschauen und zu beobachten, wie sie sich entwickeln. Da ist immer was los.
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Charlie, nur um dir diesen Zahn nochmal zumindest versuchsweise zu ziehen (da es schon beim ersten Mal keine Früchte getragen hat, mache ich mir keine großen Hoffnungen): DER SOZIALDARWINISMUS STAMMT VON HERBERT SPENCER, EINEM DER GRÜNDERVÄTER DER MODERNEN GESELLSCHSFTSTHEORIEN!!!! Der ist 1903 gestorben, da hatte Hitler noch nicht mal Haare am Sa**! In dieser Theorie wird die Gesellschaft analog zu einem biologischen Organismus gesehen und Darwins Theorie wurde auf die Gesellschaft abgewendet (egal, ob du's für möglich hältst oder nicht), dass hat mit dem Bullshit den Hitler gesülzt hat nicht das geringste zu tun, was beweist, das dieser Spencer ebenfalls nicht verstanden hat! Den Begriff "Sozialdarwinismus" hast im Übrigen du selbst eingeführt, warum kritisierst du das jetzt so vehement? Gleich reg ich mich auf
Zitat von Spencer:Zitat"Es gibt keinen größeren Fluch für die Nachwelt, als den, ihr eine wachsende Bevölkerung von Einfältigen, Müßiggängern und Verbrechern zu vermachen"
womit er zweifelsfrei richtig liegt, was nichts daran ändert, dass seine Theorie längst durch aktuellere abgelöst wurde.Zu meiner Einleitung: sie war zwar ein wenig übertrieben, aber spiegelt im Prinzip meine Einstellung zur menschlichen Natur wider, nur um klarzustellen, dass ich das durchaus ernst meine und ich auch die Meinung vertrete, dass die Tage der Menschheit (und aller anderen Säugetiere) als dominante Lebewesen auf diesem unseren Planeten gezählt sind (10000 Jahre hin oder her). Ich neige dazu, unsere Spezies (und vor allem unsere Gesellschaft, was wohl am Studium liegt) sehr kritisch zu sehen, wer das optimistischer sehen möchte, dem kann ich auch nicht helfen
Unsere Anpassungsfähigkeit reduziert sich darauf, dass wir erfinderisch sind. Wenn unser technischer Stand nicht mehr ausreicht, um die Anforderungen auszugleichen (z.B. bei einer Eiszeit hätten wir keine Chance, da wir auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, die uns sehr schnell ausgehen werden), haben wir ein Problem. Dagegen kann man argumentieren, wie man will ohne die Technik, die uns ein Leben ermöglicht, sind wir so gut wie tot. Und unser Genpool ist doch sowieso einem permanenten Verfall unterworfen, denn Genschäden, die früher zweifellos zum Tod geführt hätten, können heute vererbt werden, weil die moderne Medizin und sinkende Lebensrisiken sie ausgleichen können. Daran ist ja aus subjektiver Sicht nichts schlechtes (ganz im Gegenteil, ich bin auch Allergiker, wäre schade wenn ich nur deswegen mein Weibchen nicht abbekommen hätte :D), aber objektiv betrachtet bringt genau das uns langfristig um. Und das ist kein Faschismus (bevor man es mir wieder so auslegt :P), sondern Biologie, denn genau gegen diesen Effekt hat die Natur sowas wie natürliche Selektion erfunden. Und um das herauszufinden brauch ich im übrigen keine Bio-Studenten (gibts an unserer Uni nicht, was ihre Abwesenheit erklären sollte), sondern kann auf mein rudimentäres Bio-LK-Wissen zurückgreifen. Ich werde, wenn es denn für die Glaubwürdigkeit notwendig ist, bei Gelegenheit mal ne ehemalige Schulfreundin darauf ansprechen, die sitzt gerade an ihrer Bio-Diplomarbei, mal sehn, wie sie das sieht. Ich wette 10:1, dass sie mir zustimmt, denn die Biologie ist längst davon überzeugt, dass der Mensch keine Ausnahme bildet. Deswegen hat es oft ziemlich polemische Kritik von Seiten der Gesellschaftswissenschaften und der Psychologie gegeben, die aber mittlerweile auch endlich gerafft haben, das eine Betrachtung so vollkommen losgelöst von der Biologie nicht möglich ist.
Auch z.B. Partnerwahlprozesse verlaufen nach teilweise ziemlich unnatürlichen Gesichtspunkten ab. Wenn es normalerweise Evolution ist, dass sich neue (vorteilhafte) Eigenschaften durchsetzen und vererbt werden, dann gibt es beim Menschen keine biologische Weiterentwicklung.
@Jens: Ich mag Matrix, die Vorstellung ist so krank und doch logisch
Edit: wenn ich nicht so viel schreiben würde, würde ich sicher wenige Fehler machen
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Zitat
wenn die Insekten dann mal an der Weltherrschaft sind haben die spätestens in 4 Milliarden Jahren keinen spaß mehr an der erde
Nehmen wir an, dass der Mensch innerhalb der nächsten paar tausend Jahre den Planeten tatsächlich verlassen kann: 4 Milliarden Jahre sind eine Ewigkeit! Meinst du, dass sich die Insekten oder wer auch immer, nicht die Vorherrschaft erkämpfen werden, weil es sich nicht mehr lohnt? ich trau den kleinen ja viel zu, aber elementare Astronomie werden sie wohl nicht kennen. Mal davon abgesehen: die Säugetiere hätten sich auch nicht so prächtig entwickelt, wenn die Dinosaurier nicht ausgestorben wären. Es überlebt immer der, der mit neuen Situationen am besten klarkommt (und auch an dieser Aussage ist nichts faschistoides, das war immer so und wird immer so sein, egal wie man es nennt). Auch wenn der Mensch evtl. nicht ausstirbt, sondern flüchtet, übernimmt derjenige den blauen Planeten, der mit den neuen Bedingungen klarkommt.Wir hatten letztens eine interessante Diskussionsrunde zwischen Psychologie-, Soziologie- und Philosophiestudenten zum Thema "ist der Mensch wirklich so intelligent, wie er glaubt". Wir sind (und das ist selten bei so vielen unterschiedlichen Meinungen) zu dem selben Ergebnis gekommen: Wenn man den Menschen objektiv beobachtet, sind auch seine Verhaltensweisen alle auf bestimmte Motive ausgerichtet. Leider kann man als Mensch den Menschen nicht objektiv beobachten, denn wir verstehen ja, welcher Sinn hinter einer Handlung steckt. Wenn man das Spiel dann weiter treibt (zugegebenermaßen sehr abstrakt, was wohl am Bier lag), kommt man zu dem Schluss, das auch wir nach gewissen Instinkten handeln, und zwar in allem, was wir machen. Wir geben der Sache dann so schöne Namen wie "Rational-Choice-Theorie"
Die Ameise folgt der Duftspur...tut sie das, weil sie den Duft so verführerisch findet (das wäre reiner Instinkt), oder weil sie Futter erwartet (was eine kognitive Leistung voraussetzt)? Also wenn ich gegen Mittag an der Mensa vorbeilaufe, ertappe ich mich bei einer erstaunlich ähnlichen Verhaltensweise. Das ich mir dabei meinen Teil denke, ist mir bewusst, aber woher weiß ich, dass die Ameise das nicht tut? Solange ich das nicht zweifelsfrei beweisen kann, muss ich doch davon ausgehen, dass auch sie zu einer kognitiven Verarbeitung fähig ist (und das ist sie zweifellos). -
Eben es fällt nur einigen Mensche schwer, sich einzugestehen, dass sie sich in vielerlei Hinsicht nicht von den als "primitiv" stigmatisierten Tieren unterscheiden, denen wir nur allzu gern die Fähigkeit zu denken absprechen. Nur weil wir nicht fähig sind, soetwas nachzuweisen, heißt das noch lange nicht, dass es das nicht gibt Das wir höher entwickelt sind als andere Lebewesen, postuliert der Mensch sehr gern, weil es besser klingt als die Alternative. Das dies eine Theorie ist, bei der sich eine Falsifikation geradezu aufdrängt, aber leider (technisch) nicht möglich ist (was auch nicht gerade für uns spricht), heißt noch nicht, dass sie richtig ist, oder? Die Biologie und evolutionäre Entwicklung des Menschen bei solchen Überlegungen zu vernachlässigen ist meiner Ansicht nach ein schwerer Fehler.