Ich bin jetzt kein ausgemachter Attini-Experte, aber soweit ich weiß gibt es gerade bei A. colombica in ihrem natürliche Habitat einen regen "Verschleiß" an Arbeiterinnen. Besonders bei einer verhältnismäßig geringen Lebenserwartung (die ich allerdings nicht wirklich kenne) ist damit zu rechnen, das permanent enorme Verluste auftreten, da die adulten Tiere im Volk ja nicht alle gleich alt sind und somit in einem großen Volk logischerweise auch viele Individuen eines natürlichen Todes sterben. Nimmt man nun noch die verhältnismäßig große Strecke an, die diese Art täglich zurücklegt (was natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, auf Fressfeinde wie den Ameisenbär, Echsen oder Vogel zu stoßen oder anderweitig zu versterben) und sich die Anzahl der Geschlechtstiere überlegt, die bei einer derartigen Volksstärke allein beim Schwarmflug drauf gehen, ist die Zahl von 7,5Mio pro Jahr durchaus vorstellbar (zumal sich damit auch die enorme Legerate erklären würde... sowas ist in den meisten Fällen eine Anpassung an vorherrschende Bedingungen, etwa einen massiven Bedarf).
Zudem: wenn du mal die Legerate (die mit einiger Sicherheit stimmt, solange wie sich Hölldobler schon mit Attini auseinandersetzt) über10-20 Jahre hochrechnest (die durchschnittliche Lebenserwartung einer Gyne dieser Art), sind 150Mio Nachkommen doch auch rein rechnerisch absolut plausibel. Mir scheint, dass die Zahl auch genau so entstanden ist: man nehme die Legerate und multipliziere mit der Lebenserwartung... gezählt hat das garantiert keiner. Man müsste, um das zu relativieren, den Anteil an diesen Eiern kennen, die niemals bis zur Imago ausreifen.
Bei deiner Rechnung vergisst du übrigens (Vorsicht, jetzt kommt der Statistik-Freak durch), dass in diesen 86 Tagen auch schon wieder Tiere sterben. Bei einer Sterberate von 7,5Mio/Jahr macht das etwas mehr als 20500 Individuen täglich... ergo: das Volk wächst pro Tag "nur" um durchschnittlich 8500 Individuen, nicht 29000! Beachtet man dabei, dass es sich immer um Durchschnittswerte handelt (die Standardabweichung kann dabei beträchtlich sein und kritische Ereignisse wie Trockenheit oder starker Regen können die Sterberate in einem Jahr eklatant erhöhen) haut das alles auffallend gut hin.
Edit: Zudem sind 29000 Eier pro Tag übrigens sicher bei weitem nicht die Menge, die eine junge Gründergyne schafft, damit kann man also auf keinen Fall die Geschwindigkeit des Volkswachstums berechnen. Einzige Schlussfolgerung, die du ziehen könntest, wäre, dass die Population eines so riesigen Volkes unter Idealbedingungen alle 86 Tage einmal komplett gewechselt hat (was wohl schon Superlaiv genug ist ).