Beiträge von TiGGa

    Nachdem gestern die Ausreißerin aus dem Nest der Kolonie 4 geworfen wurde, habe ich sie mal zu Kolonie 2 gesetzt. Ein ganz großer Fehler! Anfangs war wie gewohnt noch Frieden. Es wurde beschnuppert und alles schien in Ordnung zu sein. Relativ spät griff dann eine Arbeiterin an. Dann noch ein und noch eine. Drei Arbeiterinnen stürtzten sich auf die Fremde, während die beiden frisch geschlüpften Pygmäen sich raushielten.


    Der Kampf war zäh und zog sich über Stunden hinweg. Eine der Arbeiterinnen zog den kürzeren und starb einen fürchterlichen Tod. Daraufhin zog sich die andere Arbeiterin zurück, sodass nur noch die Fremde und eine der Nestbewohnerinnen ringten. Sie verkeilten sich ineinander und es schien niemand die Oberhand gewinnen zu können. Am nächsten Morgen starben beide den Erschöpfungstod. Deren Leichen befinden sich immer noch im Reagenzglas, während ich die andere Leiche bereits entfernen konnte. Somit hat die Königin 2 weiterhin nur drei Pygmäen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/09/myrmecocystus2_20080901_1.jpg]


    Die Bilanz sähe besser aus, wenn ich Ausreißerin überbrüht hätte. Aber nun gut, langfristig sollte dieser Fehler hoffentlich keine Auswirkung haben.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/09/myrmecocystus2_20080901_2.jpg]


    Zurück zur Kolonie 1: Da das Nest ziemlich staubtrocken war, wollte ich beim Umzug ein wenig nachhelfen. Natürlich käme ein herausschütteln nicht in Frage, aber es gibt auch sanftere Methoden. Ich habe den Nesteingang ein wenig vergrößert, in dem ich vorsichtig noch mehr von der braunen Papiermasse entfernt habe. Tatsächlich war die Masse trocken gewesen. Diese kurze Störung war nicht der Rede wert gewesen. Von Panik war keine Spur zu sehen.


    Nach ein paar Minuten schufen einige Arbeiterinnen Larven, Eier und Nacktpuppen in das Reagenzglas. Kokonpuppen blieben, auch jetzt noch, im alten Nest. Auch die Königin hat sich erst heute morgen für einen Umzug entschieden. Ich schien mit einer Taschenlampe herein und just in dem Moment verlor sie den Halt. Sie purzelte rücklings in das Reagenzglas hinein, wo sich wegen diesem peinlichen Auftritt versteckt hält. Ein guter Moment, um mal zu zählen. Wenn ich keine Ameise im alten Nest übersehen habe, müssten es 13 Pygmäen sein.

    Der rasante Anstieg der Koloniegröße war für mich Ansporn genug, die Tupperdose wieder herauszukramen. Ich nahm ein Taschentuch und wischte erstmal das Pulver ab, welches ich anschließend so gut es ging per Staubsauger aufsaugte.


    Als Ausbruchschutz habe ich Sonnenblumenöl per Wattebällchen aufgetragen, was nach bisherigen Beobachtungen vollzüglich funktioniert. Die Ameisen schrecken zurück, sobald sie an das Öl kommen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…/09/messor_20080901_1.jpg]


    Nachdem ich dann den Schlauch wieder angeschlossen habe, dauerte es nicht mal eine Minute, bis die ersten zwei Arbeiterinnen zögerlich wieder den Schlauch erkunden.


    Eine Arbeiterin erreichte tatsächlich das Ende des Schlauches und erkundete die Brotdose. Rasch fand sie ein Körnchen, welches sie direkt mitnahm. Auf der Suche nach dem Ausgang lief sie aber erst ein paar Umwege, bevor sie dann mit vollem Lauftempo gegen die Wand neben dem Schlauch knallte. Sie schaffte es aber mit Müh und Not doch noch zum Nest zurück.


    Mit der Zeit kamen immer mehr Arbeiterinnen, die teilweise die Orientierung im Schlauch verloren. Einige stießen auf ein Hinderniss und wichen aus, wobei sie sich dann anschließend wieder auf dem Rückweg befanden. So kam es vor, dass einige Arbeiterinnen die Körner wieder in die Tupperbox trugen, bevor sie ihren Fehler merkten. Dies verbesserte sich nach einiger Zeit. Wahrscheinlich war am Anfang die Duftspur noch nicht intensiv genug zur einwandfreien Orientierung.


    Interessant war auch, dass die Ameisen freiwillig oder auch nicht einen Zwischenlager im Schlauch errichtet haben, wo sich die Körner leicht auftürmten. Auch konnte ich einige Arbeiterinnen beobachten, wie sie die Körner im Bereich des Zwischenlagers direkt an andere Arbeiterinnen weitergegeben haben. Durch dieses etappenweise Vorgehen muss die Körnersammlerin nicht den ganzen strapaziösen Weg zum Nest zurücklegen. Die Last wird dadruch gleichmäßig auf mehrere Beine verteilt.


    Leider waren noch Reste vom Talkumpulver vorhanden, die zwischen Sand und Plastikwand sich befanden. Ich merkte dies, als eine Ameise völlig weiß aus den Zwischenräumen krabbelte. Eine weitere Ameise war nur leicht bepudert. Schnell füllte ich diese Löcher mit Kies auf, damit keine weitere Ameisen ran kamen. Wie auf Drogen versuchten sie weiterhin an das weiße Zeug zu kommen, bis sie dann völlig benebelt herumtaumelten. Schließlich wurden beide immer langsamer bis sie sich nicht mehr von der Stelle rührten. Im Moment sterben sie so vor sich hin.


    Deshalb plädiere ich für einen absoluten Verbot von Talkumpuder in der Ameisenhaltung!


    Tupperdosenvideo <- Klick!

    Als ich heute aufstand, war die Welt noch in Ordnung. Ich habe meine Kolonien mit einem Mehlwurm gefüttert, der aber teilweise ziemlich schwarz wurde. Die Teile kamen also auch ziemlich rasch in die Mülltonne.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080831_1.jpg]


    Meine gute Laune verflog aber, als ich in meinem Augenwinkel einen kleinen Schatten auf dem Tisch vernahm. Oh nein, eine Pygmäe lief da herum und ich wusste nicht, zu welcher Kolonie sie gehörte. Dazu kommt noch, dass die massive PTFE Barriere wohl für die Katz war. Schneller Kontrollblick: Kolonie 1 könnte vielleicht eine Pygmäe vermissen, Kolonie 2 war noch vollzählig und Kolonie 4 hat eine Arbeiterin weniger als gestern.


    Ich nahm also ein Stück Papier und ließ die Ausreißerin darauf krabbeln, damit ich sie bei Kolonie 4 absetzen konnte. Schnell verschwand sie in das Reagenzglas und wird eine Zeit lang von den anderen beschnuppert. Plötzlich verbiss sich eine Arbeiterin in die neue, während die anderen sie eher ignorierten. Wenn sie nicht zu dieser Kolonie gehört, wo ist bitte dann sonst die fehlende Pygmäe? Vielleicht sind schon ein paar mehr ausgebrochen und ich habe es bisher nur nicht gemerkt.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080831_2.jpg]


    Was blieb mir anderes übrig, als Deckel auf die Wannen zu legen. Die Arbeiterinnen werden von Tag zu Tag mutiger und gehen manchmal auf Erkundungstour. Einige konnte ich sogar beim Klettern erwischen. Zwar schien die Arena mit Kolonie 2 sicher zu sein, die beiden anderen Wannen konnten aber beklettert werden.


    Naja, wenigstens kann ich vermelden, dass Königin 2 mittlerweile fünf Pygmäen hat. Königin 3 hat soeben auch ihre erste Pygmäe beim Schlüpfen geholfen. Königin 4 kann derzeit noch mit 5 Arbeiterinnen aufwarten, aber wer weiß, ob die Hinzugesetzte die heutige Nacht überleben wird. Kolonie 1 kann ich leider schlecht zählen, da sie im alten Nest ziemlich viele Versteckmögichkeiten haben.


    Auch einen Verlust muss ich heute vermelden. Ich habe eine Leiche wieder bei Kolonie 2 entdeckt. Die schien wohl seit längerem in der Arena zu liegen. Jedenfalls habe ich diese Arbeiterin seit ein paar Tagen vermisst.

    Heute wollte ich es genau wissen und habe versucht meine Ameisen zu zählen. Dafür habe ich von jeder hochfrequentierten Kammer ein Foto geschossen und anschließend die Köpfe gezählt. Das Ergebnis war erschreckend und wich deutlich von meinen bisherigen Schätzungen ab!


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/messor_20080831_1.jpg]


    Gezählt habe ich 286 Ameisen! Ständig sehe ich, wie frische Arbeiterinnen gesäubert werden und ein Ende ist nicht in Sicht. Alleine die gigantische Eiertraube zeugt von einer äußerst fertilen Königin. Möglicherweise erreichen wir vor der Winterruhe noch die 400er Marke. Na dann, abwarten und Fencheltee trinken.

    Ich habe vor kurzem einen ganzen Mehlwurm in die Arena geworfen. Es wird ja oft gesagt, dass Mehlwürmer mit ihrem dicken Chitinpanzer besonders schwer zu knacken sind. Da meine 130 Frau starke Kolonie schon viele Majorinnen besitzt, sollte so ein Würmchen kein Problem darstellen. Immerhin knacken sie ja auch harte Körner.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/messor_20080827_1.jpg]


    Der Wurm wurde sofort als Beute erkannt und in das Nest gezogen. Unmittelbar im Nest kamen noch mehr Arbeiterinnen zur Hilfe und zogen das Tier in die unterste Ebene, wo sie im engen Gang dann anfingen an den Wurm zu arbeiten. Immer mehr kleinere Arbeiterinnen gesellten sich dazu bis der Wurm fast vollständig mit Ameisen bedeckt war. Dies hat aber alles nichts geholfen.


    Nach einer halben Stunde kam eine Arbeiterin auf die Idee den Wurm in die Kammer darüber zu ziehen, wo auch einige Majorinnen an kleineren Mehlwurmstückchen fraßen. Als sie endlich mit der Mahlzeit fertig waren, rückten die Majorinnen aus, um den unaufgeschnittenen Mehlwurm aufzuknacken. Zwanzig Minuten später konnte ich bereits einen deutlichen Schnitt erkennen. Von da an war es ein leichtes den Wurm zu zerteilen.

    Es gab wieder haufenweise Nachwuchs. Während der letzten 24 Stunden sind insgesamt fünf Pygmäen geschlüpft. Aktuell sind somit bei Königin 2 und 4 jeweils drei Pygmäen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080828_1.jpg]


    Die Nacktpuppe von Königin 2 ist auch etwas dunkler geworden. Wohlgemerkt, ich spreche im singular. Die andere Nacktpuppe ist seit einiger Zeit auf mysteriöser Weise verschwunden.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080828_2.jpg]


    Zum Trost habe ich mich heute mit einem nigelnagelneuem Ytongnest beschenkt. Leider sind mir zwei kleine Konstruktionsfehler unterlaufen, aber schauen wir uns das Nest erstmal an:


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080828_3.jpg]


    Das Nest besteht zuerstmal aus einem 1 cm breiten Hauptgang, der in die Tiefe führt. Ich hätte den Gang ja noch ein paar Millimeter breiter gemacht, aber bei so einem kleinen Ytong (28×20x5) würde das nicht gut aussehen. Mit 1 cm sollte kein Honigtopf steckenbleiben.


    Im oberen Bereich sind sechs Kammern angeordnet, die eher trocken bleiben sollen. In der Natur werden Puppen nämlich nah an der oberfläche, wo es trocken und warm ist, gelagert. Weiter unten habe ich zwei große Honigtopfkammern gemeißelt, die permanent feucht sein werden. Wie ihr unschwer erkennen könnt, fehlt die Rückwand bei beiden Kammern. Keine Angst, auf der Rückseite befindet sich auch noch eine Acrylglasscheibe. Ich erhoffe mir, dass die Honigtöpfe durch das von hinten einfallende Licht besonders schön zur Geltung kommen.Leider habe ich in der oberen Kammer ein wenig zu viel weggemeißelt. In der unteren Kammer ist das Loch in der Rückwand nicht zu groß, was ich optisch auch besser finde. Leider hatte ich keine Lust mehr gehabt, einen neuen Ytong zu bearbeiten.


    Ganz oben sitzt der große Eingang, der an der breitesten Stelle 2 cm Durchmesser hat. Leider fiel mir erst jetzt auf, dass der Schlauch, der zum Eingang führt, viel zu Steil ausfallen würde. Besonders die Königin und die schweren Honigtöpfe könnten bei einem Umzug große Probleme beim klettern bekommen. Ich stopfte also den oberen Eingang mit Watte zu und bohrte unten, links neben der untersten Honigtopfkammer, einen weiteren Eingang. Kleine optische Makel, aber nichts, was die Funktion beeinträchtigt. Bewässert wird der Stein dann von unten.

    Wo Königin 2 total versagt hat, war Königin 4, ehemals die rote Königin genannt, umso erfolgreicher. Seit heute morgen sitzt eine kleine Pygmäe im Reagenzglas und schaute mich mit riesigen Augen an. Anfangs war ich mir noch unsicher, ob sie wirklich lebt, aber als die Pygmäe anfing mit den Fühlern hin und her zu wippen, fiel mir ein Ytongklotz vom Herzen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080825_1.jpg]


    Ich machte also das Reagenzglas auf, entfernte das klebrige Stück Mehlwurm und legte es in die vorbereitete Arena. Eine Honigfütterung spare ich mir erstmal. Arbeiterinnen gehen nicht aus dem Nest, solange sie noch hell sind.


    Kolonie 1 ist heute, als ich bei der Arbeit war, teilweise in das Reagenzglas gezogen. Sie haben immerhin schon die Eier zu der feuchten Watte gebracht. Es sind auch permanent vier Pygmäen dort, die in der Nähe der Eier bleiben. Anscheinend wird es im alten Nest ungemüdlich trocken, jedoch nicht trocken genug, um die Königin und die Puppen zum Umzug zu verleiten. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit.

    Nach langem Warten konnte ich endlich die tote Pygmäe aus dem Reagenzglas entfernen. Den Leichnahm habe ich in eine kleine Feige-Wodka Flasche hineingegeben. Hinzu kam noch ein Tropfen Spülmittel und das ganze war dann versandbereit. Verschicken werde ich das Päckchen zu einem Bekannten, der Zugang zu einem Binokular und dem Bestimmungsschlüssel hat. Ich hoffe nur, das die Pygmäe in einem brauchbaren Zustand ist.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080824_1.jpg]


    Um meine Königinnen weiterhin zu unterstützen, vor allem Königin 2, die Unmengen an Larven hat, habe ich heute wieder Mehlwurmstücke verteilt. Königin 2 und 4, die diese Prozedur schon kannten, stürtzten sich sofort auf die Beute. Königin 3, die schüchterne Königin, hat noch lange gezögert, bis sie sich rantraute.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080824_2.jpg]


    Bei Kolonie 1 scheinen die Arbeiterinnen auf den Geschmack gekommen zu sein. Nachdem sie ja bereits eine Mehlwurmhälfte angeknabbert haben - das Teil liegt immernoch im Nest - scheint dieses Futtertier in das Beuteschema abgelegt worden zu sein. Diesmal gab es kein zögern mehr. Sofort saß eine Arbeiterin auf dem Mehlwurm und leckte ausgiebig daran. Vielleicht liegt es auch nur an der gestiegenen Population. Mittlerweile müssten jetzt 10 Pygmäen im Nest herumwuseln.

    Ich muss leider den ersten Todesfall verkünden. Die Pygmäe, die gestern bei Königin 2 zur Welt kam, blieb bis jetzt regungslos liegen. Ich gehe davon aus, dass sie tot aus dem Kokon herausgezogen wurde.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080822_1.jpg]


    Ich wollte die kleine Arbeiterin in Alkohol einlegen und dann zur genauen Artbestimmung einschicken, aber die Königin weigert sich bisher vehement die Leiche zum Eingang zu tragen. Stattdessen liegt der leblose Körper mitten auf dem Bruthaufen. Soll ich vielleicht doch noch Hoffnung haben? Sie hat sich immerhin schon dunkel gefärbt.


    Königin 3 hat sich von dem gestrigen Tag erholen können. Mittlerweile hat sie sogar schon fünf Eier gelegt. Leider bleibt sie extrem Schreckhaft, was mir bereits seit Beginn des Projektes mehrmals aufgefallen war.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080822_2.jpg]


    Königin 1 habe ich heute wieder einen Mehlwurm angeboten. Nach anfänglichem ignorieren, habe ich das Stückchen in den Eingangsbereich geschoben. Erst dann entschlossen sich die Arbeiterinnen den Mehlwurm weiter ins Nestinnere zu ziehen.

    Ich habe meine Königinnen Nummern gegeben, damit beim Bericht schreiben keine Verwirrung verursache. Die Königin, die zuerst Pygmäen bekommen hat, soll fortan nun als Königin 1 im Lande bekannt sein. Sie hat seit gerade eben stolze sieben Pygmäen. Es ist aber schwer, alle in dem Nest zu erkennen und in das neue Reagenzglas wollen sie noch nicht umziehen. Solange es im alten Nest noch feucht genug ist, mache ich mir keine Gedanken. Erst wenn es zu trocken wird, wird es kritisch.


    Honig füttere ich heute nicht mehr, da meine Königin 1 bereits physogastrisch ist, also eine ausgedehnte Gaster hat. Wir wollen ja nicht, dass sie zu einem Honigtopf wird.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080821_1.jpg]


    Derweil habe ich mich heute entschlossen, meine Pleometrosegeminschaft aufzulösen. Mein dominante Königin, Königin 2, scheint zwar recht fit auszusehen, dahingegen sieht meine unterwürfige Königin, Königin 3 leicht mager aus. Ich wollte das dürre Tierchen ein eigenes Heim geben und ein wenig zufüttern. Aber wie bekomme ich sie überhaupt aus dem Reagenzglas heraus?


    Gleich nach dem Öffnen der Watte verzog sich die Königin 3 schnell ins Nestinnere. Ich musste also erstmal den richtigen Augenblick abwarten, bis sie wieder in die Nähe des Eingangs kommt. Als dies geschieh, versuchte ich mit meiner Federstahlpinzette eines ihrer Beinchen zu erfassen. Leider schlüpfte sie immer wieder aus meinem Griff heraus. Immer wieder versuchte sie sich durch Bisse und Säureattacken sich zu wehren, aber ich schaffte es am Ende doch noch sie heraus zu holen. Ich konnte ebenfalls noch eine Puppe herausholen. Weitere Puppen waren nicht möglich, da sie viel zu tief im RG lagen und aneinander klebten.


    Im neuen Reagenzglas schien sie sich noch nicht eingelebt zu haben. Erst nach drei Stunden hat sie sich etwas beruhigt. Bevor ich aber Futter hinzugebe, werde ich noch die Nacht abwarten.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080821_2.jpg]


    Soeben hat Königin 2 auch ihre erste Pygmäe aus dem Kokon gezogen. Diese liegt derzeit auf dem Bruthaufen und muss erstmal aushärten. Ich bin mir sicher, dass sie morgen aktiv an der Brutpflege mitwirken kann.


    Schlupfvideo <- Klick!

    Ich habe den ganzen Tag lang Honigtropfen angeboten und jedes Mal wurden sie gründlichst aufgesaugt. Zwischenlager ist wieder einmal die Königin, die natürlich am meisten Stauraum in ihrem Körper hat. Bei so einer kleinen Kolonie wäre es ein Verlust, wenn eine Pygmäe ausfallen würde, damit sie den ganzen Tag mit dickem Bauch von der Decke hängt. Es lohnt sich noch nicht Honigtöpfe anzulegen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080819_1.jpg]


    Dafür lohnt es sich für die Kolonie weiterhin Puppen aufzubeißen. Die vierte Pygmäe ist gerade eben geschlüpft und beschäftigt sich gerade mit der Körperpflege.


    Honigsaugervideo <- Klick!


    Die anderen Königinnen scheinen sich da noch Zeit zu lassen. In der Legegemeinschaft hat sich die untergebene Königin sich sämtliche Puppen gekrallt, während die dominante Königin das Privileg hat sich um die Larven und Eier zu kümmern. Erste Pygmäen in diesem Nest sollten bereits diese Woche schlüpfen. is dahin muss ich mich mental darauf vorbereiten meine beiden Königinnen zu trennen.

    Heute morgen durfte ich die dritte Pygmäe begrüßen. Während die anderen beiden recht dunkel geworden sind, sticht die Neugeborene mit ihrer weißen Unschuld sofort ins Auge.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080818_1.jpg]


    Wenn man das obige Bild ganz genau betrachtet, sieht man, dass der Kopf der älteren Pygmäe ganz leicht rot bzw. braun ist. Es ist schon mal keine ganz schwarze Art. Die Hoffnung, dass es sich tatsächlich um Mymrmecocystus mimicus handelt besteht immer noch.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080818_2.jpg]


    In dem zweiten Bild kann man nochmal alle drei Pygmäen auf einen Blick sehen. Rechts unten verläuft ein kleiner Gang in die Freiheit, den ich ja selber freilegen musste. Dieser wird tatsächlich auch benutzt, hauptsächlich, um die leeren Kokonhüllen in das angeschlossene Reagenzglas zu verfrachten.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080818_3.jpg]


    Ich habe mir im Laufe des Tages Gurte besorgt, die ich um die Arena spannen konnte. Dadurch wird endlich genug Anpressdruck in den Ecken erzeugt, sodass der Deckel wirklich auf den Dichtungstreifen dicht aufliegt. Da aber vielleicht noch Restfeuchtigkeit im Kies vorhanden sein kann und meine PTFE Barriere sowieso unüberwindbar ist, lasse ich die Arena erstmal offen. Bei geschlossenem Deckel würde wahrscheinlich die Luftfeuchtigkeit rapide ansteigen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080818_4.jpg]


    Um meinen Ameisen Futter anzubieten, habe ich die Verbindung Nest-Reagenzglas augelöst und die beiden Teile mitten in die Wanne gelegt. Auf einem Papierschnipsel habe ich per Gabel drei winzige, ungefähr 1 mm große Akazienhonigtropfen aufgetragen. Das sollte jedenfalls Ertrinkungssicher sein.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080818_5.jpg]


    Nach zwei Stunden wagte wahrscheinlich die älteste Pygmäe an den Ausgang und beschnupperte kurz die Luft mit den Fühlern. Kurze Zeit danach fand ich sie schon an einem der Honigtropfen. Sie sog sich zuerstmal voll, lief dann auf direktem Wege zur Königin und übergab ihr den Kropfinhalt. Danach lief sie wieder raus, um eine neue Kropfladung aufzutanken. Dieses Spiel wiederholte sich, bis es nichts mehr zu holen gab. Den letzen Rest durfte ihre Schwester haben.


    Interessant war auch, dass sie anschließend im 5 cm Umkreis leicht furagiert hat. Auf soetwas muss man bei Messor barbarus ziemlich lange warten. Ich habe es nun so verstanden, dass sie vielleicht noch Hunger hat. Ich könnte einen weiteren Tropfen Honig anbieten. Letzendlich habe ich ein Stück Mehlwurm hineingegeben. Dies ist zwar eine große Beute für so eine kleine Kolonie, aber ich habe sonst keine kleineren Futtertiere zu Hause. Die anderen Königinnen haben die Mehlwürmer ja auch angenommen. Meinen Pygmäen lässt es aber kalt.

    Was sagt man dazu! Als ich heute morgen meinen Kontrollblick machte, hatte ich wieder einen Grund zur Freude. Eine zweite 3mm große Pygmäe guckte mich durch das trübe Glas an. Beide Arbeterinnen waren zu der Zeit noch ziemlich hell, wenn nicht sogar weiß gewesen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080817_1.jpg]


    Diese Färbung änderte sich dann nach einigen Stunden in ein dunkles Grau. Der Kopf scheint mir aber noch keine rötliche Färbung angenommen zu haben. Vielleicht kommt das noch nach ein paar Tagen. Es kann auch sein, dass erst die größeren Arbeiterinnen eine Zweifärbung bekommen, wie es bei Messors barbarus ebenfalls ist. Wäre Schade, wenn es sich um eine schwarze Farbvariation von Myrmecocystus mimicus oder gar um eine andere Art handeln würde. Aber wie immer: abwarten und Grüntee trinken. Übrigens: die rote Königin ist endlich in das Reagenzglas gezogen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080817_2.jpg]


    Ich habe mir bei real,- vier riesige Plastikwannen erstanden. Mit den Maßen 40cm x 33,5cm x 8,5cm sind diese Behälter von der Grundfläche her sogar größer als mein Messorbecken. Da ich meinen Glauben an Talkum verloren habe, holte ich meine 1 L PTFE Flasche wieder heraus. Zuerst habe ich einen kräftigen Schluck in die erste Wanne gegeben und dann versucht, durch leichtes Kippen die Seitenwände zu benetzen. Einige Stellen blieben aber hartnäckig PTFE-frei, sodass ich einfach noch mehr von der trüben Brühe draufgekippt habe. Überschüssiges PTFE ließ ich in die nächste Wanne laufen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080817_3.jpg]


    Ich fuhr so fort, bis alle vier Wannen vollständig mit dem Rutschmittel überzogen worden sind. Da ein Rutschmittel alleine kein 100 prozentiger Ausbruchschutz darstellt, wollte ich die schlecht sitzenden Deckel ebenfalls noch ausbessern. Ich holte also mein Fensterdichtungsband aus Moosgummi heraus und klebt diese auf den Beckenrand. Als ich dann den Deckel auflegte, merkte ich, dass an den Ecken nicht genug Anpressdruck vorhanden ist. Entweder ich beschwere die Ecken, oder ich besorge mir Spanngurte, die ich dann um das ganze Konstrukt spanne.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080817_4.jpg]


    Jedenfalls deckelte ich drei der Wannen zu, damit nicht unnötigerweise Staub hineinkommt. Eine Wanne befüllte ich mit ausgewaschenem Kies, der im nassen Zustand weniger Staub aufwirbelt. Derzeit trocknet das ganze noch aus.


    Ich habe anschließend habe ich einen kleinen Gang in das Nest mit den Pygmäen gegraben und ein Reagenzglasnest angeschlossen. Vielleicht ziehen sie ja rasch um. Erste Erkundungen gab es bereits schon, aber solange das alte Nest noch feucht genug ist, werden sie wohl dort auch bleiben.


    Pygmäenvideo <- Klick!

    Als hätte ich es nicht geahnt! Die Arbeiterin, die gestern in der Tupperdose war, wollte nicht zurück ins Hauptbecken. Stattdessen versuchte sie an den Wänden hochzuklettern, was ihr natürlich nicht gelang. Durch den ständigen Aufenhalt an den Seiten der Dose deckte sie sich immer mehr mehr mit feinen Pulver ein, wodurch wahrscheinlich ihre Tracheen, als die Atmungsorgane von Insekten, verstopft wurde. Sie wurde innerhalb einer Stunde immer inaktiver, bis sie stehen blieb.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/messor_20080817_1.jpg]


    Ich musste meine Konsequenzen ziehen und die Tupperdose abklemmen. Einmal Talkum und nie wieder!

    Das, was du als Verbindungsschlauch von Nest und Arena bezeichnest ist eigentlich kein Verbindungsschlauch. Das ist der Bewässerungsschlauch. :grinning_squinting_face:
    Der Nesteingang ist ein Loch im Ytong und auf Ytong haben sie hervorragend Haftung.


    Ich habe die Talkumameise gestern Abend noch ins Hauptbecken befördert. Sie starb dann an einem langsamen Erstickungstod. Einmal Talkum und nie wieder!

    Nun, ich machte gerade eben wieder einen Kontrollblick und bemerkte, wie sich die Königin mit den vielen Puppen intensiv eine Kokonpuppe bearbeitete. Ich hatte da schon ein leichtes Kribbeln im Bauch gehabt, hatte aber danach noch etwas anderes zu erledigen gehabt. Natürlich wurde mein Kribbeln immer stärker und ich musste noch einmal vorbeischauen. Ja, ist das etwa ein leerer Kokon? Aber wo ist die Pygmäe hin? Schweiß lief mir sturzbachartig die Stirn hinunter, als ich die dunkle Kammer nach der neugeborenen Ameise durchsuchte.


    Da fiel mir ein, dass ich doch mit der Kamera ein Überblickbild machen könnte, wo ich dann in Ruhe nach der Pygmäe suchen könnte. Gesagt, getan! Ich schoss wie ein verrückter Paparazzi, der unbedingt ein Bild von den Jolie-Zwillinngen haben möchte. Als ich dann die Bilder durchsichtete, stockte mir der Atem:


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080816_1.jpg]


    Ist das etwa ein Kopf der Pygmäe? Ich zückte wieder meine Kamera und schoss auf gut Glück die Kammerwände ab, mit der Hoffnung, dass ich bei der Dunkelheit überhaupt den Fokuspunkt finde. Erneute Sichtung des Materials ergab folgendes:


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080816_2.jpg]


    Ein 14-Millionen-Dollar Bild, wie es im Bilderbuche steht. Herzlichen Glückwunsch, namenlose Königin. Du bist Mama! Und ich, ich bin glücklich. Noch werde ich sie in Ruhe lassen, bis die kleine ein wenig aktiver geworden ist. Dann werde ich sie in ein Arena stellen und das Nest leicht öffnen.

    Ich habe ja recht früh versucht meinen Messors Honig anzubieten. Damals hat es denen eine Bohne interessiert, was da so leckeres vor dem Nest lag. Heute, mit 100 Arbeiterinnen mehr, habe ich es nocheinmal versucht. Mit einer Gabelspitze habe ich auf einem kleinen Stück Papier kleine Tröpfchen verteilt.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…/08/messor_20080816_1.jpg]


    Anfangs beschnupperte nur eine Arbeiterin die tropfen, schien aber nicht weiter Interesse zu zeigen. Ich habe schon resigniert, als dann doch auf einmal acht Tiere an den Honigtropfen waren. Sie führten dabei mit ihren Mandibeln Kau- bzw. Packbewegungen aus, vielleicht um den Honig reinzuschaufeln. Anscheinend ging es einigen Arbeiterinnen aber nicht schnell genug und sie holten aus der näheren Umgebung Kies, den sie in die Tropfen hineinschmissen. Anschließend wurde die mit Honig überzogenen Steinchen in das Nest geschleppt, wo sie in Gruppen daran leckten. Klar, im Nest ist es viel sicherer als draußen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…/08/messor_20080816_2.jpg]


    Währenddessen habe ich eine Tupperdose, die ich eigentlich für meine anderen Königinnen reserviert hatte, an das Becken angeschlossen. Als Ausbruchschutz habe ich Talkum aufgetragen, der bereits jetzt schon mächtig an Substanz verloren hat. Ich bin ein wenig ungestüm beim Anschließen der Dose gewesen, sodass einiges an Pulver sich gelöst hat.


    Kurze Zeit später lief bereits eine kleine Arbeiterin durch den Schlauch, um sich dann zaghaft der neuen Welt zu nähern. Immer wieder lief sie zur Schlauchmitte zurück. Immer weiter drang sie dann vor. Immer mehr wälzte sie sich im Talkum Pulver herum, bis sie einer Schneeameise glich. Ob das gut für den Chitinpanzer ist?


    Ich mache mir ein wenig sorgen, dass die kleine Arbeiterin nicht wieder zurück findet. Auf dem Rückweg bleibt sie in der Mitte des Schlauches stehn und kehrt dann zur Tupperdose zurück. Ich dachte schon, dass der Schlauch vielleicht zu Steil war und habe die Tupperdose ein wenig erhöht. Dies hat auch nichts gebracht.


    Was bleibt mir anderes übrig als abwarten und Zitronentee trinken...


    Honigvideo <- Klick!

    Nach der erfolgreichen Fütterung meiner roten Königin, habe ich nun auch einen Mehlwurm zu den Pleometroseköniginnen geschoben. Die untergebene Königin, die näher am Reagenzglaseingang saß, registrierte zuerst die Mahlzeit. Fressabsichten zeigte sie aber nicht, obwohl ihr magerer Gaster förmlich danach schrie.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…ecocystus2_20080813_1.jpg]


    Erst 10-20 Minuten später stürtzte sich die dominante Königin auf das Stück Mehlwurm. Dies nutze die schwächere Königin aus und lief zur feuchten Watte, wo sie erstmal ein wenig auftanken konnte. tatsächlich sah ihr Gaster danach ein wenig besser aus. Sie beteiligte sich ein wenig an der Brutpflege, während die andere Königin fraß.


    Mittlerweile haben sie aber wieder die alten Positionen eingenommen.


    Futtervideo <- Klick!

    Meine Messors haben die Tage immer weiter im Nest herumgegraben und eine ganze Kammer freigelegt. Im 3. Kellergeschoss, direkt unter der Hauptkammer, halten sich halten sich nun ständig um die 30 Arbeiterinnen auf, die hin und wieder einige Puppen im Schlepptau haben.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…/08/messor_20080813_1.jpg]


    Natürlich muss der ganze Kies irgendwo auch abgeladen werden. Da meine Arbeiterinnen den Anblick meiner Plastickpflanzen nicht mehr ertragen konnten, haben sie sie halb mit dem herausgetragenen Kies eingegraben.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…/08/messor_20080813_2.jpg]


    Aber nicht nur Hügel können meine Landschaftsarchitekten anlegen. Sie können auch neue Löcher graben! Direkt neben dem Müllhaufen haben sie einen Zugang zu dem Zwischenraum zwischen Scheibe und Ytongstein erstellt. Auch an den Ecken haben sie fleißig Nach Erdöl gesucht. Mich hat es ja zuerst nicht gestört, da die Arbeiterinnen auch wieder rausfinden können, aber mittlerweile haben sie einiges an Müll dort hineingetragen.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_…/08/messor_20080813_3.jpg]


    Da freue ich mich schon, wenn ich irgendwann das Nest erneuern und mich durch einen Schimmeldschungel kämpfen muss.


    Ich habe hier noch ein kleines Video, welches das hervorragende Klettertalent meiner Ameisen demonstriert:


    Klettervideo <- Klick!

    Zwischenzeitlich sind in den diversen Foren Stimmen laut geworden, die mir einen Abbruch des Pleometrose-Projektes nahe legen wollen. Ich kann es auch durchaus verstehen, wenn Befürchtungen aufkommen, dass es in der Pleometrose-WG zu Mord und Todschlag kommen wird. Ich bitte euch aber mir ein wenig Vertrauen zu schenken, dass ich die beiden Königinnen rechtzeitig trennen werde.


    [Blockierte Grafik: http://antblog.net/__oneclick_uploads/2008/08/myrmecocystus2_20080812_1.jpg]


    Derweil kann ich behaupten, dass die WG derzeit den größten Haufen Brut hat und im direkten Konkurrenzkampf zu den beiden anderen Königinnen im Vorteil ist. In der freien Natur würde dies bedeuten, dass sie schneller und besser Nahrungsquellen finden und verteidigen können. Das bedeutet aber auch, dass sie demzufolge noch schneller wachsen werden und dadurch eine dominante Stellung erhalten, was die Einverleibung kleinerer Gründerkolonien zur Folge hat.


    Eine zweite Nacktpuppe hat sich nun dazugesellt und die WG zeigt Ambitionen den Spitzenplatz bei der Anzahl an Puppen zu erobern. Der roten Königin geht es ebenfalls recht gut. Ich habe gestern Abend noch ein Stück Mehlwurm hineingeschoben, was sie dankend annahm. Schnell schnitt die Königin ein kleines Stückchen ab und brachte es zu ihren Larven. Die größte Larve wurde dann daran angelegt, so dass sie direkt an den nahrhaften Fleisch drankommen konnte. Eine schädliche Wirkung der Fütterung bei dieser claustral gründenden Königin erwarte ich eigentlich nicht. Schließlich gab es aus Laborversuchen nur positives zu vermelden. Gefütterte Königinnen produzierten mehr und vorallem größere Arbeiterinnen als ihre nicht gefütterten Artgenossinen. Auf jeden Fall wird die Fütterung meine Königin ein wenig entlastet haben.