Beiträge von TiGGa

    Lese ich da irgenwie zwischen den Zeilen einen geheimen Wunsch, die überlebene Kolonie übernehmen zu wollen? :grinning_squinting_face:
    Ich danke dir, dass du am wohlergehen meiner Königin interessiert bist. :winking_face:


    Wie dem auch sei, ich werde die WG jetzt nicht extra nochmal stören. Wenn die Königin nicht freiwillig umziehen wollte, dann soll sie eben da drin bleiben. Eine Aktion mit Pinzette würde nur große Aufregung erzeugen und vielleicht sogar zu Brutfraß führen. Never change a running system sagt man doch. Derzeit funktioniert es ja noch.

    Hallo ihr,
    Smaug: Es ist ja so, dass nach dem Schlupf nicht sofort die Königin angegriffen wird. EIn kleines Zeitfenster hätte ich da noch. Keine Angst, ich werde schon versuchen sie am Leben zu erhalten. In jedem Nest sind genügend Puppen vorhanden, um die Königin zu pushen. Ich habe aber trotzdem gestern mal ein ausgewaschenes (kochendes Wasser) RG angeschlossen, aber sie wollte nicht umziehen. Panikartig lief sie zu der dominanten Königin.


    @rc: Sie ist nicht krank. Das ist ein normales Verhalten einer sich unterwerfende Königin. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Derzeit bewacht die untergeordnete Königin ein einzelnes Ei. Es ist aber nicht festzustellen, von wem das Ei nun stammt. Ihr abgemagerter Gaster scheint, im Gegensatz zu dem Gaster der dominanten Königin, nicht wirklich so aussehen, als würden da viele Eier herangebildet.


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    Die andere Königin hockt dagegen auf einen großen Haufen Brut herum. Es sind sogar vier weitere Puppen hinuzgekommen, die gut erkennbar an ihrer weißen Kokonhülle sind. Ältere Kokonpuppen sind eher cremefarbend oder braun. Anscheinend hat eine Larve nichts gefunden, um den Faden anzubringen. Sie hat sich zu einer winzigen Nacktpuppe weiterentwickelt.


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    Die Bereitschaft ihre Brut aufzuziehen und nicht aufzufressen erstaunt mich bei meinen vier Königinnen. Es scheint fast schon, als gäbe es nichts, was sie außer Fassung bringen könnte. Weder reagieren sie auf Licht noch auf leichte Erschütterungen. Ersteres liegt wohl daran, dass meine Abdeckungen (halbe Klopapierrollen) nicht wirklich lichtdicht sind und meine Königinnen sich dadurch an das Licht gewöhnt haben. Letzteres kann ich mir auch nicht so erklären.


    Wie dem auch sei, das kann nur ein Vorteil für mich sein!

    Was mir heute so richtig auffällt ist, dass die inaktivere Königin in der Pleometrosegemeinschaft eine deutlich andere Körperhaltung hat, als die aktivere. Solange sie sich nicht fortbewegt, presst sie sich so tief wie möglich gegen den Reagenzglasboden.


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    Die andere Königin wirkt dagegen viel erhabener. Es scheint, als ob sich eine Rangfolge sich gebidet hat. Ist die untergebene Königin etwa schon eine Kandidatin für den Abfallhaufen?

    Es ist tatsächlich gestern Abend noch passiert. In der Pleometrose-Dose ist die aktivere Königin mitsamt Brut in das Reagenzglas gezogen. Die inaktivere von den beiden folgte eine Stunde später. Sie lief dann anschließend zurück und durchsuchte das alte Nest nach Larven, die sie dann alle rüberbrachte.


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    Man bemerke, wie ähnlich die Körperstruktur denen der Lasius Arten ähnelt. Auch die Larven zeigen eine gewisse Ähnlichkeit. Die Larven sind auch ziemlich aktiv und bäumen sich regelrecht auf. Dies signalisiert der Königin, dass sie Futter brauchen.


    Die rote Königin will dagegen das Reagenzglas noch nicht mal inspizieren. Aber man muss ihr Vertrauen schenken, dass sie weiß, wo der ideale Ort für ihre Brut ist. Mittlerweile kann man schon drei Kokonpuppen erkennen.


    Bei der Puppenkönigin ist bis jetzt noch nichts passiert. Es wird schätzungsweise noch eine Woche dauern, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen.


    Hier das erste Video meiner vier Königinnen:


    Erstes Video <- Klick!

    Mittlerweile habe ich auch die WG mit einem Reagenzglas verbunden. Während die rote Königin sich nicht aus ihrem Nest traut, stolzieren die WG-Damen ohne jegliche Furcht gerne zur feuchten Watte. Umzugsgedanken hat aber niemand bis jetzt.


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    Was mich aber besonders freut ist, dass in allen drei Nestern mittlerweile Puppen zu sehen sind. Die rote Königin hat zwei Puppen, die Pleometrosegemeinschaft sogar drei bis vier. Von der vierten Königin wollen wir gar nicht erst anfangen hzu sprechen. Die hat schon um die 10 Puppen in der guten Kinderstube. Somit bin ich bei allen drei Nestern weiter, als ich es letztes Jahr wahr.


    Die rote Königin scheint aber verletzt zu sein. Es sieht so aus, als sei in ihrem Gaster eine kleine Delle. Wahrscheinlich hat sie diese Verletzung bekommen, als sie etwas unsanfter in der Wüste eingesammelt wurde. Schwerwiegende Beeinträchtigung erwarte ich aber eigentlich nicht.

    Mittlerweile sind so viele Ameisen vorhanden, dass die Hauptkammer fast vollständig mit Biomasse tapeziert ist. Schätzungsweise bis zu 100 Ameisen krabbeln nun durch die Gänge, obwohl sie kurzeitig hungern mussten. Die hohe Zahl schlägt sich auch auf den Platzbedarf nieder. Sie haben bereits angefangen, eine weitere Kammer zu erschließen.


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    Auch Brut ist in unvorstellbaren Mengen vorhanden und muss natürlich versorgt werden. Ich füttere nun täglich einen, meistens aber zwei Mehlwürmer am Tag. Natürlich nur die fettesten Würmer kommen auf den Teller. Binnen weniger Sekunden tummeln sich mehrere Ameisen um die Speise herum. Seltsamerweise kann ich aber keine Überreste entdecken.


    Fütterungsvideo <- Klick

    Ich war am Sonntag voll im Umzugsstress und konnte die Entwicklung meiner vier Königinnen nicht überwachen. Nur am Abend habe ich kurz in die Pleometrose-Dose reingeschaut und oh Schreck:


    Während die eine Königin mit den Fühlern wackelte, verharrte die andere regunglos in der braunen Pampe. Durch die dreckige Scheibe sah es so aus, als würden ihr die Beine fehlen! Findet das Pleometrose Projekt hier nun ihr rasches Ende? Zum Glück nicht!


    Am nächsten Tag sah ich, wie aktive Königin draußen im Sand rumkrabbelte. Sie schlüpfte in das Loch, dass ich für sie gegraben habe, aber anstatt da einzuziehen, holte sie nur Sandbrocken heraus, damit sie die Dose tapezieren kann. Auch die rote Königin in der anderen Tupperdose will nicht in den feuchten Sand einziehen. Schließlich strich ich die Idee mit dem Erdnest und holte die FIlmdosen heraus. Dabei merkte ich, das in der 2er WG die inaktive Königin sich bewegte. Puh! Glück gehabt. Brut war auch vorhanden gewesen, aber noch keine Puppen.


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    Die Dose der roten Königin schloss ich mit einem abgebrühten Reagenzglasnest zusammen, aber bis heute blieb sie in der Dose. Ich werde da ein paar Tage abwarten und schauen was passiert. Hier noch ein Foto von dem roten Gaster:


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    Die Königin mit den Puppen habe ich weiterhin in Ruhe gelassen. Ich habe mal die Abdeckung halb angehoben und konnte um die acht Puppen zählen. Das ist schon mal ganz ordentlich, was sie bald an Verstärkung bekommt. Ich sollte mir schon mal langsam Gedanken machen, was für ein Nachfolgenest ich der Kolonie anbieten soll.


    Wie ihr bestimmt bemerkt habt, habe ich noch keine Namen für die Königinnen vergeben. Ich weiß ja noch nicht, welche Königin ich letzendlich behalten werde und welche ich weitergebe. Auch hier heißt es erstmal abwarten.

    Was soll ich sagen. Seit gestern habe ich meine eigene Wohnung! Vorallem habe ich dort endlich ein funktionierendes Gefrierfach, sodass ich wieder Futter lagern kann.


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    Da ich kein Auto mehr habe und darauf warten muss, bis mein Vater morgen kommt um die Kisten zu transportieren, musste ich mir gestern überlegen, was ich so per Straßenbahn rüberbringen könnte. Schuhe, Gitarre, Bettzeug… Ameisen? Ich schnappte mir eine große Tüte und stülpte sie über die Arena. Natürlich versuchte ich so wenig Erschütterungen zu erzeugen wie es nur geht und die Ameisen dankten mir insofern, dass sie nichts von dem bemerkten.


    Der Weg von der alten Wohnung zur Haltestelle war schon anstrengend. Damit ich mit dem Oberkörper beim gehen nicht gegen das Becken knalle, hielt ich es ziemlich vom Körper weg. Das ging natürlich in die Arme. Außerdem hat es nach verlassen des Hauses angefangen zu regnen. Großartig!


    Nachdem ich in die Bahn eingestiegen bin, musste ich erstmal das Becken auf den Schoß legen. Den Plan, das Becken während der Fahrt in der Luft zu halten, um Fahrbahnunebenheiten abzufangen, habe ich schnell verworfen. Es sind immerhin 30 Minuten Fahrzeit, die ich hätte überbrücken müssen. Die Fahrgäste nebenan guckten schon neugierig in die Tüte und tuschelten schon. Dann zischte eine Frau enttäuscht ganz leise "ich kann da nichts sehen". Tja, Ameisen sind nun mal klein.


    Die Bahn hielt direkt vor meiner neuen Wohnung an und es war ein leichtes das Becken auf den Schreibtisch zu stellen. Natürlich hörte es just in dem Moment auf zu regnen, als ich die Tür durchschreitete.


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    Zwischenzeitlich hat meine Kolonie die gesamte Brut tief ins Nestinnere auf die linke Seite des Beckens gebracht. Nur wenige Augenblicke später waren sie wieder in der Hauptkammer, als wäre nichts geschehen. Mein Fazit: Umzüge sind problemlos möglich. Diese kurze Stressphase führt bei so einer großen Kolonie nicht mehr zu einem Brutfraß.


    Was ich aber jetzt bemerke: Der neue Schreibtisch ist nicht so stabil wie der alte. Stöße werden jetzt heftiger übertragen. Vielleicht muss ich ein Regalsystem für meine Ameisen aufbauen, damit sie nicht jedes Mal einen Herzinfarkt bekommen, wenn ich mich an den Tisch setze.


    Morgen oder übermorgen bekommen meine Ameisen endlich wieder ausreichend Futter. Ich habe bereits 50 Gramm Mehlwürmer für 1,50 Euro gekauft und diese sofort in das Gefrierfach gepackt. Da ich den Kühlschrank erst heute in Betrieb genommen habe, dauert es ein wenig, bis die Würmer einschlummern und sterben. Außerdem steht mein Wasserkocher noch in der alten Wohnung. Darf ich nicht vergessen, morgen mitzunehmen.


    Hier noch ein kleines Video:


    Youtube-Video <- Klick

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    Myrmecocystus mimicus - Honigtopfameise


    Taxonomie
    Subfamilia: Formicinae
    Genus: Myrmecocystus


    Allgemeines
    Heimat: USA, u.a. Kalifornien und Arizona
    Habitat: in den trockenen Wüstengebieten Amerikas
    Kolonie: monogyn
    Gründung claustral
    Arbeiterinnen: polymorph


    Nestbau: Baut tiefe Nester mit kleinen und auch sehr großen Kammern
    Nahrung: Honig, kleine Insekten
    Winterruhe: Dez - Feb, je nach Herkunftsort


    Größe
    Königin: 10-12mm
    Arbeiterinnen: 6 - 8mm


    Bemerkungen
    Honigtopfameisen legen für die Dürreperioden lebende Vorratsbehälter an. Dabei werden einige Arbeiterinnen während der Regenzeit dermaßen stark gefüttert, sodass ihr Hinterleib kugelförmig anschwillt.


    Myrmecocystus mimicus sind tagaktiv, meiden aber trotzdem die Oberfläche, wenn es zu heiss wird.




    Es ist wieder soweit! Schon gestern kam das Paket aus England an, aber zu dem Zeitpunkt war niemand zu Hause. Ich konnte die vier Königinnen - ja richtig, vier Stück - erst heute beim Postamt abholen. Die Reise ging mit zwei Tagen richtig flott und ich war selber überrascht.


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    Zu Hause ging es erstmal ans auspacken. Ich sag's euch: das ist wie Geburtstag und Weihnachten an einem Tag. Die vier durchichtigen Filmdosen sind mit feuchter Papierpampe gefüllt. Jeweils in der Mitte ist eine Kammer mit der rot-schwarzen Königin.


    Drei Königinnen scheinen einige Eier und kleine Larven zu besitzen. Eine Königin sieht aber anders aus. Kopf und Thorax scheinen noch mit den anderen Königinnen übereinzustimmen, aber die Gaster ist ziemlich rot-bräunlich und nicht schwarz-gräulich. Mit guten Fotos kann ich heute nicht dienen. Scheinbar handelt es sich entweder um eine andere Art oder es ist lediglich eine Farbvariation. Wir Menschen haben ja auch nicht alle die gleiche Haarfarbe.


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    Die beiden gleichaussehenden Königinnen habe ich gemeinsam in eine Tupperdose mit Sand und Lehm gesetzt. Die Papierpampe habe soweit entfernt, sodass sie aus der Filmdose rauskrabbeln können. Ziel ist es, die beiden zu einer gemeinschaftlichen Gründung (Pleometrose) zu bewegen. In der Natur geschieht die bei den Honigtopfameisen recht häufig. Solche Gemeinschaften erzeugen mehr Arbeiterinnen in kürzerer Zeit und können sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. Leider währt diese Legegemeinschaft nicht lange. Mit den ersten schlüpfenden Arbeiterinnen werden die übschüssigen Königinnen entsorgt, bis nur noch eine übrig bleibt. Bei Myrmecocystus mimicus greifen ausschließlich die Arbeiterinnen die Königinnen an. Bei anderen Ameisenarten bekämpfen sich nach erfolgreicher Gründung die Königinnen untereinander.


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    Die rote Königin habe ich separat in eine andere Tupperdose verfrachtet. Anschließend überspannte ich das Ganze mit Frischhaltefolien damit keine entkommen kann. Zwei bis drei Luftlöcher sollten reichen.


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    Was ist nun mit der vierten Königin? Ja, bei der vierten kippte mir die Kinnlade herunter. Sehe ich da wirklich Kokonpuppen? Tatsache! Natürlich bekam diese Königin eine Sonderstellung bei mir. Die wird auf keinen Fall gestresst, da sie schon fast am Ziel ist.


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    Ich musste zwischenzeitlich weg und als ich wieder nach Hause kam, waren in der Pleometrose-Dose die beiden Königinnen zusammengezogen. Zwar nicht in der Erde, aber immerhin in der Filmdose. Die eine Königin hat ihre Brut nicht rübergebracht, woraufhin ich mir meine Pinzette gepackt habe. Ganz vorsichtig berührte ich den Bruthaufen in der leeren Dose, sodass sie an dem kalten Metall kleben blieben. Die Eier und Larven striff ich am Eingang der anderen Dose ab. Tjo, nun heißt es warten. Ich habe den Sand noch ein wenig befeuchtet. Vielleicht graben sie ja doch irgendwan da rum.

    Nachdem ich die Lern- und Klausurphase gut überstanden habe, kann ich mich heute wieder meinem Haltungsbericht widmen.


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    Es ist viel Zeit vergangen seit meinem letzten Update und diese Zeit hat meine Kolonie auch benutzt, um echte Majorinnen aufzuziehen. Auch diese sind noch unter einem Zentimeter groß, weisen aber mittlerweile einen bordeaux roten Kopf auf. Aber es kamen nicht nur Ameisen hinzu, sondern es starben auch einige. Es sterben weiterhin alle paar Tage eine Pygmäe. Dies scheint auch bei anderen Haltern ein Problem zu sein, weswegen ich glaube, dass es ziemlich normal ist, dass einige den Löffel abgeben. Jedenfalls fand ich einige Leichen in meinem Hygrometer versteckt!


    Als Maßnahme habe ich das Bewässern ein wenig reduziert. Vielleicht war es ihnen zu feucht? Jedenfalls war das trockenere Nest weder gut noch schlecht für meine Ameisen. Es hat sich nichts geändert.


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    Vor zwei Wochen ist mir der Gefrierschrank abgeraucht. Dies bedeutete, dass ich meine gelagerten Heimchen wegschmeißen konnte, nachdem sie schwarz geworden sind. Was tun? Nach einigen Tagen ohne feste Nahrung in Form von Insekten, erwachte mein Jagdinstinkt. Dieses leichte Summen im Hintergrund entfachte eine ungeheure Urgewalt im tiefsten Inneren und ich schoss mit lautem Urgeschrei (im Sinne von "böööäääähhhg") und einer Zeitungsrolle auf das Ziel hin: eine Fliege. Am Ende landete sie als Bruchpilot neben dem Nesteingang.


    Zwischendurch waren aber auch regnerische Tage, wo die Wohnung fliegenfrei war. Während dieser Zeit mussten meine Messors eine strenge Diät halten und mit den wenigen Proteinen aus den Körnern auskommen.


    Bei der zweiten Fliege lief die Fütterung nicht so reibungslos. Als die Fliege aus irgendeinem Grund selbständig in das Nest fiel - ich war das jedenfalls nicht - gab es Panik. Und wenn ich Panik sage, dann meine ich das auch so. Innerhalb einer oder zwei Minuten schufen sie soviel Kies in das Nest hinein, bis es so aussah wie am ersten Tag. Nur noch die erste Kammer mit dem Eingang war von außen zu erreichen. Die königinnenkammer direkt dadrunter war komplett abgedichtet. Während dieser Aktion konnte man deutlich hören, wie das Kies die Gänge runterpurzelten. Dabei machen sie das, was am effizientesten ist. Sie schmissen die Steinchen durch den Nesteingang und ließen sie runterpurzeln anstatt sorgsam mit den Steinchen nach unten zu laufen um sie dann dort abzulegen.
    Ich habe jedenfalls Ruhe bewahrt und am nächsten Morgen war alles wie gewohnt. Von den Fliegen fehlt bis heute jede Spur. Ich will gar nicht in den Hygrometer schauen. Nicht, dass da wieder Leichen auf mich warten.


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    Was ich noch so geändert habe? Ich habe den zweiten Futternapf als alternative Kornquelle in die Arena gelegt. Dankbar über jede Abwechslung stürtzten sich die Arbeiterinnen, ob groß oder klein, auf die neue Nahrungsquelle. Sie transportierten alles weg, was nicht niet- und nagelfest war. Alles? Nicht ganz! Ihre ehemaligen Lieblingskörner, die ich ihnen geknackt angeboten habe, lassen sie nun links liegen. Geschmacksverirrung oder sind die Schalen zu dick? Jedenfalls ist die Kornkammer nun ziemlich gut gefüllt, sodass sie auch eine zeit lang ohne weitere Körner überleben können.


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    Da ich jetzt demnächst beim Umzug meiner Eltern mit anpacken muss, werde ich sie auch mal alleine lassen müssen. Da beruhigt es mich sehr, dass sie auch ein paar Tage ohne meine Fürsorge überleben können. Auch mein eigener Umzug steht vor der Tür und muss sorgsam geplant werden. Schließlich sollen meine Ameisen heil ankommen.


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    Bald stehen auch Honigtopfameisen vor der Tür, sodass meine Messors um meine Aufmerksamkeit buhlen müssen. Aber bei ihrer Koloniegröße von über 60 Individuen wird es ihnen eher leicht fallen.


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    Meine Kolonie wächst und wächst, und damit auch ihr Hunger. Wer viel frisst, der produziert sinngemäß auch viel Müll. Eine ganze Zeit lang haben meine Ameisen ihren gesamten Müll auf der linken Seite des Nestes, wo es schön trocken war, gelagert. Aus irgeneinem Grund haben sie heute morgen aber fast die ganze Kammer ausgeräumt und den ganzen Unrat zu ihrem Lieblingsplatz hinter dem Hygrometer gebracht.


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    Also nahm ich den Deckel ab und fing an die kleinen Krümeln und größere Überreste der Heimchen rauszupicken. Mir kam es nach 10 Minuten sammeln so vor, als würde ich jedes Sandkorn einzelnd auf einem Strand aufheben würde. Mitunter war es recht schwierig gründlich zu arbeiten, da einiges an Dreck zwischen den Kieskörnern steckt. Als ich merkte, dass die Luftfeuchtigkeit zu sehr sank - meine Ameisen haben angefangen Kies einzuschleppen - brach ich die Aktion ab und machte den Deckel wieder drauf. Leider fand ich unter dem Müll auch zwei tote Pygmäen, was aber auch nicht so tragisch ist, solange die Geburtenrate hoch bleibt.


    Ich könnte mit den Staubsauger rangehen und die betroffene Stelle absaugen, aber das wird später, wenn die Arena voll mit Ameisen ist, sehr schwierig. Eine andere denkbare Lösung wäre ein fester Boden, zum Beispiel vollständig aus Gips, wo kein Dreck durch irgendwelche Lücken fallen kann. Das würde aber natürlich sehr bescheiden aussehen. Wie man sieht, ist also noch genügend Verbesserungspotenzial da für die Zukunft!


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    Heute ist wieder eine riesige Arbeiterin geschlüpft. Von der Größe her völlig identisch mit der vorangegangenen Majorin, obwohl ich nun eher denke, dass es eine Zwischenstufe zwischen Media und Major ist. Vor allem die große Puppe, die einen noch ernormeren Kopf besitzt und unschuldig zwischen den anderen Puppen liegt, lässt mir die Kinnlade runterklappen.


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    Leider scheint diese Puppe nur eiinen Fühler zu besitzen. Eine Missbildung? Eine Verletzung? Oder habe ich den anderen Fühler einfach nur übersehen?


    Ich habe vor ein paar Tagen den Schwamm mit einer Vogeltränke ersetzt, damit die Ameisen längerfristig mit Wasser versorgt sind. Der Schwamm trocknete zu schnell aus. Jedenfalls war es die Theorie, dass die Vogeltränke länger hält. Irgendwie kam das Wasser mit dem Kiesboden in Berührung, sodass der Wasserstand im Laufe der Woche deutlich abgenommen hat. Der Boden hat einfach das Wasser aufgesaugt. Wenn ich das nächste mal besser aufpasse, sollte dies kein Problem mehr sein und ich könnte meine Ameisen auch mal für einige Tage alleine lassen.


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    Hier ein Übersichtsbild von der Hauptkammer. Alleine auf diesen Ausschnitt kann man über 40 Arbeiterinnen zählen. Insgesamt schätze ich die Koloniegröße auf 50-60 Individuen!

    Gestern ist nach 18 Tagen Wartezeit meine Majorin geschlüpft. Sie ist ungefähr 1 mm größer als meine Mediaarbeiterinnen und erreicht somit eine Körperlänger von 6-7mm. Dies klingt auf den ersten Blick nicht viel, aber relativ auf die Körpergröße gesehen gleicht sie einem Riesen. Noch verbleibt sie im Nest, aber ich bin mir sicher, dass auch sie irgendwann mal draußen unterwegs sein wird.


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    20.06.2008


    Die große Puppe ist mittlerweile sehr dunkel geworden und wird morgen oder übermorgen schlüpfen. Schon jetzt kann man über den großen Kopf staunen! Alleine eines der Kieferzangen ist schon so groß wie ein Pygmäenkopf. Da kann man sich schon denken, dass solche mächtigen Mandibeln gut zu gebrauchen sind, falls mal wieder eine Körnerschale zu hart sein sollte.


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    Auch die anderen Larven sind sehr stark gewachsen und teilweise sogar größer als meine Majorpuppe. Da kommen wohl noch dickere Brummer auf mich zu. Einige Arbeiterinnen waren heute Morgen damit beschäftigt gewesen, Puppen in die trockeneren Kammern abzulegen. Andere Arbeiterinnen brachten die Puppen aber wieder zurück. Hier sieht man, dass in einem Ameisenstaat auch mal Uneinigkeit herrschen kann.


    Füttern tue ich zur Zeit alle zwei Tage ein Heimchen. Wahrscheinlich könnte ich sogar mehr verfüttern und sie würden dies annehmen. Vielleicht probiere ich das mal aus. Den Schwamm wasche ich ebenfalls alle zwei Tage aus, damit sie immer frisches Trinkwasser haben.


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    Als ich gestern die rote Folie anhob, erschrak ich mich. In einer der noch mit Kies gefüllten Kammern wächst tatsächlich Schimmel heran. Wie kommt das zustande? Ganz am Anfang ist mir ein geknacktes Körnchen in das Nest gefallen und mit dem Kies, dass ich nachträglich hineingegeben habe, habe ich dies auch total aus dem Kopf verdrängt. Tja, leider kann ich jetzt auch nichts mehr machen. Ein lokales Erhitzen erscheint mir zu riskant und Ytong herausnehmen geht auch nicht. Ich befürchte schon, dass im Laufe des Jahres wieder ein Umzug meiner Ameisen bevorsteht.


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    Nun zu etwas erfreulicherem: Meine erste Majorpuppe ist seit gestern gelb geworden. Somit hat sie ab der Verpuppung nur 12 Tage gebraucht und der Schlupf sollte in dieser Woche noch stattfinden, sodass sie deutlich weniger Zeit gebraucht hat, als bei meinen ersten Pygmäen. Dies müsste wohl an den hohen Temperaturen (bis zu 28°C) im Becken liegen, aber trotzdem erstaunt es mich, dass so eine große Ameise nicht länger braucht.


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    Heimchen nehmen meine Ameisen sehr begierig an. Es dauert meist keine Minute, bevor die Heimchenteile in das Nest gezogen worden sind. Manchmal zerrt eine einzige Ameise das Heimchen rein, aber es gab auch Tage, wo sie lieber Verstärkung gerufen hat. Im Nest gibt es dann großen Andrang rund um das Futter und auch die Königin krabbelt dahin für einen Snack.


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    Außenaktivität ist nicht immer konstant hoch. Desöfteren sehe ich eine Arbeiterin am Schwamm. Gestern sind aber wie auf Kommande 12-14 Arbeiterinnen aus dem Nest gestürmt, um etwas Wasser zu holen. Unter dem Pulk waren auch ein paar Media Arbeiterinnen dabei, die durch ihre Größe natürlich auffallen. Die werden aber bald von den Majorinnen in den Schatten gestellt.