Winterruhe beginnt
Meine Ameisen sind jetzt in der Winterruhe. Es war gar nicht so einfach alle gleichzeitig im Nest zu haben…
Es ist mir auch nicht ganz gelungen, aber von Anfang an.
Ich habe meine Winterkiste wieder startklar gemacht. Während der Arbeit habe ich immer mal wieder in die Formicarien geschaut, um zu sehen ob gerade alle Ameisen im Nest sind. Das waren sie leider nie.
Vorgestern abend, so gegen acht Uhr waren sie tatsächlich alle im Nest und ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den Stopfen in die Reagenzglasöffnung stecken wollen.Das war nicht so einfach wie gedacht.
Ich hatte am Anfang der Saison einen Klecks Sandlehmmischung in den Eingang der Reagenzgläser getan.
Großer Fehler! :teufel2: Der war jetzt natürlich steinhart und ich musste ihn mit der Pinzette „herausbrechen“.
Die Erschütterung und die Aufregung im Nest könnt ihr euch vorstellen.Aber was sein muss, muss sein und so habe ich die Nester schließlich doch in dem eigens konstruierten Haltegestell unterbringen können.
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Um Kondenswasserbildung und Ähnliches während der Winterruhe besser beobachten zu können, wollte ich die rote Folie vom Reagenzglas entfernen. Sie war von dem 1,5jährigen Einsatz auch ziemlich dreckig. In der Absicht die Tiere nicht noch weiter zu stressen hab ich das Zimmerlicht ausgestellt und eine Schreibtischlampe mit roter Folie verblendet. Im Licht dieser Lampe habe ich vorsichtig die Folie von den Reagenzgläsern entfernt und mir dann die Zeit genommen sie bei Rotlicht nochmal ein wenig näher zu beobachten.
Danach habe ich sie in der Kiste in den Keller gebracht.
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Bei uns im Keller ist es gar nicht wesentlich kälter als es in meinem Zimmer war. Ich hätte sie also auch in meinem Zimmer lassen können. Auf die Dauer sollen sie aber bei Temperaturen deutlich unter 13° leben und ich will allmählich doch wieder heizen.
Außerdem werden sie im Keller nicht vom Trittschall belästigt, denn die leichte Kiste steht deutlich unsicherer als ihr Formicarium.Gestern Abend habe ich dann den ersten Kühlakku in die Kiste gelegt, der sie binnen einiger Stunden auf 10,1°C herunter kühlte. Das Funkthermometer schickt mir die aktuelle Temperatur immer schön auf den Schreibtisch.
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Ich werde die Kiste erst heute oder morgen weiter herunter kühlen lassen, damit der Temperaturfall nicht zu hastig kommt.
Untermieter
Als ich die Sandlehmmischung aus dem Reagenzglas brechen musste, kamen neben dem Lehm und Futterresten auch kleine wurmförmige Lebewesen mit aus dem Nest. Ich weiß nicht, ob es Springschwänze waren, sie schienen sich jedenfalls springend fortzubewegen. Komisch, dass die Ameisen sie am Leben lassen.
Nachzügler
Gestern entdeckte ich noch zwei Ameisen in Auroras Formicarium, die (zw)einsam auf der Frischwasserquelle hockten. Ich muss sie wohl übersehen haben. An den beiden konnte man schön sehen, wie groß die jüngeren Arbeiterinnen im vergleich zu den Pygmäen aus der Anfangszeit sind. Denn die eine war nur gut halb so groß wie die andere. Als ich sie fangen wollte flüchteten sie in die Richtung, in der mal ihr Nest gewesen war. Zu blöd, dass dort nur noch der Müll herum lag.
Das brachte mich auf eine Idee. Ich nahm mit der Pinzette ein wenig von dem Müll und legte es in ein Reagenzglas. Danach legte ich das Reagenzglas an den Platz, wo zuvor das Nest gestanden hatte. Die zwei Arbeiterinnen waren schon nach wenigen Minuten im Reagenzglas und beschnüffelten den Müll. Stopfen drauf und schon hatte ich die Tierchen gefangen. Ganz ohne Gequetsche und Verletzungen von einer Pinzette.
Im Keller habe ich dann die Öffnungen des Reagenzglases und des Nestes aneinander gehalten. Die zwei Nachzüglerinnen sind schnur stracks ins Nest gelaufen, wo sie jedoch von fünf Arbeiterinnen, die eine gerade Linie gebildet hatten empfangen wurden. Erst befürchtete ich, ich habe sie versehentlich in das
falsche Reagenzglas gepackt, aber sie wurden dann doch akzeptiert.
Nach diesem Roman einen schönen Abend!
antgeil