04. - 05.08.2008
Bestand:
Gyne: 1
Eier: ca. 7
Larven: 4
Kokons: 2
Pygmäen: 4
Klima: (von heute, den 05.08
Temperatur (max): 25,1 °C
Temperatur (min): 24,3 °C
Luftfeuchtigkeit: 56%
Von der Nacht vom 04. auf den 05. hat eine Arbeiterin in Windeseile das RG verbarrikadiert.
Sie lief raus, schnappte sich den ersten besten Korkkrümmel und lief wieder in das RG um ihn dort lieblos, einfach auf dem Korkkrümmelhaufen fallen zu lassen, um anschließend gleich wieder raus zu laufen und einen neuen zu holen.
Heute früh (05.08) war dann der Eingang ganz zu gebaut, wobei sie sich wohl von den Verschlussstopfenflocken vom RG etwa die Hälfte geholt hat, um diesen an der Innenseite des RG zu der Korkkrümmelmauer hin anzubringen.
07.08.2008
Bestand:
Gyne: 1
Eier: ca. 7
Larven: 4 (davon min. 1 Große)
Kokons: 1
Pygmäen: 5
Klima:
Temperatur (max): 27,5 °C
Temperatur (min): 24,2 °C
Luftfeuchtigkeit: 55%
Eine weitere Pygmäe ist geschlüpft und wird gerade im Moment von einer Arbeiterin gepflegt, wobei die Neue sich flach an den Boden drückt und die Gyne fast schon wachend über ihr steht.
Auch ist mir etwas aufgefallen, was ich hoffentlich richtig interpretiere. Unter und neben der Gaster der Gyne befindet sich die Brut, wobei der letzte verbliebene Kokon, wahrscheinlich zum Wärmen dicht an der Gaster der Gyne anliegt und sich zusätzlich zwei Arbeiterinnen ganz dicht an diesen gezwängt haben.
Auch liegt die gesamte restliche Brut sehr dicht unter der Gaster der Gyne, der wenig bis keinen Zwischenraum zur Brut lässt.
Zum jetzigen Klima, es hat gut runter gekühlt und ein entsprechend kühler Wind zieht sanft durch das Zimmer; die Temperaturmessung in der Nähe ergibt 26°C, wobei der Sensor mehr windgeschützter liegt als das RG-Nest.
Anhand des Korkkrümmelhaufens dürfte heute irgendwann mal eine Arbeiterin draußen gewesen sein, da der Hügel jetzt oben etwas lichter ist, als an den Tagen nach der Errichtung.
10.08.2008
Bestand:
Gyne: 1
Eier: ca. 8
Larven: 5 - 7
Kokons: 2
Pygmäen: 6
Klima (09.08):
Temperatur (max): 26,2 °C
Temperatur (min): 22,8 °C
Luftfeuchtigkeit: 54%
Klima (10.08):
Temperatur (max): (noch nicht ermittelt, wird heute Abend nachgetragen)
Temperatur (min): 22,9 °C
Luftfeuchtigkeit: 51%
Eine weitere Pygmäe ist gestern geschlüpft!
Ebenso hat sich die eine große Larve versponnen.
Gester auf Heute haben teilweise bis zu zwei Arbeiterinnen versucht, wieder aus dem Nest zu kommen - dies bis heute früh scheinbar ohne Erfolg.
Jetzt am Vormittag muss dann eine raus gekommen sein, da der Honigtropfen, der heute früh noch da war, weg war.
Ebenso war eben eine am RG-Ausgang, ist aber nach meiner Störung (habe aus versehen mit der Taschenlampe an das Formicarium geklopft) sofort wieder rein. Dabei konnte ich zuvor beobachten, daß sie sich beim Verlassen mit Mühe und Not an der Decke des RG haltend heraus geschoben hat.
Mir kam das Verhalten gestern schon etwas komisch vor, dacht mir dann aber, die werden schon wissen was sie tun.
Ein Verhalten, was mir gestern und vorhin bei der Störung aufgefallen ist: Die Ameisen halten in so einem Fall alle, auch die im Nest völlig inne und verharren regungslos. Sie stellen sich scheinbar irgendwie tot, so wie es teilweise meine Schwarzkäferlarven machen, wenn ich sie mit der Pinzette mal wieder umquartiere.
Dann ist mir gestern Abend noch aufgefallen, wie die Gyne auf der Seite liegend im RG lag, neben ihr die gesamte Brut, hinter ihr eine Arbeiterin fast eingeklemmt zw. der Gaster der Gyne, der Brut und der Watte zum Wassertank hin (die kauerte bis vorhin immer noch dort). Dann zwischenzeitlich auch mal eine Arbeiterin auf ihr, jedoch immer ohne Reaktion der Gyne. Zuerst dachte ich schon, sie hat etwas, besinnte mich aber und ließ sie einfach in Ruhe. Heute morgen dann saß sie wieder aufrecht, in die andere Richtung blickend über ihrer Brut, also wohl alles i.O..
Nachdem langsam wieder Bewegung in das Nest kommt und Tendenzen zum Verlassen aufkommen, werde ich ihnen nachher wieder etwas tierische Nahrung anbieten.
Daß die Eier klebrig sind, hat sich vorhin wieder gezeigt. So blieb eines der Eier an der Gaster der Gyne kleben, als sie sich umdrehte; auch immer wieder bemerkenswert, wie gelenkig Ameisen sind, schließlich hat das RG gerade mal 1/3 bis 1/2 der Länge der Gyne an Durchmesser.
Nahrungsaufnahme:
Honigwasser: ca. alle 2Tage
Proteine: ca. 6Tage
Wasser: (keine Beobachtung bisher)
11.08.2008
Bestand:
Gyne: 1
Eier: ca. 8
Larven: 5 - 7
Kokons: 2
Pygmäen: 6
Klima (10.08):
Temperatur (max): 24,8 °C
Temperatur (min): 22,9 °C
Luftfeuchtigkeit: 51 %
Klima (11.08):
Temperatur (max): 25,8 °C
Temperatur (min): 23,0 °C
Luftfeuchtigkeit: 55 %
Wie angekündigt, hatte ich ihnen bei der gestrigen "Raubtierfütterung" (=Fütterung von meinen vier aktiven (=Arbeiterinnen vorhanden) Kolonien) wieder proteinhaltige Nahrung in Form eines vorher eingefrorenes Heimchen angeboten.
Es hat sich natürlich, wie zu erwarten war, niemand am helllichten Tag heraus getraut, jedoch hat sich dann letzte Nacht, im Schutze der Dunkelheit, die "Saubande" das Heimchen klammheimlich geschnappt, welches nun angeknabbert am Anfang der Brutkammer liegt.
Nachdem augenscheinlich dann noch Honigwasser aufgenommen wurde, haben sie sich wieder im Nest verbarrikadiert und damit meine ich richtig verbarrikadiert. Ich weis zwar nicht, wie sie es geschafft haben, aber das RG ist nun komplett mit Korkkrümmel zu gebaut, d.h. es ist von Anfang bis Ende der Barrikade randvoll aufgefüllt und abschließend mit diesen Fasern von dem Verschlussstopfen zur Kammer hin noch ausgekleidet.
Ich hatte schon den Verdacht, daß eine Arbeiterin alleine draußen geblieben ist, da sowas bereits von einem anderen Halter einmal berichtet wurde, jedoch saßen die Ameisen bisher zu eng beieinander, als daß ich sie hätte sicher zählen können, ob es nun fünf oder sechs sind.
Ich habe auch das Formicarium soweit es ging abgesucht, aber eine einzige Arbeiterin findet man darin halt nur schwer.
Was ich hin und wieder noch beobachten kann ist, daß sie immer wieder an der Watte zum Wasser hin herum knabbern wird und manchmal sogar die Königin mit hilft. Dürfte im Grunde ja nur ein Zeichen sein, daß es ihnen zu trocken im Nest ist?! Werde mir dahingehend aber erstmal keine Sorgen machen, da ich weis, daß sie über die Mitteln verfügen dahingehend die Umgebung, sprich die Watte an ihre Bedürfnisse anzupassen.
Um ganz sicher zu gehen, habe ich den Wasserspender näher an das RG gestellt und zwar dorthin, wo eine Arbeiterin am Anfang bereits paarmal lang gelaufen war.
Was ich noch hoffe ist, daß ich ihre "Müllhalde" bald finde, den ich kann weder im RG noch in der näheren Umgebung Reste der Fliege finden.
Ansonsten sind alle, zumindest die sichtbaren, wohl auf.
Nahrungsaufnahme:
Wasser: (keine Beobachtung bisher)
Honigwasser: ca. alle 2Tage
Proteine: ca. alle 7Tage
- 03.08 Fliege
- 10.08 Heimchen, mittel
Gedanken zur Gestaltung des Formicariums:
Zugegeben, die Gestaltung des Formicariums ist nicht gerade Beobachterfreundlich - dies war mir auch im Vorfeld schon bewusst - jedoch wollte ich ihnen doch eine Umgebung bieten, die ihrem Vorkommen in der Natur grob entspricht und dies sind nunmal sonnige Fleckchen im Wald, Waldränder etc. (z.B. Lasius niger kommt ja auch in den eher kahlen Großstädten vor). Ebenso sieht es als Kontrast zu meinem Lasius niger-Formicarium schöner aus und es hat auch einen Reiz, finde ich, wenn man die Ameisen nicht auf dem Präsentierteller hat und auch mal Suchen muss, was sich dann mit zunehmender Koloniegröße und entsprechend steigender Außenaktivität dank ihrer Körpergröße auch nicht zu einem unmöglichen Unterfangen werden sollte.
Grüßle ~Shar~