Beiträge von Gernot

    Naja, das mit der schwimmenden Ameisenstrasse war freilich eine etwas pointierte Formulierung meinerseits. Inwirklichkeit haben sie ihre Ameisenstrasse wohl einfach ein bisschen zu knapp am Ufer angelegt. Vielleicht haben dann ein paar Wellen die Ameisen ins Wasser gespült, vielleicht sind sie auch einfach nur unvorsichtig gewesen. Jedenfalls waren da auf einmal 20 bis 30 Ameisen im Wasser, die unterstützt durch die Oberflächenspannung halt versucht haben irgendwie wieder aus der unangenehmen Lager herauszukommen. Das hat halt ausgesehen als würden sie versuchen zu schwimmen...

    Hallo Ameisenfreunde,


    nach dem ich heute eine recht ungewöhnliche Begegnung mit meinen Polyergus rufescens hatte - quasi als schwimmende Ameisenstrasse, dachte ich, ich geb euch mal ein update wie die Dinge so stehen...


    Den Winter haben die Ameisen in ihrem neuen Heim scheinbar recht gut überstanden. Als ich an einem der ersten sonnigen Tagen beim Nest vorbei schaute, waren bereits erste Aktivitäten - allerdings nur von den Formica - zu beobachten.


    Ich hab ihnen in den darauffolgenden Monaten nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt, bis ich eines Tages entdecken musste, dass das neue Nest verlassen war. Ich dachte schon, das ganze Umsiedlungsexperiment wäre nun letztendlich doch gescheitert, bis ich sie ein paar Wochen später wieder fand. Im Zuge der Aushebungsarbeiten für meinen Schwimmteich, hab ich die oberste Schicht, die Grasnarbe nicht abtransportieren lassen, weil sie mir dafür zu schade war. Für den Komposthaufen wars aber zuviel Material, so hab ich das ganze im hinteren Teil meines Garten auf einen großen Haufen legen lassen. Inzwischen ist das meiste Gras und Wurzelwerk verrottet und es ist im wesentlichen ein großer Erdhaufen übrig geblieben. Ja und genau diesen Erdhaufen haben sich meine Polyergus rufescens offensichtlich als neue Heimat ausgesucht. Ganz oben, quasi am Gipfel, und ein bisschen am westlichen Hang des Haufens haben sie sich ein neues Nest eingerichtet.


    Soviel zu dem Thema Polyergus rufescens können keine eigenen Nester anlegen sondern sind auf das Erobern von bestehenden Nestern angewiesen...


    Ganz ideal find ich den neuen Platz zwar jetzt auch wieder nicht, denn eine Dauerlösung sollte der Erdhaufen im Garten eigentlich nicht sein, aber ich will mal nicht so sein und sie mal fürs erste dort in Ruhe lassen.


    Ja und heute war offensichtlich wieder ein idealer Tag für einen großen Raubzug: zur üblichen Zeit so gegen halb sechs sind sie offensichtlich im großen Stil ausgerückt. Aber scheinbar haben sie die Route ein wenig ungünstig gewählt, nämlich an der Schotterbank des neuen Schwimmteichs entlang. Ihr könnt euch vorstellen wie ich dreingeschaut hab, als ich gerade gemütlich in meinem Schwimmsessel im Wasser saß, als auf einmal eine regelrechte Straße schwimmender Ameisen bei mir vorbei vorbei kraulten. Gar keine schlechten Schwimmer die kleinen Kerle und auch in dieser unangenehmen Lage noch durchaus wehrhaft: die Wasserläufer, die eine leichte Beute vor sich glaubten, wurden schnell eines besseren belehrt...


    Ich habs dann nicht lassen können und hab in den natürlichen Kreislauf eingegriffen und ca 20 bis 30 Ameisen aus den Fluten geborgen und zu ihren Nest zurück gebracht.


    lg,


    Gernot

    Mich würde daran interessieren, wie genau die Ameisen versetzt werden . Einfach mit dem Bagger ins Nest graben und woanders hinsetzen? :astonished_face:
    Dabei werden doch viele Tiere und vll die Königin verschüttet...
    Wär schön, wenn du mir da nen kleinen Einblick gibst Gernot, damit ich mir das vorstellen kan :winking_face:

    Naja, wir sind nach Vorschlag von Herrn Buschinger wie folgt vorgegangen:


    Mit einer relativ großen Baggerschaufel wurde an der neuen Stelle ein Loch ausgehoben, genau eine Baggerschaufel tief. Danach haben wir vorsichtig mit der Baggerschaufel das gesamte Nest auf einmal erfasst und in das ausgehobene Loch hinein gesetzt.
    Dass dabei Tiere und vielleicht auch die Königin verschüttet wurden, kann ich nicht wirklich ausschließen, aber das derzeitige Verhalten gibt Grund zur Hoffnung, dass dem nicht so ist. Ich werde das Nest jedenfalls weiter beobachten.


    lg,


    Gernot

    Hi,


    vielleicht interessiert euch ein kurzer Zwischenbericht zu der Umsiedlungsaktion des Polyergus Rufescens Nests. Wir haben das Nest, wie von Herrn Prof. Buschinger vom DASW vorgeschlagen, mit einer Baggerschaufel um ca 10 Meter versetzt. Jetzt, eine gute Woche später, sind sie bereits wieder sehr aktiv und machen ihre regelmässigen Raubzüge zu ihrem "Opfer-Nest".


    Ich weiss nicht, ob man da jetzt schon von einem Erfolg sprechen kann, aber ich werte das zumindest mal als sehr gutes Zeichen!


    lg,


    Gernot

    Hallo,


    hätte da eine Frage an euch Ameisen-Experten. Ich habe bei mir in Garten (südlich von Wien in Österreich) schon seit vielen Jahren ein Nest von Slavenhalter-Ameisen. Die Ameisen machen mir viel Freude, weil es immer wieder sehr imposant zuzusehen ist, wenn sie in einer breiten Straße quer durch meinen Garten auf Raubzug gehen.


    Leider liegt das Nest an einer ungünstigen Stelle, wo in ein paar Wochen ein Schwimmteich errichtet werden soll.
    Daher meine Frage, ob es irgenwie möglich ist die Ameisen, an eine andere Stelle in meinem Garten umzusiedeln.


    Reicht es die Ameisen vorsichtig auszugraben, und an einer anderen Stelle wieder abzulegen? Kann man den Ameisen die neue Stelle irgendwie schmackhaft machen? Ist ausgraben eine schlechte Idee, kann man sie irgendwie anders zum "freiwilligen" Umzug bewegen?


    Könnt ihr mir diesbezüglich ein paar Tipps geben ?


    Bitte an den Moderator: falls das das falsche Forum für die Fragestellung ist, bitte den Thread einfach verschieben!



    thx,


    Gernot